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Der Labrador - kein Anfängerhund


Gast Fangmich

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Ja, erkennen ist schon gut, aber nun zu sagen, dass die Leute ihre Hunde nicht fiddeln lassen sollen, wäre halt auch falsch, das meinte ich. Ich meine, Knurren "erlauben" die meisten ja auch. Richtige Flucht wollen wir aufgrund der Gefahren (Straßenverkehr usw) üblicherweise nicht, aber durch ausweichen, Bögen schlagen etc bieten wir ja eine mildere Variante an. Also ist es schon wichtig, dass wir gemäßigte Varianten aller 4 Strategien zulassen, denn zu erwarten, dass der Hund einfach keinen Stress bei der Begegnung mit verschiedensten Artgenossen haben soll, ist (in meinen Augen) weder realistisch, noch erstrebenswert.

Nur überzogenes fiddeln, unangemessen starke Aggression, kopflose Flucht und langhaltendes freezen sind etwas, wo ich helfend eingreifen würde. Ansonsten sind es alles anzeptable Reaktionen.

Zum "rauszüchten" der Aggression ... tatsächlich hat meiner ja vier Jahre (!) gebraucht, um auch mal deutlich zu sagen "Stop - das finde ich Schei..e". Zuvor hat er nur einmal geknurrt, als ein anderer ihn so in dessen Flexi gewickelt hatte und an ihm hoch hüpfte, dass die drei anderen Strategien nicht möglich waren. Tatsächlich hat er sich wohl von mir abgeschaut, dass wir auch mal einen Hund auf Abstand halten können, wenn wir uns mit dem nicht wohl fühlen. Bisher habe ich das ja immer übernommen, nun muss ich ein bisschen aufpassen und dran denken, dass vielleicht Oliver mal seine Meinung sagt, ehe ich soweit bin :D

Übrigens KANN er das erschreckend eindrucksvoll (es ist nicht "raus gezüchtet" im Sinne von "nicht mehr vorhanden"), hat es halt bloß vier Jahre lang nicht gemacht.

Schlecht war es für mich als Halter aber nicht, dass er diese Strategie nicht nutzte ... ihm tut es aber gut, so vom Selbstbewusstsein her, muss ich einräumen.

 Das zeigt eben auch, dass sie lange brauchen, bis sie reif sind.

 

Klar, soll man fiddeln nicht grundsätzlich nicht zulassen, ich seh das durchaus ähnlich, nur würde ich eben Hunde, die extrem dazu tendieren, nicht ständig in solche Situationen bringen, wenn sie sich so schwer damit tun. Und dann ist sicher die Frage, wann ist es extreme und wann ist es noch "normal".  Wie gesagt, die meisten HH auf der Straße, sehen ja gar nicht, dass der Hund eigentlich Stress hat und zwingen ihm ständig wieder solche Situationen auf, schicken ihn förmlich in solche Situationen und oft wird er auch noch dafür gelobt und bewundert, wie toll er spielen kann. Genauso wie man einem Raufer solche Situationen nicht ständig aufzwingen sollte. Natürlich ist das von Fall zu Fall auch immer ganz individuell zu sehen, wann man eingreift, wann man es laufen lassen kann, wann man vorsorglich ausweicht, kommt ja auch auf das Gegenüber an.

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Wir hatten hier mal eine Labbimix-Hündin zu Gast, die war grauenvoll am fiddeln... nämlich immer dann, wenn sie merkte, dass sie irgendwas doofes gemacht hatte... egal ob bei uns Menschen oder auch bei den Hunden... je mehr Kritik sie fürchtete umso mehr drehte sie auf und spulte sich auf... meine Jungs waren kurz davor ihr eine zu schallern und sie wusste das, konnte aber nicht mehr tun als noch aufdringlicher zu hibbeln... Weswegen ich sie mir kurzerhand am Halsband schnappte und zum Stillstand brachte... hat ein bisschen gedauert bis sie wirklich ruhiger wurde, ich hab sie einfach ruhig festgehalten und gewartet... und ja, das war/ist ein Hund, dessen Besitzer nie verstehen, warum andere Hund so gemein zu ihr sind, sie ist doch so nett :Oo

 

Angemessenes fiddeln verhindert so einiges! Konnte man bei Miro total toll beobachten! Der hatte echt das gesammte Repertoire zur Verfügung... quasi alle Fs zur Auswahl... und wenn er meinte es kommt an, dann wurde auch mal gefiddelt... hat es dem Gegenüber leicht gemacht sich zu schütteln und auch eine andere Karte zu spielen :)

 

Bei Hunden, die so stumpf ihr Ding durchziehen und anderen damit auf den Senkel gehen finde ich den geeigneten Hundekontakt besoders wichtig! um beim Thema zu bleiben würde ich bei einem "typischen" Labbi sehr darauf achten, dass er nicht nur in die Spiel- und Spaßstunde geht, sondern vor allem Kontakt hat zu Hunden, die ihm klare Grenzen aufzeigen können... je öfter er Erfolge als Dampfwalze verbuchen kann umso unflexibler bleibt er in seinen Möglichkeiten... Das wär mir zu heikel...

 

wir haben hier grad so einen Labbi-Mix zu Besuch... der ist dermaßen resistent! unglaublich :Oo allerdings glaube ich den Besitzern nicht so ganz, dass da überhaupt Labbi drin ist :kaffee: ich kann euch später gerne mal ein Bild von dem Kameraden hochladen :D

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Zu der Aussage, alle schwarzen Labbi-Damen heißen Emma:

 

Wir haben hier auch eine schwarze Emma. Dazu aber (alle schwarz) auch noch Bo, Kluntje, Hermine und Kira. Ist also zum Glück hier noch keine Emma-Inflation :D

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Chibambola: Stimmt, meiner dürfte nicht z.B. mit Zwergen oder alten Hunden fiddeln (weil er da ziemlich in Bewegung kommt und fast 30 Kilo schwer ist, keine elfenhaften Bewegungsabläufe ...). Allerdings tut er es da auch nicht, da er nicht im Konflikt ist.

Zur Ruhe kommen:

Meiner schläft UNGLAUBLICH viel. War der ruhigste Welpe, den ich je hatte, weil er die ersten vier Monate bei uns im Prinzip durchgepennt hat (eventuell der Sommerhitze geschuldet). Das war eigentlich schon besorgniserregend, wo der alles schnarchend umfiel :D . Und er schläft immer noch gerne und viel, aber wenn Action ist, dann ist er hellwach. Jedenfalls ist das kein Thema.

Jagdleidenschaft:

hat meiner NULL. (Vorsichtshalber sage ich "bisher", man weiß ja nie). Der schleckt eher jedes verletzte Tierchen ab und kümmert sich. Nur Katzen sind mittlerweile ein Thema, aber erst, seit wir auf dem Campingplatz sind, da streunen einige herum und er hält unseren Stellplatz Katzenfrei. Die Katzen werden allerdings durch Knurren gewarnt, bleiben sie außerhalb unseres (winzigen) Stellplatzes, können Sie vorbei gehen, fressen, auf dem Weg sitzen. Wenn ich ihn anfangs gelassen hätte, würde er sie wohl gerne vertreiben. Rennende Katzen auf Spaziergängen bringen ihn schon mal zum hinterherspurten - bleiben sie stehen, tut er es auch. Also jagen kann man das nicht nennen :D Ich kenne gar keinen Labbi mit nennenswertem Jagdtrieb, muss ich sagen.

Problemfelder:

Was ich am häufigsten höre, ist die bemerkenswerte Zerstörungswut von Welpe bis 2 Jahre. Keine Ahnung, woher sie kommt. Bei meinem nur in SEHR gemäßigter Form vorhanden, also eher fast im Normalhund-Bereich. Aber meine anderen Hunde haben mit vier Jahren nicht alle paar Monate irgendeinen Karton auseinandergenommen und den Inhalt im Wohnzimmer verteilt, nachdem sie ihn zu Konfetti verarbeitet hatten. ;)

Dazu das geradezu unnormale Verschlucken von Gegenständen. Socken, Handys, Fernbedienungen, Haarbürsten. Hat meiner NIE gemacht, der schleppt gerne Sachen herum oder macht sie auch in tausend Teile, aber schlucken tut er nur organisches, da ist er pingelig. Glück gehabt, muss ich sagen, denn das ist ein dickes Problem und leider gefährlich.

Tja, und dann die legendäre Verfressenheit. Die ist anfangs (so 1,5 Jahre?) bei meinem schon sehr ausgeprägt gewesen, also noch mehr als bei normal verfressenen Hunden. Inklusive Kacke und sonstigen ekeligen Sachen ... aber er hat nie was weggeschleppt, verteidigt oder so. Auch nicht vom Tisch geklaut. Nur bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen Haps genommen. Er teilt mit anderen Hunden. Auch mit mir. Aber verfressen ist er wirklich. Trainieren mit hochwertigem Leckerlie ist nicht gut, weil er dann zu aufgeregt ist. Nur der Rückruf, dafür darf es Wienerle sein. Aber wenn es um Lernen geht, muss ich etwas weniger begehrenswertes nehmen, bei Wiener-Duft ist das Hirn komplett dicht. Also besser Ball oder so. (Ich glaube, da machen viele Anfänger einen Fehler, weil sie nicht merken, dass der Hund sich einfach nicht auf die Übung konzentrieren kann, weil er so fixiert auf das Futter ist).

Mittlerweile frisst er keine ekelhaften Dinge mehr (jedenfalls nicht, dass ich wüsste), aber wenn in der Kneipe irgendwo ein Erdnussflip unter dem Tisch liegt ... dann arbeitet er sich unmerklich und mit viel Geduld bis dahin vor :D

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Ich frag mich, ob dieses extreme Alles-Fressen/Schlucken, also anorganisch, damit zu tun hat, dass man sehr oft den Junghunden das Futter stark rationiert, in der Angst, er könne zu schnell wachsen, bzw. Angst davor, dass er ein typisch fetter Labbi wird oder auch zu viel aus der Hand füttert aus Erziehungsgründen oder gar auf Stress zurückzuführen ist, weil man sie immer wieder in Fiddle-Situationen katapultiert? Genauso wie sehr oft auch das hypersexuelle Verhalten auf Stress basiert.

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Gast Fangmich

Ich würde Ganslossers Folgerungen nun nicht einfach überall folgen wollen - da mag zumindest noch so einiges an Forschungsarbeit zur weiteren Klärung beitragen.

 

(Ebenso wie in seiner Empfehlung, Rüden  - wenn denn überhaupt - nur in bestimmten Monaten zu kastrieren...)

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