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Bordercollie und Zwingerhaltung


Lara03

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Kräuterhexe

@Kreacher: Im Thread, der zu dieser Umfrage Anlass gab, geht es in der Tat um einen Einzelhund ohne Job, der Familienhund sein soll :).

Zum Thema Zwinger und meine Frage bezüglich VDH kann ich Dir gerne erklären. Natürlich ist vom Gesetz her, das neine Tierschutzgesetzfrage. Aber laut Tierschutzgesetz ist ja einiges erlaubt, was dennoch nicht gut für die Tiere ist, oder zumindest grenz wertig. Katzenvereine setzen da oft härtere Maßstäbe, die mehr im Sinne des Tieres sind und ich denke, das wird beim VDH ähnlich sein. Es ist vom Gesetz her ja auch ok, dass ein gewisser Herr Z. aus DU Hundewelpen in seinem Geschäft verkauft. Der VDH verbietet aber seinen Züchtern zu Recht Hunde so zu vermitteln. Darum fragte ich, wie der VDH die Zwingerhaltung sieht.

Ich denke, wenn es sich um ein Rudel handelt, dann verkraften es die Tiere eventuell besser, wenn sie draußen schlafen, aber ein Einzelhund, der als Welpe erstmal schön verhätschelt wird, den dann wenn er sich daran gewöhnt hat, in einen Zwinger über Nacht zu setzen, nein, der geht in meinen Augen daran zu Grunde und/oder entwickelt Fehlverhalten. Und gerade BC sind da wirklich sehr sensibel.

Vielleicht hätte man den Umfragetitel spezifischer benennen sollen, sprich Border Collie in Einzelhaltung im Zwinger. Ich denke, dass es in erster Linie um solche Fälle ging. Wenn ein Berufsschäfer sagen wir mal 10 Hunde hat, sieht das nämlich sicher auch anders aus, könnte ich mir eventuell vorstellen.

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COMpanion

Ich bin generell gegen Zwingerhaltung. Trotzdem räume ich ein das es Rassen gibt die eine solche Haltung gut verkraften. Hierzu zählen Huskys. Bedingung ist dabei das die Hunde ihrer Art entsprechend ausgelastet werden und genügend Sozialkontakt pflegen können. Ein Einzelhund im Zwinger ist für mich( bis auf sehr wenige Rassen) untragbar da dieser absolut überreizt wird. Er kann nicht wirklich abschalten. Sind mehrere Tiere in einer Haltung so werden diese abwechselnd Wache halten und die Gruppe sichern so das jeder auch unbesorgt in einen Tiefschlaf gehen kann. Generell sind Zwinger in meinen Augen so zu gestalten das sie die Mindesmaße bei weiten übertreffen und sollten so aufgestellt werden das es den Tieren gerecht wird. Zwar würde ich ein ruhiges Eck hinter dem Haus durchaus als angebrachter halten doch gerade Hunde welche Haus und Hof bewachen und dies auch als Aufgabe wahrnehmen leiden wenn sie nicht direkt am Gefahrenpunkt ( Hofeingang) alles abwehren können. So ist es immer eine individuelle Entscheidung.

Zwingerhaltung ist abzuwägen und auch abhängig wie die Tiere aufgezogen und in vorangegangenen Haltungen gehalten wurden. Ein Hund der bisher ausschließlich Haus und Bett kannte kann man nicht in einen Zwinger stecken. So rate ich jedem der eine solche Haltung für seinen Hund plant ihn auch aus solcher Aufzucht zu holen.

Expliziet für BC und Co sind für mich diese Hunde nicht für reine Zwingerhaltung bestimmt sie haben ein sehr hohes Sozialbedürfnis und sind äußerst intelligente Tiere. Ihr Aufgabengebiet ist das Hüten, Treiben einer Herde diese gehört mit zu Ihrer Familie. So ist es durchaus denkbar die Hunde direkt im Schafsstall bzw. davor zu parken aber dies sollte nicht ausschließlich geschehen. Die Tiere gehören zu ihren Hundeführern und nicht abgestellt. Reine Zwingerhaltung insbesondere ohne Aufgaben die sie Auslasten und ihnen auch ein Wertgefühl geben weil sie Ihren Haltern einen Gefallen tun führt sehr schnell bei diesen Rassen zu Verhaltensauffälligkeiten und dem berühmten Zwingerkoller.

So meine 5ct.

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Ich bin generell gegen Zwingerhaltung.

Aber wie Petty schon schreibt, gibt es Hunde die durchaus im Zwinger gehalten werden können.

Ich schließe mich da ihren Ausführungen an.

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Miemingborders
dann ist ein Border ohne Fehlverhalten, egal wie ausgelastet oder nicht, die Ausnahme der Regel?zitieren

Nein. Ich würde sagen (habe aber leider keine großangelegte Studie dazu), das Fehlverhalten vorkommt, aber nicht als Mehrheit zu betrachten ist. Weder bei den arbeitenden, noch bei den arbeitslosen ;) Bordern. Der Prozentsatz ist jedoch bei den nicht arbeitenden höher.

Hier die Statistik aus dem Buch Border Collies - Hunde an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn (Meermann & Hermes, S. 119)

Hütende Hunde (148)

Angst vor Autos 5,4%

Angst bei Feuerwerk 49,4%

Jagen von Autos 8,1%

Fixieren von Spielzeug 35,8%

Fixieren von Hunden 35,8%

Fixieren von Autos 8,8%

Hackenzwicken 8,1%

Reifenbeißen 1,4%

Stereotypien 8,1%

(von mir fett gekennzeichnet die Werte, die ich als richtiges Fehlverhalten empfinde, Ängste gehören da nicht unbedingt dazu)

nicht hütende Hunde (164)

Angst vor Autos 7,9%

Angst bei Feuerwerk 41,4%

Jagen von Autos 9,1%

Fixieren von Spielzeug 57,9%

Fixieren von Hunden 40,2%

Fixieren von Autos 9,8%

Hackenzwicken 13,4%

Reifenbeißen 8,5%

Stereotypien 25,6%

(wiederum fett hervor gehoben von mir)

Wenn ich Kreachers Beispiel gedanklich weitergehe, dann würde ich sagen: Ein Schäfer, der seine Hunde im Zwinger bzw. nicht mit Familienanschluss hält wird viele kleine Neurosen doch einfach nicht sehen. Hütet der Hund z.B. Schatten oder Grashalme fällt das erst auf, wenn er nicht mehr am Vieh ist, weil das Vieh natürlich einen viel größeren Reiz darstellt. Und fällt es ihm auf, dann werden solche Hunde eventuell einfach "abgeschoben".

Meine Meinung ist (vor allem im Bezug auf den Thread), dass dieser Hund prädestiniert dafür ist ein netter Problemfall zu werden. Muss nicht passieren, kann aber. Und diese Hunde sieht man dann oft bei BCiN, die irgendwann dann jemanden suchen der viel Platz und wenig Außenreize hat, damit diese Hunde sich wieder erholen können und eventuell auch wieder in die Gesellschaft passen.

Insgesamt ist der BC eine tolle Rasse. Die Selektion auf die Hüteeigenschaften macht es aber eben nicht so leicht diesen Hund "mal eben" zu einem Familienhund mit Wackelpo zu machen ;) wieso auch? Über viele, viele Jahre wurde nicht auf Schönheit, sondern auf Gebrauchsschönheit (=Fähigkeiten) selektiert. Nicht umsonst gibt es den Spruch "ein guter Hund hat keine Farbe". Wenn ein solcher Hund (auch aus Showzucht), dann nur ein paar alte skills mitbringt, dann kann das eben zum Problem werden. Gene und Vererbung bedeuten nicht nur hübsche bunte Merles mit viel Fell zu erschaffen. Es bedeutet, dass sich auch Generationen später ein Merkmal wieder durchsetzen kann.

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Haben die in dem Buch angegeben, woher diese Hunde stammen?

Also aus welcher Zucht, TS...? Ich finde, das wäre sehr interessant....

Zuchtlinien könnte man so vergleichen usw.

Ansonsten finde ich es interessant, dass sich die Werte jetzt nicht sooooooo arg unterscheiden.

Dass die nicht-hütenden eher zum Fixieren von Spielzeug neigen, finde ich eher logisch, weil ich annehme, das bringen die Lebensumstände so mit sich. Und den einzigen richtigen Ausreißer in den Werten findet man bei den Stereotypien (und ok, das Reifenbeißen).

Danke fürs abtippen!

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Miemingborders

Nein, es wird nicht darauf eingegangen welcher Hund woher stammte. Im nachfolgenden Kapitel wird nur erklärt wie sich die bestimmten Umstände (Sozialisation) auswirken können und wie diese sich in Fehlverhalten zeigen können. Dabei wird auf die Zucht eingegangen, aber nicht auf die genauen Züchter o.ä. Ich bezweifle auch, dass es ungefährlich wäre "Hund Lynn von Züchter ZXY zeigt von Beginn an Übersprungshandlungen" zu schreiben. Das dürfte ein paar nette Anwaltssitzungen nach sich ziehen.

(OT: Das Thema ist recht heiß im Bezug auf Epi und Epihunde, die weiter zur Zucht eingesetzt wurden)

Ich finde manche Werte reißen sehr raus und zeigen einfach, dass der BC generell eine sensible Rasse ist, die viel Verstand und Weitsicht fordert. Interessant wäre für mich ein Vergleich aus Showzuchten und ISDS-Zuchten. Da müssten ja eklatante Unterschiede ersichtlich werden.

ansonsten gibt es die Daten aus den Buch auch auf www.abcdev.de

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Ja du hast Recht, einzelne Züchter könnte man sicher nicht mit Namen nennen.

Und wenn du versuchst zu untersuchen, welche Linien sich wie entwickeln, dann fühlt sich jeder, der damit vermehrt auf den Schlipps getreten.

Mir gehts nur darum: da wurden jetzt zwei Gruppen erzeugt, die sich auf den ersten Blick einzig und allein darin unterscheiden, ob ein Hund am Schaf seine Arbeit verrichtet oder nicht.

Innerhalb dieser beiden Gruppen kann es jetzt noch SOOOOOOOOO viele Unterschiede geben, dass man kritisieren könnte: "wo ist da die Vergleichbarkeit innerhalb der Gruppe? Kann man diese Hunde überhaupt zu einer Gruppe zusammenfügen? Macht diese Zusammenstellung überhaupt Sinn?"

Eben weil es so massig viele Kriterien gibt, die einen Hund in seinem Verhalten beeinflussen.

Aber es sind trotzdem interessante Werte!

Nur weiß man nun eben nicht, ob sie stellvertretend für diese Rasse sind? Weil ehrlich: 148 hütende und 164 nicht-hütende BCs? Naja... ist halt gemessen an der Gesamtpopulation vrmt nur ein "FLIEGENschiss" (^^).

Ich bin übrigens erstaunt, dass fast die Hälfte (egal ob hütend oder nicht) Angst vor Feuerwerk hat. Und wenn da wirklich von richtiger Angst die rede ist, finde ich das schockierend!!

edit: und danke für den Link!!

edit 2: schlechtschreibung

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Miemingborders

Bei der Feuerwerksangst: Ich kenn in meinem Umfeld keinen Hund (außer 2 von meinen 3), die schussfest sind. Ich glaube das da aber auch viel durch verunsicherte Besitzer gemacht wird, bzw. durch das "abschieben" von Hunden und anderem.

Die Auswertung ist klein, jap. Sicherlich kann man diese nicht stellvertretend sehen. Das Buch ist aber auch aus 2006, das Internet hat neue Möglichkeiten eröffnet und immer mehr Menschen nutzen es.... vielleicht wäre heute eine größere Stichprobe möglich. Wir müssen aber auch dazu sagen: Die Stichprobe beinhaltet nur Hunde aus Deutschland.

Die Studie ist sicherlich ausbaufähig, aber irgendwer muss ja mal den Anfang machen :)

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Ja klar :)

Ich finds nur einfach spannend - gerade diese Schussfestigkeit. (und du hast Recht, da müsste man jetzt noch differenzieren können, was davon durch Besitzer unbewusst gefördert wird - kann man aber wohl eher weniger)

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mialour

Auch wenn nicht repräsentativ:

Mein Großvater war Schäfer (allerdings nicht in Deutschland) und hielt BCs- ausschließlich zum arbeiten. D.h. die Hunde durften keinerlei Sozialkontakt zur Familie pflegen, lediglich zu ihm.

Wir Kinder hatten an den Zwingern nichts verloren und wenn die Hunde mal alle zusammen frei auf dem Hof herum liefen, dann konnte es passieren, dass man 8 hütende BCs an den Hacken hatte.

Es wurde aber auch überhaupt keinen Wert darauf gelegt, dass diese Hunde in irgendeiner Form umweltsicher werden. Wozu auch?

Sie mussten den Hof ohne Schafe nie verlassen und wenn sie arbeiteten, dann konnten logischerweise auch Autos vorbeifahren und Menschen vorbeilaufen, ohne dass sie diese hüteten.

Wir hatten aber immer auch mindestens einen Familienhund und auch das waren manchmal BCs.

Allerdings kamen diese bewusst aus einer anderen Zucht (auch Arbeitslinie), glichen aber den arbeitenden BCs bis auf die Schnwanzspitze.

Aber sie hüteten nichts- gar nichts. Auch nicht als Ersatz.

Sie waren froh, wenn sie überall bei den Menschen dabei sein konnten, begleiteten uns auf Wanderungen, schliefen mit uns Kindern im oder neben dem Bett, auf dem Heuboden usw.

Die arbeitenden BCs wurden in Zwingern gehalten. Wobei man hier auch differenzieren muss.

Sie wären freilaufend im Haus mit vielen Menschen verrückt geworden.

Nach der Arbeit schliefen sie in ihren Außenzwingern und nachts kamen sie ins Haus, wo sie einen riesigen "Innenzwinger" hatten (ich weiß gar nicht, ob man das in Deutschland kennt).

So waren sie quasi dabei, waren aber abgeschirmt und wurden in Ruhe gelassen.

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