Pauschale Erziehungsaussagen - Diskrepanz in der Umsetzung

[Birgit S]

 

 ein Hund meint immer, das Richtige zu tun, bei allem was er tut.

Sehr schön!

 

Ich habe daraus gemacht: Es hat immer einen Sinn für den Hund. Bei allem, was er tut.

 

Ich glaube, das wird oft vergessen oder nicht wahrgenommen.

Auch vergessen, dass Hunde eher mit ihrer Nase leben und wir viele Dinge nicht mitbekommen, die sie wahrnehmen. Und wir deshalb ihr Verhalten nicht ernst nehmen.

 

Viele HT, die ich erlebt habe erwähnen das mit keinem Wort. Gerade in Hundeschulen hat der Hund so zu funktionieren, wie wir das für sinnvoll erachten.

Auch soche Dinge wie nahe an anderen fremden Hunden vorbeizugehen.

Wahrscheinlich ein Nogo in der Hundewelt.

 

Hm, ja, was wollte ich jetzt sagen?

 

Mehr auf die Signale des Hundes achten, mehr darauf eingehen dürfte nicht verkehrt sein.

 

Ich komme darauf in diesem Thema, weil bei RS das"mit dem Hund reden" so oft erwähnt wird.

Es meint nichts anderes als das man dem Hund signalisiert, dass man ihn ernst nimmt.

Ansich ja nichts schlechtes.

Aber was da teilweise draus gemacht wird ist schon haarsträubend

[gast]

Dazu passt auch die Aussage, dass anstatt "feeeeein" manchmal "danke" die bessere Anerkunnung für unsere Hunde wäre.

[KleinEmma]

Finde ich auch. Ich bedanke mich oft bei Emma

[Gast]

Oder ein herzliches Lachen ....für meine Hündin mehr Wert als ein ödes Lob.

Wenn ich lache, dann wird die immer alberner und macht Dinge immer wieder, über die ich gelacht habe.

Danke - genau, das kennen meine auch UND Entschuldigung, wenn ich ihnen aus Versehen  wo drauftatsch.

 

Das Sprechen mit Hunden hat - wie das Ding mit der Energie - sicher auch den Effekt der Stimmungsübertragung, den man sicher sehr gut nutzen kann.

Wenn mir zB ein Walker unterkommt und ich reg mich drüber auf, schimpfe auf den ein, weil er mir fast die Stecken gegen die Beine haut - na - was wird mein Hund für Rückschlüsse draus ziehen? Walker ist aufregend.

Bleibe ich gelassen und erzähl meinem Hund einfach nur, dass da grad ein Walker vorbeilatscht, wird er den auch nicht aufregend finden und auf mich horchen, auch wenn er eigentlich nix davon versteht - aber die gelassene Stimmung bekommt er mit.

[gast]

*lach* Und ich sag meinem Krümel immer "bist du SCHLAU!" ("Danke" heißt bei uns das Ausgeben von Gegenständen)

 

Gerade im Training auf dem Hundeplatz finde ich das immer mal wieder sehr interessant, was so in den Köpfen der Hundehalter vorgeht. Fragt man, was da wohl gerade passiert ist, bekommt man oft die oben genannten Antworten. Richtig spannend wird es aber erst, wenn man daraufhin antwortet: "Ja, in deiner Welt. Und wie sah das denn jetzt wohl in seiner Welt aus?" Und den besten Trainingserfolg finde ich persönlich immer, wenn nach einer missglückten Übung der Mensch erst mal seinen Hund lobt und dann fragt: "Was hab ich denn jetzt falsch gemacht?"

[Gast]

Ich denke man kann auch Banane sagen wenn der tonfall stimmt.

 

Hunde verstehen den wichtigen Teil unserer Sprache ,  nicht die Worte differenziert.(Meine Wahrnehmung )

[Gast]

Ist sicher nicht repräsentativ, aber interessant zu lesen:

http://www.wuff.at/cms/Hunde-koennen-abstrakt.1718.0.html

[Birgit S]

Ich denke man kann auch Banane sagen wenn der tonfall stimmt.

 

Hunde verstehen den wichtigen Teil unserer Sprache ,  nicht die Worte differenziert.(Meine Wahrnehmung )

WENN der Tonfall stimmt. Ich glaube nicht, dass er unbedingt stimmt, wenn man "Banane" sagt, es sei denn, man selber konzentriert sich ungemein dabei, das andere, was man dabei denkt in "Banane" zu übertragen.

 

Also man muss authentisch sein bei dem, was man sagt.

 

Wahrscheinlich beobachten unsere Hunde uns dabei sehr gut und interpretieren unsere Körpersprache und die kleinsten Signale zusammen mit Wörtern, die wir sprechen.

 

Also das glaube ich jetzt mal einfach so   Nach den Beobachtungen mit meinem Hund

[LuzieRonja]

Hunde wissen auch was man als nächstes vorhat.

Ich sitze auf dem Sofa und denke, ich muß meinem Muffin die Ohrentropfen verabreichen, ich bin noch nicht ganz aufgestanden, hab auch die Tropfen nicht

in der Hand und er verkriecht sich unter den Tisch!

Er hat das nicht so gerne.

[denny]

Wir haben hier gelernt, mit Hunden umzugehen: www.institut-feltmann.de

 

Was Frau Feltmann in meinen Augen auszeichnet, ist ihre Diktion. Da geht es nicht um Befehle und Kommandos sondern um Hör - Sichtzeichen. Ihre Maxime ist die liebevolle Konsequenz, wobei das eine mehr als deutliche Ansage nicht ausschließt.

Ganz wichtig ist ihr auch die Verbundenheit vom Hund und Halter. Hunde können sich von allen Tierarten dem Menschen am engsten anschließen. Das verlangt dem Menschen aber auch ein hohes Maß an Verantwortung ab, da er den Hund in der für ihn unhündischen Umgebung führen und leiten, auf der anderen Seite aber auch gewisse Eigenheiten seines Partners Hund akzeptieren muss.

 

Frau Feltmann ist weit davon entfernt, dogmatisch zu sein, im Gegenteil. Wenn man als versierter Hundehalter mit einem anderen Ansatz zum Ziel kommt (Hauptsache gewaltfrei), ist es ihr nur zu Recht. Pauschale Aussagen habe ich bei ihr nie erlebt, weil Tiere eben keine Sachen sondern Individuen sind und man auf jedes Individuum gesondert eingehen muss.

 

Natürlich hat sie eine bestimmte Art und Weise, mit Hunden umzugehen. Sie arbeitet körpersprachlich (das ist vielleicht ein wenig als Maxime anzusehen) und wir konnten die Erfahrung machen, dass Hunde sehr gut darauf reagieren. Ich habe z.B. meinen 1. Havaneser ohne Hör - und Sichtzeichen über den Agility-Parcour führen können, weil er von Anfang gelernt hatte, auf meine Bewegungen zu achten. Es war die reine Freude!!!

 

Pauschale Erziehungsaussagen gibt es für mich nicht. Ich weiß, wie ich meine Hunde auf mich aufmerksam machen kann, der Rest kommt bei der Arbeit. Beobachtet eure Hunde und beobachtet euch im Umgang mit ihnen. Das übt ungemein.