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Was macht einen wesensfesten Hund aus?


gast

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Hui! da ist ja schon einiges zusammen gekommen :)

 

Und klar dürfen Cattlemenschen auch was zu sagen :D

 

mir ging es um die Kernfrage: muss ein wesensfester Hund nett sein?

 

Meine Meinung ist da ähnlich wie die von Fritzi (Lemmy), denn ich finde ein Hund kann auch wesensfest sein, wenn er sich zum Beispiel nicht von Fremden anfassen lässt und dabei nicht nur zurück weicht, sondern auch aktiv dagegen vorgeht! Die Neigung zur stressbedingten Übersprungshandlung ist für mich das, was einen Mangel an dieser Wesensfestigkeit ausmacht. Nicht mehr und nicht weniger!

 

Ich finde den Test bei den Weimeranern schonmal nicht schlecht in seiner Aussagekraft, allerdings geht es da auch viel um Erziehung denke ich!

 

Wenn ich mit meinem Hund auf Ausstellungen fahre, wo ein Fremder (der Richter) den Hund anfassen muss, so liegt es an mir meinem Hund irgendwie zu verclickern, dass er das zu dulden hat! Es sagt aber nicht unbedingt etwas über die Selbstsicherheit aus, wenn der Hund das nicht zulässt, oder? nur ängstlich und nervös sollte er nicht sein!

 

In der Diskussion auf Facebook ging es um die Frage, wie ein Cattle vom Wesen her sein muss um zur Zucht zugelassen zu werden, bzw. dass eben viele Cattles auf Grund von Wesensmängeln nicht in die Zucht gehen sollten... und da stellte sich eben die Frage, wann ist es ein Wesensmangel... wenn er nicht entspannt durch die Messehalle tingelt? wenn er andere Hunde doof findet? wenn er sich vom Richter nicht oder nicht gern anfassen lässt?

 

Meiner Meinung nach ist ein Cattle eben kein Labbi! Sie wurden auch nie darauf selektiert nett zu sein, sondern sie sollten ihre Arbeit tun, nämlich Rinder treiben und den Hof bewachen! Und das macht die Rasse doch aus, oder? meiner Meinung nach sollte das auch heute noch so sein! Ein Cattle soll kein Labbi im extravaganten Outfit werden, sondern das bleiben, was er ist! Allerdings eben auch nicht über die Maßen nervös, zickig und unberechenbar ;)

 

aber von einem Wesensmangel zu sprechen, wenn er sagt, was er denkt? hm... ich weiß nicht...

 

Weiter stellt sich mir die Frage: wieviel von dem, was man sieht ist tatsächlich das Wesen und wieviel Erziehung? Wie KäpnKörk so schön sagt: es liegt eben auch am Halter, was aus dem Hund wird und wie er sich dann im Ring zum Beispiel präsentiert...

 

ob ein Hund, der nur durch richtiges Handling nervenstark wurde in die Zucht gehört? kann man das überhaupt sagen? man weiß ja nicht, wie er wäre, wenn er woanders wäre :D

 

schwieriges Thema...

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Wesensfest ist ein Hund wenn er im Trieb schnell hochfahren aber sich genauso schnell wieder beruhigen kann. 

Das heißt z.B. bei meiner Windhundrasse das die bei Sichtung von Wild von 0 auf 100 in Jagdmodus gehen dann aber auch

sobald sie merken das eine Jagd sinnlos ist sofort wieder in den Ruhemodus wechseln bzw gar nicht erst hochfahren wenn eine Jagd von

vornherein sinnlos ist. 

Das auch übertragen auf den normalen Alltag, also je nach Rassenveranlagungen kein unnötiges und Kräfte verschwendendes hochfahren bei Kleinigkeiten.

Aber auch das Gegenteil, also kein oder ein sehr langsames reagieren auf Reize ist für mich nicht Wesensfest. Das aber immer auf die jeweiligen Rassenanforderungen bezogen.

 

Nach meinen Erfahrungen ist ein Hund vom Wesen in Ordnung oder nicht. Man kann erzieherisch zwar einiges beeinflussen aber grundsätzlich ändern kann man es nicht.

Ein Beispiel aus meinem Wurf - zwei Rüden - bei dem einen zeigte sich schon ab ca der dritten Woche das er etwas unsicher gegenüber der Umwelt ist. Das äußerte sich so das er laut nach vorne geht wenn ihm etwas nicht geheuer ist.
Er ist also einer der für mich schon auf Grund seines Wesens nicht für die Zucht in frage kommt.

Der andere Rüde ist das genaue Gegenteil, er ist aufgeschlossen allem neuen gegenüber, zwar Rasse typisch etwas distanziert aber schon in jungem alter in sich ruhend.

Also genau so wie diese Rasse idealer weise Wesensmäßig sein sollte.
Beide Rüden sind zusammen hier bei mir aufgewachsen bis sie 6 Monate alt waren und bei beiden hat man diese Veranlagung schon sehr früh gesehen noch bevor irgend wie erzieherisch eingegriffen wurde.

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Bei uns wurde zb getestet ob er nach vorn geht Wenn jemand sich auf unheimliche Art sich nähert .

Ich stand ganz ruhig da .Erst als der verkleidete Trainer ganz nah war hat Arvid leise geknurrt ist hinter mir durch.

Damit war er der "Testheld" weil genau das geprüft wurde ist er so bei mir das er nicht/wenig reagiert wenn ich ruhig bin.

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Andrea und ER

Ein ausschnitt aus dem Wesenstest beim Weimaraner läuft so ab

 

Er wird außer Sichtweite vom Besitzer abgelegt und eine Jacke o.ä. daneben.

Diese soll er nun verteidigen und keinen heranlassen.

Danach wird er abgeholt und soll den Dieb begrüßen bzw nicht fressen.

Dann wird sich im Kreis aufgestellt (bei uns warens 4 Personen) und gehen langsam auf dich mit Hund in der Mitte zu.

 

Beim Verteidigen ist mein Hund nach hinten gegangen, hat sich wegdrängen lassen, und der Dieb hätte die Jacke ohne größere Probleme greifen können, nur um dann nach vorn zu gehen als der sich umdrehte.

Beim Begrüßen ist er auch kurz zurückgewichen (wurde damals darauf geschoben das der Prüfer sich zu schnell näherte)

Nur bei dem Kreis blieb er ruhig.

 

Man konnte schon einen deutlichen Unterschied zu den davor getesteten sehen.

Die hatten den Test mit bravour bestanden und man konnte ihnen zu guter Recht ein festes Wesen nachsagen.

 

Bei meinem eher nicht, wobei ich es heute noch mal gerne testen würde ob er sich genau so verhalten würde.

 

Warum soll ein Weimaraner überhaupt eine abgelegte Jacke gegen einen Menschen verteidigen und das auch noch aus freien Stücken, also ohne geübten Befehl durch den Besitzer? Sorry, was soll das in einem Wesenstest? Dein Hund hat sich jedenfalls aus hündischer Sicht vernünftig verhalten, Vorsicht ist immer besser als einen Kampf zu riskieren, zumal wegen eines völlig bedeutungslosen Gegenstandes.

 

Haben die anderen getesteten Hunde wirklich ein festes Wesen oder sind sie nur gut trainiert worden, haben also ordentlich gelernt und stehen in dieser erarbeiteten Situation gut im Gehorsam?

Haben die Ergebnisse eines solchen "Wesenstests" überhaupt irgend eine Aussagekraft?

 

Man stelle sich vor, ein Listenhund würde in der Fußgängerzone die neben ihm stehende Tasche seines einkaufenden Besitzers gegen einen Passanten verteidigen, der vorurteilsfrei zufällig zu nahe kommt...

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Ja, aber Andrea - das ist doch genau das, was ich schrieb.

 

Einem Weimaraner wird eine gehörige Portion Schutzinstinkt abverlangt - er soll Dinge bewachen die seinem Herrn gehören, man soll ihn neben einem Stück Wild ablegen können ohne das a) ein anderer Mensch ans Wild geht (vor allem noch aus der Zeit der starken Wilderei übertragen) und B) selber nicht drangehen.

 

und erzieherisch lässt sich die Bereitschaft zur Verteidigung nur schwer erreichen. Entweder der Hund bewacht von sich aus, oder er bekommt Angst oder ist zu nett (siehe Labbi) und letztere beide Reaktionen sind nunmal im Hund verankert. Selbst wenn man ihm anerzieht, sich nicht zu bewegen - Ängstlichkeit bzw Meidereaktionen wird der ängstliche Hund immer zeigen. Ebensowenig wie Nettigkeit.

 

Aber das ist eben die Rasse "Weimaraner", bei der dies so gefordert ist.

Beim Malinois und Schäferhund erwartet man solch ähnliche Reaktionen ja auch - oder? Warum dann nicht beim Weimi?

 

"Wesensfestigkeit" ist eben nicht nur, dass der Hund lieb und nett und unkompliziert ist, sondern eben auch das, was der Rasse zu eigen ist zu der das Tier gehört.

Das ist beim Kangal eben das Verteidigen, beim Weimaraner ebenso. Beim Labrador ist "wesensfest" eben Freundlichkeit und beim Terrier Durchhaltevermögen, auch wenn es mal unbequem ist.

 

Aber all das eben so, dass der Hund weiß, wo Schluss ist. Sprich wenn der Weimaraner bei dieser Prüfung dem sich-nähernden Menschen an die Gurgel geht, ist er ebensowenig wesensfest wie einer, der abhaut.

 

Und deswegen testet man beim Weimi auch, ob der Hund generell Menschen nicht mag, oder ob er eben nur auf seine Wach-Aufgabe bezogen knurrt. Sprich: wenn der Besitzer wieder da ist, und der fremde Mensch begrüßt wird, ist Ruhe und Entspannung zu erwarten. Und eben kein "Nachtragen".

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marysioux

In der Diskussion auf Facebook ging es um die Frage, wie ein Cattle vom Wesen her sein muss um zur Zucht zugelassen zu werden, bzw. dass eben viele Cattles auf Grund von Wesensmängeln nicht in die Zucht gehen sollten... und da stellte sich eben die Frage, wann ist es ein Wesensmangel... wenn er nicht entspannt durch die Messehalle tingelt? wenn er andere Hunde doof findet? wenn er sich vom Richter nicht oder nicht gern anfassen lässt?

 

Meiner Meinung nach ist ein Cattle eben kein Labbi! Sie wurden auch nie darauf selektiert nett zu sein, sondern sie sollten ihre Arbeit tun, nämlich Rinder treiben und den Hof bewachen! Und das macht die Rasse doch aus, oder? meiner Meinung nach sollte das auch heute noch so sein! Ein Cattle soll kein Labbi im extravaganten Outfit werden, sondern das bleiben, was er ist! Allerdings eben auch nicht über die Maßen nervös, zickig und unberechenbar ;)

 

aber von einem Wesensmangel zu sprechen, wenn er sagt, was er denkt? hm... ich weiß nicht...

 

 

schwieriges Thema...

...ja..sehr schwierig...

 

Im Grunde gehe ich mit Dir und Friederike absolut konform!

Wesensfest bedeutet für mich im Wortlaut dem im Standard GEWÜNSCHTEN Wesen einer Rasse entsprechend....PUNKT!

 

Allerdings verstehe ich auch die andere Intention...Ein alltagsgebräuchlicher Hund, von dem nie und nimmer eine Gefahr ausgeht ist doch allseits gewünscht...

(wobei ich den überschwenglich, distanzgeminderten Labbi von nebenan nicht unbedingt als ungefährlich empfinde, fehlen (zumindest denen, die ich kenne) doch oft jegliche hündische Kommunikationsregeln...)...

 

Wir hatten hier eine Zeit lang einen ADH...Eigentlich nur zur Pflege, daraus wurden doch über 2 Jahre...

Im normalen Leben ein Graus, territoral, schutztriebig, blitzschnell, hochintelligent, mit einem absoluten "will to please"...

ABER  jeder tierische Konflikt wurde mit den Zähnen geklärt.

Auch hat er gezielt getötet...Eine Katze und ein Ratte (beides Familienmitgleider) gingen auf sein Konto... :(

 

Für MICH war dieser Hund der Horror!

(wobei er natürlich auf dem Platz, beim Discdogging, Dogdancing, Longieren und all dem Zeugs DER Crack war). ALLES ANDERE ALS WESENSFEST!!!!

 

Der Berufschäfer, der ihn übernahm war hingegen vom ersten Augenblick an überzeugt....

"DER HAT GRIFF!!!!"  waren seine ersten Worte, als er den Hund bei der instinktiven Arbeit am Hammel sah!

 

WAS war er nun? Wesensfest, oder ein Psycho?

Für mich war er letzteres...Zwar berechenbar und hochintelligent, aber eben auch in gewissen Situationen gefährlich und leider hier auch auch tödlich....

 

Für den Schäfer war er einer der wesenstärksten Altdeutschen Hütehunde, die er beherbergte...(der war zu der Zeit sogar Landesmeister im Leistungshüten!!!)...

Ein ADH SOLL seine Zähne in Konflikten gebrauchen....Er erklärte uns, daß allein die Größe eines "Deutschen Hammels" eben diese Eigenschaft brauche...Ein Hund mit 25 KG muß darf nicht lange zögern, wenn er dem Hammel mit 70Kg den Weg zeigen muß (ADH laufen entgegen den Borders keine Furche....sie hüten wesentlich aktiver am Schaf direkt)...

Ein "Biss" vom Hund hingegen macht dem befellten Hammel so gut wie nichts aus...(meinem Kater und der Ratte leider schon...)

 

Und eben daraus stellt sich mir die Frage, ob gewisse Hunderassen bzw. deren Züchter vielleicht einfach nur darauf achten müssen, WOHIN sie ihre Hunde verkaufen...

Ein triebstarker Welpe aus einer Arbeitslinie sollte vielleicht nicht in eine Familie vermittelt werden....HIER würde eben eben nicht als wesensfest durchgehen...

 

In den richtigen Händen jedoch, könnte der gleiche Welpe zu einem Meister seiner Rasse werden;-))

 

ABER ich möchte hiermit auch den Käufern eines Welpen nicht die Verantwortung nehmen...

Mit ein wenig Vorinformation, könnte man die schlimmsten Desaster im Vorfeld sicherlich vermeiden...

 

LG petra

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Aber allein das ist heutzutage schon ein Problem. Wieviele Jagdhunde werden heute noch jährlich geführt? Wie viele Hüter dürfen oder müssen Hüten (Sporthüten mal ausgenommen, das finde ich furchtbar den Schafen gegenüber)?

Im Verhältnis doch nur ein geringer Prozentsatz. Der Rest geht zu Otto-Normal.

Würde man die ganzen Rassen nur noch Zweckgebunden vermitteln, wären das nur sehr wenige. Viele Rassen würden komplett Aussterben, andere zumindest sehr eng in der Blutlinie werden.

Fakt ist in Drutschland und vielen Industrienation nun mal, dass der Hund hauptsächlich Familienhund ist.

Das führt aber dazu, dass man gerade bei solchen "Wesensbeurteilungen" dem Rechnung tragen muss!

Ein HSH hier hat nun mal mehr Kontakte zu anderen Menschen und Hunden als in den Bergen der Türkei.

Schafe werden hier nur noch mit wenigen Hunden gehütet und auch das mit der Jagd ist noch ein ganz anderes Thema.

Wir tuen weder Mensch noch Hund einen Gefallen wenn man aus historischen Gründen an etwas festhält, was anschließend erzieherisch wieder in den Griff gebracht werden muss.

Tendenzen sind gut, aber wir dürfen einfach unsere heutige Lebenssituation aus dem Auge verlieren.

Da muss man ein gesundes Mittelmaß finden.

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@Andrea

 

Der Weimaraner hat als Rassevertreter die Mannschärfe und den Schutztrieb.

Nachdem er noch eine Gebrauchtrasse ist (auch wenn im Mode gekommen) so hat er dem entsprechend noch einen Wesenstest der seinen Eigenschaften entgegen kommt.

 

Ob das heut so tage noch so oft gebraucht wird?

 

Er ist ein Jagdgebrauchthund.... und diese Anlagen gehören zu ihm genau wie der Jagdtrieb.

 

Und ja ;)  Nachts sollte mir kein Mann zu nahe kommen, aber damit sollte man bei der Rasse rechnen!

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Witzig, ich kenne hier 4 Weimis. 2 sogar sehr gut.

Allesamt nette Hunde, verträglich und keine merkliche Schärfe.

Sicher anspruchsvolle, aber keine besonders auffälligen Hunde. Den Wesenstest haben hier die meisten auch nicht gemacht. Ich weiß zwar auch um die Rassebeschreibung von denen, aber die trifft zumglück nicht voll zu. Wäre in meiner Umgebung auch kaum zu handeln.

Den RR gehe ich hier zum Teil aus dem Weg.

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Andrea und ER

Ja, aber Friederike, eine Jacke ist kein Stück Wild. Das macht ja irgendwie noch Sinn, die Jagdbeute zu verteidigen, wenn man sie schon nicht selbst fressen darf. Das mag sich in der gesamten Verhaltenssequenz des Beutefangens wiederfinden, ist sinnvoll. Jacken kann man nicht jagen, sie sind keine Beute.

 

Bestimmt kann man das Verteidigen eines Gegenstandes erarbeiten. Man kann fast Alles erarbeiten, siehe dogdancing, Slalomlaufen, die vielfältigen Tricks von Behindertenbegleithunden vom Sockenausziehen bis Lichtschalter betätigen oder die Fähigkeiten von Diabetes- Assistenzhunden.

Ich würde wetten, die anderen Prüflinge waren entsprechend gut vorbereitet. Ein Problem aller Wesenstests.

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