gast 23. Juni 2015 Autor Teilen 23. Juni 2015 Um nochmal etwas klar zu stellen: Kannst Dir etwas abholen bezieht sich BEI MIR auf variables Belohnen, mal ein nettes Wort, mal ein Leckerli, mal eine kleine Renneinlage, ein Spielzeug oder ein freundliches Tätscheln... Link zu diesem Kommentar
gast 23. Juni 2015 Autor Teilen 23. Juni 2015 Ich würd sagen bei meinen war es nach dem Training so, dass sie es als ziemlich lustiges ertragreiches Spiel angesehen haben, wo ich die Dumme war. Vorher war Kot nämlich noch gar nicht soooo interessant, das wurde ja erst durch das Training zum Sport. Link zu diesem Kommentar
gast 23. Juni 2015 Autor Teilen 23. Juni 2015 Kommt immer auf den Hund an und was Du daraus machst ;-) Und welche Gründe der Hund hat, den Kot fressen zu wollen... Bei meinen ist es ein mittleres Interesse würde ich sagen. Das Anzeigeverhalten kommt nur bei Kot, den sie besonders interessant finden, anderer wird ignoriert. Mir reicht das und wenn das dann mal kommt, kann ich entsprechend reagieren. Aber hier siehst Du schon mal ganz gut, dass man eben Äpfel nicht mit Birnen vergleichen kann Jeder Jeck ist anders Passt schon, meiner ist auch nur mittel interessiert (dem Himmel sei Dank!!!) und es gibt bestimmte besonders interessante Haufen (die ich meist vor ihm entdecke). Aber eben, während ich das geübt habe, wurden auch die anderen Haufen interessant, schlaues Kerlchen 1 Link zu diesem Kommentar
Gast 24. Juni 2015 Teilen 24. Juni 2015 Mein Krümel und die Hündin meiner Tochter waren echt extreme Alesinhalierer. Da gings nicht nur um leckere Kothaufen fressen. Die haben alles inhaliert, wie staubsauger. Wir gehen bevorztugt in einem Gelände, in dem immer eine große Schafherde herumzieht. Auch Hasenköttel gibts massig, Fuchskot, Rehkot.........und das Lieblingelecker der Hündin meiner Tochter waren Zigarettenkippen und Katzenkacke, also nicht ungefährlich, vor allem in der Siedlung bei uns. Da liegen von den Arbeitern der vielen Baustellen Brotzeitreste und ne Menge Hühnerknochen. Die Ursache war, im nachhinein betrachtet, Stress. Die waren anfangs so überfordert mit allem draußen, dass die sich mit ununterbochen Fressen und Kotsuchen selber beruhigt haben. Das hat aufgehört, als sie immer ansprechbarer wurden und sich dann auf Futtersuchspielchen konzentrieren gelernt hatten, Hundebegegnungen nicht mehr existenziell gefährdend empfunden wurden, Lastwagen keine hundemordenden Ungeheuer mehr waren usw, wobei ich gezielt auch Futter neben Kothaufen gelegt habe, sodass ich aber noch schnell mit dem Fuss auf den Kot drauf treten konnten, falls sie den gewählt hätten. Ich hab ihnen also gezielt beigebracht, sich auf EINE Sache zu konzentrieren und nur das zu nehmen, was sie suchen sollte: Ihr Futter. Quasi wieder eine Art Umlenkung. Ist wie beim Jagdtrieb. Auch wenn sie gerne den Hasen da vorne Jagen wollen würden, holen sie bei mir ihren persönlichen Auftrag ab: Was jagen wir und da können dann Hasen rumhoppeln, wie sie wollen: Es wird zB der Futterbeutel gejagt. Wenn sie den zB suchen müssen - wie bei den Mantrailern auch - sind die auf ihre Spur konzentriert und blenden andere Spuren aus , wenn man zielgerichtet vorgeht und es sie lernen läßt. Das machts ihnen leichter, auch ohne Beschäftigung die Kotleckereien liegen zu lassen. Wenn aber einer etwas aufnimmt, dann werd ich knackig und spuckt er auf Signal nicht sofort aus, Hol ichs aus dem Maul. Ist aber so selten geworden, dass ich das gar nicht als Problem ansehe. Dort, wo es gefährlich wäre, wie Siedlung, lasse ich sie nicht aus den Augen und ich sehs sofort, wenn sie einen verlockenden Duft in der Nase haben. Da reicht ein freundliches "bäh-nix essen" und sie gehen am leckersten Menschenkack vorbei. Das reicht mir. Wir sind gemeinsam unterwegs und da ist für mich selbstverständlich, dass ich auch auf die Hunde schauen, was sie gerade so machen - und dass ich nicht am Handy hänge oder so in ein Gespräch vertieft bin, dass ich nix mehr mitkriege, was die Hunde tun. Wie mit Kleinkindern unterwegs sein. Die blendet man ja auch nicht komplett aus, oder? Link zu diesem Kommentar
dieDanij 24. Juni 2015 Teilen 24. Juni 2015 Ich mache es ähnlich wie Duoungleich uns siehe da, ein "Abbruchsignal" braucht weder aversiv zu sein, geschweige denn Korrekturen oder anderes nach sich ziehen. Die Hunde haben gelernt, dass eine Verhaltensvariante unmittelbar eine positive Reaktion hervorbringt und bieten es ratzfatz von selber an. Du verstehst die Begriffe anders als ich es tue. Vielleicht ist auch das Beispiel ungeschickt gewählt? In deinem Bsp. sehe ich einen "indirekten" Abbruch bzw. eine frühzeitige Korrektur. Du gibst im richtigen Moment (bevor der Hund den Kot frisst) einfach eine andere Aufgabe (ersetzen der unerwünschten Verhaltensweise durch explizit angeordnete, erwünschte Verhaltensweise). Und weil du diese variabel belohnst, zeigen die Hunde das alternative Verhalten dann auch von selbst. Was du ihnen aber nicht gezeigt hast, ist das sie den Kot generell nicht fressen sollen. Sie haben nur gelernt, dich vorher zu fragen. Wobei "nur" blöd klingt, ist ja auch schon ne Menge. Definitiv besser, als dass sie heimlich fressen, weil sie andernfalls Ärger bekommen. Ohne Wertung - nur zum "Sprachverständnis". Link zu diesem Kommentar
gast 24. Juni 2015 Autor Teilen 24. Juni 2015 dieDanji: Nein, das siehst Du falsch ;-)Das Abbruchsignal wurde vorab bereits konditioniert. Das gezeigte Verhalten "Kot fressen" wird durch das Abbruchsignal unterbrochen und das darauf folgende alternative Verhalten, was immer es sein mag, wird belohnt.Ich korrigiere nicht. Der Hund korrigiert sich im besten Fall selbst. Ich sage dem Hund ja nicht was er tun soll, sie hat die freie Wahl.Bei vielen Wiederholungen entstehen dadurch Verhaltensketten. Durch die Tatsache, dass ich sehr oft und offenbar gut genug alternatives Verhalten im Zusammenhang mit Auftreten von Kot belohnt habe, wird dieser nicht gefressen, sondern angezeigt und auf eine Bestätigung gewartet.Ich glaube, was Dir nicht klar war, war die Tatsache, dass das Abbruchsignal bereits vorab konditioniert wurde. Link zu diesem Kommentar
dieDanij 24. Juni 2015 Teilen 24. Juni 2015 Beschreib doch bitte die Impulskontrollübung, mit der du dein Signal aufgebaut hast. Das du dieses vorher aufgebaut hast, habe ich schon so verstanden. Aber eben, dass du dabei den Blick zu dir bestätigt hast. Oder hat sich das bei ihr so entwickelt und du hättest jedes abwenden vom Objekt bestätigt? Dann hab ichs falsch interpretiert. 1 Link zu diesem Kommentar
gast 24. Juni 2015 Autor Teilen 24. Juni 2015 Yepp, ich hätte auch jedes andere Verhalten bestätigt Aufgebaut habe ich es bei Lakoma schon als Welpe über -vorsichtige!- Frustration, Vorenthalten einer Futterbelohnung in Kombi mit Geräusch, Belohnung eines Alternativverhaltens, dann Generalisierung in verschiedenen Situationen, Gelegenheiten... Link zu diesem Kommentar
gast 24. Juni 2015 Autor Teilen 24. Juni 2015 Hier mal ein Aufbau so in etwa wie ich ihn gemacht habe: Konditionierung eines Abbruchsignals als Form der negativen Strafe nach YOUNG (1990) und SCHALKE (mündl.) Mit der im Folgenden erläuterten Trainingsmethode wird die Verknüpfung eines Signals mit der negativen Strafe erreicht. Der erste Trainingsschritt beinhaltet das Ziel, ein Frustrationsgefühl des Hundes mit einem vorher unbedeutenden Wort (z. B. „off“) nach dem Prinzip der Klassischen Konditionierung zu verknüpfen. Hierfür wird Futter verwendet, um die Erregungslage der Hunde zunächst niedrig zu halten. Der/die Hundeführer/in nimmt mehrere Futterbrocken in die eine Hand und füttert dann einzeln Brocken aus der anderen Hand. Die Arm-/ Handbewegung ist dabei immer gleich. Dieses „Anfüttern“ wird so lange durchgeführt, bis der Hund die Erwartungshaltung hat, dass er Futter bekommt. Dann nimmt der/die Hundeführer/in wieder einen Futterbrocken in die Hand, führt die gleiche Bewegung durch, aber dieses Mal wird die Hand verschlossen und vorher das aufzukonditionierende Wort im neutralen Tonfall gesagt. Der Hund empfindet daraufhin ein Frustrationsgefühl, weil das erwartete Futter ausbleibt (negative Strafe) und verknüpft dieses Gefühl mit dem Wort. Es ist für das Training wichtig, dass der Hund nicht mit der Zunge an das Futter in der verschlossenen Hand gelangt, weil dies eine Selbstbelohnung für den Hund darstellen würde. Nimmt der Hund sich dann von der verschlossenen Hand zurück, weil er nicht zum Erfolg gekommen ist, gibt der/die Hundeführer/in ihm Futter aus der anderen Hand und lobt ihn. Der Hund hat also die Möglichkeit, aus der Frustration herauszukommen, indem er ein anderes Verhalten anbietet. In dieser Phase verläuft das Training nach dem Prinzip der instrumentellen Konditionierung (Erfolg/Misserfolg). Alle weiteren Trainingsschritte erfolgen nach dem gleichen Prinzip. Dem Hund wird die Botschaft vermittelt, dass er mit dem gerade gezeigten unerwünschten Verhalten erfolglos bleibt, aber zum Erfolg kommt, wenn er ein Alternativverhalten anbietet. Die verschiedenen individuell anwendbaren Trainingsschritte dienen zum einen dazu, die Konditionierung des Abbruchsignals zu festigen, zum anderen soll im weiteren Trainingsverlauf die Erregungslage des Hundes und somit auch der Schwierigkeitsgrad gesteigert werden.Quelle: http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/boehmi_ss09.pdf Link zu diesem Kommentar
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