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Wolfhunde im Alltag


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Da ich an dem gestrigen Thread zu erkennen meinte, dass es Redebedarf gibt über die Alltagstauglichkeit von Wolfhunden, eröffne ich jetzt mal einen neuen Thread mit genau diesem Thema und möchte jeden der Lust hat, dazu ermuntern über seine Erfahrungen mit Wolfhunden und deren Verhalten im Alltag hier zu schreiben- egal ob Halter eines solchen Hundes, oder Außenstehende. Wichtig wäre mir, dass die Beiträge fair und sachlich bleiben.

 

Ich fange mal mit meinem Hund Leon an. Reinrassiger Saarlooswolfhund, derzeit elf Monate alt. Alttgstauglichkeit: hoch. Der Weg dorthin: Nicht immer leicht, und von Überraschungen geprägt. Mein Hund kann Autofahren, ist sicher im Straßenverkehr, offen gegenüber Menschen und Hunden, relaitiv gelassen in Streßsituationen.

Welche Baustellen haben wir? Zweifellos das Jagen und Alleinebleiben. Er kann Alleinebleiben bis zwei Stunden, aber nicht jeden Tag. Er bleibt bei keinen Fremden außer den Sittern und würde mit niemandem mit spazierengehen. Mein Weggehen ist für ihn nie leicht, da er eine extrem starke Rudelbindung ( ich nenne das jetzt absichtlich so) an mich hat. Seine Jagdmotivation ist hoch und nicht leicht zu händeln.

 

Was seine Menschenoffenheit betrifft, und seine Gelassenheit im Verkehr, auf Festivals etc, denke ich, dass das zumindest beim Saarloos eher die Ausnahme ist.

 

Hier mal zwei Videos, einmal Leon mit ungefähr sechs Monaten auf der Hundewiese, und mit neun Monaten auf der Kleinmesse, wo er ausgiebig mit Fremden schmust und sehr interessiert ist an diversen Fressbuden.

 

 

 

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Meine Erfahrungen mit Wolfhunden ist folgende: Funktioniert bei den meisten in einer nicht allzu stressigen Umgebung super, sobald zu viel los ist, wirds immer schwieriger. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Problematisch sind sie fast alle mit dem Alleinebleiben (was für mich ein Punkt dagegen war, bei TWH und SWH, der AWH stand nue zur Debatte).

Ich fand sehr viele von denen, die ich sah und auch näher kennenlernte, sehr "unterwürfig". Ich empfinde sie als relativ wenig souverän (das soll kein Angriff sein). Das finde ich auch bei dem Rummelvideo, da ist so eine gwisse Dauernervosität, natürlich verständlich bei dem Tubel. Bei uns sind Hunde dort eh verboten, also hab ich nun auch kein Gegenbeispiel vor Augen.

Bei SWH und TWH... wie sehr findest du, dass da der Schäferhund durchkommt? Rein optisch finde ich schon sehr, aber vom Verhalten? Ich kenne weniger Schäferhunde als Wolfhunde...

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Ich denke, dass im TWH charkterlich mehr vom Schäferhund zu finden ist, als im SWH.Der TWH ist bei Stress eher dazu geneigt, nach vorne zu gehen als der SWH, der haut ab.

 

Ich glaube, dass der SWH "wölfischer" vom Verhalten ist, Stichwort Scheue. Ich habe nun mal eine Ausnahme, aber die Reserviertheit ist ja erwünscht beim SWH ( was ich schrecklich finde) und sogar Rassestandart.

Leon zeigt insofern Schäferhundverhalten, als er in der Hundeschule zum Streber mutiert. Der will unbedingt alles richtig machen, je mehr Hunde dabei sind desto besser.

 

Zum Verhalten auf dem Rummel: Du nennst es "Nervosität", ich würde es eher freudige Aufgekratzheit nennen. Menschen, ein junger Hund, Essen, Halligalli: Für Leon ( neun Monate!) das gefundene Fressen. Wir sind immer mal drübergegangen, und als der Rummel geschlossen war, wollte er trotzdem wieder hin und war richtig enttäuscht, dass es dort nichts mehr zu holen gab. aber zweifellos haben Saarloos Wolfhunde, gerade in dem Alter eine gewisse Stürmigkeit, die schon so manchem graue Haare hat wachsen lassen.

 

Aber: Ich stimme dir zu: Alleinebleiben ist zweifellos DAS ganz große Problem bei beiden Rassen, wie gesagt, die meisten halten ihre Hunde in Kennels, wenn sie weggehen.

 

Unterwürfig ist Leon eigentlich nur, wenn er irgendwas angestellt hat ( Stichwort Louis Vuitton) und ich ihn schief angucke. Ansonsten gehört er eher zu den neugierigen und selbstbewussten Vertretern. Älteren Rüden hat er sich bis jetzt unterworfen, oder geht ins Fiddeln.

Bei Gleichaltrigen fängt er langsam an, Dominanzverhalten zu zeigen.

 

Mir gehts hier vor allem darum, ein realistisches Bild von Wolfhunden zu zeigen, das ihnen gerecht wird. Und sie sind eben nicht leicht zu erziehen. Und manch einer gibt sich Mühe soviel er will, sozialisiert den Hund nach bestem Gewissen, besucht die Hundeschule usw, und hat trotzdem einen scheuen Hund.

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Reserviertheit hat ja nichts mit Scheue zu tun, das ist bei den Shibas fest im Rasseportrait verankert (Ausreißer gibt es immer wieder). Bei Akuma äußert es sich so: Menschen sprechen ihn an und er läuft einfach dran vorbei, es interessert ihn nicht.
Yoma geht noch weiter. Der geht hin, genau so viel, dass sie nicht nach ihm greifen können und geht dann weiter.

Dann nennen wir es eben Unentspanntheit. Ich finde das Video ja nun nicht total schlimm.
Ich bin nur etwas sensibel. Meine beiden Hunde sind ja beide nicht gerade aus bester Haltung bzw. bester Herkunft. Akuma kann man da eh nicht mitzählen, aber Yoma hat sich zu einem soveränen Hund gemausert, dennoch merkt man ab und an, dass er nicht dieses "Grundgelassene" hat, was andere Hunde haben, deshalb stehe ich den Wolfhunden mittlerweile skeptisch gegenüber.


Meinst du, dass Leon sich dahingehend noch verändern wird? Oder bleibt es dabei?



(Das mitd er "Dominanz" ist ja durchaus dem Alter geschuldet. Und auch wenn Hunde den Ruf haben, "infantile Wölfe" zu sein -was ich so nicht teile-, auch viele von ihnen werden erwachsener und reifer)

 

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Dieses Verhalten von entlaufenen Hunden ist leider eher normal und hat nichts mit Wolfhunden zu tun. Kenne ich zur Genüge aus Kanada und auch hier im Forum gab es solche Fälle.

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Das wollte ich auch schreiben. Viele Hunde (und Katzen) lassen sich dann n8cht mehr fangen. Vor Jahren gab es auch mal einen Fall mit einem recht kleinen Hund. Der Besitzer hat ihn mehrmals gesehen, ließ sich nicht fangen. Sie haben es dann mit einer Falle geschafft. Wenig später war der Hund wieder zu Hause "angekommen".

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Das ist sicher richtig. allerdings häufen sich solche Vorfälle in letzter Zeit. Wolfhunde verschwinden und wandern teilweise wochenlang durch die Gegend, sind nicht zu fangen. Müssen von einem

Jäger betäubt und eingefangen werden. Links suche ich später raus.

 

Kareki: Leons ungestüme Junghundphase wird sich legen, wenn er älter ist, davon gehe ich aus. War bei meinem letzten Hund auch so. Allerdings ist Leon zu Hause eher ruhig, schläft den ganzen Tag, ebenso wenn ich ins Restaurant oder die Kneipe mit ihm gehe. Er hat eher kein nervöses Naturell, aber viel Temperament. Und er beobachtet gerne. Draußen auf der Hundewiese und Spaziergängen dreht er allerdings richtig auf, und ist selbst nach zweieinhalb Stunden nicht alle.

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und diese Wolfhunde haben komischerweise idR keine Besitzer oder auch keinen Züchter. Ja es häuft sich sehr, dass Wolfhunde ausgesetzt werden, dann "verwildern" und dann mit Falle oder Betäubung eingefangen werden..

 

Und dass Hunde "verwildern" wenn sie eine Weile - teils reichen da schon wenige Stunden - von ihren Besitzern getrennt sind, ist kein Wolfhundethema, sondern ein allgemeines Problem von Hunden. Kenne kaum Wolfhunde, die abgehauen sind und die Besitzer sie nicht wieder einfangen konnten ohne fremde Hilfe. Außer natürlich diese Mixe, die gerade überall durch die Presse und die Onlinemedien geistern, aber die will auch keiner einfangen..

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