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Diagnose: Plattenepithelkarzinom :-(


Bladegirl

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Bladegirl

Wir haben Bolle letzten Samstag zu uns geholt, und er ist wirklich ein Schatz. Er gibt sich wahnsinnig Mühe zu gefallen, lernt sehr schnell, war vom ersten Tag an stubenrein... alles ganz toll.

Ich hatte gehofft, er kann uns ein bisschen ablenken, und zeitweise hat das auch geklappt. Aber wie das so ist - man geht die alten Wege, man trifft die gleichen Hunde, er markiert die gleichen Büsche... nein, es hilft nicht. Immernoch heule ich mir die Augen aus. Meinem Sohn geht es auch sehr schlecht, er hat wiederholt Selbstmordgedanken (um zu Miliky zu kommen) geäußert (mit 9 Jahren!), so dass man mich in die Schule bestellt hat und ihn stationär in die psychiatrische Klinik einweisen wollte. Im Moment geht es so einigermassen, aber er sagt, dass nur ich ihn verstehe.

Eigentlich fühle ich mich Bolle gegenüber ziemlich schlecht. Er gibt sich solche Mühe, und ich trauere noch so sehr und kann seine Liebe kaum annehmen. Es tut so weh mit ihm in ein Zoogeschäft zu gehen... die Wege zu gehen... es gab wohl noch eine Familie die sich für ihn interessiert hat, vielleicht wäre die Situation für ihn da besser gewesen. Es ist leicht, einen Hund wie Bolle lieb zu haben, es ist auch leicht von ihm geliebt zu werden. Miliky war viel viel schwieriger, dafür war seine Liebe einfach was ganz besonderes. Ich sehe ihn immer noch überall. Obwohl Bolle hier ist, erwarte ich überall Miliky. Die letzten Tage war so schönes Wetter, nicht zu warm und nicht zu kalt - perfekt für Miliky. Kein Miliky da

:heul:

Viele Leute haben jetzt erst mitbekommen, dass Miliky weg ist - weil ich mit Bolle unterwegs bin. Man muss soviel reden, erklären, rechtfertigen, dumme Sprüche anhören...

Selbst ein sehr guter Freund, der mir sehr viel geholfen hat, hat mich schon "geschimpft", ich solle Miliky endlich loslassen.

Mittwoch war ich bei der Tierärztin und bin völlig aufgelöst im Sprechzimmer angekommen. Die erste Frage von ihr war, ob ich ein Taschentuch brauche. Dabei wollte ich ihr doch eigentlich jemanden vorstellen... aber da kam auch wieder alle so hoch, Milikys letzte Wochen... Ich habe ihr auch gesagt, dass Bolle für mich nur "ein" Hund ist, da hat sie gegrinst und gesagt "Das wird schon noch". Vielleicht hat sie Recht, vielleicht werde ich eines Tages wegen Bolle genauso weinen?

Wir zünden jeden Abend eine Kerze an. Nur heute brennt sie den ganzen Tag - Milikys "Geburtstag".

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Karlotte

Sei nicht zu streng mit Dir. Dass Du heute so doll an Miliky denkst, ist doch klar, weil es Euer Kennenlerndatum war.

In Bezug auf Bolle nimm Dir Zeit. Bolle weiß doch gar nicht, wie sehr Du lieben kannst. Er ist sicher nur froh, dass er in einer Bleibe angekommen ist. Und wenn sich seine Situation im Laufe der nächsten Wochen oder auch erst Monate noch verbessert, weil Du / Ihr ihn lieben lernt, ist doch alles super.

Das Trauern braucht seine Zeit und jeder muss selber schauen, wie lange er braucht.

Vielleicht kannst Du ja die alten Wege etwas variieren oder auch mal ganz wo anders spazieren gehen?

Wünsche Dir viel Kraft und Geduld.

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Liebe Helga,

ich kann das alles gut nachvollziehen,wie es Dir geht.

Wenn ich mit dem Nachbarshund Molles Wege gehe und die Fragen der Leute,das tut schon weh.Aber ich habe mich mit meiner Trauer auf eine andere Ebene begeben und mit Molle.Sonst geht es nicht mehr weiter,das "normale" Leben.

Es tut mir immer wieder weh,auch grade wenn die Sonne scheint und es nach Frühling riecht oder wenn ich jeden Tag ein paarmal im Garten an seinem Grab vorbei gehe.

Das Verharren in der Trauer tut nicht gut und ich glaube Dein Sohn kann auch nicht eher darüber hinwegkommen,wenn Du es nicht kannst.Versucht es doch zusammen.Mit Bolles Hilfe.Das war doch schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Ich freue mich sehr,das ihr Bolle genommen habt.Und sei froh,das er nicht so schwierig wie Miliky ist,das wäre Dir zur Zeit bestimmt zu viel.

Wir werden unsere Hunde nie vergessen,aber wir haben in unserem Leben noch einige Erlebnisse zu meistern und oft liegt es nur an uns,wie es weitergeht.

Bitte gib nicht auf!

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SabineG

Liebe Helga,

auch ich kann sehr vieles von dem was du schreibst nachvollziehen. Ich finde es schön, dass du hier weiter schreibst!

Ich finde es toll dass ihr den Bolle aufgenommen habt und dass er euch so viel Liebe entgegenbringt. Eure Liebe zu ihm wird auch noch wachsen!

Damals, als mein Hund tot war und ich Ollie zu mir holte, war ich wild entschlossen, diese Liebe gar nicht erst so tief werden zu lassen. Wie blöd von mir!

Spätestens als sie das erste Mal krank war, merkte ich, dass dieses Vorhaben total in die Hose gegangen war, ich machte mir genauso Sorgen wie ich es zuvor bei meinen Tieren auch gemacht hatte.

Du hast nun auf der einen Seite die große Trauer um deinen Miliky, auf der anderen Seite den Bolle. Ich glaube schon, dass sich beides vereinbaren lässt. Gib dir Zeit, versuch aber auch, deinem Sohn gegenüber stark zu sein!

Weiter alles Gute für euch!

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Ninchen0_15

Liebe Helga!

Ich finde es trotzdem schön, dass Ihr Bolle zu Euch genommen habt und er w i r d sich in Euer Herz schleichen, da bin ich sicher.

Gebt Euch Zeit!

Weisst Du was? (Ich hoffe, es denkt jetzt keiner, ich wäre ein ganz schlechtes Frauchen!)

Ich hab ja jetzt schon viele Jahre immer mindestens 2 Hunde und es ist tatsächlich so, dass ich, z.B. als Sam tot war, gedacht habe:

"Ach, wär doch er erst 9 Jahre alt und es wäre Nina gewesen!"

Es fällt mir jetzt nicht leicht, das zu schreiben, heute ist Nina 14 Jahre alt und mir wird ganz schlecht, wenn ich an den Abschied denke!

Ich möchte damit nur sagen, wenn man in seiner Verzweiflung sogar kurzfristig nicht spüren kann, wie sehr man auch den 2. Hund liebt, wie sollst Du jetzt schon das "MEIN HUND-GEFÜHL" für Bolle haben!

Warte mal, bis Du Dir das erste Mal Sorgen um Bolle machen musst...!

Dass es Deinem Sohn so schlecht geht, tut mir leid.

Vielleicht liegt es aber tatsächlich auch ein wenig daran, dass Du so leidest, denn eigentlich gehen Kinder doch "natürlicher" mit Sterben und Verlust um als wir Grossen.

Das soll kein Vorwurf sein, Du machst das ja nicht absichtlich. :kuss:

Vielleicht könntet Ihr mit Bolle was ganz anderes machen als mit Miliky?

Es gibt doch auch in Hundeschulen oft so Hund-Kind-Kurse, vielleicht würde das Deinem Sohn Spass machen?

Je mehr er mit Bolle etwas unternimmt, umso schneller wird sich ein Wir-Gefühl einstellen.

(Das gilt für Dich auch! ;) )

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Bladegirl

Ja bestimmt wird Bolle sich auch in mein Herz schleichen... wir waren gerade draussen, und alle Leute sind wahnsinnig beeindruckt, wie sehr er auf mich fixiert ist und wie gut er schon folgt. Ich sag' ja - er gibt sich wahnsinnig Mühe. Es stimmt schon, jetzt wieder so einen eigensinnigen Hund wäre viel anstrengender.

Ich habe auch schon darüber nachgedacht, ob mein Sohn so stark trauert, weil er merkt, dass ich so rumhänge. Aber viel bekommt er gar nicht mit, weil ich meistens erst abends - nachdem ich den ganzen Tag "tapfer" war, so richtig zusammen breche. Ich denke er ist mir da einfach sehr ähnlich und trauert sehr stark. Umso mehr hoffe ich, dass Bolle ihm gut tun wird. Der gute Bolle hängt nämlich auch schon sehr an meinem Sohn, die zwei sind wirklich ein lustiges Gespann.

Zwischendurch kam bei mir auch der Gedanke "wäre es doch eine von den Katzen gewesen, und nicht Miliky". Das ist natürlich irgendwie unfair, aber ich denke auch nachvollziehbar. Gerade wenn man so ein totkrankes Tier hegt und pflegt und umsorgt, wächst es einem nochmal mehr ans Herz. Milikys letzte Wochen waren sicherlich die intensivste Zeit mit ihm.

Ja, im Momant bin ich auch wild entschlossen, dass mir Bolle nicht so wahnsinnig ans Herz wächst wie Miliky. Ich will nicht noch mal so etwas mitmachen müssen. Und dennoch habe ich ihm schon mehrfach gesagt, dass er ja nicht an Krebs erkranken darf....

Wir wollen morgen in München auf die Hundeausstellung gehen, da soll es ja auch ein paar lustige Programmpunkte geben von denen ich hoffe, dass mein Sohn daran Spaß hat. Kind und Hund Tanz - klingt doch lustig, oder?

Ist sonst noch jemand da? Aying ist doch gar nicht so weit ;-)

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Bladegirl

Hm, weiß ich noch nicht genau, kommt darauf an wie wir aus den Betten kommen.

Bin auch noch am überlegen, ob wir mit dem Auto oder der S-Bahn fahren. Da Bolle ja noch nicht so lange alleine bleibt, nehmen wir ihn mit. Autofahren mag er (noch) nicht und S-Bahn mit Hund finde ich furchtbar.

Nimmst Du Nina mit? Wie fahrt Ihr hin?

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Mach Dir nicht so einen Druck, Bolle wird darauf warten, dass Du Dein Herz voll und ganz öffnen kannst! Und der Tag wird kommen, da wird er auf Dein Gesicht und das Deines Sohnes ein ganz unbeschwertes Lächeln zaubern.

Einfach nur weil es ihn gibt und weil es schön ist, dass das Schicksal ihn zu Euch geführt hat :)

Lass Dir Zeit dabei, Du mußt noch nicht ganz offen für ihn sein, tief in Deinem Herzen liebst Du ihn ja bereits, sonst würde er sich Dir doch nicht so anschließen. Laß die Trauer zu, sonst kannst weder Du noch Dein Sohn sie verarbeiten. Aber beginne zu verarbeiten, Deinem Sohn zu liebe. Denn auch wenn Du tagsüber versuchst, "tapfer" zu sein: Kinder merken genau, wie es ihren Eltern geht! Vielleicht ist es gerade die Tatsache, dass Du so heftig versuchst, es zu überspielen, die ihn so verwirrt.

Macht mit Bolle lustige Sachen. Geht nicht die alten Wege spazieren, sondern findet gemeinsam raus, an was für Albernheiten er Spaß hat! Wobei erstmal völlig egal ist, ob das hundepadagogisch alles besonders wertvoll ist. Macht Blödsinn mit ihm, so (denke ich) wird Dein Sohn am ehesten wieder das Lachen lernen!

Ich habe Skita 3 Tage nach dem Tod meiner Minou, meines Seelenhundes geholt. Sie hatte nie die Aufgabe, Minou zu ersetzen, aber sie hatte die Aufgabe, mich (und Indja9 zum Lachen zu bringen. :)

Ich wünsche Dir, Deinem Sohn und Bolle alles erdenklich Gute!

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Ninchen0_15

Wir fahren so, dass wir ab 11 Uhr da sind.

Nina bleibt lieber zu Hause, wie die anderen auch.

Denen wär das allen zu viel Trubel.

Vergiss nicht, Bolles Impfpass mitzunehmen, sonst darf er nicht rein!

Wenn Du morgen früh auf bist und abschätzen kannst, wann Ihr da sein werdet, schreib hier nochmal rein, vielleicht könnten wir uns dann ja da irgendwo verabreden und wenigstens mal kurz "Hallo" sagen.

Wir fahren mit der S-Bahn hin und können nicht sooo lange bleiben, wegen der Hunde eben.

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