Border Collie - Was braucht er wirklich?

[Miemingborders]

Hallo Dogolina,

ich habe zwei (aktuell mit Pflegi 3) Border. Für mich ist diese Rasse eine Faszination und eine Passion. Die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn ist jedoch bei dieser Rasse schnell verwischt.

Beide Border, die ich habe sind aus dem Tierschutz. Der eine ist ein Mix, bei dem der Border aber zu knappen 90% durchkommt. Sie hatten beide ihre Vorgeschichte und sie waren beide alles andere als einfach. Sie waren nun einmal ein beschriebenes Blatt, dass ich erst einmal lesen lernen musste. Es gibt immer noch Sachen an denen wir arbeiten, aber ich sehe es wie mit einer guten Beziehung: Es kann nur das wachsen und gedeihen mit dem man arbeitet. Man muss Raum geben können, Vertrauen aufbauen, die Hand reichen, Grenzen setzen, authentisch sein und man muss arbeiten. Gerade Border mit Vorgeschichte sind oft nicht ganz easy, aber welcher Hund ist das schon?

Für mich persönlich ist es wichtig, dass jeder Border, die Aufgabe bekommt, die ihn erfüllt. Und da es eine Arbeitsrasse ist, ist das für mich per se das Hüten. Darin liegt für mich der Sinn dieser Rasse. Ansonsten kann ich mir auch eine andere Rasse holen. Will/kann ein Border jedoch nicht hüten finde ich es vollkommen i.O. in adequat auszulasten. Ich bin da einfach nicht wirklich der Freund von aufpushenden Sachen und kenne auch kaum Border, denen das gut tut, aber es gibt sie

Was man immer bedenken sollte: Ein Border ist auch nur ein Hund. Vielleicht ein wenig spezieller, mit bestimmten Eigenschaften, aber er ist ein Hund. Er muss auch mal zufrieden sein mit Tagen an denen es nur 3x15min raus geht. Er muss auch mal ohne Action und Programm auskommen. So lange alles in einem gesunden Verhältnis steht (Ruhe/Aktion/Zuwendung/Respekt) finde ich fast jegliche Tätigkeiten für einen Border geeignet. Seiner Natur entsprechend halt eher kopfliche Arbeit und die körperliche als Ergänzung.

Der Border ist eine fantastische Rasse, mit fatastischen Möglichkeiten, einer tollen Geschichte und vielen Facetten. Für mich ist er zur Leidenschaft und zur ganz großen Liebe geworden. Jeden Weg, den ich mit meinen Hunden gegangen bin kann ich rückblickend als wertvoll betrachten. Jeden Weg den ich gehe versuche ich bewusst zu gehen mit ihnen.

Und man muss sich immer vor Augen halten: Versauen und verziehen kann man jeden Hund. Nicht nur den Border

Grüße

Saskia

[Josieborder]

Will/kann ein Border jedoch nicht hüten finde ich es vollkommen i.O. in adequat auszulasten. Ich bin da einfach nicht wirklich der Freund von aufpushenden Sachen und kenne auch kaum Border, denen das gut tut, aber es gibt sie

Was man immer bedenken sollte: Ein Border ist auch nur ein Hund. Vielleicht ein wenig spezieller, mit bestimmten Eigenschaften, aber er ist ein Hund. Er muss auch mal zufrieden sein mit Tagen an denen es nur 3x15min raus geht. Er muss auch mal ohne Action und Programm auskommen. So lange alles in einem gesunden Verhältnis steht (Ruhe/Aktion/Zuwendung/Respekt) finde ich fast jegliche Tätigkeiten für einen Border geeignet. Seiner Natur entsprechend halt eher kopfliche Arbeit und die körperliche als Ergänzung.

Und man muss sich immer vor Augen halten: Versauen und verziehen kann man jeden Hund. Nicht nur den Border

Ohne Worte. Einfach:

[Enjoy]

Ich halte in erster Linie den Border für einen Hund

Das erste was Hunde bei mir lernen ist: Ruhe!

Es gibt Programm, welches ich den einzelnen Hunderassen anpasse. Aber in geringen dosen...

Wie bei allen Hunden neigen auch Border zu Neurosen.

Also vermeide ich Spielchen die Grundsätzlich zu einem Energielevel führen, welches ich nicht mehr unter Kontrolle bringe.

Dann ist es so, dass ich nach der "weniger ist mehr" Methode arbeite. Weniger hoch pushende Dinge, kein Auslauf wo Hundi ständig bis zum Waldrand vor laufen darf... dafür Impulskontrolle, Ruhe, und Intensivkontakt.

Im Fazit bedeutet das, dass ein Border nicht mehr, sondern andere Auslastung braucht. Aber ein Weimeraner braucht auch was anderes als ein Chihuahua. Doch am Ende sind sie vor allem ein: Hunde. Erst danach kommt die Rasse. Behandel ich sie wie Hunde, fürhre ich und nicht der Hund, sind wir auf dem Weg ins ausgeglichene! Und das sollte das Ziel aller Hundehalter sein, nicht nur das des Borderbesis.

Leider wird der Border bei den einen als Familienhund heilig gesprochen, bei den anderen als absoluter Workaholic abgestempelt.. ich denke, es kommt auf viele Faktoren an. Ich kenne ruhige Border, dafür ne Menge bekloppter Jack-Russel-Terrier. Da was man nicht, was besser ist.

Wie immer: Die Wahrheit liegt dazwischen.

[gast]

Ich verstehe manchmal nicht, wieso man dies immer nur beim Border fragt?! Er unterscheidet sich nun nicht so extrem von anderen Hunderassen, sodass nur wenige Menschen adäquat mit ihnen umgehen könnten.

Border aus Hüte-/ Arbeitslinien gehören ans Vieh, Border aus sog. Showlinien sollten an Schafen getestet werden und die vielen Border, die mit Schafen (leider) nichts mehr anfangen können, eignen sich -wie jeder andere Hund auch- als Familienhund.

Die Kritik an Zuchtzielen von Border Collies spare ich mir an dieser Stelle!

Ich z.b. würde mir nie einen Weimaraner holen, aber einen Border traue ich mir zu

Sorry, wenn das "barsch" klingt, aber es nervt langsam, wenn ich ständig höre: "Einen Border würde ich mir niemals zutrauen", "ein Border braucht soo viel Beschäftigung/Kopfarbeit", "nur wenige Menschen können mit Bordern umgehen" etc...

Wir hätten all diese Probleme mit vielen Rassen nicht, wenn die Nachfrage nach schönen Hunden ohne großen Arbeitstrieb nicht so hoch wäre. Deshalb werden Hunde produziert, die Mensch gefallen, unabhängig ihrer ursprünglichen Bestimmung...und das gilt bei Weitem nicht nur für den Border Collie! Traurig

[mialour]

Versteh ich auch nicht Steffi.

Ich glaube das liegt daran, dass man (leider) oft die durchgeknallten BCs sieht, die Autos hüten oder Fußgängern in die Hacken zwicken.

Gerade heute habe ich etwas ganz ganz trauriges gesehen.

Bevor wir umgezogen sind, haben wir in dem Wald in dem wir spazierengingen, immer eine Frau mit einem Border gesehen, der jedes Mal völlig durchgedreht ist, wenn er uns sah.

Er hat sich jeden Hund vorgenommen und Menschengruppen gehütet.

Die Frau war restlos überfordert.

Ich hab sie eine ganze Zeit lang nicht mehr gesehen- heute trafen wir sie- mit einem Aussie Welpen.

Der BC ist abgegeben worden und Aussies sind ja "etwas anderes".

Wir wurden ganz komisch beäugt als Bagira dem Welpen einen Schuß vor den Bug gab, weil dieser volle Kanne in sie reinrannte.

"Aber das ist doch noch ein Welpi!"

Mit einem Kloß im Hals sind wir weitergegangen.

Ich persönlich sehe mich nicht mit einem Jagdhund, das würde mich vermutlich überfordern bzw. wäre einfach nicht mein Fall.

Ich mag aber Hütehunde und finde sie nicht "schwieriger" als andere Hunde.

Deshalb frage ich mich auch weshalb nicht über den JRT diskutiert wird, den so viele als einen netten kleinen Schoßhund halten.

[gast]

Ich glaube das liegt daran, dass man (leider) oft die durchgeknallten BCs sieht, die Autos hüten oder Fußgängern in die Hacken zwicken.

http://www.polar-chat.de/topic.php?id=68017&goto=1428082

Ja, die sehe ich auch oft. Aber mit Unwissenheit seitens der Halter, kann man sich (fast) jeden Hund versauen. Nur beim Border fällt Fehlverhalten eklatant auf, weil es so offensichtlich ist...

Ich sehe auch häufig total bekloppte JRT, Weimaraner, Dalmatiner und Labbis. Allerdings fällt das Fehlverhalten oft erst auf den zweiten Blick auf oder wenn man sich unterhält.

Natürlich tun mir die Border leid, die keine Alternativen haben und deswegen Autos etc. hüten. Dass die Leute das dann auch noch "normal" finden, da der Border ja ein Hütehund ist, finde ich das Schlimmste daran!

Aber ich weiß, dass dies nicht sein MUSS, wenn man sich informiert und sie eben ERZIEHT, so wie jeden anderen Hund auch!

Dann hat man einen zuverlässigen, nicht überdrehten, selbstbewussten und witzigen Hund an seiner Seite...

[gast]

Solange die Hunde nur Autos hüten wollen ist ja noch alles ok. Problematisch wird es, wenn große Hunde anfangen Kleinwagen einzufangen und im Garten zu vergraben... Sorry, kleiner Witz am Rande weil Freitag ist und bald Wochenende

[flying-borders]

Versteh ich auch nicht Steffi.

Ich glaube das liegt daran, dass man (leider) oft die durchgeknallten BCs sieht, die Autos hüten oder Fußgängern in die Hacken zwicken.

Gerade heute habe ich etwas ganz ganz trauriges gesehen.

Bevor wir umgezogen sind, haben wir in dem Wald in dem wir spazierengingen, immer eine Frau mit einem Border gesehen, der jedes Mal völlig durchgedreht ist, wenn er uns sah.

Er hat sich jeden Hund vorgenommen und Menschengruppen gehütet.

Die Frau war restlos überfordert.

Ich hab sie eine ganze Zeit lang nicht mehr gesehen- heute trafen wir sie- mit einem Aussie Welpen.

Der BC ist abgegeben worden und Aussies sind ja "etwas anderes".

Wir wurden ganz komisch beäugt als Bagira dem Welpen einen Schuß vor den Bug gab, weil dieser volle Kanne in sie reinrannte.

"Aber das ist doch noch ein Welpi!"

Mit einem Kloß im Hals sind wir weitergegangen.

Ich persönlich sehe mich nicht mit einem Jagdhund, das würde mich vermutlich überfordern bzw. wäre einfach nicht mein Fall.

Ich mag aber Hütehunde und finde sie nicht "schwieriger" als andere Hunde.

Deshalb frage ich mich auch weshalb nicht über den JRT diskutiert wird, den so viele als einen netten kleinen Schoßhund halten.
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=68017&goto=1428082

Also wenn ich das lese, bekomme ich die Hasskappe.

Beide Rassen sind Hütehunde, beides Arbeitshunde mit Hütetrieb die auf die eine oder andere Art beschäftigt werden wollen.

Ein Aussie kann noch um einiges komplizierter sein, wenn man seinen Schutztrieb nicht früh genug in die richtigen Bahnen lenken kann.

Man, man das regt mich grade so auf, dann wird ja auch das Welpi, wenns anfängt zu testen und kompliziert wird, wohl wieder abgegeben werden.

[gast]

Deshalb frage ich mich auch weshalb nicht über den JRT diskutiert wird, den so viele als einen netten kleinen Schoßhund halten.

Es ist immer irgendein Trend zu erkennen. Ich kann mich an den Retriever-Boom erinnern. Plötzlich hatte jede Familie einen Goldie oder nen Labi.

Mops war auch mal "in" und Jack Russels springen hier auch einige rum. Leider wirklich als Schoßhund. Aber sie sind klein, man kann sie notfalls eben tragen. *kotz*

Familie A hier ausm Ort, hat leider mit ihrem Border alles falsch gemacht, was man falsch machen kann...

Mit ihrem 14 Wochen Zwockel waren sie stundenlang unterwegs "Er wird sonst nicht müde!"

Ich war dann ganz mutig und habe ihnen per Mail einige Infos über Boder zukommen lassen, teils Tips und Anregungen hier ausm Forum. Alles nett und freundlich "Falls sie mal lesen möchten..."

Boah waren die sauer. Der Züchter hätte gesagt, seit zig Generationen wären die nicht mehr an Schafen gewesen und die wollen nicht hüten, das sind tolle Familienhunde. Ich wurde belächelt und war sauer auf mich selbst.

Wenn ich sie dann heute treffe, der Hund alles ankläfft das sich bewegt (das hat er aber auch schon als Welpe getan... "Verwächst sich wieder!") und geclickt wird, wenn die Flexileine mal nicht komplett ausgerollt ist, tut mir der Hund leid und ein wenig auch die Besitzer.

Klar, das gleiche hätte auch mit einem Labi oder Mops passieren können.

Der andere Hüter hier Dorf...dem ist eh nimmer zu helfen...

Erstes Treffen mit Halter und Welpe : "Also ich wollte eigentlich nie einen Hund. Aber die Kinder. Wir haben im Tierheim geguckt aber die Hunde dort sind gar nicht erzogen! Also können wir ja gleich einen Welpen nehmen, und das ist er jetzt."

Und dementsprechend verhält er sich auch.... aber das wird jetzt OT

Border Collies sind trendy. Es gibt sie in vielen bunten Farben und sie werden immer günstiger.

[Linnea]

Guten Morgen,

seid gestern traue ich mich ja wieder mich in Themen einzuklinken und gerade solche interessieren mich natürlich als Aussieführerin besonders.

Das das Thema BC immer wieder auftaucht liegt in meinen Augen auch daran, dass ihre "Hobbysuche" aus Langeweile schneller auffällt wie bei anderen .. dort ja meist erst auf dem zweiten Blick.

Desweiteren finde ich es persöhnlich gut, dass die Rasse als "kompliziert", "anstrengend" und "arbeitsintensiv" verschrien ist... denn leider ist sie ja immer häufiger in Mode gekommen, weil ja so süß.

Ihr Ruf wirkt derzeit wenigstens etwas abschreckend und man denkt doch genauer darüber nach ob das der richtige Hund ist.

Also in meinen Augen erzählt es ruhig rum... der BC ist wirklich ein ganz schwieriger Hund überhaupt nicht für die Stadt... blabla... jemand der Ahnung von Hunden hat wird da eh die Augen verdrehen^^

Ich würde mich freuen, wenn JR endlich den gleichen Ruf bekommen würden und diese niedlichen Kleinen Hunde nicht mehr als den Perfekten Hund fürs Kind gekauft würden.

Jeder Hund braucht Aufgaben, Liebe, Zuwendung... und natürlich Ruhe.

Das gilt vom Chihuahua bis zum Wolfshund...

Ich persöhnlich habe mich nicht gezielt für einen Australian Shepherd entschieden sehe ihn aber als den perfekten Familienhund... solange er seine sehr wichtigen "Ruhephasen" bekommt lernt auch mal Pause zu machen,und gezielte Beschäftigung.

Der eine geht zum Dogdancing der andere macht Agility und wieder ein anderer lässt ihn bei der Hausarbeit helfen!

BC und Aussies sind natürlich ganz normale Hunde die wie alle anderen auch Beschäftigung brauchen.

Liebe Grüße

Natalie