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Schlaflos und verzweifelt :(


EleanorRigby

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sinaundEmil

Ich kann Dich sehr, sehr gut verstehen!! Bei uns ist es auch noch nicht lange her, dass mir diese stundenlangen Ausraster abends die Nerven geraubt haben. Meiner rastete nahezu pünktlich um 18 Uhr aus, um 22:30 fiel er dann schließlich um und schlief- vorher war nur ausrasten, Dinge klauen, Rennanfälle und viel Pinkeln (wegen Aufgergung) angesagt.

Ich habe auch gedacht, ich müsste den Hund noch mehr auslasten (wobei das normale Leben ansich für so einen Zwerg schon auslastend genug sein sollte, aber gut), letztendlich hat uns das nur weiter reingeritten.

Es war bei uns, wie jemand wieter vorne schon schrieb,. der Moment zwischen Spannung und Entspannung.

Ich habe dann, nachdem ich mich ein wenig geerdet und wirklich mal auf meinen Hund und nicht auf Ratschläge anderer gehört habe, abends zum Einen sämtliches Spielzeug weggeräumt (übrigens auch die Stellen, um die wir uns immer hatten, dh Fensterbank, Schreibtisch, teilweise Bücherregal, alles leer, damit wir usn beide daran nicht weiter hochpushen-lernen tat meiner in dem Moment nämlich eh nicht mehr, die Verbote verhallten, der war dermaßen fertig, der nahm das nicht mehr auf).

Das Programm habe ich umgestellt, dh frühen Nachmittag die grße Runde (was das so heißt in dem Alter), danach nur noch pinkeln auf der Wiese nebenan.

Und ich habe ihm ein "Ruhewort" beigebracht, dh ich habe jedes Mal, wenn er entspannt war und im Einschlafen begriffen, leise und ruhig "Gute Nacht" gesagt, was er dann irgendwann mit diesem Zustand verbunden hat. Konditionierte Entspannung, das braucht aber...

Desweiteren habe ich mit ihm Entspannung an meinem Körper geübt, immer wieder über Tag, wenn alles hübsch war und der Hund eh ausgewogen, habe ich ihn mir ran geholt, mich mit ihm hingesetzt, ihn festgehalten und ruhig mit ihm gesprochen, bis er noch entspannter war (manche Hunde muss man ein wenig zu ihrem Glück zwingen...).

Das alles in Kombination hat letztendlich geholfen, zumal ich dann auch wusste, ich habe einen Weg, den bestreiten wir jetzt. Und wenn er ausrastete wusste, ich, ich arbeite immerhin dran, dass das nicht wieder passiert.

Es hat sich dann, wahrscheinlich auch durch meine Entspannung, schnell eingependelt. Die Entspannungsübungen saßen recht schnell (fand ich, es dauert natürlich schon einige Tage), die Entschärfung der Situation durch das Leerräumen unsrer "Streitpunkte" entspannte zusätzlich, ich wurde nicht mehr so hektisch, wenn er beispielsweise ins regal sprang, sondern konnte damit ruhiger umgehen.

Nach etwa einer Woche wurden die Anfälle kürzer und weniger, meine Erwartungshaltung änderte sich auch, ich erwartete nicht mehr um Punkt 18 Uhr einen Derwisch in meiner Wohnung, was die Situation (und mich) zusätzlich entspannte.

Auch heute noch (er ist nun 11 Monate alt) braucht er ab und an die Entspannungsübungen, draußen und in der Hundeschule das Ranholen an den Körper und drinnen manchmal ein "Gute Nacht", um sich runterzuholen. Ausrasten tut er schon lange nicht mehr.

Was aber natürlich klar ist, wenn Dein Freund nachts nach Hause kommt, ist das eine ungemein aufregende Situation für den Kleinen, in der er sich nicht unter Kontrolle haben kann, schließlich ist er noch ein Baby.

Vielleicht sollte Dein Freund in erster Linie (oder zumindest sehr stark) mit ihm üben, sich an seinem Körper zu entspannen. Es wird ein bißchen dauern, bis er das in aufregenden Situationen kann (und Dein Freund muss selber auch ruhig sein, es ist ja kein Kommando, was man dem Hund abverlangt, sondern eine Übung, um ihn in eine bestimmte Gefühlslage zu bringen). Bitte nicht zu früh dies am Abend bzw in der Nacht verlangen!

Aber wenn es dann aufgebaut ist, könnte die Situation abends dann halt so aussehen, dass Dein Freund und Dein Hund erstmal einen Moment ruhig kuscheln, der Hund also gar keine Chance hat hochzudrehen, aber dennoch seiner Freude Ausdruck verleihen kann. Weiß jemand, wie ich das meine?

Ansonsten wünsch ich Euch gute Nerven, ich weiß, das hilft nicht weiter, aber glaubt mir, es geht vorbei!!

Vielleicht helfen Euch meine Erfahrungen mit dem Meister der Aufregung hier ja weiter...

LG

Sina

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EleanorRigby

Vielen Dank Sina für Deine ausführliche Antwort! Du sprichst mir aus der Seele, da fühlt man sich gleich ein bisschen besser, wenn man sieht, dass andere das selbe Problem hatten und es erfolgreich überwinden konnten :)

Also Bruno ist jetzt über eine Woche bei uns.

Ich denke oft, dass das Schlimmste in diesen Momenten nicht sein Ausraster, sondern die eigene Gefühlslage ist. Jedes Mal, wenn mein Freund vom Arbeiten heim kommt, geht es in meinem Kopf los: "Oh Gott, der Arme, jetzt musste er eh schon 8 Stunden in der Arbeit hocken und dann auch noch ein Terrorwelpi" oder: "Nicht schon wieder nur 3 Stunden Schlaf, ich bin doch so müde" oder: "In der Pubertät wird er uns dann noch schlimmer nerven, wie soll das nur funktionieren?" usw.!

Ich versuche, meinen Freund dann so gut wie möglich zu entlasten, aber Bruno möchte natürlich bei Herrchen sein, wenn der so selten da ist & ich will ja auch irgendwann mal schlafen.

Es ist einfach so schwierig ein Mittelmaß zu finden: Zwischen dem, was der Hund braucht (also ihn wirklich verstehen zu lernen) und ihn gleichzeitig aber nicht zu verhätscheln - wenn Du verstehst, was ich meine?!

Streicheleinheiten werden von Bruno grundsätzlich als Spielaufforderung gesehen. Er will dann sofort zwicken, richtig beruhigen tut ihn das sehr, sehr selten.

Eieiei, wahrscheinlich sollte ich heute Abend mal ne Runde meditieren ;)

Werde mal versuchen, die ganzen Tipps zu beherzigen und dabei vor allem RUHIG zu bleiben!

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Ich finde es erschreckend zu lesen, dass man einem 10 Wochen alten Welpen eine Hausleine dran machen soll.

Ihr habt Euch einen Welpen zugelegt, von dem ihr wissen müsstet, dass Welpen nix können außer Fressen, Dummfug anstellen und viele Pfützchen machen.

Hundekinder und auch Menschenkinder lernen durch Neugierde, durch Erkunden. Die einen nehmen alles ins Maul und zerbeissen (wie sollten sie es denn anders tun; sie haben nun eben mal keine Finger) und die andern greifen mit den Fingern, drücken, zerquetschen, petzen und schieben es dann in den Mund.

Beide lernen in dem der Mensch ihnen sagt und zeigt, dass man das so nicht darf!

Ignorieren bei einem kleinen Welpen bringt gar nichts. Er weiß ja nicht, wie er es anders machen soll.

Wenn er seine "verrückten Minuten" bekommt, ist auch eine Box keine Lösung. Die wird dann schnell zum Negativ-Erlebnis!

Schenke ihm in diesen Momenten einfach keine Beachtung oder setz ihn in den Garten und überlasse ihn kurze Zeit sich selbst.

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EleanorRigby
Originalbeitrag

Ihr habt Euch einen Welpen zugelegt, von dem ihr wissen müsstet, dass Welpen nix können außer Fressen, Dummfug anstellen und viele Pfützchen machen.

Ich bin mit Hunden aufgewachsen und wir hatten auch mehrmals Welpen. Kann mich aber nicht erinnern, dass die jemals SOLCHE Ausraster hatten. Blödsinn macht jeder Welpe, das war uns völlig klar, aber mit dieser Situation müssen wir jetzt erst mal lernen, richtig umzugehen ;)

Originalbeitrag

Ignorieren bei einem kleinen Welpen bringt gar nichts. Er weiß ja nicht, wie er es anders machen soll.

Schenke ihm in diesen Momenten einfach keine Beachtung oder setz ihn in den Garten und überlasse ihn kurze Zeit sich selbst.

Eben das ist es ja, was ich tue - sobald er aufdreht: Keine Beachtung. Am Tag funktioniert's prima, in der Nacht leider gar nicht.

Und im Garten dreht er übrigens nie so auf, ich glaube, es liegt daran, dass die Welpen (war ein Wurf mit 11 Rackern!) die meiste Zeit draußen verbracht haben.

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Da musste ich jetzt erst mal kramen, um zu überlegen wie das mit meinen Welpen war... :D

Dass nach dem letzten "Pippi" Ruhe ist, mussten meine auch erst lernen :)

Die ersten 3 Wochen habe ich bei ihnen geschlafen (ging von der Wohnkonstellation nicht anders), und ich kann mich daran erinnern, dass es in der ersten Zeit bis zu einer halben Stunde gedauert hat, bis sie begriffen haben dass jetzt "Schlafenszeit" ist.

Danach gings bergauf... :D

In dieser halben Stunde habe ich den Kleinen immer und immer wieder an seinen "Ruheplatz" gebracht, bis er letztendlich "aufgab" und sich selber zur Ruhe legte (wobei mein Schlafplatz auf einer Matratze daneben war).

Eine Box hatte ich nie, wollte ich auch nie.

Es gab immer ein kleines Ritual: nach dem letzten "Pippi" gab es noch ein kleines Betthupferl in Form eines Kekses, eine halbe Banane, ein kleines Stück getrockneten Pansen.

Das gibt es übrigens auch heute noch :)

sämtliches Spielzeug wegräumen finde ich nicht so gut - Zur Schlafenszeit, ja, da sicher, aber tagsüber? Gerade Welpen brauchen ein "Kauangebot" - haben sie dafür kein Spielzeug, suchen sie Ersatz. Statt also Alles wegzuräumen, würde ich ihnen einige Spielartikel lassen, dafür aber bestimmte Spielzeuge, die ich selber im Spiel mit ihnen nutze, auch immer nur dann zur Hand nehme wenn ich mit ihnen spielen will.

Dadurch signalisiere ich auch direkt das Spielende - indem ich das Spielzeug nehme und wieder sicher verstaue.

Abbruchsignal war bei mir immer ein "Sitz" - es ist wichtig, dass ein Hund lernt wieder "runter zu kommen", dies kann und sollte ein Hund schon als Welpe lernen.

Festbinden würde ich den Hund nicht - du hast ja tagsüber schon gute Erfolge mit dem Ignorieren erzielt, aber bitte lass deinen Hund nicht einfach mitten im Spiel stehen und ignoriere ihn, sondern "bring ihn erst runter", sobald er ruhig ist lobst du ihn - und DANN drehst du dich rum und gehst weg und ignorierst!

Auch hier habe ich gerne mal als Lob für's ruhigwerden ein Kauvergnügen angeboten - dann ist der Welpe nämlich sofort anderweitig beschäftigt :)

Ihre dollen 5 Minuten bekommen Welpen schon einmal - bring ihn dann erst zur Ruhe und belohne ihn für diese Ruhe dann mit einem Suchspiel, oder mit einem Karton oder einer Zeitung zum Zerfetzen. manchmal brauchen Welpen das - und die ganzen Papierschnipsel aufsammeln ist allemal besser als angeknabberte Möbel oder zerfetzte Tapeten.

Über viele Sachen wirst du später einmal Lachen - und traurig sein, dass die Welpenzeit soooo schnell vorbeiging ;)

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Warum dreht er nachts auf? Wo schläft er?

Ich habe sehr gute Erfahrungen gemacht, dass Welpe abends mit ins Schlafzimmer geht und dann in einen hohen Karton oder in einen Wäschekorb gesetzt werden.

Dort bekommt er seine Tagesdecke rein und auch einen Kauknochen, damit - sollte es langweilig werden - er was sinnvolles zu tun hat.

Abends beschäftigen würde ich den nicht mehr; da wird er zu hoch gepuscht. Mach mit ihm einen kleinen Rundgang die Straße entlang und dann folgt das Ritual: in der Wohnung hochnehmen, ab in den Karton/Wäschekorb, Licht aus.

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@EleanorRigby: Habe gerade erst deinen letzten Beitrag gelesen... :)

Bei 10 Geschwistern permanent draussen im Garten hatte er jederzeit irgend jemandem zum "Aktion-machen" - wundert es dich da, dass er jetzt erst mal lernen muss dass dies jetzt nicht mehr so ist? ;)

Auch -oder gerade weil! - ihr ja schon Welpenerfahrung habt: Lass dich nicht schocken, jeder Welpe ist anders! Zumindest die Tatsache, dass er zusammen mit seinen Geschwistern die Möglichkeit hatte Rumzutoben, belegt dass er zumindest hier eine vernünftige Prägung mitbekommen hat - das ist doch schon mal was, worauf ihr aufbauen könnt ;)

Knapp über eine Woche ist er jetzt da? - Da hatte ich auch Augenringe... :Oo

@PfotenHoch: Karton neben dem Bett hat bei meinem ersten Hund Marco ganz toll geklappt - die anderen Beiden haben den Karton immer umgekippt :D Ich habe eine Matratze ins Wohnzimmer gelegt, so, dass ich eine Ecke damit abgeschottet habe; dort war dann der Schlafplatz des Welpen (nach einer Woche habe ich mir einen Laufstall gewünscht... :Oo - mir diese Ausgabe aber verkniffen...und nach einer weiteren Woche war das Thema durch...)

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sinaundEmil

sämtliches Spielzeug wegräumen finde ich nicht so gut - Zur Schlafenszeit, ja, da sicher, aber tagsüber? Gerade Welpen brauchen ein "Kauangebot" - haben sie dafür kein Spielzeug, suchen sie Ersatz. Statt also Alles wegzuräumen, würde ich ihnen einige Spielartikel lassen, dafür aber bestimmte Spielzeuge, die ich selber im Spiel mit ihnen nutze, auch immer nur dann zur Hand nehme wenn ich mit ihnen spielen will.

Manche brauchen das aber, meiner Erfahrung nach. Es gibt Spielzeiten und es gibt Ruhezeiten (auch tagsüber, die haben ja noch ein unheimliches Schlafbedürfnis), meiner war nicht zur Ruhe zu bekommen, wenn hier noch irgendwas rumlag. Der konnte todmüde sein, lag da ein Spielzeug, schaffte er es nicht, seinen Blick abzuwenden und zu schlafen, er raffte sich auf, um nochmal zu spielen und pushte sich vor Erschöpfung richtig hoch.

Grundsätzlich würde ich Dir zustimmen, aber es gibt leider Hunde, die mit immer Spielzeug rumliegend nicht umgehen können und das erstmal lernen müssen. Und wenn ich eh so einen Kandidaten habe, der sich über einen Grashalm im Wind auf 180% Aufregung kriegt, muss ich das für ihn strukturieren, finde ich. Sonst dreh ich irgendwann auch durch *g*

LG

Sina

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EleanorRigby

Guten Morgen! *gähn*

Also heute Nacht hat es prima geklappt. Ich war richtig erstaunt. Mein Freund wollte "hundefrei" und ist gleich vor den Fernseher abgezischt. In der Zwischenzeit hab ich mir Hundi geschnnappt und ihn ins Schlafzimmer gebracht, dort durfte er ein Ohr kauen. Kaum kam dann Herrchen rein und nahm das Ohr weg, wurde er gaaaanz aufgeregt. Haben ihn kurz in die Box, mit dem Ergebnis, dass mein Freund das Gewinsel nicht aushielt und ihn wieder rauslies :P

Naja, schlußendlich hab ich's einfach so gemacht: Ihn an seinen Platz gerufen, zu ihm gesetzt, ganz ruhig mit ihm gesprochen - nach 2 Minuten war tatsächlich Ruhe. Um 4 Uhr Morgens musste er dann raus, gleiches Spiel also noch mal. Hat beide Male gut geklappt.

Wenn er jetzt noch durchschlafen würde, wärs perfekt ;).

Eine Freundin von mir meinte aufgrund der Auszucker schon, wir würde uns da einen richtigen Rabauken heranzüchten und dass der Hund uns nicht als Rudelführer akzeptiert und nachts seine Grenzen testet?!?

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Eine Freundin von mir meinte aufgrund der Auszucker schon' wir würde uns da einen richtigen Rabauken heranzüchten und dass der Hund uns nicht als Rudelführer akzeptiert und nachts seine Grenzen testet?!?

*gäääähn*... :Oo - jaja, meine ExSchwiegrmutter hat damals auch immer gesagt: "Das Kind wird durch's Stillen nicht satt!"... :kaffee:

Ihr lernt und arbeitet doch, um ihn in solchen Situationen herunter zu kochen...sowas nennt sich Erziehung; soll jedem Hund gut tun ;)

Muss ja 'ne richtige Hundeexpertin sein, die schon nach 1 Woche bei einem Welpen erkennt, was dies später mal für einen Hund gibt und dass eure Erziehungsansätze deshalb fehlschlagen müssen... ;)

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