Große Probleme mit anderen Hundehaltern

[Tjorven]

Ich lerne gerade durch meine Arbeit im Tierschutz und der Hundevermittlung meine Sicht auf die Dinge ganz gehörig zu ändern und vor allem- das Hunde unfassbar anpassungsfähig und genügsam sind.

Für mich habe ich genau das gelernt, was Skita ganz schön beschreibt: meine Art mit Hunden umzugehen und mit ihnen zu Leben ist nicht die einzige, die einen Hund glücklich macht.... Und was auch schon gesagt wurde: eine schroffe Stimme bringt einen Hund nicht um, ein (verbaler) Anschiss auch nicht.

Klar, Augen verschließen vor richtigen Missständen ist sicher auch nicht richtig, aber manchmal sollte man auch mal Fünfe grade sein lassen.

(Wenn mich im Moment jemand mit Lutz beobachten würde, käme hier sicher auch der Ein oder Andere auf die Idee den TS zu rufen )

[gast]

Originalbeitrag

Was genau überzeugt Dich, dass DEIN Weg, Deine Sicht die einzig richtige ist?

Ganz genau ! Den Worten von Skita ist nichts hinzuzufügen.

[Gast]

Sicherlich gibt es sehr viele richtige Wege für viele unterschiedliche Hunde. Aber hier geht es, soweit ich verstanden habe, um das Missverstehen von Köpersprache, und das müsste nicht sein, weil man es lernen kann.

[gast]

Dog, das ist sicherlich richtig, aber jeder Hund kommuniziert anders.

Wenn du dir meine beiden mal ansehen könntest, da kannst du nichts miteinander vergleichen.

[gast]

Naja, ich unterstelle dir jetzt nicht, daß du deinen Weg als den einzig richtigen ansiehst, Madelaine. Also Überheblichkeit sehe ich hier nicht.

Aber: Distanz wahren wirst du lernen müssen.

Viele Menschen sehen keine Notwendigkeit etwas zu ändern, weil es ja funktioniert. Und wenn nicht, es gibt TV, da holt man sich vielleicht Anregungen und setzt die evtl. um - wenn auch falsch.

[kamiko]

Ich bin bei dem Thema zwiegespalten.

Ich finds gut, dass du dich fuer eine otimale Haltung/Pflege deines Hundes weiterhin informierst, liest, dich sonstwie fortbildest, trainierst, um ihn moeglichst artgerecht(wobei die Definition ja auch teilweise schwammig ist ) zu halten.

Es ist dein Hund und wenn dir das so fuer ein gemeinsames Leben wichtig erscheint kannst du da tun und lassen was du moechtest.

Das Thema faengt bei DEINEM Hund an und hoert auch bei DEINEM Hund auf.

Was ICH mit MEINEM Hund WIE trainiere, erziehe, uebe, ihn anspreche usw. ist MEIN Thema, weil MEIN Hund.

Ob ich dabei Fehler mache, andere Methoden als du anwende, meine Tonlage anders einsetze, Koerpersprache massiver eingesetzt werden muss oder was weiss ich ist MEIN Thema

So lange es sich natuerlich im tierschutzmaessigen Rahmen befindet.

Ich meine das nicht boese, aber ich gehoer(t)e oft zu den HuHas, die belehrt werden soll(t)en

Bloss, weil ich Dinge oder Tricks/Kommandos nicht in den "ueblichen" Reihenfolgen gelehrt habe wie es die "nomalen" HuSchus mit Welpen/Junghunden machen und die Schlepp nahezu 15 Monate staendig am Hund war.

Heute ist mein Hund 1 1/2 und kann sich genauso gut in der Oeffentlichkeit zeigen wie alle andere auch.

Mein Weg war nur ein anderer, aber er hat auch gefunzt.

Lass die Leute auf dich zukommen, wenn sie Fragen haben oder deine "Hilfe" benoetigen, aber renn ihnen am besten nicht hinterher.

Du kannst dich damit sehr schnell in eine unangenehme Aussenseiterposition befoerdern, die du auch ganz schwer nur wieder los wirst.

[AbInsKörbchen]

Ich finde es schwierig, nur von den "Gassi"Momenten (oftmals sieht man nicht mehr als diese Sequenzen, außer bei Freunden..aber du schreibst ja auch generell von Spaziergängen) auf die Gesamtsituation und die generelle Beziehung zu schließen. Gassigänge können meiner Erfahrung nach Stark von der "tatsächlichen" Situation zu Hause abweichen und das hat für mich nicht immer mit fehlendem Verständnis zu tun..

[Schwarzertee]

Ich arbeite mit Kindern, oft in erstmal "schlechten Bedingungen". Ich habe da auch in langen Jahren viel dazu lernen müssen:

1. mein Weg ist "mein Weg" und nicht die Wahrheit. Vorallem DEN Weg/ die Wahrheit gibt es nicht. (Auch wenn Du jetzt gerade meinst ihn vermeintlich gefunden zu haben)

2. Ich bin NICHT die bessere Mutter, nur weil ich mehr weiß.

3. Lebewesen bilden zusammen soziale Systeme, indem sie sich gegenseitig anpassen. Jedes System ist anders und hat seine Gesetzmäßigkeiten.

4. besonders wichtig: "gut gemeint ist das Gegenteil von gut"

Wenn Du eine Fachkollegin wärest würde ich Dir eher raten, darüber nachzudenken, was Deine Überlegungen mit Dir zu tun haben. Was ist so schlimm daran, wenn es nicht Perfekt ist? was könnte schlimmstenfalls passieren.

Aber, ganz ehrlich: das ist ein Prozess, das dauert ein bisschen und erfordert viel Selbstreflektion.

[gast]

Es gibt oft Momente, in denen ich die Körpersprache meines Hundes gerade missverstehe, sei es weil ich abgelenkt war oder gerade sauer war und sie trotz Beschwichtigungssignale geschimpft habe. Das allerletzte, was ich in der Situation wollen oder gar annehmen würde, wären Deine Belehrungen. Nichts für ungut, aber ungefragt helfen zu wollen kann anmaßend rüberkommen.

[gast]

Originalbeitrag

Wenn Du eine Fachkollegin wärest würde ich Dir eher raten, darüber nachzudenken, was Deine Überlegungen mit Dir zu tun haben. Was ist so schlimm daran, wenn es nicht Perfekt ist? was könnte schlimmstenfalls passieren.

Aber, ganz ehrlich: das ist ein Prozess, das dauert ein bisschen und erfordert viel Selbstreflektion.

Vorrausgesetzt, der eigene Weg wäre immer und für jeden (Mensch oder Hund) "perfekt"!

Was er ganz ganz sicher NICHT ist