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Generalisierte Verhaltenshemmung?


acerino

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LuisasMami

Nö, ich habe eher den Eindruck, sie überdenkt meinen "Vorschlag" und entscheidet jedesmal neu, oft kommuniziert sie im Entscheidungsprozess auch nochmal mit mir. Es geht auch nicht um Situationen, die relevant für die Sicherheit wären, sondern z.B. in duftenden Wildschweinhaufen wälzen, zermatschte Äpfel naschen... Ich bemerke es schon schnell, wenn ich zum Hintergrundrauschen werde :D

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Ich denke vielfach, dass es für ein Zusammenleben mit dem Hund fairer ist und seine Kreativität weniger einschränkt, wenn man ihm KEIN Alternativverhalten anbietet (das ist vor allem bei Kindern meine Meinung) sondern sie selber wählen lässt. Hieße also: ich sage "Nein, das will ich nicht" und lasse ihm die Möglichkeit selber zu wählen was er stattdessen tut.

 

Beispiel Scheiße fressen:

Ball schleppen

Hinlegen

traurig gucken

doof im Kreis rennen

sitzen

andere Hunde anschnüffeln

Vögel beobachten

etc etc

 

Würde ich dem Hund immer ein von mir gewünschtes Verhalten vorgeben, dann muss der Hund - wie Paul - nur eins von denen wählen, die in der Vergangenheit schon mal positive Reaktionen hervorbrachten. zB Herrchen angucken.

Das ist ein Irrtum, und wird immer wieder hervorgebracht, wenn in die Richtung diskutiert wird.

1. Alternativverhalten werden zumeist bei Verhaltensproblemen trainiert. D.h. Der Hund hat meist eine sehr festgefahrene Rektion auf bestimmte Auslöser, er ist unfähig sich selbst eine Alternative zu erarbeiten. Deshalb trainiert man Alternativverhalten

2. Hunde werden gestraft (korrigiert) und bieten deshalb von sich aus keine Alternativverhalten an

3. Hudne werden unterbrochen im Verhalten und hängen in der Luft

4. Hunde kennen das Prinzip nicht, sich selbst Lösungen zu erarbeiten

In der Verhaltenstherapie empfiehlt man deshalb außerhalb der Trainingssequenzen Übungen, die die Kreativität fördern und non-aversive Trainingsmethoden, damit diese generalisiert werden. Genau das ist eigentlich das Thema des Threads.

Oftmals passiert im Alltag folgendes: Der Hund macht etwas Unerwünschtes, wird unterbrochen (positiv oder negativ ist egal) und sucht sich dann eine andere Beschäftigung: Entweder hat der Hund Glück und es ist zufällig Erwünschtes oder er hat Pech und wird wiederum unterbrochen,w eil er was "Falsches" macht. Spätestens wenn er diese Erfahrungen sammelt, hört er auf Verhalten kreativ anzubieten.

Ich habe auch bereits geschrieben, dass Hunde oft eine völlig andere Idee von der Lösung haben als der Mensch. Manchmal über Umwege, die vielleicht unerwünschtes Verhalten beinalten. Schon wird der Hund wieder korrigiert (positiv oder negatv spielt keine große Rolle).

Unsichere (und ganz besonders gestrafte) Hunde hängen eben gerne in der Luft und warten auf eine "Ansage" (positiv oder negativ), kommt keine Rückmeldung, machen sie meist gar nichts, nur um nicht das "Falsche" zu tun. Solche Hunde kannst du eben gerade am Anfang überhaupt nicht in der Luft hängen lassen, weil  du nur das Gegenteil der angestrebten Kreativität erreichen würdest.

Last but not least, manchmal besitzt der Hund noch gar nichtd ie Kompetenz dazu, etwas selbstsändig entscheiden zu können. Hier werden dann sehr viele Alternativen außerhalb der Situationen eingeübt, damit der Hund überhaupt erstmal mekrt, dass man noch anders reagieren kann.

Hunde neigen dazu (wie Menschen auch), bei bereits erfolgreichen Strategien zu bleiben.

Und ja, es ist ein großes Problem, dass der Weg zum kreativ mitarbeitenden Hund oftmals den Anschein erweckt, man habe einen ungehorsamen Hund und dies ist eben selten erwünscht. Also steckt man die Grenzen immer weiter ab, der Hund müsse geführt werden und der Halter bestimmt so gut wie alles, was er tut (egal nach wlecher Erziehungsform). Potentiell gefährliches Verhaltens ollte kontrolliert werden, da gebe ich jedem Recht, aber je weiter ich mit meinem Hund bin, je mehr Kompetenzen er erlernt oder entfalten darf, desto weniger greife ich ein. Meine Hunde entscheiden mittlerweile sehr viel, und es ist mir egal, ob andere sie für unerzogen halten.

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Aber sind nicht die "generalisierten Verhaltenshemmungen" das, was laut einiger Hunderatgeber, genau das erwünschte Ziel ist? Wenn ich da so lese, dass sich der Hund am Halter zu orientieren hat, oder bei jeglichen Konfliktlösungen "nachfragen" soll? Das "Herrchen" das interessanteste am Spaziergang zu sein hat und ähnliches mehr. Geht das nicht in die Richtung oder bin ich da völlig am "falschen Dampfer"?

 

Doch, ja - das ist vielfach das Ziel so mancher "Erziehungsmethode".

 

Find ich bescheuert, aber ja - ich denke dass es dem Wunsch vieler entspricht von dem Hund, der einen jede Sekunde anhimmelt. Und hat man dann so einen, ist man genervt davon dass das tier nicht auch mal woanders hinguckt als einem ständig an der Hacke zu kleben : <_<

 

 

kareki: lies nochmal meinen ergänzenden Beitrag, da hab ich genau dieses Zitat nochmal etwas genauer auseinandergedröselt.

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Macht meinen Post nicht unwahrer.

Mein Endziel ist immer irgendwo, die Kompetenzen zu fördern oder herauszukitzeln, die in einem Hund stecken. Auf die Gefahr hind, dass sie allesamt schlim unerzogen sind.

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@ kareki:

Dein Punkt 2. würde ich als falsch bezeichnen. Wenn mein Hund ein Fehlverhalten bringt. Z.b. Mein Hund pöpelt nen anderen Hund an wird NICHT korrigiert oder gar bestraft! Dann mach ich nix mehr und überlege mir ob nicht im Vorfeld etwas schiefgelaufen ist (z.b. Mein Hund war vorher schon total nervös an der Leine und ich habe dies nicht beachtet!!!!) genau das korrigieren oder bestrafen in den betreffenden Situation sollen nicht sein.

Leider wird das immer wieder alles in einen Topf geworden, was sich dann am Ende so liest. Bestrafe/korrigiere den Hund wenn er das Fehlverhalten macht. Genau das soll Bsp. nach HTS auf gar keinen fall erfolgen!

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Macht meinen Post nicht unwahrer.

 

 

Nein, sicher nicht. Nur hab ich ziemlich ähnlich zu dem was du schriebst meine Aussagen ergänzt und wollte dir dies nochmal sagen, für den Fall dass du das überlesen hattest.

 

Mein Endziel ist immer irgendwo, die Kompetenzen zu fördern oder herauszukitzeln, die in einem Hund stecken. Auf die Gefahr hind, dass sie allesamt schlim unerzogen sind.

 

Das möchte ich auch. Mit der Option die Kompetenzen, die er von sich aus zeigt nicht zu übersehen. Heißt für mich: kitzeln erst, wenn ich merke dass ich meinem Hund Unrecht tue/ihn alleine lasse/er Hilfe braucht um mit der Situation klar zu kommen in der er grade steckt.

 

Wenn ich jeden Hund unbeachtet dessen was er selber mitbringt zu oft Alternativverhalten vorgebe, dann nehme ich ihm die Chance selber zu einer Lösung zu kommen. Dass nicht jeder Hund ohne Alternativverhalten klar kommt hab ich in meinem zweiten Beitrag erwähnt gehabt, und dass es zutiefst unfair wäre JEDEN Hund in so einem "sinnfreien Raum" zu belassen.

 

Für mich hat das auch nicht viel mit erzogen oder nicht-erzogen zu tun.

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Dein Punkt 2. würde ich als falsch bezeichnen. Wenn mein Hund ein Fehlverhalten bringt. Z.b. Mein Hund pöpelt nen anderen Hund an wird NICHT korrigiert oder gar bestraft!

 

Ähm, Chau77,

Kareki schrieb  „2. Hunde werden gestraft (korrigiert) und bieten deshalb von sich aus keine Alternativverhalten an

 

Dies ist nicht als Erziehungsvorschlag gedacht, sondern als Beispiel, was passiert wenn.... also negativ gemeint

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@ kareki:

Dein Punkt 2. würde ich als falsch bezeichnen. Wenn mein Hund ein Fehlverhalten bringt. Z.b. Mein Hund pöpelt nen anderen Hund an wird NICHT korrigiert oder gar bestraft! Dann mach ich nix mehr und überlege mir ob nicht im Vorfeld etwas schiefgelaufen ist (z.b. Mein Hund war vorher schon total nervös an der Leine und ich habe dies nicht beachtet!!!!) genau das korrigieren oder bestrafen in den betreffenden Situation sollen nicht sein.

Leider wird das immer wieder alles in einen Topf geworden, was sich dann am Ende so liest. Bestrafe/korrigiere den Hund wenn er das Fehlverhalten macht. Genau das soll Bsp. nach HTS auf gar keinen fall erfolgen!

Thomas hat es schon erklärt. Wenn du den Zusammnhang liest, wird es klar. Es ging mir darum, warum man Alternativen bieten muss, gerade wenn der Hund nichts selbst lösen kann.

Übrigens bin ich auch gegen Bestrafung im leichten Erregungsniveau. Ich weiß, wie HTS arbeitet.

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Ich hab das schon verstanden:-).

Es ginge mir nur um differenzieren. Aber wir reden eh mal wieder aneinander vorbei da man Wörter wie korrigieren, bestrafen, Abbruch wann und wie? Das müsste viel mehr aufgedröselt werden, denn so versteht jeder was er will:-)

Was du geschrieben hast stimmt ja auch voll und ganz, aber ganz ehrlich....damit habe ich mich als halbwegs einfach belesene hundeanfängerin auch schon beschäftigt. Ich gehe auch mal davon aus das dies jedem klar ist der hier zeit verbringt:-)

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Kann mir mal jemand eine sachliche Erklärung dafür geben, weshalb es - nicht nur aus der Sicht von HTS - notwendig und förderlich für die Beziehung zwischen Hund und Halter ist, den erregten Hund einzuschränken/hemmen, damit er sich nicht mehr erregt zeigt?

Wodurch entsteht Erregung?

Warum will man diese hemmen?

Lorena, meinst Du wirklich, ein Hund geht aus Respektlosigkeit dem Menschen gegenüber jagen und das natürliche Verhalten wäre immer nachzufragen,ob er jagen darf?

Auch Hunde und Wölfe müssen nicht jedesmal beim Ranghöheren nachfragen, ob sie jagen dürfen. Situativ, wenn ein Rudel gemeinsam loszieht, ja,danngibts Absprachen und es wird kooperiert.

Aber nicht immer und jedesmal, wenn ein Hund/Wolf ein Beutetier erblickt, ist da gerade ein oberer Jägermeister dabei, der das explizit erlaubt oder verbietet, wie wir Menschen uns das vorstellen und tun.

Ich persönlich empfinde es nicht respektlos, wenn ein Hund ohne bei mir nachzufragen losjagt.

Schließlich bin ich kein gleichwertiger Jagdpartner, auf den der Hund beim Jagen zählen kann, sondern schlicht nur der Mensch, der mit ihm langsam durch die Gegend spaziert und dem Hund im Bezug auf die Sinnesleistungen haushoch unterlegen ist. Hunde sind nicht doof - die wissen um unsere Inkompetenz diesbezüglich.

Entweder ich bringe ihm bei, bei Wild nicht mehr unansprechbar auslösen zu müssen - oder ich hemme ihn dahingehend, dass er Wild gegenüber Meideverhalten zeigt und seine Impulse unterdrückt.

Oder ich kooperiere mit ihm, sodass er auf der Basis des Kooperieren WOLLENS , meinen Aufforderungen gerne nachkommt.

Oder ich konditioniere Kommandos...oder oder...

Mich würden immer noch weitere antworten interessieren.

zB Kofferraumsituation, Besuchersituation, Situationen auf der Treppe usw.

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