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Mein Hund spielt nicht mit mir


Haverkoekje

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Haverkoekje

Hallo alle. Hab mich extra angemeldet, weil ich gerade ratlos bin. Seit einem knappen Jahr habe ich eine Hündin aus dem Auslandstierschutz, sie ist ein Hütehund-Mix und jetzt 4. Super brav und anhänglich, folgt sie mir auf Schritt und Tritt, geht problemlos an der Leine - immer schon - noch öfter lasse ich sie ohne Leine laufen, weil sie wirklich sehr gut hört und auch in brenzligen Situationen (Hase) auf Rückruf reagiert.

Also eigentlich alles toll. Was ich immer schade fand: sie spielt nicht mit mir, nie. Ausnahme ist so ein Intelligenzspiel, bei dem sie Schachteln öffnen und Hebel betätigen muss, um an Leckerlis zu kommen. Das liebt sie. Aber Bälle, Stöckchen, Frisbee, Quietschtier... alles Fehlanzeige. Sie schaut mich dann mit großen Augen an, als käme ich vom Mond... na gut, man kann nicht alles haben, dachte ich. Hab ich eben einen Hund, der nicht gern spielt. Vielleicht hat sie es einfach nie gelernt.

 

So. Paarmal pro Woche wird sie, während ich arbeite, von einer Nachbarin betreut, die selber zwei Hunde hat. Diese Hunde fangen Bällchen, suchen sie etc. Und als ich irgendwann kam, um meine Hündin abzuholen, hab ich meinen Augen nicht getraut: die Nachbarin warf einen Ball und mein Hund sprang hinterher und holte ihn auf das Kommando 'hol'... sie warf den Ball in die Luft, und mein Hund fing ihn mit dem Maul... sie versteckte den Ball, mein Hund suchte und fand ihn... alles mehrfach reproduziert, also keine Zufallstreffer. Ich war baff.

 

Und dann hab ich versucht, auch zuhause mit ihr zu spielen, weil ich mir das doch so gewünscht hatte. Aber: nix. Obwohl ich sogar genau das Bällchen von der Nachbarin mitgenommen hatte, das meine Hündin dort so liebt, guckte sie es bei mir nicht mal an und reagierte null auf meine Spielangebote. Im Gegenteil: sie guckt mich total entgeistert an, als ob ich sie nicht mehr alle hätte :(

 

Die Nachbarin meinte, sie hätte sich das schon fast gedacht, denn meine Hündin bräuchte viel 'Animation' und ich sei ja eher der ruhige Typ. Ich habe also versucht, nicht so 'ruhig' zu sein und sie mit mehr Nachdruck und offensichtlicher Begeisterung zu animieren... ihr ahnt es schon. Könnte sie die Augenbrauen hochziehen, hätte sie es da getan. WAS WILLST DU? schien sie zu sagen. Bei der Nachbarin ist sie jedesmal richtig aus sich rausgegangen, war aufgeregt, mit Feuereifer beim Spiel dabei. Bei mir zuhause wirkt sie immer leicht gelangweilt.

 

Und das ist meine Frage an die erfahreneren HundehalterInnen hier im Forum. Mache ich was falsch, und wenn ja, was? Oder was könnte sonst der Grund sein, dass mein Hund mir zwar getreulich auf Schritt und Tritt überallhin folgt, aber einfach keinen Spaß mit mir hat?

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gebemeinensenfdazu

Was ist denn die beste Belohnung für sie? Versuche es mal mit Appotieren und Leberwurstbelohnung, Ball schmeissen und hinterhetzen ist sowieso nicht gesund- weder körperlich noch geistig, lieber Suchen und Bringen lassen oder mit Impulskontrollübungen kombinieren. Interessanter kannst du es machen, indem du einen Gummiball nach ein paar Gehorsamsübungen aufspringen lässt, immer abwechselnd und unerwartet, aus der Kehrtwende  heraus, nach einem Sitz , nach kurzem Rennen usw. Das müsstest du aber langsam aufbauen. Und belohnen musst du hochwertig.

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Haverkoekje

Das ist das Problem: ich komme gar nicht erst so weit, denn sie spielt ja überhaupt nicht mit mir, egal wie. Wenn ich mit einem Ball ankomme, schaut sie ihn an, als hätte sie sowas noch nie gesehen, Leberwurst oder nicht. Irgendwie scheint für sie der Zusammenhang Frauchen - spielen keinen Sinn zu machen.

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Zurimor

Sei einfach froh, daß du keinen Balljunkie hast. Es gibt ja viele Möglichkeiten zu spielen, z.B. raufen.

Anscheinend fordert sie dich laut deinem anderen Thread ja zum Spielen auf, zumindest ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie dich deshalb anbellt. 

 

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vor 22 Stunden schrieb Haverkoekje:

Ausnahme ist so ein Intelligenzspiel, bei dem sie Schachteln öffnen und Hebel betätigen muss, um an Leckerlis zu kommen.

Das ist nicht spielen- das ist Beschäftigung mit Futterbeschaffung. Das macht Sinn für sie!

 

vor 22 Stunden schrieb Haverkoekje:

Aber Bälle, Stöckchen, Frisbee, Quietschtier... alles Fehlanzeige. Sie schaut mich dann mit großen Augen an, als käme ich vom Mond

.... mein Hund Hat keine Spielsachen! Er spielt nicht damit! Findet er total sinnlos!

 

vor 22 Stunden schrieb Haverkoekje:

na gut, man kann nicht alles haben, dachte ich. Hab ich eben einen Hund, der nicht gern spielt.

Warum ist dir das so wichtig? Ein Hund kann auch ohne solches Spielen glücklich sein! Das ist doch ein sehr vermenschlichter Gedanke!

 

Und jeder Hund "spielt" anders! Nicht jeder Erwachsene (im Kopf) Hund möchte so spielen! Auch nicht mit anderen Hunden! Da muss dann schon alles passen: Situation, Dynamik, Stimmung, Sympathie.... wohlfühlen und albern sein.... das ist dann Spielen! Dafür brauchen manche Hunde einfach mehr als ein Bällchen! Vor allem wenn/weil das einfach nicht selbstbelohnend ist!

vor 22 Stunden schrieb Haverkoekje:

So. Paarmal pro Woche wird sie, während ich arbeite, von einer Nachbarin betreut, die selber zwei Hunde hat. Diese Hunde fangen Bällchen, suchen sie etc. Und als ich irgendwann kam, um meine Hündin abzuholen, hab ich meinen Augen nicht getraut: die Nachbarin warf einen Ball und mein Hund sprang hinterher und holte ihn auf das Kommando 'hol'... sie warf den Ball in die Luft, und mein Hund fing ihn mit dem Maul... sie versteckte den Ball, mein Hund suchte und fand ihn... alles mehrfach reproduziert, also keine Zufallstreffer. Ich war baff.

Das klingt eher nach gemeinsamer Beschäftigung. Wenn sie das in dieser Situation so mitbekommen hat - dass das normal ist und dazu gehört und die anderen Hunden das mit Freude machen - hat sie sich so dort perfekt integriert. Ist doch toll!

 

Mein Hund spielt mit mir und gelegentlich mit seinen 2 besten Hundefreunden. Sonst mit niemandem! Das Spiel ist objektlos - fangen und raufen. Das sind sehr schöne und ausgelassene Momente - eine Art Beziehungsvertiefung. 

 

vor 22 Stunden schrieb Haverkoekje:

Bei mir zuhause wirkt sie immer leicht gelangweilt.

Dann beschäftige doch mehr mit ihr?! 

Sie scheint doch Futter-"Intelligenzspiele" zu mögen. Da kann man einiges zusammen machen. Suchspiele, Futtetbeutel, Clickern, selbstgebalsteltes zum Leckerchen erarbeiten..... das kann man auch auf draußen übertragen. 

Khan hat am Anfang NICHTS in sein Schnäuzchen genommen. Den Futtetbeutel macht er mittlerweile richtig gerne - aber nicht weil er mit dem Ding "spielen" möchte, sondern weil wir gemeinsam etwas schönes machen und er auch noch essen dabei bekommt! Macht also doppelt Sinn für ihn! 

 

Motivation herausfinden und für euch nutzen!

 

 

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NannyPlum

Unsere Hündin Leni spielt zwar bei uns zu Hause ganz gerne, wenn wir unterwegs sind allerdings nicht. Da mag sie viel lieber bei "sinnvollen" Beschäftigungen mitmachen. Dazu gehört ganz speziell das Sammeln von Dingen, die WIR (in unserem Fall die Kinder) toll finden und eigentlich gar nicht für sie als Spielzeug gedacht waren. Zum Beispiel Maiskolben, Kastanien, tolle Äste oder Reste auf abgeernteten Feldern. Leni hat unsere Reaktion beim Suchen und Finden genau beobachtet und macht auf ihre Art nun eben mit. Und freut sich über unsere Begeisterung darüber, wie toll sie uns hilft.

Vielleicht geht es deiner Hündin ähnlich?  Nur so als Vorschlag, eventuell könntest du mit ihr spannende Sachen entdecken mit der Idee von gemeinsamer "Arbeit"?  Vielleicht hat sie das auch bei deiner Nachbarin beobachtet, nämlich dass die anderen beiden Hunde mit ihr spielen und sie das toll findet.

Ich hoffe, ich drücke mich nicht zu kompliziert aus. Also nicht spielen, weil der Hund doch Spaß haben sollte, sondern sich mit Sachen beschäftigen, die dir gefallen und dein Hund darf mitmachen. Vielleicht erschließt sich ihr dann mehr Sinn darin und ihr findet gemeinsame Action.

 

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Haverkoekje

Vielen Dank für eure Gedanken zu meinem Post! Da ist offenbar was dran, dass ich mich vielleicht zu sehr darauf fixiere, dass sie doch spielen soll, weil ich erwarte, dass ein Hund spielen mag oder sogar befürchte, dass sie nicht glücklich ist, wenn sie nicht spielt... und dass ich dadurch selber wenig entspannt und spielerisch rüberkomme... ich hoffe, ihr wisst, was ich meine. Ich glaube, so etwa hattest du es gemeint, @ NannyPlum?

Ja, das Leckerli verstecken und suchen lassen funktioniert schon. Ich muss aber sagen, dass es mir widerstrebt, wenn alles nur über Leckerli läuft. Das ist dann, wie du auch sagtest, @ Lyris, kein Spiel, sondern Futterbeschaffung. Ich habe schon überlegt, ihr Futter nicht in den Napf zu füllen, sondern sie es 'erarbeiten' zu lassen, also durch dieses Intelligenzspiel oder andere Aktivitäten. Dann wäre sie nicht so oft gelangweilt. Aber - wie gesagt - das ist zielgerichtet und nicht Spiel.

Wenn manche Hunde einfach nicht spielen wollen, dann ist das wohl so und auch ok. Aber wenn ich zur Nachbarin komme und meine Hündin spielt dort Ball, als hätte sie noch nie was anderes gemacht, dann ist sie ja keiner von diesen Hunden. Und wenn wir dann heimgehen und sie dort denselben Ball, dem sie eben noch mit Begeisterung hinterhergejagt ist, anguckt wie ein Auto und keine Ahnung hat, was man mit so einem Ding macht, dann mach ich mir halt meine Gedanken. Und komme darauf, dass es an mir liegen muss. Während sie sich an die Tür legt und gelangweilt seufzt (das tut sie wirklich)

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Mein Grischa hat auch nie gespielt. Auch keine Leckerlis gesucht. Was er aber sehr gemocht hat war "Sozialspiel". D.h. er hat mit mir gekuschelt und gepfötelt. Klingt nicht nach spielen, ist es aber. Er war glücklich damit.

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vor 12 Minuten schrieb Haverkoekje:

Ich muss aber sagen, dass es mir widerstrebt, wenn alles nur über Leckerli läuft.

Warum? Wenn es das ist womit du sie motivieren und belohnen kannst wäre es doch einfach nur unlogisch und kontraproduktiv dies nicht zu tun! Vor allem aus Hundedesicht!

Sollst ja nicht mit Futter um dich werfen, aber wohl es als Motivationsmittel und Belohnung einsetzen. Die Freude dabei etwas gemeinsam zu machen, eine Aufgabe gemeinsam zu lösen und dann auch noch dafür was leckeres zu bekommen kann enorm sein! Das findet hier täglich statt! 

Bei deiner Hundesitterin ist es wohl der Ball. Dein Hund der merkt wahrscheinlich das das "ihr Ding" ist. Sie lebt das und tut es mit Freude und Überzeugung mit ihren Hunden! 

 

Bei mir frisst jeder(!) noch so mäkelige Ferienhund Leckerchen unterwegs! Auch wenn er es zu hause NIE tut! Aber das ist etwas was ich lebe - und es ist nicht nur das Leckerchen - es ist die Intention dahinter: "Du bist klasse! / Das ist toll!/ Gute gemacht! / Bin stolz auf dich!" Eben die Anerkennung und Wertschätzung. Das merken die Hunde. 

Ähnlich wird das bei euch mit dem Ball und der Hundesitterin sein.

 

Was machst du gerne, was macht dein Hund gerne und wie könntest du das verbinden/ kombinieren? Spaß haben kann man auch ohne zu "spielen".

 

 

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Haverkoekje

An Anerkennung und Wertschätzung mangelt es ihr bestimmt nicht, und sie weiß auch ganz bestimmt, wie wichtig sie mir ist und wie lieb ich sie habe. Ich lobe sie ganz oft, aber mit Worten, durch meinen Tonfall, durch Streicheln etc. Ich möchte, dass sie positive Bestärkung so erfährt und nicht primär über Leckerli.

Wobei mir, während ich das schreibe, einfällt, dass die Nachbarin sie ständig (verbotenerweise) mit Leckerlis und Selbstgekochtem füttert, ich merke das dann abends an ihrem Häufchen => Durchfall :( 

 

 

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