Kann Clickertraining die Leinenaggression verstärken?

[silla]

Hallo Petra!All das ist mir auch durch den Kopf gegangen.Seit 2Wochen clickere ich nun nicht mehr,und werde mir eine andere Hundeschule suchen.In Begegnungsmomenten sollte ich clickern,da sich so negative Gefühle in posive tauschen sollten.Dies soll sich verfestigen.Dass machte für mich schon Sinn,aber ich hab auch immer überlegt ob ich schlechtes Verhalten vielleicht doch eher belohne.An andere Hunde lasse ich sie seit dem Beissvorfall nicht mehr(ausser an die vier,die sie wirklich gut kennt).Ich vertraue ihr da einfach nicht mehr,obwohl sie sich wirklich freut.Sie mutiert dann zum Flummi.Vielleicht war der Fehler in die Stressmomente reinzuclicken,aber so ist es mir gezeigt worden.Auf jeden Fall hat sich alles bei ihr verschlimmert.LGSilla und Ivy

[Flusentrude]

Also - SO hätte ich eh`nicht geclickert!Hab`s auch anders gelernt.Ich denke schon,daß der Hund dadurch verkehrt verknüpft hat.

[silla]

 

 

 

 

Hallo ich glaub mir ist ein Fehler passiert.Meine Antwort zu den Fragen ist gar nicht rübergekommen  .Tschuldigung,hier der Nachtrag

Wir haben das Training sehr langsam aufgebaut.Angefangen bei der Trainerin zu Hause,wo wir die Begegnung mit ihrem eigenen Hund geübt haben,
später auf dem Parkplatz vor dem Zoo,wo wir auch gut Abstand halten konnten.
Zu Hause soll ich schon beim Losgehen clickern,um eine positive Grundstimmung zu erzeugen.Hundebegnungen soll ich vermeiden,damit Ivy sich etwas herunterfahren kann.Sie sagt,lieber den Weg zurück gehen vor allem wenn es eng wird und ich nicht genug Abstand machen kann.
Sobald dann doch ein "Feind" in Sicht kommt dem ich nicht ausweichen kann,clickern was das Zeug hält.Später kam dann dazu:Ivy schaut den Hund an,ich lenke sie mit der Leine zu mir um und beides wird gemarkert.
Das machen wir jetzt ca 7 Monate.Am Anfang sprang sie prima darauf an,nach etwa 4 Monaten wurde sie immer krasser.Selbst Bonny,Ihre beste Freundin wurde manchmal angestaenkert wegen Futter.Die beiden kennen sich jetzt 3Jahre,und so etwas ist noch nie vorgekommen.Und dann vor etwa 3 Wochen der Beissvorfall.
Die Trainerin sagte nur,klar habe ich die Ressource Futter stark aufgewertet,aber trotzdem immer weiter trainieren.Eine echte Erklärung hat sie auch nicht.Mit meinem Timing wurde alles passen und wir sollen so laufen das wir keinen Hund mehr treffen.Wie soll das gehen?

Seit 2 Wochen clickere ich nicht mehr,seitdem geht es mit den beiden Mädels wenigstens wieder gut.Deshalb auch der Gedanke,ob das clikkertraining bei manchen Hunden vielleicht nach hinten losgeht.Unterwegs ist sie genauso krass wie vorher,sie kann wirklich keinen Hund leiden,steht in der Leine und macht einen Mordsradau.
Was meint ihr dazu?Gaaanz lieben Gruß ,Silla

[gast]

Wie geht sie denn sonst an Leine? Klappt das gut?

Ich frage nur weil ich merke wenn meine Hündin recht weit vorne weg ist sind die hundebegegnungen natürlich wesentlich aufregender....normalerweise geb ich allerdings schon vorher zu verstehen das ich das nun regele ob überhaupt ein schnupperkontakt zustande kommt...damit fühlt sich meine Hündin sehr wohl. Das clickertraining kam dann obendrauf. Allerdings clicker ich auch nur ein wirklich entspanntes vorbeilaufen.

Clickern auf das Signal "schau" wende ich gerne an falls wir irgendwo liegen, sitzen und andere Hunde gehen vorbei.

[gast]

Gegen die Unruhe bei uns hat übrigends sehr gut geholfen immer wieder mit leckerlies bestätigen wenn der Hund entspannt liegt. Egal ob Zuhause oder draußen.

[Flusentrude]

Hm - ich clickere nicht,um den Hund abzulenken - sondern nur,wenn der Hund ein erwünschtes Verhalten zeigt.

Das heißt also:ich biete ihm das höchstens als Tauschgeschäft an - aber niemals nicht" clickern,was das Zeug hält",wenn ein anderer Hund kommt.

Also:anderer Hund erscheint in Sichtweite - mein Hund nimmt ihn wahr - ich zeige meinem Hund den Clicker,was für ihn einen sehr heißbegehrten Spaßfaktor hat.Dann kann er entweder:auf den Clicker reagieren und der andere Hund ist ihm egal.Oder er reagiert halt nicht und will lieber fixieren/pöbeln:dann gibt`s weder click noch Keks.

[gast]

Ich denke, da ist mit den Erklärungen zum Einsatz des Clickers wohl einiges schief gelaufen. Lass am besten mal jemand vor Ort draufschauen, ob es nur am Aufbau und der "falschen Botschaft" an deinen Hund liegt, oder ob sie nun generell schon den Clicker falsch verknüpft hat. Im ersten Fall wäre eine Pause und danach ein vernünftiger Neustart möglich, im zweiten Fall würde ich mir lieber eine Alternative suchen.

[silla]

Die Leinenführigkeit ist ganz gut,bis zu dem speziellen Moment...Hund voraus...ziehen nach vorn,auch wenn die Distanz noch riesig ist.Ich kann dann allerdings noch gut Abstand machen und aufs Feld oder in den Wald ausweichen.Kommt der Hund näher,steigt der Erregungslevel immer weiter und Ivy ist nicht mehr ansprechbar.Sie hat furchtbaren Stress,speichelt,steht auf den Hinterbeinen und will nur nach vorne.Ist die Situation vorbei,normalisiert sich alles wieder-bis zum nächsten Hund.

 

Ich habe mir schon eine andere Hundeschule ausgeguckt,das clickern lasse ich ja schon seit 2 Wochen sein.Vielleicht kommen wir so weiter.Sie ist so ein toller Hund,und ich möchte das sie wieder Spass hat,wenn wir unterwegs sind.

[gast]

Für mich macht das Clickern so ... irgendwie keinen Sinn. Ich mein, wenn du Angst hast vor Spinnen und ich dir bei Sichtung einer Spinne ein Stück Schokolade (auch wenn du dich sonst vielleicht dafür umbringen würdest) gebe und auch wenn ich dir ständig erzähle du braucht keine Angst haben, die Spinne tut dir nichts, wird die Spinne sicherlich niemals toll werden. Ich würde mir eine Hundeschule mit souveränen Hunden suchen, damit der Hund positive Hundekontakte erleben kann. 

[MissWuff]

Für mich macht das Clickern so ... irgendwie keinen Sinn. Ich mein, wenn du Angst hast vor Spinnen und ich dir bei Sichtung einer Spinne ein Stück Schokolade (auch wenn du dich sonst vielleicht dafür umbringen würdest) gebe und auch wenn ich dir ständig erzähle du braucht keine Angst haben, die Spinne tut dir nichts, wird die Spinne sicherlich niemals toll werden. Ich würde mir eine Hundeschule mit souveränen Hunden suchen, damit der Hund positive Hundekontakte erleben kann. 

 

Seh ich zu einem gewissen Grad auch so, aber prinzipiell klappt es schon, positive Gefühle durch clickern zu "erzeugen" bzw. einen Reiz positiv zu belegen. Ein besserer Vergleich als Schokolade wäre Geld. Und man muss klein anfangen. Also würde ich z.B. 50€ bekommen, wenn ich irgendwo eine Comic-Spinne sehe. Dann vll. ein Spinnen-Foto von gaaanz weit weg. Etc.

 

Das wäre dann das "Look At That"-Spiel beim Hund. Aber das funktioniert definitiv nicht darüber, einfach wie wild los zu klickern. Bei uns gibt es das Markersignal z.B., wenn der Reiz ins Sichtfeld kommt. Dann dreht der Hund den Kopf im Idealfall nach einigen Trainingseinheiten von alleine zu mir -> Leckerlie. Ich gebe also gleichzeitig ein Alternativverhalten (mich ansehen oder manchmal Leckerlie vom Boden nehmen), das ich dann auch weiter clickere, wobei der Hund schon noch mal nach dem Reiz gucken darf. Wenn der Hund von alleine nicht mehr zu mir guckt, verlasse ich die Situation wenn möglich, da die Anspannung schon zu groß ist. Der Reiz sollte anfangs auch möglichst weit weg sein und nicht (viel) näher kommen, also sicher kein Hund in diesem Fall, der direkt auf einen zuläuft.

 

Würde mir einen anderen Trainer suchen, ob der nun clickert oder nicht. Allerdings schon einen, der positiv arbeitet.