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Junghund aus dem Tierschutz und kleine Kinder


phea

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Ehrlich gesagt, finde ich die Tierschutzorga sehr unseriös :(
Wie kann man einen pubertierenden 7 Monate alten Hund, der auf nichts in unserer Umwelt sozialisiert wurde an eine Familie mit vielen und kleinen Kindern vermitteln?
Das wird zu 98% schiefgehen, vor allem, wenn jetzt schon der Hund als schüchtern beschrieben wird.
Wie soll das funktionieren? Der Hund wird zuerst einen Kulturschock bekommen, er kennt weder Haus, Straße, Verkehrslärm, an der Leine gehen, Hundekontakte, jede Menge fremder Menschen, Staubsauger, Fernseher, Autofahren, geschweige denn eine sehr lebendige Familie mit kleinen Kindern.

Für diese Voraussetzung braucht man einen nervenstarken Hund, der keine Krise bekommt, wenn es bei den  Kindern hoch hergeht.
Keine dieser Voraussetzungen bringt so ein armes Würmchen aus Griechenland mit.

Sucht euch einen Hund aus Deutschland, der im Tierheim oder auf einer Pflegestelle sitzt und der genau diese Eigenschaften besitzt.
Ansonsten werdet ihr euch in kürzester Zeit von diesem Hund wieder trennen müssen, das programmiert Leid für die Kinder, für den Hund und auch für euch.

Tut mir leid, wenn das kalt klingt, aber ich habe das zigfach erlebt und es ist ein Desaster für alle Beteiligten ;)

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vor 5 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Das kommt auf das Kind an an und deren Dynamik untereinander. Mit meinem Kind wäre das gegangen- mit mehreren ist das sicher schwieriger  aber: ich würde die Kinder da nicht unterschätzen.Es wird für den Hund mehr Empathie aufgebracht als für vieles Anderes.

Und dennoch sind es Kinder. Kinder die spielen, laut sind, herumrennen, die auch mal über den Hund stolpern, die sich streiten, die auch am Hund teilhaben wollen. 

Ich glaube nicht dass das eine gut funktionierende Kunstruktion ist, egal ob der Hund vier Wochen jünger oder älter ist. Es muss nicht immer Auslandstierschutz sein. Was bringt es denn den Hund nach Deutschland zu holen, wenn niemand damit richtig glücklich wird? Dann lasst den Hund lieber in der Vermittlung und hofft, dass er ein passenderes Zuhause findet. Und ebenso gibt es ihn für euch dann auch- den passenden Hund. 

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Ehrlich gesagt hätte ich bei den zwei Älteren Kindern weniger bedenken. Die verstehen dass eigentlich schon sehr gut, wenn man denen erklärt, dass der Hund nicht in seinem Körbchen, beim Essen/Trinken gestört werden darf. Zumal bei uns das Schlafzimmer absolute Ruhezone ist, wenn Hund sich dorthin zurück zieht wird er in Ruhe gelassen. 

Natürlich muss man die Kinder dennoch öfter daran erinnern. Unsere Emma war 13 Wochen als Sie zu uns kam. War vorher auf einer Pflegestelle und kam auch aus Deutschland. Sie hatte also schon einiges kennen gelernt. Unsere Kinder liebt sie total. Jedes mal wenn Sie kommen, gibts wahre Freudentänze und Kuschelorgien. 

Kinder die mit zu Besuch kommen werden bei uns total akzeptiert, eigentlich jeder Besucher. Auch wenn es mal lauter wird hat Sie drin und im Garten echt die Ruhe weg. 

 

ABER: Kinder draußen in Gruppen und dann noch mit Roller (Sie hatte als Welpe auf der Pflegestelle einen Unfall beim Gassi gehen, da ist eine Kind mit Roller über Sie gefallen) findet sie absolut gruselig. Wir arbeiten da sehr hart dran und es ist auch schon besser geworden. Zeigen und Bennen bringt da wirklich viel inklusive Bogen laufen. Vorher war also einfach mal auf den Spielplatz gehen mit den Kindern und Emma nicht drin. Dass war jetzt nur eine Kleinigkeit aber trotzdem erfordert es Management. 

 

So wie du den Hund aus dem Tierschutz beschreibst, wirst du die ersten Monate sehr viel Zeit, Nerven und Geduld investieren müssen. Ich glaube auch nicht, dass dieser Hund zu euch passt. Ich würde auch eher zu einem Tierheim oder Pflegestelle in Deutschland tendieren. Erstens könnt ihr euch den Hund genau anschauen und sehen ob die Chemie auf beiden Seiten passt auch bei den Kindern. Zweitens gibt es da einfach die Möglichkeit den Hund mal auf Probe über Nacht aufzunehmen. 

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Eifelkater

13 Wochen ist in Bezug auf die Eingewöhnung in einen trubeligen Haushalt noch einmal etwas ganz anders als mit einem Junghund bei dem auch gerade die ganzen Hormonumstellungen richtig zum Zuge kommen. Zumal ein Babywelpe der zuschnappt auch etwas anderes ist als ein körperlich fast ausgereifter Junghund.

Und Kindern kann man anhand eines Babies auch eher vermitteln das der Hund. Ein Junghund in dem Alter fällt aber nicht mehr ins Kindchenschema.

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@Eifelkater geb ich dir recht. Ich wäre hier bei drei Kindern, eines davon 2 Jahre alt auch sehr vorsichtig, gerade was die Beißhemmung angeht. Ich meine jetzt nicht damit, dass jeder 7 Monte alter Junghund ein Piranha ist, wenn er Sie den als Welpe schon gelernt hat. Sowas kann man eigentlich nur durch kennen lernen feststellen. 

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Freefalling

Femo war 1,5 und ist über Tische und Bänke gegangen, hat ständig in die Arme gefasst (blaue Flecken!), spazieren gehen war sehr schwierig... das wäre mit Kind nicht gegangen, geschweige denn mit dreien. Den würde ich jetzt noch nicht in eine Familie mit drei Kindern geben. 

 

Man weiß doch nicht, welche Übersprungshandlung diesem Hund so einfällt. Klar kann man Rückzugsmöglichkeiten schaffen, aber ich finde es auch wichtig, abzuschätzen, was passiert, wenn ein Kind das mal nicht akzeptiert oder vergisst. Und das wird bei drei Kindern mit hoher Wahrscheinlichkeit mal passieren. 

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gebemeinensenfdazu

Das klingt doch gut.

Nach der ersten Aufregung können die Kinder auf lange Sicht die Vorgaben wahrscheinlich besser einhalten. Die sind nämlich schon wichtig, auch weil die Hündin, sollte es ihr nichts ausmachen auf andere Hunde stoßen wird, die da empfindlicher sind und dann wissen sie sie schon einfach, wie man am besten mit Hunden umgeht.

 

Vielleicht kannst du helfen, daß der andere Hund vermittelt wird? Vielleicht sogar bei euch in der Nähe? Damit wäre ihm am besten geholfen:).

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Eifelkater

Die Kinder werden mit der Zeit mit Sicherheit ruhiger.......allerdings ist Familie immer laut und hektisch.....zumindest mit mehreren Kindern. Ich bin de festen Überzeugung, dass ihr dem Hund im Griechenland sogar einen sehr großen gefallen getan habt. 

Wenn es nämlich für ihn bei euch nicht funktioniert hätte, wäre eine weitere Vermittlung für ihn viel schwerer geworden. Und wer weiß was für Überraschungen ihr noch erlebt hättet, bei einer Orga die mit so wenig Sachverstand vermittelt. 

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vor 4 Stunden schrieb phea:

Puh. Ich danke euch sehr für die vielen Antworten. Anfangs war ich ehrlich gesagt gar nicht so dankbar. Ich hatte mir diese Auslandsadoption in den Kopf gesetzt und habe mich geärgert, dass alle sie mir ausreden wollen. Ich war einfach "sicher", dass ich das schon schaffe. Tatsächlich war es mein Mann, der das Forum las und dann kleinlaut sagte "Du.. mich hat es schon zum nachdenken gebracht.." Ich kann euch sagen, das waren wirklich schwere Tage für mich. Ich habe viel Zeit und Hingabe in diese Auslandsadoption investiert und musste jetzt versuchen, "die Stimme der Vernunft" zuzulassen. Ich glaube immer noch, dass das gegangen wäre, und dass der Hund sich irgendwann sehr wohl bei uns gefühlt hätte. Aber ich habe mich auf den Kompromiss eingelassen, mich für örtliche Tierheime zu öffnen. Ich habe meinem Mann aber auch gleich gesagt, dass ich Vorbehalte gegen Tierheimhunde habe (um es mal nicht Vorurteile zu nennen). Vorgestern sind wir dann in eines der ansässigen Tierheime gefahren. Zu meiner Überraschung leben hier viele rumänische Straßenhunde, ein paar waren gerade vor ein paar Wochen erst angekommen. Unter anderem eine 1-jährige Hündin, die uns alle (unabhängig von einander) direkt ansprach. Einstimmig wurde beschlossen: wir würden sie gern kennenlernen. Wir durften uns gestern im Freilauf gegenseitig beschnuppern. Wir waren sehr vorsichtig und haben den Kindern schon vorher wieder und wieder erklärt, sie müssen sich hinknien, sie dürfen nicht von hinten kommen, sollen nicht rumrennen, nicht schreien. Und was war? Sie waren so aufgeregt, dass sie nach 3 Minuten alle guten Vorsätze vergessen haben, schrien, hüpften, streichelten sie unvermittelt von hinten, von vorn. Und Lilly? Hat nicht mit der Wimper gezuckt. Sie war neugierig und zutraulich und interessierte sich mehr für unsere Streicheleinheiten, als für unsere Leckerlis. Wir haben alle beschlossen, dass sie zu uns gehören soll. 

Es war eine tolle Erfahrung, die Hündin persönlich kennenzulernen und anhand eines Charakters statt anhand eines Bildes zu entscheiden. Das hat sich gut angefühlt und lässt sich mit meinem Gewissen gut vereinen. Ich kann aber das schlechte Gefühl nicht ganz abschütteln, den Hund in Griechenland betrogen zu haben. Ich hoffe, diese Entscheidung war für alle das Beste.

Eine sehr weise Entscheidung, zu der ich euch gerne beglückwünsche :) (Vor allem ein dickes Lob an Deinen Mann, der die Stimme der Vernunft ins Rollen brachte ;):)).
Das klingt nach einem guten Plan und wenn der Hund sich bei dem Getöse nicht verängstigt zurückgezogen hat, wird er das richtige Nervenkostüm mitbringen ;)

Auch Du hast meinen Respekt, ich weiß, dass es vielen Leuten sehr schwerfällt, von einem Plan abzurücken, den man sich einmal in den Kopf gesetzt hat. Aber denk bitte auch an den Hund, für den es eine schwere Zeit hätte werden können, wenn er mit eurer Familie nicht zurechtkommt und dann womöglich ein zweites Mal ein neues Zuhause finden müsste. Das bedeutet für viele Hunde ein Trauma und Du hast es ihm erspart (eigentlich hätte die Orga euch das schon so vermitteln müssen!).

Als Tipp für die kommende Zeit: Lies gemeinsam mit den Kindern Bücher über Hundeverhalten und Erziehung, damit sie die Körpersprache von Hunden etwas kennenlernen, ihr müsst den Kindern vermitteln, dass der Hund wie sie selbst eine eigene Persönlichkeit hat, mit dem Bedürfnis nach Ruhe, Bewegung, Zeit zum Zurückziehen, Fressen, Schlafen, auch nach Spiel und Spaß, aber gerade am Anfang neigen Kinder dazu, vom neuen Familienmitglied zu viel auf einmal zu verlangen. ;)

Ihr solltet die Übersetzer für Kind und Hund werden, indem ihr ihnen mitteilt, wie sie auf gegenseitige Bedürfnisse aufmerksam werden und reagieren, dann wird das sicher ein tolles gemeinsames Leben.

Ich wünsche euch ein tolles gemeinsames Kennenlernen und drücke euch die Daumen, dass ihr alle gut zusammenwachst :)

Und wenn Du Rat und Hilfe brauchst, weißt Du ja, wo Du uns findest ;)

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