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Belohnung gegen aggressives Verhalten - Video


Gast

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Ich meinte lächeln, nicht Grimassen schneiden ;)

Ironie und Sarkasmus in einer angespannten Situation haben nichts positives.

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So, Alles nachgelesen  B) Uih, war viel  :wacko:

Ganz schön verwickelt, das Ganze :D
Aber ich denke, ich kann bisher folgen.

Nun hatte ich noch nie einen Pöbler, aber ich grübele, ob es sich auch auf unser (zugegebenermaßen Luxus-) "Problem" übertragen ließe. Vielleicht kann man es nicht übertragen oder vielleicht habe nen Knoten im Kopf, ihr seid da fitter als ich. Drum frage ich mal.

Also mein Hund gerät bei Hundesichtung ja in Aufregung. Mit offensichtlich positiver Emotion (freudige Erwartungshaltung). Es sei denn, er kennt den Hund und der ist bereits als doof oder uninteressant eingestuft. Aber alle bekannten netten Hunde und unbekannte nett aussehende Hunde lösen Aufregung aus. Positive Aufregung.

Nun kann ich ihn ablenken, Leckerlies vor die Nase, am Hund vorbeifüttern, aber das ist Bestechung und wirkt sich natürlich in keiner Weise auf den Gemütszustand aus. Ich kann ihn auch ermahnen, absitzen lassen oder sonstwie in Ruheposition versetzen. Ändert auch nichts an seiner Stimmung, da ist er gespannt wie Flitzebogen. Auch wenn ich ihm dabei Leckerlies zuwerfe, wenn er die Wahl hätte, würde er den anderen Hund dem Leckerchen vorziehen. Ich kann auch bereits bei erster Sichtung Distanz vergrößern, wenn ich das konsequent über einen langen Zeitraum mache, also es gar nicht zu Hundekontakten kommen lasse, tritt eine gewisse Resignation ein, die Aufregung ist etwas schwächer und hält weniger lang an ... Ist aber nicht so richtig gut realisierbar im Alltag bei der hiesigen Hundedichte und außerdem möchte ich ja nun nicht per se Kontakt zu anderen Hunden untersagen (ginge aber für eine Weile schon irgendwie).
Frage also, ich möchte gar kein Verhalten ändern (also er flippt ja nun nicht aus und spinnt rum), sondern ich würde ihm gerne helfen, seine Gefühlslage zu ändern, diese arge Aufregung in mehr Gelassenheit. Auch, weil für andere Hunde diese Aufregung ja oft zu viel Energie mitbringt.
Kann man nun auch die positive Stimmung, die halt irgendwie "zu viel" ist, durch hinzufügen von etwas positivem runterfahren? Dass man sie durch aversive Einwirkung dämpfen könnte (eventuell mit dem Risiko eines Pöblers, oder auch nicht) ist klar, will ich nicht. Dass konsequente Abstinenz (also keine Hundekontakte) zu einem Abflauen der Erwartungshaltung führt, ist auch klar, will ich aber (dauerhaft) auch nicht, weil ich keinen resignierten Hund möchte und das Verbieten von Sozialkontakten auch schlimm fände. Traumhaft wäre, wenn Hundesichtung etwas entspannendes / entspanntes hätte und wir da auf einem sanften, eben entspannten Weg hinkämen.

Als Nebeninfo:
ich kann nicht tonnenweise Leckerlies geben, also schon eine gewisse Menge, aber bei jedem Hundekontakt über den Zeitraum der Sichtung, das würde die Tagesration des normalen Futters überschreiten. Also selbst, wenn ich zu Hause nicht mehr füttern würde (was ich nicht will), dann würde das nicht reichen. Ich kann als Lob auch Spielzeug nehmen, aber das ist natürlich nicht so richtig ruhig entspannt, aber vielleicht ist die Info wichtig, vielelicht ist ja Bewegung der Schlüssel. Anfassen findet Oliver anscheinedeher lästig, wenn wir draußen unterwegs sind, er ist da mehr dafür, sein eigenes Ding zu machen.

Ok, ich gebe zu, für jemanden mit Pöbler klingt das vermutlich doof, aber nun ja, jeder hat so seine eigenen "Baustellen", auch wenn unsere eher nur ein eine Schönheitsreparatur sein mag ;)

Und vermutlich gibt's ja andere, die ähnliche "Probleme" haben.

Kann also überschäumende Freude durch positive Einwirkung gedämpft werden?
Das ist, glaube ich, meine Frage.

Sorry, ist lang geworden ;)

 

 

Ich baue nun mal auf Marcolino oder Tyr oder Juline :)

:D 

 

 

"HALBES Ohr und halbes Auge" habe ich ... führt aber nicht zu Ruhe, also als Gefühl. Eher zu steigender Ungeduld, wenn auch angemessenem Verhalten. Also rasend schnell Keks oder Ball nehmen und sofort wieder schauen, was der andere tut. Manchmal denke ich, der merkt gar nicht, dass er gerade nen Keks in der Schnute hat (naja, hat er auch nicht, der ist in einer Millisekunde weg).
Vielleicht muss ich es konsequenter durchziehen
Bisher führt das eher zur Explosion, wenn ich dann freigebe (also im Sinne von losrennen wie doof, oder bei sehr geringer Distanz, einfach viel zu viel Energie für den anderen Hund).

Also, er rennt niemanden über den Haufen, zerrt nicht wie bekloppt an der Leine (aber ein bissi schon), aber "Party und Sex" trifft's schon, das ist seine Zielstellung :D

 

 

Jaaaa, Juline, DAS funktioniert bei Oliver auch ganz gut, was aus der Hand fummeln lassen oder manch andere Aufgabe. Aber mit einem Auge und Ohr ist er immer noch bei dem anderen Hund und hofft, SOWOHL den Keks ALS AUCH Hundekontakt hinbekommen :)

Frust erzeugen will ich nicht, wobei er dann wohl eher resignieren als pöbeln würde, wenn ich dauernd auf Distanz gehe. Pöbeln ist nicht so seins. Kann sehr selten mal sein, aber nur in sehr vorhersehbaren Situationen.

Aufbau der Frustrationstoleranz ... 

 

Der Frust wird kleiner, wenn ich weiß, dass ich etwas Heißersehntes nicht bekomme - aber dafür eine Alternative, die mich das Unerfüllte verschmerzen lässt.

 

Hatte auch Tyrshand schon geschrieben:

 

 

Und wenn es Frust motiviert ist Estray, ist Abstand dann für den Hund nicht eher negativ?!

Ich glaube bei Frust war es extrem wichtig eine richtig tolle Alternative für den Hund zu etablieren.

 

 

Ich habe ja auch so einen Kandidaten, Vasco, der gerne kontaktiert. Bei ihm war das Lernziel: du darfst kontaktieren, aber es gehen eben nicht alle Hunde, da müssen wir mit leben.

 

Funzt.

 

Die Grundidee ist also, ganz gezielt Nicht-Kontakt mit einer ganz klar abgegrenzten Alternativbeschäftigung zu belohnen. Muss dann aber einer Alternative sein, die Oliver wirklich viel Spaß macht.

 

Klar abgegrenzt heißt dann: Deutliche Distanzvergrößerung als Signal für Oli, dass kein Kontakt stattfindet. Ich selber stelle mich dazu entweder außerhalb des Weges (im Wald z. B. ins Unterholz, am Feld in eine Einbuchtung oder einen Seitenweg) Im Anschluss an diese Nicht-Kontakt-Situation initiierst du dann eine gemeinsame Beschäftigung; das kann das 10-Leckerchen-Spiel sein, eine Apportaufgabe, ein Zerrspiel - etwas, worauf dein Hund sich freuen kann, wenn der andere Hund ohne Kontakt passiert hat.

 

Du hast ja kein Managementproblem mit Oli, weshalb du da, wo dir diese Distanzvergrößerung nicht möglich ist (manchmal auch aus Zeitgründen ) das nutzen kannst, was du mit Oli in der Hundeschule erarbeitet hast. Vielleicht musst du dafür wieder zurückspulen zum Beginn, wie ihr euch dieses Ziel der konzentrierten Arbeit trotz anderer Hunde aufgebaut habt, aber das dürfte für dich kein Problem sein.

 

Vasco hat sich früher absolut nicht mehr für ein Dummy interessiert, wenn andere Hunde zugegen waren. Ich habe dann immer die Arbeit unterbrochen, bis die Ablenkung  vorbei war. Manchmal mit, manchmal ohne Kontakt. Parallel dazu habe ich das Dummytraining für ihn mit viel Spaß und Abwechslung interessanter gemacht und damit seine Motivation erhöht. Mittlerweile apportiert er auch außerhalb des Hundeplatzes ZUERST sein Dummy, und wartet dann ab, ob ein Kontakt zum anderen Hund ermöglicht wird - oder eben nicht. Er weiß: Der nächste Hundekontakt kommt - ganz bestimmt!

 

Ach ja - und arbeiten mit mir ist für ihn das Größte ... neben Hundekontakten 

Er braucht Beides ... und Freilauf, bei dem er seinen Interessen nachgehen kann ... und Kuscheleinheiten auf der Couch ... ach ja, Fressen auch noch :D

Ich mag Hunde mit vielfältigen Interessen ... und Hobbies.

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@ Juline: die Ablenkung sorgt aber nicht wirklich für gravierende Lernerfolge --> meiner Erfahrung nach!!!

Bei uns war sie der erste Schritt: Ruhe reinbringen, ansprechbar machen, weg von der überschäumenden Emotion, Aufmerksamkeit großteils bei mir. Plus die Erfahrung: mir passiert nichts, auch wenn der 3 Meter neben mir vorbeiläuft.

Schritt 2 war dann, dass es gereicht hat, freundlich zu reden + Bogen.

Schritt 3 das Ganze ohne Leine (freiwilliges Mitkommen von ihr)

Schritt 4: wenn du cool bist, darfst du Kontakt aufnehmen oder weitertraben, wie es dir beliebt :)

Klappt nicht bei allen Hunden, es gibt immer noch -ich sag mal "Hundetypen", bei denen sie überreagiert, rumflippt und ich nur Vorbeigeh-Management betreibe. Aber bei geschätzt 80% der Begegnungen läuft es jetzt okay.

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Schönes Video  :) . Musste an Oliver denken....

 

 

Und auch hier wird der Hund für das Hinschauen zum anderen Hund belohnt, was aber nicht auslöst, dass er häufiger zu den Hunden schaut. Verblüffend  :D . 

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Und das ist es. Das soll Training gegen Leinenaggression sein ☺ der hund wird nicht für aggressives, sondern für hinschauen belohnt. Das ist etwas völlig anderes als den hund fûr UNerwünschtes verhalten zu belohnen

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Du überliest gekonnt die relevanten Stellen....sogar Mimimi kekst ihren zähnefletschenden Hund.

Und der Labbi in dem Video ist zu fokussiert auf Artgenossen und wird sicher bei näheren Begegnungen in der Leine hängen wie ein Kalb außer Rand und Band und seinen Menschen vergessen.

Trotzdem ist der Trainingsweg nicht, dass er belohnt wird, wenn er in Anwesenheit von Hunden auf sein Frauchen achtet (das ist das Ziel!), sondern er wird belohnt, wenn er zu Hunden guckt. Das "Fehlverhalten" wird belohnt. 

Ist doch gar nicht soooo schwer zu verstehen und hier wird ja nun schon seitenlang erklärt, wie es läuft. Bißchen guten Willen zeigen bitte :)

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gebemeinensenfdazu

Ein kurzes Beispiel ist mir auch noch eingefallen zu vermeintlicher Verstärkung/Bestärkung aggressiven Verhaltens mit Belohnung , sofern ich es richtig einordne... ;)

Also: TH TerrierMix rundumschlagartgenossenunverträglich, will jedem, der ihn Gassi ausführt sofort gefallen, verfällt in Belltiraden und geht sofort nach vorne bei Hundebegegnungen. Als wir ihn freudig begrüßt hatten, zum Hinausgehen (und er natürlich bellte, weil er andere Hunde sah) wurden wir gleich mal von der Pflegerin gedisst, weil er für sein Gebelle nicht noch gestreichelt werden soll.....

Absolut menschenbezogener gelehriger Kerl, die Bellattacken waren megagestresst, er hatte richtig Probleme, wenn mehrere Hunde in Sichtweite waren, alle gleichermaßen anzugehen, das war verzweifelt-zwanghaft- reflexhaft. Wir konnten uns dann entfernen und er konnte richtig abschalten, nahm freudig Kekse und wurde gern gestreichelt.

 

Als wir zurückkamen, dasselbe Szenario: viele Hunde /verzweifeltes Ausrasten, also bin ich mit ihm beiseite und hab mich neben ihn gekauert,ruhig/sachlich mit ihm geredet und mit dem ganzen Arm gestreichelt.Man hat gespürt, wie der Puls herunterging und er hat aufgehört, trotz ca. 8 Hunde in Sichtweite und ich habe verärgerte Blicke der Pflegerin abgekriegt.

Ich habe den Hund nur kurz kennengelernt, mag sein, daß ich das falsch einschätze oder einordne, aber das war so spürbar, daß ich es wieder so machen würde.

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Als wir ihn freudig begrüßt hatten, zum Hinausgehen (und er natürlich bellte, weil er andere Hunde sah) wurden wir gleich mal von der Pflegerin gedisst, weil er für sein Gebelle nicht noch gestreichelt werden soll.....
Das ist sooo falsch und doch die landläufige Meinung.  :( Traurig für die Hunde, die soziale Unterstützunge brauchen könnten, statt Korrektur.

 

Man kann in Tiere nichts hineinprügeln, aber man kann manches aus ihnen herausstreicheln. (Astrid Lindgren)

 

Isso. :wub:  

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@marcolino:

hmmm... eigentlich ist meine Idee halt NICHT, dass ich total spannend und interessant bin, ich will NICHT, dass er sich auf Ball/Dummy/ sonstwas fixiert, ich will NICHT, dass jede Hundebegegnung Arbeitsmodus auslöst.

Das fände ich ja anstrengender, als den Ist-Zustand ;)

Ich fände einfach nur gut, wenn "Hund" etwas total normales, umspannendes ist. Geht man mal guten Tag sagen (wohlbemerkt: geht, nicht rast), vielleicht spielt man eine Runde, vielleicht will man auch die Dame beglücken, vielleicht geht man einfach nur gemeinsam schnüffeln, vielleicht will man sich kloppen. Also eigentlich alles wie jetzt auch, aber eben weniger aufgeregt, ohne vor Energie zu platzen. Hmmmm, ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll.

Wenn wir durch die Stadt gehen und irgendwo klimpert eine Hundemarke, reißt Oliver den Kopf hoch, trabt schon mal an und hält Ausschau, wo denn nun dieser Hund ist. Er ist gespannt wie ein Flitzebogen. Ohne jammern, jaulen, bellen, hopsen, hampeln. Aber gespannt. Hat er ihn entdeckt und der sieht nett aus, will er dort gerne hin, kommt der nahe an uns vorbei (was ich aber vermeide), nutzt er auf jeden Fall die vorhandene Leinenlänge (oder eben nur den Spielraum, den Halsband oder Geschirr lassen), um seinen Rüssel rüber zu schieben ... als wenn er mal "anfassen" MUSS.

Himmel, der wird bald fünf Jahre alt, hat jeden Tag reichlich Hundekontakt und muss auch jeden Tag auf manchen Hundekontakt verzichten. Funktioniert ja auch. Seit viereinhalb Jahren. Aber dass er sich immer noch so dermaßen aufregt/freut, sobald am Horizont ein Hund auftaucht ... naja, zumindest bei den netten, er rennt ja nicht einfach zu jedem hin und wenn er Zweifel hat, fragt er mich lieber nochmal nach meiner Einschätzung. Und wenn er durchstarten will, sage ich ihm auch, dass das jetzt nicht gefragt ist und er kann sich schon zusammenreißen. Aber eben, er muss sich zusammenreißen, entspannt ist das nicht ...

Weiß nicht, mag ja nun auch Labbi-typisch sein (ihr habt ja wohl alle häufiger Begegnungen mit solchen Kandidaten ;) ), aber von den hiesigen Labbis oder Golden ist keiner der erwachsenen so. Ein knapp zweijähriger Goldie scheint genauso zu sein, da der aber dazu auch nicht die Bohne hört, ist der immer an der Leine. Der Besitzer wird dann ordentlich nach rechts und links gezerrt, also der hat Aufregung + Unerzogenheit, blöde Kombi.

Ich werde heute mal Würstchen kaufen und die Übung mit den 10'Leckerchen ausprobieren, also damit anfangen. Mal sehen, ob das eher eine ruhige, oder arg aufregende Sache wird. Vielleicht nehme ich lieber trockene Leckerlies, Würstchen SIND aufregend :) Aber ich bin sicher, dass ich auch bis 50 zählen könnte, ohne dass Oliver rumhampelt, er ist ja sehr ruhig und konzentriert. Spannend wird es dann, wenn wir das auch bei Hundesichtung machen. Aber bis dahin ist ja noch Zeit, erstmal schön zählen lernen :D

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