Was ist nur mit den Menschen los? Warum haben so wenig Leute Geduld und Einfühlungsvermögen?

Aus was für einen Grund holt man sich Junghunde aus Tötung oder aus spanischen Tierheimen, wenn man nicht in der Lage ist soviel Geduld und Einfühlungsvermögen aufzuwenden, bis der Hund stubenrein ist?

Warum holt man sich einen Junghund, der als Welpe mit schlimmster Demodex in das TH kommt und beschwert sich dann das der Hund nicht stubenrein ist? Die Unreinheit kommt laut Tierarzt von Demodex und MMK.

Beide Junghunde sind seit 3,5 Wochen in Deutschland. Der eine markiert angeblich. (Der Ersthund ist ein unkastrierter Rüde, der neue ein halbjähriger unkastrierter Rüde)

Der andere sch.... alles voll und hat den eigenen Hund mit Husten angesteckt, denn der war ja vorher in 5 Jahren niemals krank. (Zur Info, die Demodex war komplett ausgeheilt, das Fell ist super und der Hund ist gesund nach D gekommen)

Der dritte Hund ist ein alter Schäfermix, der mit zwei jungen Boxern auf einer PS gelebt hat. Die Boxer haben ihn nur drangsaliert auf Boxertypische Art und er hat es wirklich gewagt mal kurz zu schnappen.

Zack, Anruf: Holt soooofort den Hund hier weg!

Und das allerbeste, einen 2jährigen Jagdhundmix aus der Tötung. Frau kann sich nicht durchsetzen, Hund springt über Tische und Fensterbänke....

Mann genervt, Anruf: Holt sooooofort den Hund hier weg! (Ok, der hat noch ne Gnadenfrist bekommen)

Warum?

Bitte, warum holt man sich solche Hunde ins Haus, wenn man damit nicht zurechtkommt?

Wir machen fast alle Vorkontrollen selber. Wir klären über Mittelmeerkrankheiten seit einigen Monaten schon im Erstkontakt per Mail auf. Das zieht sich wirklich bis nach der Vermittlung! Wir klären über alles, wirklich über alle Eventualitäten auf, während der Vorkontrolle, während der normalen PS-Betreuung usw.

Wie kann man nach soviel Aufklärung noch so handeln?

Ich verstehe es einfach nicht.

Jetzt sind die Hunde in Deutschland, Notpflegestellen sind schon mit dem Schäfermix, mit einem Junghund (den hab ich) und zwei deutschen Nothunden belegt.

Und nun?

Man, ich ärger mich so dermaßen.

Man kann sich doch vorher überlegen ob man damit evt überfordert sein könnte oder nicht?

Die mit dem Demodex-Junghund wollten einen Welpen, damit wäre ja alles viel besser gewesen. (ihre Aussage)

Klar, nur Welpen dürfen nicht ausreisen. Erst wenn sie den kompletten Impfschutz haben und dann sind sie nunmal im Junghundealter!

Boh, entschuldigt aber ich bin grade sowas von fassungslos.

Das ganze hat sich von Montag bis gestern Abend so abgespielt.

4 Tage und jeden Tag was Neues.

Ich möchte nicht wissen, was bis heute Abend noch passiert.

Aber klar, die (wie habe ich es heute morgen schon hier gelesen?) selbsternannten Tierschützer sind wieder Schuld!

Ich frage mich nur, warum hat man sowenig Geduld?

Warum holt man sich dann Hunde aus der Tötung?

Zum Angeben?

Um die Vereine danach runter zu machen?

Hat da vielleicht mal jemand eine Erklärung für mich?

Diana, ich weiß es auch nicht, könnte aber Deine Liste noch weiterführen:

Hund "klebt" zu sehr an "Frauchen" und soll nach 2 Tagen wieder weg

Hund "mag" Frauchen nicht und soll nach ein paar Stunden wieder abgeholt werden

Hund sabbert, das geht gar nicht, weg damit

Hund knurrt den Erst- Hund beim ERSTEN Kontakt an, der ist zu gefährlich

Hund ist grösser/kleiner/hässlicher als angenommen, den kann man nicht behalten

Hund markiert in der ersten Nacht in der Wohnung, das ist eine Gesundheitsgefährdung für die Kinder, der muss SOFORT wieder abgeholt werden

Hund zieht an der Leine, sowas will man nicht, hat der vorherige schliesslich auch nicht gemacht....!

Die Katze saß die erste Nacht nur auf dem Schrank und hatte Angst vor dem Hund, der kann nicht bleiben!

usw., usw.!

Besonders schlimm natürlich, wenn dann alle Notpflegestellen besetzt sind und dann erstmal Holland in Not ist!

Ich hoffe, es tut sich ein Hintertürchen auf!

Gegen den allgemeinen Frust, der einen in solchen Situationen überkommt, hilft wirklich nur, sich an all die Fälle zu erinnern, wo Hund und Menschen sich gefunden haben und glücklich geworden sind und das sind ja doch viel, viel mehr!

Hat da vielleicht mal jemand eine Erklärung für mich?

Ganz einfach: es wird doch überall verbreitet, dass Auslandshunde völlig unkomplizierte und vorallem äußerst Dankbare Hunde sind.

Wen wundert es da, wenn die Leute bei Problemen mit den Hunden dann völlig irretiert sind

Ach Liebelein - lass dich mal unbekannter Weise drücken

Warum? Weil Menschen dumm, naiv, romantisierend und blauäugig sind und sich einfach maßlos überschätzen. Du hast es eben selbst gesagt - selbsternannte Tierschützer - genau solche Menschen sind damit gemeint.

Denen kannst du noch so oft sagen, was passieren kann - es wird weiter der Traum vom dankbaren, liebevollen Hund geträumt der aus seiner Box ins Paradies taumelt und den neuen Herrchen für seine Gnade und Großmut die Hände leckt.

Jaaa - der ist nicht stubenrein - der pieselt mal ein Bächlein auf die Fliesen, aber der lernt das ganz schnell, hat der Fifi von Frau X doch auch. Wenn das Bächlein auf den Fliesen dann ausgewachsene Matsch-Haufen auf dem Perser sind ist das Entsetzen groß.

Wieviele Menschen glauben denn, ihr Hund sei wegen Ihnen so gut geraten und nicht trotz Ihnen?

Du wirst das nie vermeiden können und manchmal kommt Scheiße einfach geballt. Das einzige was ich dir raten kann - denk an die ganzen tollen PS, die euch unterstützen und hak die Pfeifen unter "selbsternannte Tierschützer" ab

LG

Christina

Menschen sind manchmal einfach zu doof - das ist meine einzige Erklärung.

Ich versteh manche Menschen auch nicht und habs aufgegeben, das zu versuchen.

Hab hier auch so einen Pflegling zur Vermittlung, NICHT Auslandshund.....und für den interessiert sich keiner, wahrscheinlich, weil er KEINE dramatische Vorgeschichte hat und Menschlein sich dann nicht profilieren kann, einen sooo armen, geschundenen Hund "gerettet" zu haben.

Der ist nicht interessant, weil er auch so seine Macken hat, aber die stehen ihm wohl ohne vorherige Misshandlungen nicht zu?

Ich glaube, viele, viele Menschen versuchen ihre eigenen krankhaften narzisstischen Persönlichkeitsanteile auf dem Rücken der Hunde (und auch Pferde usw.) zu befriedigen und wie Narzissten halt nun mal sind, sind immer alle anderen Schuld, aber mit eigenen Fehlern und Schwächen wird sich nicht auseinandergesetzt und auch nix reflektiert.

............und der Narzissmus nimmt in unserer Gesellschaft stetig zu................

Ich vermute mal, diese Leute haben Mitleid und wollen eine "arme Seele" retten. Leider haben diese Retter oft noch nichts von Selbstreflexion gehört und glauben es reiche aus, Streicheleinheiten zu verteilen.

Ich kann deine Wut verstehen, zumal diese Hunde sich ja nun wieder an ein neues Zuhause gewöhnen müssen.

Ich glaube nicht unbedingt, dass dieses Verhalten der Menschen sich nur bei "geretteten" Hunden zeigt und schon gar nicht hat es mal wieder was mit "Ausland" oder nicht zu tun.

Nur hören wir von genau diesen "Rückläufern" mehr, als von anderen, die dann eben ohne Umweg über eine Orga wieder ins TH gebracht, zum Züchter zurückgegeben oder einfach weiter gereicht werden.

Originalbeitrag

Wieviele Menschen glauben denn, ihr Hund sei wegen Ihnen so gut geraten und nicht trotz Ihnen?

LG

Christina

der ist gut, das wird mein Spruch des Tages.

Ne, ich glaube auch, das hat nichts mit Auslandshunden zu tun. Wieviele Hunde, und nicht nur Welpen, stehen täglich in den Inseraten. Da kann man plötzlich den Hund nicht mehr behalten, da "berufliche Veränderung", "keine Zeit mehr", ach alles Mögliche. Die wahren Gründe werden selten genannt. Der Mensch in unserer Gesellschaft schafft sich an, worauf er Lust hat und genauso schnell wirft er es weg, wenn es lästig wird.

LG Birgit

Da "die Tierschützer" diese Umstände kennen, WARUM belegt man dann alle möglichen Plätze?

Gerade die seriösen und professionellen Tierschützer sollten doch so viel Weitsicht haben und entgegen aller Beteuerungen der Interessenten immer mit dem Kippen der Situation rechnen.

Gerade sie müssten doch wollen, dass es den geretteten Tieren jetzt (ab sofort) GUT geht.

Ist es nicht genau so unverantwortlich alles bis Unterkante Oberlippe voll zu stopfen und dann keine Auswege mehr zu haben?

Ich weiß, dass es ein heikles Thema ist und möchte nicht in der Situation stecken mich entscheiden zu müssen, der darf mit und der muss noch bleiben ... wohl wissend, dass dies sein Todesurteil sein könnte.

Trotzdem ist seriöser Tierschutz für mir immer noch Plan B und auch C in der Hinterhand zu haben.

Alles Andere ist meines Erachtens unverantwortlich und keinen Deut besser als "naive Interessenten".

Ich könnte die Liste auch noch weiterführen.

Ich glaube aber, dass das kein Tierschutzhundeproblem ist, sondern generell vorkommt, wenn Leute sich ein Haustier anschaffen. Wie oft werden Welpen wieder abgeben, weil es doch ganz anders ist als erwartet?

Manche Menschen stellen ihre Befindlichkeiten über die anderer, manche haben sich falsch eingeschätzt, manche sich die Situation anders vorgestellt, andere haben sich überreden lassen und sind eigentlich gar nicht bereit für so ein Tier... da gibt es sicher viele Konstellationen.

Tja, und viele Menschen haben einfach gelernt, dass es am leichtesten ist, wenn man die Flinte direkt ins Korn wirft, haben eine niedrige Frustrationstoleranz und erwarten dann einfach, dass andere das Problem für sie lösen. Klappt ja meistens auch.

Gott sei Dank sind das die Ausnahmen. Aber sie ärgern einen umso mehr - oder irritieren zumindest.