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Giftködertraining


Estray

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Mein Hund lässt auch nicht los, wenn er glaubt, dass das Gefundene supertoll ist. Allerdings kann er nicht schlucken, wenn ich ihm den Fang zuhalte und die Beute herausdrücke. Inzwischen weiß ich auch, wo ich drücken muss, dass er den Fang öffnen muss. Normalerweise nimmt er nichts unterwegs vom Boden auf, aber wenn es gar zu gut riecht ... wenn ich es schnell genug merke, dass da was Interessantes ist und dann "Pfui ist das" rufen kann, bevor er dran ist, dann nimmt er es auch nicht.

 

Du solltest gezielt darauf hintrainieren, dass alles, was unterwegs auf dem Boden ist, einfach "Pfui" ist. Auch keine Leckerchen unterwegs, die er vom Boden aufnehmen müsste. (Wenn ich meinen Hund unterwegs mit Leckerchen lobe, gibt es das direkt aus der Hand, inzwischen klappt es fast immer, dass er wirklich nichts aufnimmt.)

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gebemeinensenfdazu

Da ist auch noch ein alter Thread verlinkt und diverse Videos.

 

Strafen fördern das schnelle Abschlucken, das tun auch Hunde, für die "Pfui" dank Aversivtraining das Schlimmste bedeutet- wurde mir von jemand, der das so "trainiert" auch bestätigt. Die Hunde rühren nur nichts an, wenn sie dabei gesehen werden, wenn sie weiter weg sind, wird geschluckt.

Anzeigeverhalten gesondert zu trainieren und deutlich besser zu belohnen als die übliche Belohnung halte ich eigentlich für die einzige Möglichkeit, daß der Hund selbsttätig im Freilauf nichts aufnimmt, sondern erstmal zeigt oder meinetwegen auch bringt- zumindest für uns. Sobald man panisch und laut wird wird nun einmal geschluckt.

Die Sachensuche ist nunmal selbstbelohnend. Deswegen werde ich wohl vermehrt Suchen und Anzeigen lassen, Fährtenübungen einbauen usw. Auch drinnen suchen und finden lassen, einfach damit das erfolgreiche Suchen so alltäglich ist, daß es etwas an Reiz verliert und das Anzeigeverhalten eine willkommene Abwechslung ist.

Da das Anzeigetraining- wie auch kareki im Thread schrieb- sehr zeitintensives Dauertraining ist- wird unklar sein, ob wir das auch so schaffen...

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Ich habe mit Brienne einen Kurs gemacht, und natürlich haben die vorher gesagt wie sie arbeiten. Sonst wär ich da ja nicht hingegangen. Es waren 5 Hunde in dem Kurs, darunter einer, der mehr Abstand brauchte und auch bekam, gearbeitet wurde eh mit jedem Hund einzeln. 

 

Was ich damit sagen wollte: ein Kurs muß nicht unbedingt ausgeschlossen sein. 

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Als allerwichtigstes: NIEMALS dem Hund was aus dem Maul nehmen.....(ja klar vertrackte Situation...Teufelskreis usw...kann ja Gift sein....)

Aber: dem Hund seine Beute aus dem Maul zu nehmen ist in "hündisch" das asozialste, was man tun kann. Das findet einfach nicht statt.

Ein sicheres AUS etablieren

 

 

 

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Dieses hier finde ich nicht schlecht:

 

 

Ansonsten setze ich auf den ordentlichen Aufbau eines freundlichen "Nein" oder besser eines weniger negativ besetzten Signals. Lass-das oder lass-liegen.

 

Ich hab schon mal beschrieben, wie ich das aufbaue und kopiere es einfach mal wieder hierher:

Nein oder pfui oder lass es, egal welches Signal. Es muss nur immer dasselbe sein.
Es bedeutet: lass das sein, was du gerade vorhast ...z.B. den Hasenknödel fressen.

Der Aufbau des Signals beginnt zuhause ohne Ablenkung.
Ich nehme ein Leckerchen in die Hand, halte es dem Hund vor die Nase. Er wird versuchen, es zu fressen, ich verhindere das immer wieder, indem ich die Hand rechtzeitig schließe. Irgendwann wird er frustriert zurückweichen oder seine Versuche einstellen, in exakt diesem Moment erhält er ein Lob und eine besonders gute Futterbelohnung, und zwar eine andere aus meiner anderen Hand. Er bekommt nicht das "Verbotene".

Hier ist genaues Timing besonders wichtig. Anfangs belohne ich schon kleinstes Innehalten von einer viertel Sekunde!

Entscheidend ist, dass ich nur Innehalten /Zurückweichen beim Anblick des Leckerchens belohne, welches der Hund von sich aus zeigt. Nicht, wenn ich ihn mit der Leine zurückgezogen habe oder die Hand gerade geschlossen war.

Irgendwann kapiert er und ich führe das Signal ein. Ich sage also "nein" (oder ein anderes Signal), halte ihm das Leckerchen vor die Nase, wenn er keine Versuche macht, es zu nehmen, lobe und belohne ich (anfangs, wie gesagt, immer ein anderes Leckerchen aus der anderen Hand, das Dargebotene erhält er anfangs nie -das ist ganz wichtig!)

Versucht er, es doch zu nehmen, scheuche ich ihn mit einer Handbewegung und einem „ksch“ weg. Allerdings ohne ihn zu verunsichern, er soll weiterhin Spaß an der Übung haben. Ich mache aber deutlich, dass mir das wichtig ist. Das ist mehr als ein lustiger Trick, das kann lebensrettend sein, wenn er mal einen Giftköder vor der Nase hat.

Übungseinheit immer positiv beenden!

Zwischenziel ist, dass er auf mein "nein" keinerlei Versuche macht, es zu nehmen, sondern abwartet, evtl. in Erwartung einer Belohnung, das ist völlig ok. Die Belohnung ist aber nie das zum Tabu erklärte Teil! Ich belohne in der Lernphase immer mit der anderen Hand, nicht mit der, die das Verbotene hält.

 

Der Grund dafür ist, dass sich dieses "ich fresse das Verbotene" gar nicht erst als Handlungsablauf im Gehirn einprägt!

Wenn das nun perfekt klappt, fange ich mit der Generalisierung an. Andere Leckerchen, auch mal auf dem Boden liegend (Fuß daneben zum schnellen draufstellen, der Hund darf das Leckerchen niemals ergattern!).
Ich spiel mit dem Leckerchen vor seiner Nase rum. Werfe es in die Luft. Ich nehme Käse, Bratwurst, Leberwurstbrötchen.
Ich rolle es auf dem Boden vor seine Füße oder von ihm weg (immer auf Sicherung achten, er darf es nie bekommen, evtl. mit Helfer arbeiten). Wenn das drinnen perfekt sitzt, verlagere ich das Training nach draußen. Beginne wieder mit den einfachen Übungen mit der Hand, je nachdem wie gut das klappt, steigere ich den Schwierigkeitsgrad.
Lege "Köder" am Wegrand aus, sichere den Hund aber immer noch mit Leine, und ich belohne in der Lernphase (die mehrere Wochen, sogar Monate dauern kann) jedesmal.

Das erste Ziel ist, dass der Hund auf ein zugerufenes "nein" alles, was am Boden liegt, ignoriert und zum Halter kommt, um sich seine Belohnung abzuholen (die später nur noch sporadisch gegeben wird).

Das Endziel ist, dass der Hund auf ein "nein" das lässt, was er gerade vorhatte.
Erst wenn der Hund das Signal verinnerlicht hat, kann ich es in nahezu jeder Situation einfordern.

Manche Hunde verallgemeinern das sogar und nehmen von sich aus überhaupt nichts mehr vom Boden auf, das ist natürlich der superoptimale Lernerfolg
Bei Tschuli ist es so gekommen, dass sie mich mit einem Blick immer fragt, ob sie etwas aufnehmen darf. Wenn ich nicht in der Nähe bin, nimmt sie nichts (bisher -hoffentlich bleit das so)

Gretel hatte das Signal in ein, zwei Wochen gelernt. Bald konnte ich ihr ohne Sicherung die feinsten Sachen vor die Füße werfen, mit einem gleichzeitigen "nein" lässt sie alles liegen.

Gleichzeitig ist es natürlich sinnvoll, ein "Gib`s mir" zu trainieren.

Dazu gibt es ein tolles Video:

Teaching your dog "drop" -muss man kein englisch können, um das zu verstehen.
 

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Zuerst ist wichtig: Hast du eine Idee, warum er das tut? 

Wenn du die Ursache kennst, wäre es vielleicht einfacher. 

Hälst du ihn sehr knapp mit dem Futter? Sieht er es als "Sport" und holt sich da seine Erfolgserlebnisse? Hat er einen Mangel? 

 

 

Das halte ich für erfolgversprechend:

 

https://www.hey-fiffi.com/anti-giftkoeder-training

 

 

 

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Hm... Ob meine Vorgehensweise auch für einen Hund taugt, der schon viel Erfolg mit Futtersuche hatte, kommt wohl sehr auf den Hund an. Aber generell setze ich darauf, dass der Hund von sich aus merkt, es bringt mehr sich irgendwie abzuwenden (bzw. auch ein Anzeigeverhalten zu zeigen, dass überlasse ich ganz dem Hund). Für den Anfang ist das denkbar simpel: Ich lege irgendwas unspektakuläres gut sichtbar hin. Erster, dabei aber wichtiger Hinweis: Das, was ich da platziere, fasse ich nicht an. Also Einmalhandschuh, direkt aus der Tüte kippen, Zange... Ich will meinem Hund ja nicht vermitteln, dass er liegen lassen soll was nach mir riecht, sondern im Gegenteil, was von mir kommt ist ok, aber der Rest nicht.

 

Dann gehe ich mit dem angeleinten Hund ganz entspannt dort hin und zwar so nahe, dass er fast, aber doch nicht ganz rankommt. Und tue so, als hätte ich es nicht gesehen! Also keine Anspannung, kein Nein/Pfui, nix. Sobald er versucht, sich den Keks zu schnappen, werde ich zum Baum: Er kann machen was er will, kommt seinem Ziel damit aber keinen Millimeter näher. Ansonsten bleibe ich völlig passiv. Aktiv werde ich erst, wenn er den ersten Ansatz weg vom Keks zeigt. Leichtes Kopfabwenden, einen Schritt rückwärts, hinsetzen, was auch immer: Wenn es in der Tendenz ein "nicht nehmen" ist, gibt es einen Click/Markerwort, riiieeesiges Lob und einen tollen Keks von mir. Wobei ich mit der Belohnung noch mal zwei Schritte weg mache vom Köder, also die Tendenz "weg vom Köder" nochmals verstärke. Das ganze mache ich in diesem Durchgang mit so vielen Wiederholungen, bis das sicher drin ist, auch wenn die Leine locker bleibt. Der Aufbau wiederholt sich an verschiedenen Orten mit verschiedenen Ködern, und auch verschiedenen (tollen!) Belohnungen, bis der Hund anfängt zu verallgemeinern: Liegt was rum, führt das Abwenden zuverlässig zum Erfolg. Wenn das anfängt sicherer zu werden lasse ich dann auch die Leine weg und arbeite statt dessen mit einer Hilfsperson, die entweder direkt bei dem Köder steht und bei Bedarf einen Fuß draufstellt, oder der Köder wird an eine (ausreichen dicke!) Schnur gebunden und im Zweifelsfalle einkassiert, oder unter ein dickes Sieb geklemmt - auch da ruhig kreativ werden. Wichtig ist nur, dass jedes mal, wenn der Hund doch einen Fehlversuch starten sollte, er damit keinen Erfolg hat. Sondern vielmehr von mir eine bedauernde Fehlermeldung bekommt, und ich demonstrativ meine tollen Belohungskekse mal kurz vorblitzen lasse und wieder einstecke: "Leider verloren..."

 

Auf diese Art wird das eher ein nettes Spiel im Sinne von "fällst du drauf rein oder gewinnst du?!". Und vor allem, auf Dauer muss ich den Köder nicht mehr vor meinem Hund sehen. Mit Hunden, die noch nicht sonderlich viel Erfahrung mit Futtersuche haben, funktioniert das super. Bei denen, die das schon gewohnheitsmäßig lange machen, ist es wie gesagt sehr vom jeweiligen Hund und vom Geschick und Fleiß des Halters abhängig. Aber vielleicht ist der Ansatz ja interessant.

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