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Belohnung gegen aggressives Verhalten - Video


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Wenn ich Emma wär, würde mich das auch total aufregen was da ständig für ein Getöse vor meiner Nase ist( Nachbars Hunde, beziehe mich nicht auf Fahrzeuge). Hallo, ich wohne auch hier, ihr nervt tierisch! Ich liebe Käse, aber ich kann doch wegen Käse nicht... Ich muss meinen Job machen! Mir kam da ne abgedrehte Idee: was ist denn mit Unterstützung für Emma durch ihr Frauchen, so dass sie den Job nicht alleine machen muss? Frauchen also hin und motzt auch( grummelig). Emma vielleicht verblüfft weil das neu ist? Schaut ihrem Frauchen zu... Falls das vorstellbar ist, dann wäre dieser Moment der für den Käse. Sie gibt den Job ab. Die Hunde hören zwar nicht auf, aber wenn Frauchen mal Anteil nimmt an Emma's Lage, mitmacht? Was sagen die Kundigen: wird sie fehlverstärkt oder entlastet sie das und Käse- Beschwichtigung wirkt?("Lass mich mal machen, friss Du mal Käse") oder kommt Frauchen nicht kompetent genug dabei weg weil es ja nicht wirken kann bei den Bellern? Ich will Euch nicht veralbern, ich frag mich wirklich ob Hunde so ein Mitschwingen verstehen. In der Zweibeiner- Pädagogik gibt es das ja. Leika hat wenig gebellt/ verbellt. Sie stand auf Katzen( positiv, totales Interesse). Hat den Nachbarskater vom Garten meiner Eltern aus Frust verbellt, weil sie nicht hinkonnte und er nicht kam. Ich hab zuerst versucht das zu unterbinden. Klappte nicht gut. Dann bin ich mal hin, hab ihr gut zugeredet "ja, das ist ganz doof für Dich...". Der Blick! Sie wirkte total befriedigt, "verstanden". Danach genügte ein " ist er da wieder? Komm mal her , ich..."

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@Squeezy: Also Mitmachen halte ich für keine gute Idee, sogar für eine ganz schlechte - denn dann gibt Marion ihrem Hund ja RECHT. 

 

 

Hm... aber ging es denn nicht die ganze Zeit darum!?

 

Mal vereinfacht: ich meinte der Hund soll gar nicht erst in das Verhalten kommen und nicht seine Verhaltenskette ausführen und dann wurde hier gesagt, doch, das ist kein Problem und man belohnt den Hund im Verhalten!?? Jetzt verstehe ich ehrlich gesagt nichts mehr...

 

Es geht um die Emotion: Wir fügen einem negativen Erleben ein positives hinzu, welches das negative Erleben eindämmen soll.

Dieses positive Erleben MUSS die Verhaltenskette des negativen Erlebens unterbrechen, und zwar zunächst wirklich nur KURZ.

 

Unterbrechen ist nicht Abbrechen - das kann erst später kommen, wenn der Hund emotional an dem Punkt angelangt ist, wo er eine Verhaltensänderung auch LEISTEN kann. Dieses Leisten bezieht sich auch wieder auf den emotionalen Zustand.

 

Emotionen lassen sich nicht abbrechen.

 

Hierzu mal ein menschliches Beispiel, vielleicht habt ihr das ja selber auch schon mal erlebt: Ihr seid in großer Sorge um einen euch sehr nahestehenden Menschen. Er wollte zu einem festen Zeitpunkt zu Hause sein, oder sich zu einem festen Zeitpunkt melden, und hat dies nicht getan. Versuche, ihn zu erreichen, sind fehlgeschlagen. Die Zeit verstreicht, und die Sorge (=negativer Zustand) wächst und wächst.

Schließlich kommt oder meldet sich dieser Mensch, fröhlich und lebendig - und wird von uns mit Vorwürfen überschüttet, wie er euch solchen Ängsten aussetzen kann.

 

Eigentlich müsste doch aber große Erleichterung und Freude da sein, weil sich ja die Sorge als unbegründet herausgestellt hat?

 

Der Grund liegt darin, dass der bis dahin immer weiter aufgebaute negative Zustand nicht so einfach - Buff - in der Luft zerplatzt.

Viele Menschen reagieren so, manche brechen auch in Tränen aus, was aber auch nichts anderes ist als ein Ventil für die zuvor aufgebauten Emotionen.

Die wenigsten Menschen können in dem Moment echte Freude und Erleichterung empfinden, genau aus diesem Grund.

 

Genau so verpufft auch nicht der negative Zustand eines Hundes in der Luft durch das Leckerchen. Die damit verbundene positive Emotion braucht eine Zeit, um sich festigen und wirken zu können.

 

Marion, ich denke, du bist nicht sauer auf Emma, wenn sie so reagiert? Du holst sie doch einfach ab und gehst dann mit ihr ins Haus, oder?

 

Das Nicht-Anleinen-Wollen bezog sich aber auf die Situation der Knattermaschinen im Freilauf, die Gartensituation ist ja eine andere.

 

Du weißt jetzt, dass Emma sich durch den Käse unterbrechen LÄSST. Sie nimmt also durchaus etwas Positives in der Situation an.

 

Damit hast du den Fuß in der Tür - es geht jetzt nur noch darum: Wie lässt sich dieser positive Effekt so ausbauen, dass er den negativen Zustand immer weiter ablöst?

 

Ich befürchte, du benötigst für die nächste Zeit einen größeren Käsevorrat ... zumindest, wenn meine Idee umsetzbar ist ...  :kaffee:

 

Die nächsten ein bis zwei ähnlichen Ereignisse machst du das mit den Käsewürfeln wie heute. Emma soll die Gelegenheit haben, diese Situationen mit dem Käse zu verknüpfen, heißt, die Emotion wird gefestigt. Vielleicht siehst du ja beim nächsten oder übernächsten Mal schon eine winzige Veränderung bei Emma - das kann ein längeres Kauen auf dem Käsewürfel sein, ein winzig längerer Moment des Verharrens bei dir, bevor sie wieder losstocht. 

Dann würde ich sie aber nicht zurück zu dir kommen lassen, sondern ihr aktiv entgegen gehen und sie mit einem größeren Käsestück, den du in der Hand hälst und sie nur daran knabbern lässt, zurück ins Haus führen. Wenn du dir nicht sicher bist, dass sie mitkommt (sie könnte ja doch noch mal zum Zaun hin rennen), dann leine sie dafür an.

Im Haus wird sie dann noch mal belohnt. 

Auch das machst du zwei bis drei mal, bevor der nächste Schritt kommen kann.

 

Dann gehst du nicht mehr INS Haus, sondern nur noch bis zur Türschwelle - oder kurz dahinter, lässt die Tür aber auf. 

 

Und während ich jetzt hier schreibe und überlege und dann wieder schreibe ... kommt noch eine weitere Idee ... :rolleyes:

 

Emma ist ja heute immer hin und her gerannt, zwischen Zaun und Tor - macht sie das immer oder ist das eine Ausnahme?

 

Du brauchst ein Signalwort - denn Emma ist immer schneller im Rennen als du ... nehme ich mal an ;)

 

Wie wäre es mit "Prima" oder "Good Girl" oder ...  :think: ....  :tuschel: ... "KÄÄÄÄSEEEE!"

So richtig schön freudig :)

 

Das schmetterst du ihr entweder richtig freudig entgegen, wenn sie zwischen Zaun und Tor hin und herflitzt, oder du gehst zunächst zu ihr an den Zaun (wenn sie dort verweilt und bellt) und strahlst sie dann an und sagst freudig das Signalwort - und hälst ihr den Käse hin. 

 

Ich halte jetzt gar nix davon, Emma so lange rennen (oder bellen) zu lassen, bis sich die Situation auf dem Nachbargrundstück erledigt hat.

Ich würde Emma also wie gewohnt aus der Situation rausführen, zunächst ins Haus, nach einigen dieser Wiederholungen, dann nicht mehr ganz rein usw.

 

So - und jetzt merke ich gerade, dass ich weder weiß, welches Ziel du eigentlich hast, und ob sich das mit Emma so umsetzen lässt. Ich sehe euch nämlich nicht im Reallife ... :)

 

Also: Was soll Emma tun statt des Aufregens/Bellens?

 

Eine Handlungsalternative, die für sie verlockender ist bzw. werden soll als dieses aufgeregte Mitmachen am Zaun/Tor.

Dann können sich auch die Schritte, die bis dahin gegangen werden müssen, klarer gestalten.

 

Das Reinkäsen bringt den Fuß in die Tür - aber WAS liegt dahinter?

 

Edit: Marion, sorry, der an dich gerichtete Teil meines Beitrages ist jetzt sehr konfus, hat nicht wirklich eine Lösung ... ich wollte das trotzdem jetzt so stehen lassen, weil es einmal die Problematik, die sich für "die andere Seite des Bildschirms" offenbart. Es zeigt aber auch auf, wie wichtig es ist, ein Ziel vor Augen zu haben - nur ist dieses Ziel eben immer sehr individuell und kann nur von dir, aber nicht von Außen festgelegt werden.

Vielleicht bietet ja gerade deshalb mein konfuses Geschreibsel für dich ein paar Anregungen :)

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gebemeinensenfdazu

ist gar nicht so wichtig, aber das Beispiel leuchtet mir nicht ein:

Wenn derjenige wiederkommt, bin ich zutiefst erleichtert, sage das auch und werde dann sauer wegen der ganzen Unterlassungen von ihm und weil ich mich gar nicht hätte sorgen müssen. Sorge ist doch eine andere Emotion als Ärger, das ist doch eher Angst und negatives Gefühl nicht beliebig austauschbar würde ich meinen.

 

@squeezy mitbellen würde ich eher nicht, aber kurz "kümmern"  und für unspektakulär befinden würde ich (wenn sie das nicht auch längst probiert hat) versuchen

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Dann hast du das für dich vielleicht anders erlebt?

 

Vielleicht kommt es ja dabei auch auf die ART der Sorge an, die man sich macht?

Unterschwellig spielt da vielleicht auch mit, dass man mit dieser Person schon mehrfach erlebt hat, dass sie die Sorgen eines anderen Menschen völlig ausgeblendet hat  :think:

 

Also ein Mensch ist schon mehrfach zu spät gekommen, weil er noch etwas anderes erledigt hat, ohne dem Wartenden Bescheid zu sagen. Hier spielt ja neben der Sorge noch der Ärger über die "Unbedachtheit" dieses Menschen mit.

 

Mir ging es eigentlich nur um das Prinzip, dass sich die negativen Emotionen nicht einfach abstellen (lassen). Auch bei dir reicht ja die anfängliche Erleichterung nicht aus - deinen Ärger über die "Nachlässigkeit" lässt du ja trotzdem zum Ausdruck kommen.

 

Ähnlich ist das ja auch bei Emma: Sie zeigt ein Verhalten aufgrund eines negativen Zustands, deren Ursache das Verhalten der Nachbarshunde ist.

 

Eigentliches Ziel ist doch, dass Emma sich nicht mehr über dieses Verhalten "ärgert", also sich nicht mehr in diesen Zustand hineinversetzen lässt.

Sie nimmt aber jetzt etwas positives wahr - und DAS gilt es, zu verstärken.

 

Wir unterscheiden immer noch zwischen gezeigtem Verhaltensmuster und der zugrunde liegenden Emotion.

 

Die Emotion, die wir "dagegen" setzen, muss nun ausgebaut werden, damit sie den negativen Zustand weiter mildert.

 

Genau das ist jetzt hier aber auch mein Problem, weil ich nicht weiß, wie Emma real reagiert.

 

Ich kann jetzt eine Vorgehensweise anbieten - und die geht völlig in die Hose, weil sie für Emma (und vielleicht auch für Marion) nicht "funktioniert".

 

Marion, hast du Emma auch verbal angesprochen, oder ihr nur den Käse hingehalten?

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Ärgert sich Emma denn? Emma lässt sich mitreissen und es ist eine prima Beschäftigung und ein Erfolgserlebnis ist garantiert (Fahrzeug wird vertrieben, 1 zu 0 für die Hunde und das zig mal am Tag). 

Ich finde diese Methode dafür gänzlich ungeeignet und würde da ganz anders ran gehen. 

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gebemeinensenfdazu

Ich dachte, es geht um die Nachbarshunde?

 

marcolino, der Ärger über Nachlässigkeit kommt erst nach der Reflexion darüber, zuerst ist wirklich nur Freude und Erleichterung. Jetzt will ich die Reflexionsfähigkeit, die bei Hunden ja gemeinhin als nur begrenzt dargestellt wird, auch nicht zu sehr unterschätzen, es gibt ja z . B. nachtragende Hunde (wenn man dieses "Nachtragen" nicht als Nichtauflösen eines negativen emotionalen Zustand sieht). Aber ich sehe doch einen Unterschied zum Menschen.

Wenn Ärger über "schon wieder sitzengelassen werden" entsteht, dann bleibt der natürlich erstmal, dann lag das nur an der Begrifflichkeit, weil das für mich nicht "sorgen" ist. Und dann leuchtet mir das auch für den Hund ein.

Wenn ich mir trotzdem wirklich Sorgen um jemanden mache ("Angst haben, daß jemand was zugestoßen ist), tritt immer Erleichterung ein. Wenn mir das Nichteintreffen unmittelbare Sorgen für mich einbringt (Anschlußtermin nicht einhalten etc.) herrscht der Ärger vor, den dann (nach einer gewissen Dauer bzw. manchmal umgekehrt) die Sorge um diese Person ablöst, dahinter steht aber der Reflexionsprozeß über mögliche Ursachen.

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@ KleinEmma: ich hab die gleiche Frage wie Estray. Ärgert sich Emma denn? Hier wird von negativen Emotionen gesprochen was für mich und dem Bild in meinem Kopf nicht passt.

Ich kenn das ja von Rumänien. Wenn ein Hund das Auto gejagt hat, haben die anderen 4 gleich mitgemacht, aber nicht im Sinne von negativen Emotionen, ich behaupte nun mal ganz frech das es für die rumänischen Hunde eine nette Abwechslung und Beschäftigung war. Schöne selbstbelohnende Handlung.

Übrigens hast du da mein Beileid, es ist echt schon irre schwer Emma da nicht mitmachen zu lassen. Und hier in Deutschland hab ich so änliche Situationen ich nicht mitbekommen, klar gibt es schon mal bei Mehrhundehaltung hier, das 3 oder 4 Hunde einen anderen verbellen, aber lange nicht in dem Ausmaß wie ich das in rumänien kenne mit dem Autos jagen.

Wenn du das mit dem käse weiter versuchst wäre eine Möglichkeit die Aufmerksamkeit bei dir zu halten mehr käse und zwar ganz schnell, oder käse verstreuen und wenn Emma dann in der Lage ist zu suchen hat sie zumindest schonmal eine erste Aufgabe. Ab da halt eben Alternativen suchen.

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@ gebemeinensenfdazu: Ich denke, es geht marcolino hier ja auch nicht um das konkrete Beispiel, sondern sie wollte nur etwas veranschaulichen, dass starke Emotionen nicht in Sekundenbruchteilen verschwinden bzw. umschwenken. Das ist ja auch völlig natürlich, immerhin sind Gefühlszustände ja mit hormonellen Vorgängen verbunden, und so ein Hormoncocktail braucht einen Moment, um wieder auf den Ruhelevel zu kommen. Jeder von uns hat das wohl schon zigfach am eigenen Leib erfahren, sucht euch die Beispiele dafür selbst aus: Wenn ich eben aus einem heftigen Streit komme, dann kann ich den Bekannten auf dem Flur vielleicht anlächeln, aber da ist viel Fassade dabei; bis ich mich innerlich wieder voll auf dessen begeisterte Urlaubsschilderung einlassen kann braucht es einen Moment zum Runterkommen. Oder wer kam noch nicht von der Arbeit heim und wollte unbedingt erst mal eine Viertelstunde "Sofapause", bevor es mit Familie oder Freunden weitergehen kann? ;)

 

Ähnlich gilt das übrigens auch für sehr positive Stimmungen: Wer frisch verliebt auf Wolke sieben schwebt, der ärgert sich einfach nicht so schnell wie jemand, der gerade ohnehin Beziehungszoff hat - oder?! :P

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Denke gerade an Szenen aus "Verstehen Sie Spaß?". Die Leute werden zur Weißglut getrieben und plötzlich löst sich die Situation auf. Die Leute lächeln / lachen dann zwar, sind aber noch perpflex und viele hauen dem Gegenüber dann einmal leicht auf die Schulter oder drohen halbherzig. Der Ärger ist nicht gleich verflogen, die Körpersprache verrät das, wenn man genau schaut. Obwohl der Geist schon weiß, dass es nur ein Witz war, hängen die Emotionen noch hinterher für einen Moment. 

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