Bin wirklich verzweifelt!

[Enjo]

Ich gehe mit meiner Hündin Diana, Mutter :ung.Hütehund, Papa unbekannt, 14 Monate in die Hundeschule seid sie 5 Monate alt ist. 

Sie ist meistens sehr brav, Baustellen sind :Ablenkungen und keine Leckerlies mehr, die wir nicht in den Griff bekommen. Lt. HS sei mein Hund ein Wildfang, den man auf Dauer nur mit Leckerlie "unter Kontrolle" bekommt. 

Letztens in der HS war ein anderer Trainer da, der die Arbeit unserer (noch nicht geprüften) Trainer begutachtete. Eine Übung war z.B am Zaun anleinen und ausser Sicht gehen. Diana  -wie immer- kläffend, aufgedreht und ausser Rand und Band. Meine Aufgabe (seid Wochen... ) bestand darin, sie zu schimpfen wenn sie bellt, und wenn sie ruhig ist zu belohnen. Ich habe es noch nie geschafft, meinen Hund ruhig zu bekommen. Ich war schon etwas angepisst, da unser Trainer immer sagte ich sei nicht energisch genug, da bat ich ihn mir doch zu zeigen wie es geht. Auch er hat es - trotz spektakulären Auftritt- nicht geschafft! 

Der auswärtige Trainer probierte es ebenfalls im scharfen Ton, Diana bellt weiter,  da hat es mal ordentlich gekracht. Er hat ihr eine derartige Ohrfeige verpasst, das sie den Rest der Übung tatsächlich ruhig war! Noch NIE dagewesen! Nach dieser Übung hat sie den Trainer geradezu vergöttert. Er hat mit ihr eine UO ohne Leckerlies, nur mit Lob, an den Tag gelegt, da hat jeder am Platz geschaut! Mir sind die Tränen gestanden- nicht vor Rührung. 

Bei einem anderen, "sehr sensiblen" Hund hat er es innerhalb von 15 Minuten geschafft, ihn mit Platz erfolgreich abzulegen. Ebenfalls noch nie dagewesen. Er hat ihn am Halsband geschnappt und auf den Boden gedrückt, gelobt, beim ersten Anzeichen von Aufstehen wieder auf den Boden gedrückt usw... Solange bis der Hund wirklich minutenlang liegengeblieben ist, obwohl Herrchen 10 Meter weiter stand. 

Ich bin jetzt sowas von verzweifelt, auf der einen Seite gehe ich seid über einem halben Jahr Hundeschule, erziehe Hundegerecht und habe trotzdem einen Hund der nur brav ist wenn ich genug Leckerlies eingesteckt habe, die ich mir auch sonstwohin stecken kann wenn etwas anderes interessanter ist. 

Liebe Grüsse- Silvia

[welshrocker]

Manche Hunde machens eben nur mit Leckerlis - ist das denn für dich so schlimm?

Ich denke, dass man sich im Grunde entscheiden muss (schließlich bist du täglich mit deinem Hund zusammen und nicht der Trainer), wie man erziehen möchte. Was findest du selbst okay, was möchtest du nicht machen?

Dein Hund muss doch nicht perfekt sein, wer ist das schon?

[gast]

Naja, der Hund scheit´s aber mit Leckerlis NICHT zu machen

Ich weiß nicht, was der Trainer genau mit Deinem Hund gemacht hat, aber aus hündischer Sicht wohl endlich mal eine lange vermißte Grenze gesetzt, dem Hund sozusagen einen sicheren "Lebendraum" innerhalb definierter Grenzen gezeigt.

Das hat nichts mit Gewalt zu tun (in der Regel), sondern mit dem Auftreten, der Präsenz des Hundeführers und dem richtigen punktgenauen schnellen Timing bei Korrekturen.

Ohne Grenzen zu zeigen zu "erziehen" (ausschließlich!) ist in meinen Augen nicht "hundegerecht".

Dein Hund hat´s Dir ja gezeigt!

Edit: `ne "schallende Ohrfeige" finde ich allerdings definitiv massiv übertrieben!

[gast]

I

Der auswärtige Trainer probierte es ebenfalls im scharfen Ton, Diana bellt weiter,  da hat es mal ordentlich gekracht. Er hat ihr eine derartige Ohrfeige verpasst, das sie den Rest der Übung tatsächlich ruhig war! Noch NIE dagewesen!

Liebe Grüsse- Silvia

Das hätte kein Trainer mit meinen Hunden gemacht. Um keinen Preis!

Gruß Christa

[Bullibande]

Danke Christa!!! Ich hab es gedacht und Du hast es geschrieben.

[Windig]

Der auswärtige Trainer probierte es ebenfalls im scharfen Ton, Diana bellt weiter,  da hat es mal ordentlich gekracht. Er hat ihr eine derartige Ohrfeige verpasst, das sie den Rest der Übung tatsächlich ruhig war! Noch NIE dagewesen! Nach dieser Übung hat sie den Trainer geradezu vergöttert. Er hat mit ihr eine UO ohne Leckerlies, nur mit Lob, an den Tag gelegt, da hat jeder am Platz geschaut! Mir sind die Tränen gestanden- nicht vor Rührung. 

Bei einem anderen, "sehr sensiblen" Hund hat er es innerhalb von 15 Minuten geschafft, ihn mit Platz erfolgreich abzulegen. Ebenfalls noch nie dagewesen. Er hat ihn am Halsband geschnappt und auf den Boden gedrückt, gelobt, beim ersten Anzeichen von Aufstehen wieder auf den Boden gedrückt usw... Solange bis der Hund wirklich minutenlang liegengeblieben ist, obwohl Herrchen 10 Meter weiter stand. 

Lese ich das jetzt richtig, dass ein Trainer auf den Platz kommt deinem Hund gegenüber körperlich wird indem er ihr eine Ohrfeige verpasst? Und du hast das unkommentiert beobachtet und ihn gewähren lassen ? und auch der nächste Hundehalter nimmt hin das jemand seinen Hund in den Sand drückt ? Das ist jetzt ein Scherz oder?

lg Maike

[Gwenni]

Ich bin da gerade ein wenig hin- und hergerissen. Ich finde, wenn ein Trainer sowas mit einem Hund macht, dann muss man großes Vertrauen zu ihm haben. Auch finde ich es schwierig anhand der Beschreibung zu erkennen, ob das Geschriebene objektiv betrachtet auch so passiert ist.

Ich habe ja schon ein paar Mal miterlebt, wie Hunde wirklich deutliche (aber angepasste) Korrekturen bekommen haben und diese auch gebraucht haben.

[gast]

Tolle HS...

Hund bekommt eine Ohrfeige.

DER Trainer hätte von MIR eine Ohrfeige bekommen, wenn der MEINEN "anfasst".

[Enjo]

Guten Abend!

Ja, ich habe aus einiger Entfernung zugeschaut wie der ortsfremde Trainer meinem Hund eine Ohrfeige gab, rechnete mit sowas nicht. Ich sprach gerade mit dem anderen Trainer, sah das und bevor ich eingreifen konnte war mein Hund ruhig. Bin deshalb NICHT hingegangen, weil sie sonst wieder aufgedreht hätte.

Auch der andere HH hat dabri zugesehen wie sein Hund zu Boden gedrückt wurde. Das finde ich persönlich nun nicht schlimm?

Bitte gebt mir einen Rat, wenn selbst ein angehender Hundetrainer es nicht schafft mit körperlicher Präsenz und Stimme, meinen Hund für 5 Sekunden ruhig zu bekommen!

Danke, Silvia

[gast]

Ich hatte und habe Setter, die meisten dieser - Rüden, brauchen hin und wieder auch eine scharfe - und mitunter auch mal "schockierende" Grenzenfixierung, die sie zwar kurz psychisch leicht aushebelt, wovon sie sich aber schnell erfangen, abschütteln. Aber danach geht es für Wochen und Monate wieder sehr gut. Meine Buben vertrauen mir dennoch, kommen auf Pfiff und Ruf freudig und fröhlich zu mir. Bei Jungspund Bracco hab ich Samthandschuhe verwendet, es hat lange - bis jetzt zu Beginn seines 8. Lebensmonats - funktioniert, nur jetzt bemerke ich, dass auch dieser -- ach sooo sensible junge Lausbub -- seine Grenzen gerade in der Pubertät ordentlich austestet und durchaus auch schärfere Ansagen verträgt -- und auch braucht! Es gibt Hunde, die brauchen manchmal , - auch wenn einem das selbst überhaupt nicht behagt - einmal so ein richtig herzhaftes Schlüsselerlebnis.

Leckerlis sind für mich dazu da, dem Hund "Alternativen" zu zeigen - wenn Jungmann Bracco z. B. meint, dass Reinlaufen ins Gebüsch und Menschenkacke fressen zu müssen, besser ist als zu gehorchen und heraussen zu bleiben. Aber ich setze sie bei weitem nicht überall und schon gar nicht immer ein. Es muss auch - im Laufe der Zeit - sich einspielen, dass der Hund auch gehorcht, auch wenn er KEINE Leckerlis als Belohnung, sondern nur herzhaftes stimmliches Lob bekommt, oder vielleicht eine Belohnung in Form eines kurzen Spiels mit einem kleinen Spielzeug. Und - man darf nie vergessen: Trotz aller Bemühungen, geduldig, liebevoll, konsequent und doch auch "sanft" zu bleiben, nicht grob zu werden, - wir sind Menschen, aber nicht mit überirdischem Können und Langmut ausgestattet! Irgendwann reichts auch mal! Wenn Deine Hündin beim Trainer trotzdem diesem nichts übel nimmt, heißt das auch, dass sie diese aprupte Grenzsetzung durchaus auch verstanden und akzeptiert hat!

liebe Grüße

Gini, Rodin & Primo