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Was ist “normale Sexualität“?


Gast

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Unnatürlich wäre es für mich, komplett den Umgang mit läufigen Hündinnen zu unterbinden. Gerade auf einem Hundeplatz kann man das im geschützten Rahmen üben.

Klar ist das "erziehen" auch unnatürlich, aber so können schon durchaus Erfahrungen getätigt werden.

Sei es nur, wie schmecken und riechen läufige Hündinnen, wie Verhalten die sich... Aber viel wichtiger ist doch die Frage: Wie verhalte ich mich als Hundehalter?

Wie kann ich erreichen, dass mein Hund möglichst Hund sein kann, und ich ihm trotz vielen Hormonen noch vertrauen kann. Das ich sehen kann, wann der Moment des Abrufs ist.

Eben auch sehen wann Rüden sich gerade nicht abkönnen. Das ist ja nicht dauerhaft so, sondern erst wenn es einige Zeit lang in der Luft ist, bzw auf dem Platz.

Und sowas braucht man auch im Alltag, wenn eine läufige Hündin vorher irgendwo war, wo man seine eigentlichen besten Freunde gerade los macht. Wenn man mal nicht weiß, dass da gerade was in der Luft hängt.

Zu sehen, "hey mein Hund benimmt sich gerade, ohhh das macht er nur bei Läufigkeiten, das könnte gleich eskalieren. Hey Fiffy, komm her wir gehen weiter."

 

Man erzieht den Hunden damit ja nicht ihre Sexualität ab, man erzieht sich a) wissen an und bestem Fall so auch eine verlängerte Zeit bevor so etwas eskalieren könnte, weil Fiffy so etwas schon kennt und gerochen hat und gelernt hat, das weder der eine auf den anderen losgeht, noch er auf den anderen.

 

 

Aber wenn es um die Frage der Natürlichkeit geht, finde ich es besser Dinge einschätzen zu können, als sie komplett auszusperren. Letzteres finde ich unnatürlicher. 

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Nebelfrei
vor 3 Stunden schrieb KleinEmma:

Habe drüben im anderen Thread mitgelesen und war erstaunt, dass es auf so vielen Plätzen (HuSchu etc) so friedlich abläuft. Oder Annes Bild - echt toll.

 

Ist halt die Frage, ob das in diesen friedlichen Berichten wirkl8ch 'natürlich' ist. Ich denke eher das Gegenteil. Was mE aber keineswegs negativ ist.

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gebemeinensenfdazu

In den Stehtagen erfordert es schon ein grosses Mass an Impulskontrolle (und Verbalkontrolle seitens des Halters)- das ist schon Stress, den ich meide.

Aber dass sich Rüden wegen einer läufigen Hündin jenseits der Stehtage kloppen,  kommt meiner Meinung nach auf die Rüden un deren Erfahrungswerte an- und natürlich auf die Hündin .

Beim Gassigang mit ihrem intakten Kumpel zu Beginn der Läufigkeit und einem sehr aufdringlichen kastrierten Fremdhund konnte ich das jedenfalls nicht beobachten. Da half der intakte Dobermannrüde nur kurz mit einer Geste als sich meine zu bedrängt gefühlt und Schutz bei ihm gesucht hat, weil ständig ihre Ansagen dem Fremdhund gegenüber ignoriert wurden und zeigte , nachdem der darauf reagierte, eine Minute später noch eine nette Versöhnungsgeste. Sicher - dessen Kastration wird auch eine Rolle dabei gespielt haben und intakt wäre er vermutlich als größere Konkurrenz wahrgenommen worden, aber die Hündin hat sofort beiden recht deutlich kommuniziert, dass nichts läuft und keine Konkurrenzsituation aufkommen lassen.

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Nebelfrei
vor 5 Stunden schrieb KleinEmma:

Was ist sonst so erlebe ist aber wenig friedlich

 

Die Natur ist halt nicht friedlich. Das die Natur gut, nett, lieb, friedlich sei, ist Romantik, nicht Realität

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Hoellenhunde

Yoma besteigt nicht, hat er noch nie gemacht, musste ich also nicht „unterbinden“. Er befriedigt sich wenig mechanisch, mehr olfaktorisch.

 

Sexualität ist ein breites Feld. Ich bin demisexuell, ich masturbiere nicht mechanisch, ich brauche das schlichtweg nicht. 

Ist aber völlig „natürlich“. Weniger normiert, freilich. 

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Renegade

Die Sexualität bzw. deren Ausleben mal beiseite:

Was an unserer Hundehaltung ist denn natürlich?

Nicht jagen dürfen, dem verhassten Nachbarschaftshund nicht Bescheid geben dürfen, "unnatürliche" Nahrung fressen sollen und Natürliches (weil für uns Ekliges) liegen lassen müssen, seinen angezüchteten Neigungen nicht nachgehen dürfen, sich dem Tageablauf der Menschen anpassen müssen uvm....

Wir als (vermeintlich) gute HH tun unser Bestes - und oft nicht mal das - um dem Hund Ersatz/Ausgleich zu bieten.

Doch wie oft haben diese Angebote bei näherer Betrachtung mit "natürlich" zu tun?

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Jo, da gebe ich meinem Vorredner einmal grundsätzlich absolut recht!!! Als "natürlich" ist das Leben unserer Hunde mit Sicherheit nicht zu bezeichnen.

 

Allein Stadthunde werden so vielen Reizen tagtäglich ausgesetzt, dass ich immer wieder erstaunt bin, was unsere Vierbeiner so alles verkraften können und im Großen und Ganzen recht gut damit umgehen und klar kommen.

 

Bei meinem ersten Rüden war ich auch noch der Meinung, dass es nicht gut ist, ihn kastrieren zu lassen und er hatte einen sehr ausgeprägten Sexualtrieb, was die Spaziergänge, insbesondere in der Hauptläufigkeitsphase von Hündinnen ziemlich anstrengend machte. Und er hatte von Welpenbeinen an sehr viel Kontakt mit anderen Hunden/Hündinnen, so dass er es hätte theoretisch "lernen" müssen. Und er war wirklich ein Klasse-Hund!!! Nachdem er mit etwa 7 Jahren aus gesundheitlichen Gründen kastriert werden musste, wurde unser gemeinsames Leben um so vieles einfacher. Er hat sich immer noch für läufige Hündinnen interessiert, war aber wesentlich entspannter. Man kann nicht jeden Hund über einen Kamm scheren. Ich habe tatsächlich auch Rüden erlebt, die sich von Haus aus nicht für läufige Hündinnen interessieren, Rüden, die sich - trotz Interesses - abrufen lassen, Rüden, die völlig durch den Wind sind. 

 

Was ist schon normal? Ist doch bei uns Menschen auch nicht anders: Manche zerren alles, was bei 3 nicht auf dem Baum ist, ins Bett, anderen kannst die schönsten Mieder vor die Nase halten und sie schauen trotzdem weiter Fußball. 

 

Wir wohnen in einer Stadt, wo wir täglich mit vielen verschiedenen Hundetypen und deren Besitzern konfrontiert werden. Eine wirkliche Rudel-/Sozialstrukturbildung in dem Sinne gibt es nicht. Die Hunde müssen, ob sie wollen oder nicht, miteinander klar kommen. Und hier sind besonders wir Zweibeiner gefragt, unsere Vierbeiner zu verstehen und ihnen das Leben unter den permanenten "naturwidrigen Umständen" so angenehm, wie möglich zu gestalten. Wir können sie nicht einfach laufen und machen lassen, wie es "ihrer Natur" eingegeben ist.

 

Ich sehe die Situation mit läufigen Hündinnen und "läufigen" Rüden aus beiden Perspektiven, denn ich habe beides gehabt. Aus diesem Grunde bin ich der Meinung, für beide Geschlechter, ist die Läufigkeit meist eine ziemlich stressige Zeit. Die Hündinnen werden belästigt und der Rüde steht unter Dauerdruck. Die Hündinnen haben es dabei eher besser: Sie haben das Ganze "nur" zweimal im Jahr, während der Rüde eigentlich "dauerläufig" ist.

 

Bei meinem zweiten Rüden habe ich mich dazu entschlossen, ihn mit ca. 3 Jahren dann doch kastrieren zu lassen und es nicht bereut. Bei ihm ging es nicht nur um die läufigen Hündinnen, sondern auch um den Umgang mit den eigenen Geschlechtsgenossen. Er war immer sehr angespannt im Umgang mit anderen Rüden. Nachdem (wir haben es vorher mit einem Chip "getestet") er kastriert wurde, wurde auch sein gesamter Umgang mit anderen Rüden wesentlich entspannter. Warum soll ich meinen Hund ein Leben lang diesem perma-Stress aussetzen, insbesondere in der Stadt, wo man tagtäglich läufige Hündinnen und tatkräftige junge Rüden trifft und deren unwissende Besitzer, die entweder den Mund nicht aufbekommen, um zu sagen "die ist läufig" oder gar nicht schnallen, dass ihre Hündin läufig ist oder Haltern, die meinen, "der will nur spielen" etc.

 

Unter diesem Gesichtspunkt wäre dann wirklich erstmal der Begriff "Normal" zu definieren... 

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Also gerade der Aspekt "Natürlichkeit" finde ich ist überhaupt nicht gegeben wenn man beide Geschlechter zu Zeiten der Läufigkeit auf einem Platz hat und diese sich dann ignorieren sollen. DAS würde in der freien Natur nie und nimmer passieren. Die Rüden würden die Hündin tagelang verfolgen bis sie "zulässt" sich decken zu lassen. Der Hund der sich durchsetzt ist dann derjenige der deckt. Und dann würden sie der Hündin weiter folgen, sie würde vermutlich auch nicht nur einmal besprungen werden. Die Läufigkeit ist da kein rein angenehmes Erlebnis, da Nahrungsaufnahme und Schlaf zu kurz kommen. Es herrscht auch Anspannung zwischen den Tieren, bis zu Streitereien.

 

Für mich ist das Argument der "Natürlichkeit" da schlicht nicht gegeben. Die Natur sieht es nicht vor das es zu keiner Fortpflanzung kommt. Die Art soll nicht aussterben.

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Für mich ist "Natürlichkeit" bei 99% der Haushunde  generell  nicht gegeben.

 

Menschen züchten, Menschen haben sich einen Hund mit mehr Östren,  als "normal"  (also der Wolf), rangezogen, Menschen halten Hunde,  binden sie an, erziehen sie, verhindern Deckakte.

 

In meinen  Augen ist das "normal", dass ein Großteil der Hunde nie  zum Schuss  kommt.  Das war schon normal, als es noch keine Rassen gab, dass  man nicht wollte, dass  sein guter Arbeitshund von einem  "Nichtsnutz" gedeckt wird, sondern ein anderer Arbeitshund wurde ausgewählt.  Und so lange wurde eben die Hündin eingesperrt und  die Rüden vertrieben.

 

Bloß  gabs früher halt weniger Kastraten. Die, die nicht getaugt haben, wurden entweder  direkt entsorgt/gemerzt, oder  eben angekettet und fertig.

 

"Verhütung" durch den Menschen gehört  schon  immer dazu.

 

Und  selbst bei Straßenhunden/Landschlägen/Besitzerlosen  Hunden wird beobachtet, dass ca 85% der Rüden (die Zahl hab ich  im Kopf, aber ich weiß keine  Quelle mehr dazu) nie zum Schuss kommen.

 

Die können aber  bspw masturbieren, und einem  Hund die Masturbation (Hündinnen und Rüden) zu verbieten, DAS halte  ich für nicht "normal".

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