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Vererbte Problematiken


Brynja

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Ja, oft sind es eben wirklich nur die Tendenzen auf die man aufbauen kann oder die dann auffallen.

Würde mich freuen, wenn du uns hier mit auf dem Laufenden hältst, falls dir da noch was einfällt oder auffällt. :) oder dich einfach so weiter mit beteiligst.

 

Liebe Grüße

Chris
 

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Meine Züchterin hat z.B. aus dem vorigen Wurf einer anderen Hündin keinen Welpen behalten, da sie mit dem zukünftigen Hund auch im therapeutischen Bereich mit Kindern arbeiten wollte.  Die Hündin ist aber eher reserviert (nicht ängstlich oder aggressiv und für ihre Menschen tut sie alles!) und vererbt das auch zuverlässig.

Für diese Arbeit braucht sie aber einen Hund der offen ist und Spaß am Umgang mit Menschen, besonders Kindern hat.

Deshalb hat sie dann aus dem nachfolgenden Wurf (aus dem auch meine Hündin stammt)n einen Welpen behalten. Auch der Vater wurde extra (neben vielen anderen Gesichtspunkten) nach dem Kriterium "Menschenfreundlichkeit". ausgesucht. 

Die Mutterhündin lieeeebt Menschen. Auch ihre Oma war so (mit der ich täglich Umgang hatte) und ihre Welpen werden genauso. Meine Hündin ist ebenfalls Menschen verrückt und vor allem Kinder liebt sie über alles.

Beide Hündinnen sind übringens bei den Züchtern aufgewachsen, so dass man von ähnlichen Aufzuchtbedingungen ausgehen kann. Das ist einfach ihr Charakter. Natürlich gucken sich die Welpen auch das Verhalten der Mutter ab, da sich das aber doch wirklich durch die Familie zieht, denke ich das ein nicht zu kleiner Anteil auch vererbt ist.

Dinge die mir auffallen gibt es viele, z.B. Wasserverrücktheit, bestimmte Bewegungen, Reaktionen in bestimmten Situationen...

Ich habe auch mal einen Thread zu dem Thema aufgemacht, vielleicht guckst du dir den auch mal an :-)

 

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Magst du mir dazu den Link geben? :)

 

Lg

Chris

 

PS: Ich antworte nachher noch länger, mein Rechner braucht nur gerade Pause.

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Lese ich direkt mal. Mist, hätte ich das früher gesehen, hätte ich gar keinen neuen Thread eröffnet. Zugegeben, ich hatte auch nicht gesucht. *flöt* Ich lese mal!

 

lg

 

 

 

 

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Huhu

Ich finde solche Themen immer spannend. Nun bin ich auch ein wenig off-topic, da ich einen (oh gott! :o ) wissenschaftlichen link einstelle: http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=6438

 

Da geht es um Epigenetik, also die Beeinflussung der Umwelt auf die Gene eines Lebewesen. Unterm Strich stellt man fest, dass eben anders als bisher angenommen auch äußere Einflüsse einen vererbbaren (!!!) Effekt auf die Gene haben, und sich dies bei zB Traumata in der kindheit/Jugend auch auf die Nachfolgegeneration vererbt - allerdings reversibel, anders als bei Mutationen (irreversibel)

Beispiel aus dem Link:
 

Zitat


Doch anders als bei Mutationen sind epigenetische Marker veränderbar, Methylgruppen lassen sich auch entfernen oder neu anbringen. Wie so etwas funktionieren kann, zeigte der US-amerikanische Genetiker Randy Jirtle von der Duke University in North Carolina. Er arbeitete mit sogenannten Agouti-Mäusen, denen das Agouti-Gen ein gelbes Fell verleiht und sie übergewichtig und krankheitsanfällig macht. Diese Mäuse erhielten vor und während einer Schwangerschaft eine mit Folsäure, Vitamin B12, Cholin und Betain angereicherte Diät. Daraufhin bekamen die Mäuse Junge, die braun und schlank waren und kein erhöhtes Risiko für Diabetes oder Krebs hatten, berichteten Jirtle und seine Kollegen bereits 2003 im Fachjournal »Molecular and Cellular Biology« (Band 23, Seiten 5293 bis 5300). Über die Ernährung der Mutter hatten die Forscher das Agouti-Gen ausgeschaltet, ohne die Basensequenz zu verändern. Durch Hypermethylierung konnte das Krankheitsgen stillgelegt werden.

 

 

Ein anderer Link, hier besonders auf Traumata bezogen:

http://www.zeit.de/2014/22/isabelle-mansuy-epigenetik-hirnforschung

 

Im Grunde wird da ganz klar gesagt, dass Traumata eine Veränderung im Gehirn bewirken, und diese Veränderung (und das dadurch ausgelöste Verhalten) sich auch auf die Nachkommen vererbt.


Zum Thema bezogen: wenn nichts gegen dieses Verhalten getan werden kann oder nicht getan wird, vererbt sich ein Verhaltensmuster das auf einem Trauma basiert tatsächlich weiter. (und wie oben zitiert auch andere Faktoren, zB über Ernährung) Folglich ist es logisch, wenn nervöse Hundemütter nervöse Welpen hervorbringen, und eben auch gewisse Aggressionspotenziale schon von den Vorfahren mitvererbt werden.

 

Super spannend! (der zweite link ist übrigens einfacher zu lesen, falls im ersten zu viel Methyl und so vorkommt ;) )

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Es gibt (mindestens) eine Sibirier-Linie mit sehr übersteigertem Meideverhalten. Das war ursprünglich auch so gewünscht und macht auch im fernen Alaska, wo die Hunde die meiste Zeit des Tages an der Kette verbringen, es keine Überraschungen gibt und selten mal irgendwas unerwartetes passiert, auch weiter keine Probleme. Hat man so einen Hund aber hier in der Zivilisation, ist frühes Eingreifen gefragt. Und selbst dann macht sich dieses Verhalten oft genug bemerkbar und lässt dem Besitzer graue Haare wachsen. ;) Ich hab so ein Teilchen hier sitzen und mich schon so manches Mal gefragt, was da für eine Schraube locker ist. Aber man konnte mich beruhigen. Andere Halter solcher Hunde berichten genau das gleiche. Die sind halt so.. Werden im Sportbereich gerne mal gehyped, aber zumeist von Leuten, die solche Hunde noch nie selbst hatten. Ich glaube, dass viele sich was anderes unter dieser Linie vorstellen, als sie dann bekommen. Im besten Fall freundet man sich damit an. Im schlimmsten Fall wird der Hund dann herumgereicht, weil man mit ihm nicht klarkommt. Das ist das schlimmste, was so einem Sonderling passieren kann. Ständig neue Leute, neue Umgebung.. das tut ihnen gar nicht gut und somit wird das angezüchtete Verhalten dann durchaus zum Problem.

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Superinteressante Links, Lemmy, danke, gespeichert.

 

Aus dem ersten Link:

Bei den weniger umsorgten Tieren dagegen hatte die frühkindliche Vernachlässigung das Gehirn auf Stress programmiert.

 

Kann ich bestätigen. Tschuli wurde als einzige des Wurfes von ihrer Mutter verstoßen und mit der Flasche großgezogen. Sie ist extrem misstrauisch, hatte auch uns gegenüber lange Zeit ein Problem zu vertrauen, ist schnell gestresst, schnell überfordert und reagiert oft über.

 

Von Frühchen in den 50er und 60er Jahren, die wochenlang isoliert und ohne Körperkontakt in den Brutkästen lagen, weiß man auch, dass es dadurch zu teils irreversiblen Entwicklungsstörungen im Gehirn kommen konnte.

 

Das ist aber nicht das, was du meintest, Brynja, nehme ich an, denn das sind ja erworbene Problematiken.

Zum Thema vererbte Problematik fällt mir zuerst die Scheu ein. Man hat durch einige ganz interessante Versuche herausgefunden, dass Scheu ein vererbbarer Wesenszug ist und auch ziemlich "stabil" gegen Umwelteinflüsse.

Ich hab dazu noch irgendwas in den Tiefen meines PC gespeichert... ich such`s morgen mal, wenn es jemanden interessiert.

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