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"Rangordnung" zwischen zwei sich fremden Hunden


Juline

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Fiona01

Ich sehe das auch so wie du, Romina.

Minos ist mit "Althund" aufgewachsen, er hatte immer soziale Kontakte. Er hat sich auch mal gelernt unterzuordnen, wenn ich da an andere Rüden denken, die ihn eingeschränkt haben, so dass er sich hinter ihnen eingruppieren musste. Das ist aber ohne große Aggression abgegangen und er trabte dann, zum Teil in unserer Menschennähe, dann weiter mit.

Sowas schadet nicht, hat ihn aber gelehrt, dass auch andere mal das Sagen haben.

Ich wollte immer einen Hund, der sich zwar "zeigen" darf, aber auch abbricht, wenn ich das sage. Bisher haben wir das gut hingekriegt. Ich halte auch nichts von diesem, dass müssen die unter sich ausmachen.

Ich will keinen getackerten Hund, im Gegenzug auch nicht, dass meine Hunde tackern. Das ist für mich dann auch vom Vergleich ähnlich, wie wenn ich Jagdverhalten abbreche, was ich auch tue.

Gleichermaßen wird übermäßiges Prollen, Gehabe oder sonstwas auch unterbunden.

Ein Junghund zum Beispiel, der die ganze Zeit gleichaltrige Mobben darf, ohne das ein Althund oder der Besitzer eingreift, der den Zambalo machen darf, kann nicht in sich ruhen. zitieren

Unterschreibe ich auch.

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Antonia, viele der Dinge, die du beschreibst, hab ich so noch nicht beobachtet bzw anders verstanden.

Ich kenne viele Hunde, die Wert auf eine Begegnung mit fremden Hunden legen und darauf, das die in gewissen Bahnen/gesittet ablaeuft.

Meine eigenen Hunde erwarten das. Meine Huendin korrigiert Verhalten, das sie unangemessen findet. Bei fremden Hunden geht es ihr nur um Verhalten in der Begegnung. Ich hatte noch nie den Eindruck, das sie einen langfristigen Effekt (eine Klaerung eines Status) erreichen moechte. (Im Gegensatz dazu ist sie bei bekannten Hunden, Hunde, die zu meiner Gruppe gehoeren, anders. Hier ist sie darauf bedacht eine 'Rangfolge' deutlich zu machen, bevor grosse Konflikte entstehen. Das unterstuetze ich. Hier scheint sie fast auch voraus zu planen und provoziert kleinere Konflikte, um etwas deutlich zu machen.)

Hunde, die in eine Begegnung gehen und lospruegeln, halte ich fuer instabil und sogar gefaehrlich. Solche Hunde meide ich wenn moeglich bzw lasse ich meine Hunde nicht frei mit ihnen interagieren. Meine Erfahrung zeigt, das solche Hunde insgesamt eher ueberreagieren.

Wenn Ordnungen in Hundegruppen nicht sichtbar sind, heisst es nicht das sie nicht da sind. Ist alles geklaert, muss es nie negative Reaktionen geben.

Eine leise Ordnung faellt nicht so sehr auf wie Unordnung. Idealer Weise weiss man als Mensch, wer in seiner Gruppe was darstellt und unterstuetzt die Ordnung zum Wohle aller Tiere. Man kann ein aehnliches Ergebnis erreichen, in dem man sich komplett raus haelt und es die Hunde klaeren laesst, dann kommt es auf die Charaktere drauf an, wie laut oder leise das von Statten geht.

Wenn keine Strukturen vorhanden sind, dann ist es eigentlich sehr deutlich. Ich habe schon Konstellationen erlebt, wo der Mensch unbewusst so stark gegen die Hunde gearbeitet hat, das die die Idee einer Ordnung aufgegeben haben und einfach nebeneinander her gelebt haben.

Hunde, die an fremden Hunden so ueberhaupt kein Interesse habe, habe ich in der Vergangenheit eher als selbstsicher/arrogant/dominant erlebt. Die hatten dann eben keine Zeit fuer andere, sondern nur fuer sich selbst :)

Die Mehrheit der Hunde, die ich treffe, egal ob alt, jung, sicher, unsicher zeigt, Reaktionen auf andere.

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Camillo1

Hallo Antonia,

schön dass ich nicht mit diesem Problem alleine bin. Ne spaß bei seite es ist super anstrengend mit so einem Hund.

Meiner mittlerweile 4,5 jahre ist als 3. zu uns gekommen. Er hat gelernt sich in seinem Rudel zu unterwerfen aber nicht draussen bei fremden Hunden.

Als Welpe (auch jetzt ist er super unsicher aber es wird besser) hat er aus unsicherheit angefangen etwas zu kläffen. Prima alle HH sind uns prombt aus dem Weg gegangen :??? Was hat der kleine gelernt???? Es passiert mir nix ich muss nur laut genug kläffen... Er hat schlicht nicht die möglichkeit gehabt sich mit fremden hunden in der prägephase auseinander zu setzen.

Dann hat er bei unserer älteren hündin gelernt: wenn man im Nacken in das Halsband beisst und eine halbe drehung macht kann sich der andere Hund nicht wehren... super bei fremden leuten, bisschen kläffen Hund lässt sich davon nicht beeindrucken also zack ins halsband... könnt ihr euch vorstellen wie peinlich das ist???

Aber bei neuen Hunden von meiner Schwester oder Eltern ist wieder kein Problem :wall: da ist sofort klar dass die zur familie gehören...

Viele Grüße

Susi und Camillo

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Ich hätte eine Frage zu den Bildern von Hele&Sams bzw. zu der Körpersprache des Hundes.

Weil mein Spike "begrüßt" so auch viele fremde Hunde (überwiegend unkastrierte Rüden).

Hündinnen und alles bis einschließlich Junghundalter haben Narrenfreiheit.

Mir fehlt einfach Wissen und Erfahrung um seine Körpersprache, vor allem diesen steifen, oftmals geduckten Gang, mit gestelltem Fell, einzuschätzen. Was genau möchte er damit sagen? Sollte ich da irgendwas gegen machen oder ist das alles in Ordnung?

Ansonsten ist er, meiner Einschätzung nach, darauf aus keinen Streit anzufangen (ansonsten hätte er sich ja sicher schon mal geprügelt).

Ich bedanke mich schon mal für eure Hilfe!

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Originalbeitrag

Mich interessiert aber, was danach kommt, oder ich frag mal präziser:

Warum meinen manche Hunde, sie müssten bei fast jedem fremden Hund beweisen /klären, dass sie "über ihm stehen" und wenn das nicht klappt (weil der andere nicht einverstanden ist), zu aggressivem Verhalten neigen, wenn man sie nicht beizeiten bremst?

Mir kommt das vor wie jugendlicher Größenwahn, gepaart mit (überspielter) Unsicherheit.

Mein Satansbraten ist leider immer noch so drauf, obwohl schon 3,5, deshalb das Thema hier.

Ist das soziale Inkompetenz, dieses Dominanzgehabe, diese Unfähigkeit, mal die zweite Geige zu spielen?

LG

Antonia

Ich denke, es ist genau das: Inkompetenz, Unsicherheit, gepaart oder verursacht durch Hilflosigkeit.

Je nach Charakter verlangt der eine Hund Hilfestellung durch seine Menschen, oder aber er verlangt, dass sich der Mensch raushält. Beides kann vermutlich ähnlich sich äußern: beide Hunde, obwohl komplett unterschiedlich, prügeln sich.

Der eine, weil er gelernt hat dass der Mensch ihm nicht hilft/nicht helfen kann, der andere, weil er gefrustet ist durch die dauerhafte Regel-Manie des Menschen, der ihn nicht arbeiten lässt.

Dann kommt noch dazu, dass so manches sich in der Jugend als hilfreich erwies: Angst vor einem bedrohlich wirkenden Hund -> Bellen, Knurren -> Mensch nimmt den bedrohlich wirkenden (aber ganz lieben ;) ) Hund weg -> Erfolg! ->"Cool, das mach ich jetzt immer so"

Zum ersten Teil deiner Frage: Auch beim Menschen gibt es so Typen. Die müssen sich IMMER beweisen, sei es gegen den älteren Herrn mit Stock, Muttis mit Kind, Studenten, Ökos, Türken, Deutsche, Bahnangestellte, Polizisten, Kaufhausmitarbeiter etc etc. Kennt sicher jeder, solche liebenswerten Zeitgenossen, meist im Alter zwischen 16 und 22. Die Männer sind da oft schneller gewaltbereit, die Mädels zicken und giften aber mindestens genau so viel.

Auch da würde ich mal denken, dass viel Unsicherheit und/oder schlechte "Führung" von den Eltern mit der Grund sind. Eigene Unzulänglichkeiten verdecken, eigene Angst verstecken durch Angriff gegen solche, die sich nicht wehren wollen, dürfen oder können.

Was bei den Jugendlichen hilft, weiß ich nicht - denke aber auch, es kommt sehr auf das Individuum an. Und beim Hund nicht anders.

Warum agiert mein Hund so - weil ich zu viel regele? Oder weil ich nicht helfe wenn ich es sollte?

Das herauszufinden wäre sicher ein guter Ansatzpunkt. KANN mein Hund das was er dort regeln will eigentlich regeln? Ist er kompetent? Wenn nein: muss ich das machen.

Kann er es doch, dann lass ich lieber die Finger weg - denn wenn der Hund richtig agieren kann, dann bin ich der Elefant im Porzellanladen, der alles nur verschlimmert ;)

Und mit "dann muss ich das machen" meine ich, dass Mensch den Hund und sich aus der Situation hinaus geleitet. Nicht, dass Mensch die Hunde zueinander führt oder dem einen sagt "sei lieb"

@MariaS:

Lemmy schleicht sich auch so an, besonders an große, dunkle Hunde. Je nachdem was dort für ein Hund kommt, reagiert er dann mit Ignoranz oder mit Prollerei. Das Pirschen selber seh ich immer so als eine Art Abwägung an: wie reagiert der andere auf mich? Was ist das für einer? dreht er eher ab? Ist das ein bekannter Hund?

Aber ob man was dagegen tun sollte oder nicht... weiß ich nicht. Ich schaff es nicht, es komplett weg zu bekommen - ich kann ihn dann aber stoppen und anleinen, und dann wird eben (wenn ich den Hund auch nicht kenne, bzw ich weiß das wird nichts) ein Bogen um den Hund gelaufen.

Ob das nun das Ultimo ist ... :think:

P.S: erstaunlicherweise reagieren nur sehr wenige Hunde ängstlich auf diese Art der Annäherung. Die meisten ignorieren es komplett und agieren nur dann, wenn Lemmy sowieso vor ihnen steht, und manche schleichen auch so geduckt (manchmal mit hinlegen und warten), aber direkt Aggression hat bisher die Schleicherei an sich noch nicht ausgelöst.

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mialour
Originalbeitrag

Mir kommt das vor wie jugendlicher Größenwahn, gepaart mit (überspielter) Unsicherheit.

Mein Satansbraten ist leider immer noch so drauf, obwohl schon 3,5, deshalb das Thema hier.

Ist das soziale Inkompetenz, dieses Dominanzgehabe, diese Unfähigkeit, mal die zweite Geige zu spielen?

Es ist irre anstrengend und ich hab keine Ahnung, wie ich da einwirken oder wo ich ansetzen kann.

Hast du sie von Anfang an?

Weißt du was über ihre Welpenzeit?

Ich würde vermuten, dass dieses Verhalten aus einer sozialen Unsicherheit heraus entsteht, für die die Weichen schon recht früh gelegt wurden.

Wenn du von "Dominanzgehabe" schreibst, kannst du beschreiben, was genau sie dann macht?

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Hm, es hat mit so vielen Dingen zu tun, warum manche Hunde sich aggressiver begegnen als anderen Hunden gegenüber.

Es kommt natürlich neben dem Territorialverhalten auch auf den Testosteronspiegel bei Rüden an, bei weiblichen Tieren spielt der Hormonstatus ebenfalls eine Rolle.

Weiter ist entscheidend, wie gut die Bindung zum jeweiligen Halter ist, inwieweit der Hund ihm vertraut. Je größer das Vertrauen, desto geringer in der Regel die Angriffslust.

Ebenfalls ist wichtig, welchen Rang, welche Stellung ein Hund hat und ob er alleine dasteht und der andere ein Rudel im Sinne einer funkionierenden Gruppe, die zusammenlebt, im Rücken hat. Einen Hund aus einer Gruppe greift man weniger gerne an.

Ein Einzelhund als Rudeltier hingegen fühlt sich schnell mit dem Gegenüber überfordert, was zur übertriebenen Ängstlichkeit oder zum vorschnellen Angriff führen kann.

Begegnen sich 2 rangmäßig gleiche Hunde, dann wollen sie es wissen, wer der dollere ist. Sind das dominantere Hunde, fällt das sicher lauter und forscher aus, sind das zwei rangniedrigere Hunde, dürfte das spielerischer aussehen, aber doch auch Dominanzgesten beinhalten.

Ich habe mit meinen 4 Hunden keinerlei Angriffe durch andere Hunde zu fürchten, das ist praktisch noch nie vorgekommen. Wie ich heute weiß, hat mein wichtigster Hund im Rudel seine Aufpasserin, auf die er sich voll verlassen kann. Sie musste aber noch nie für ihn kämpfen, sondern das bloße imposante Auftreten als Aufpasserin reicht den anderen schon, dass sie keinen Angriff starten.

Außerdem habe ich zusätzlich eine Mastin-Mix-Hündin, die eine hochmotivierte Angreiferin wäre, würde ich sie nicht beiseite halten, damit sie ruhig bleibt. Aber ihre Augen sprechen Bände.

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Originalbeitrag

Hi ,

eine (von vielen ) interessanten Sichtweisen auf dieses Thema , findet sich auch hier :

http://www.rudelstellungen.de/index.php/die-positionen-im-verband

Die Diskussion darüber ist hier jedoch nicht erwünscht , dies wird von meiner

Seite zumindest ....äh...akzeptiert.

LG Jörg

Edit sagt :

Diese Verlinkung , spricht Bände . :Oo

RUDELSTELLUNGEN bei Google eingeben......

Ich finde dieses Thema auch sehr interessant, da es den Blick auf meinen HUnd sehr sensibilisiert

hat.

Und viele beschriebenen Verhaltensweisen finde ich in den täglichen Hundebegegnungen wieder.

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Hele&Sams

@MariaS: Die Situation war diese, das WIR einen Platz hatten, Hele lag weiter von mir weg.

Als dieser Fremdhund IN IHREN BEREICH kam. Allerdings war dieser Rüde Terry in Sachen Hundesprache zum Glück bewandert.

Ich erklähre es jetzt vielleicht etwas vermenschlicht, aber besser bekomm ich es nicht hin.

Er blieb auf Abstand, angespannt, aber von sich aus gesagt "Gut, handel jetzt du."

Und diese geduckte Haltung war schlichtweg abartiges fixieren meiner Dummkuh, mit gross machen (Bürste) und sie hat aus der Position einfach bessere Karten anzugreifen und gleichzeitig schutz für sich selbst.

Da dieser Terry aber so reagierte, wie Madame es mag, und auch in eine lockere weitere Kommunikation überging, hab ich sie machen lassen.

Bei einer Hündin mit gleichen Ambitionen hätte es eskalieren können. Da wäre ich aber vorher dazwischen und hätt Hele rausgerufen.

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