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Der Labrador - kein Anfängerhund


Gast Fangmich

Empfohlene Beiträge

Tina+Sammy

Stimme zu.

Ich lasse zwar auch den Begriff fallen, den der jeweilige Hund gerade durch sein Verhalten zeigt, aber das eher nebensächlich.

Ich rede beim fiddeln vom Konflikt lösen wollen, beim fight vom angreifen wollen, beim freeze vom erstarren usw.

Weil ja: das interessiert die Leute schlicht und einfach nicht.

Fällt mir gerade auch noch ein Beispiel zu ein:

Wir hatten eine Staffhündin, die mit 2 Jahren zum Wesenstest musste.

Mittlerweile war sie 1 Jahr und 9 Monate alt, sollte eigentlich in die Gruppe zur Vorbereitung zum Wesenstest.

Daran war aber gar nicht zu denken, weil die Hündin bei jeder Hundesichtung wie von Sinnen in die Leine sprang, rum hopste und auch bellte.

Die damalige Welpen- und Junghundtrainerin hatte von Welpenbeinen an empfohlen, so viele Hundekontakte wie irgend möglich zustande kommen zu lassen, damit Hunde irgendwann was völlig normales sind.

Prinzipiell nicht schlecht.

Bei manchen Hunden funktioniert das.

Die Hündin kam zu mir ins Longieren, ich ließ sie mit Sammy und Maya laufen und die dotzte über den Platz, dass ich teilweise Angst hatte, dass sie ungebremst in Zäune läuft usw.

Nach 10 Minuten hatte sie raus, dass die Schwarzen keinerlei Interesse an ihr haben.

Als ich den Leuten gesagt habe, dass sie dem Hund bitte jegliche Kontakte ersparen, mit Hunden, die sie nicht kennt, sind die aus allen Wolken gefallen.

Aber: die Hündin ist drei Monate später einen schönen Wesenstest gelaufen. Jetzt ist sie fast 7, hat ihre festen Hundefreunde und weiß, dass sie sich drauf verlassen kann, dass Frauchen und Herrchen ihr helfen, wenn ein Hund auf sie zugeschossen kommt :)

Hätte die Trainerin vor 5 Jahren was von den 4 fs gewusst, wäre dieser Hündin ne Menge Stress erspart geblieben...

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Anders ausgedrückt eine kareki hätte mir damals gar nichts gebracht im Gegensatz zu einer Mirjam Cordt oder den beschriebenen HHs.

 

Eine kareki sagt das auch nicht so zu den Leuten, die um Trainingstipps für ihre Nordischen bei ihr bitten (ode rgara us München extra nach Nürnberg zu ihr fahren). kareki erklärt das auch in verständlichen Worten. Die erzählt nichts von Fiddle About, nichts von "sekundären Verstärkern", ja nicht mal was von "positiver Verstärkung". Sie sagt Belohnung dazu, erklärt mit ganz einfachen Worten, was die Hunde da tun und was da passiert. Sie nennt keine Hormone bei ihren schwierigen Namen, sie labert nichts von "durchhängender J-Leine" und "wir machen nun mal BAT nach Grisha Stewart".

Schriftlich in einem Hundeforum ist das anders, es sei denn, sie gibt spezielle Hilfestellungen bei entsprechenden Problemen (naczulesen in den jeweiligen Threads). Wenn es aber um Sachdikussionen geht, will sie nicht immer umschreiben, sondern nennt die Fachbegriffe, die sie ja schon oft mit definiert hat. Es diskustieren eh immer die gleichen Leutchen mit. Und wenn es jemand nicht versteht, dann wirds ihm freundlich nochmal von allen erklärt.

Nochmal:

Ich habe noch nie jemanden erlebt, online oder im realen Leben, der Fiddle About erkannt hätte, ohne es vorher schon mal gehört zu haben, zu wissen, was das ist und dass es das überhaupt gibt. Noch nie kam jemand und sagte: "Der spielt jetzt, um den Konflikt zu entschärfen und kommt da vons elbst nicht mehr raus und macht das schon vorbeugend."

 

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ersteckt sich der Hund in der letzten Ecke? Flieht? ->Flight Steht da, wie gelähmt und lässt es geschehen? -> Freeze Beisst in die Hände und knurrt? Wehrt euch ab? -> Fight Rennt springend weg und verbeugt sich, weicht euch hampelnd aus, bellt "frech"? -> Fiddle about / flirt

 

Eva, zu erkennen, in welcher Situation der Hund ist, seine Gestik richtig interpretieren und entsprechend zu reagieren ist aber doch die eine Sache. ( Wichtig, auf alle Fälle !)

 

Aber warum sollte man die englischen Begriffe unbedingt kennen ?

1. Wir leben in Deutschland ( ok, ich zur Zeit nicht ) , hier spricht man Deutsch .

2. Erkenne ich denn die Situation nicht, wenn ich die Begriffe nicht kenne ? ( Ich kannte sie, trotzdem stehe ich denen skeptisch gegenüber)

 

von daher bin ich ganz bei Geisi2

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Also, man muss sicher den Begriff nicht kennen (hier in Italien wären englische Begriffe zum Beispiel noch erheblich weniger angebracht, als in Deutschland, versteht keiner, merkt sich keiner).

Oder vielleicht kannte man den Begriff mal, erinnert sich aber nicht mehr an den Ausdruck, sehr wohl aber an das beschriebene Verhalten und seinen Hintergrund.

Aber wenn jemand einen drauf aufmerksam macht, kann man doch das Verhalten und seine Ursachen kennenlernen und daraus seine Schlüsse ziehen.

So wie ich mich eben nicht mehr über den freezenden Oliver ärgere (und das Verhalten damit auch noch verstärke!), sondern ihm locker aus diesem Zustand raushelfe oder auch einfach nur abwarte, bis er selbst raus kommt ... faktisch freezt er mittlerweile VIEL seltener, sicherlich auch, weil ich frühzeitig meine Reaktion verändern konnte.

Und das gilt genauso für's fiddeln. Wenn der Hund mir gegenüber fiddelnd durch den Garten rennt, kann ich herzhaft drüber lachen (was das fiddeln meist beenden wird oder eventuell in echtes Spiel übergeht) oder mich ärgern (was das fiddeln verstärken wird) oder rausfinden, was den Hund eigentlich zum fiddeln gebracht hat und am Stressauslöser ansetzen. Wenn ich gar nicht merke, dass es sich nicht um Spiel handelt, werde ich das Verhalten, vor allem aber den vorangehenden Stress nicht ändern können.

Monique, ich bin ganz bei Dir: glücklicherweise HABEN unsere Hunde diverse Konfliktlösungsstrategien, die sollten wir ihnen auch lassen, denn ein konfliktfreies Leben können wir ihnen wohl kaum bieten. Wunderbar, wenn der Hund mehrere Strategien kennt und situationsabhängig sinnvoll einsetzen kann. So kommen sie meist gut durch's Leben, allemal besser, als wenn wir jede noch so kleine Handlung unterbinden.

@kareki: Situation mit Akuma und Golden wunderbar beschrieben, so passt das doch auch.

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Manchmal habe ich das Gefühl das einige Versuchen jegliche Form der Interaktion zwischen Hunden den Stempel problematisch aufzudrücken. Ja die Hunde im Video spielen nicht und ja sie haben Stress aber ganz ehrlich soweit ich weiß waren die beiden Hunde zum Zeitpunkt der Aufnahme beide noch relativ jung. Wie sollen Hunde Konfliktverhalten lernen, wenn man alles was auch nur annähernd nicht nach Friede, Freude und Spaß aussieht unterbindet. Das es bei einem problematischen Hund anders ausschaut ist klar und spätestens beim anrempeln von Joss hätte ich auch eingegriffen und ihn geschützt aber bis dahin habe ich mit Fino solche Situationen immer laufen lassen. Er kommt heute eigentlich Problemlos mit jeden Art von Artgenossen klar , weil er selbst Lösungen für Konflikte finden durfte und erst wenn er sie nicht fand ich aktiv eingegriffen habe.

Tja, wie habe ich Yoma dazu bekommen, nur dannzu spielen, wenn er es wirklich will? Indem ich ihm gezeigt habe, dass man nicht zu jedem Hund hinlaufen muss, um in prophylaktisch zu bespaßen. ;)

Wie habe ich Akuma dazu gekriegt, dass er nicht prophylaktisch jeen Hund vermöbelt? Richtig, indem ich ihm gezeigt habe, dass man nicht mit jedem Hanswurst interagieren muss. Das hat auch sein Konfliktverhalten IM direkten Konflikt verbessert. Ganz ohne direkte Konflikte vorher als Übung meistern zu müssen.

Das ist der Denkfehler bei vielen Hundetrainern: Der Hund muss den Fehler machen, um zu lernen. Nee, muss er nicht. Er kann auch gleich lernen, wie es besser geht.

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Tina+Sammy

Kareki hats ja auf den Punkt gebracht:

"da draußen" sprechen wir mit den Menschen, ohne Fachwörter (auch solche Trainer gibt's aber, die können aber meist nix :lol:)

Hier im forum macht es aber doch durchaus Sinn, das Wort fiddeln zu benutzen. Manche wissen, was gemeint ist, andere fragen nach.

Und schon sparen wir uns unglaublich lange Beiträge, weil wir statt fiddeln jedes mal: übertriebenes beschwichtigen, auf dem Boden kriechen, züngeln bis die Zunge abfällt, übertriebene Aufforderung zum Spiel usw schreiben.

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@kareki: Situation mit Akuma und Golden wunderbar beschrieben, so passt das doch auch.

Ja, fand ich auch. Aber es passt halt gut zum Thema. Die Golden neigen ja auch durchaus zum Fiddle About. Dieser hat nur Ansätze gezeigt, aber konnte dann eine passende Strategie wählen. Was auch sicher an dem Halter liegt: Ruhig geblieben, den Hund nett gerufen, ohne energisch zu werden, langsam in der Bewegung bleiben (nicht wild herumfuchteln).

Da das Thema ja "(Kein) Anfängerhund Labrador" ist, fand ich das passend. Wie gesagt, hier zumindest sind viele Labradore und Golden tolle Ersthunde. Das einzige, was mir daran etwas missfällt:

Die Leute nehmen ihren Labrador (oder Golden) als Maßstab:

Meist sind die ja weniger deutlich aggressiv und hören sehr gut. So ist dann das Bild wie alle Hunde zu sein haben. Aber das Betragen der meisten Labrador und Golden Retriever ist gut bis tadellos.

Manch in Jungspund ist halt etwas Kasperkopf, aber das nehmen wir mit dem nötigen Humor.

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Joss the Dog

.

Und ich überlege, wie ich es ausdrücken kann - danke :)

Wir sind durch verschiedene Situationen durch, die ihn sicher gestresst haben, denen er von sich aus ausgewichen wäre oder gemieden hätte.

Wir haben beide dadurch gelernt, ich sehe mittlerweile die nötigen Nuancen und2 sehe ich sie nicht, zeigt Joss es mir deutlicher :)

Ich habe mittlerweile einen ausgeglichenen Hund, der mir in egal was vertraut und zu mir kommt, wenn ihn etwas verunsichert :)

Ruby profitiert davon jetzt, braucht sowieso Ruhe, langsamen Hundekontakt, was ich nicht nur für Labbis gut finden würde :)

Habe dennoch noch immer nichts gegen ausgelassenes Toben, sofern es nicht zu körperlich wird :)

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Stimmt, kareki, ich denke aber, viele Menschen (und nicht nur Ersthundehalter) gehen oft davon aus, dass Hund = Hund (mit nur geringfügigen rassebdingten oder individuellen Unterschieden). Was wirklich zu bl

Mit ein Grund, warum ich das Forum interessant finde, sollte mir je ein HSH, ein Nordischer, ein Jagdhund oder sonstwas ganz anderes ins Haus kommen, als ich bisher gut kennen lernen durfte, bin ich zumindest geistig leidlich vorbereitet :D

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Ruby profitiert davon jetzt, braucht sowieso Ruhe, langsamen Hundekontakt, was ich nicht nur für Labbis gut finden würde :)

Habe dennoch noch immer nichts gegen ausgelassenes Toben, sofern es nicht zu körperlich wird :)

Aber ausgelassenes Toben ist nun mal für manche Hunde körperlich, Oliver tobt deswegen so gerne mit SoKas oder auch Boxern in allen Farben und Varianten ... weil das eben nicht so "zimperliche zarte Rehlein" (seine Wortwahl, glaube ich) sind, wie viele Belgier oder Hüter. Er passt sich an die zarter besaiteten an (notgedrungen) und macht eben, was die so wollen, aber ehrlich, wenn er mal so richtig mit einem anderen Kerl (oder Hündin, das ist ihm egal) rempelnd den Strand langfetzen kann, dann findet er das nun mal toll.

Und ebenfalls ehrlich: wenn wir denn mal einen passenden Hund treffen und der auch laufen darf, dann gönne ich den beiden das Vergnügen auch von Herzen.

Wenn einer gerne richtig laut, so volle Kanne, Rock / Punk / Trash (oder sowas) hört, dann will der auch nicht sein Leben lang nur Violin-Konzerte in "angemessener" Lautstärke hören.

Hat man einen Hund, der so gar nicht auf trampelige Labbis (und ähnliche) steht, dann muss man eben die Kontakte auf die weniger trampeligen Exemplare beschränken ... wobei wir allerdings beim Problem der Labbi-Halter sind, die die für andere unangenehme Seite ihres Trampels anscheinend oft nicht erkennen und somit die kontrollierten Begegnungen echt schwierig machen. Leider :(

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