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Vertrauen, oder nicht? Abrufproblem :-(


gast

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luftkraft

Moin,

Sylke, wie habt Ihr das Abrufen denn trainiert?

Belohnst Du das noch ( immer? manchmal? wie? )

Zuerst mal spielt die Pubertät wie schon festgestelkt eine große Rolle. Da werden in Gehirn Dinge umstrukturiert, alte gelernte Verbindungen werden durch andere schnellere Bahnen ersetzt oder aufgelöst und müssen neu gelernt werden.

Da Dein Hund aber ja eigentlich gut funzt und fast immer hört, wird das bei Euch wahrscheinlich nicht das Hauptproblem sein.

Was da bei Euch passiert ist m. E. ganz klar Beutefangverhalten.

Solange kein auslösender Reiz da ist, passiert auch nichts. Wenn er dann aber erstmal los ist, befindet er sich in einem Zustand, der seine ganze Aktivität nur noch auf den Reiz ausrichtet, der hört da nix mehr- ist so - konnst Du ihm nicht böse für sein und Schimpfen im Nachhinein bringt meiner Meinung nach auch nichts.

Wenn er los ist, ists zu spät.

100% Sicherheit gibts nicht. Wenn ein Hund im Jagdmodus los ist, hat ein Rückruf fast keine Chance mehr. Erstens dringt er nicht mehr durch und zweitens sind da selbstbelohnende Mechanismen im Spiel, die einfach besser wirken, als das Leckerchen, was ihn beim Folgen auf den Rückruf erwartet.

Schleppleine kann im Jagdfall zwar sichern, aber das setzt voraus, dass er schon los ist-

UND GENAU DAS MUSST DU VERMEIDEN.

Solche Jagdtendenzen kann man meiner Meinung nach nur dann nachhaltig in den Griff bekommen, wenn sie im Ansatz abgebrochen werden- da ist wirklich genaues Beobachten gefragt.

Die ungerichtete Appetenz ist zwar noch nicht selbstbelohnend, aber schon beobachtungsbedürftig - das sollte vielleicht schon abgebrochen werden, je nach Hund und Situation.

Wenn er sich ausrichtet- das ist bei Euch ja nur ein ganz kurzer Moment- hast Du noch die Chance einzugreifen. Schießt er dann los - zu spät. Gleichmäßige, rythmische Bewegung,Hormone, Botenstoffe, Dopamin..... blablabla/ das ganze Selbstbelohnungsprogramm.

Ich weiß aus Erfahrung, dass das schwierig und nervig sein kann, denn Du musst zu 100% immer wach sein und den Hund lesen.

Trainieren würde ich eher das Ignorieren Jagdlicher Reize ( optisch, akustisch vor allem, es sei denn , Du hast den Eindruck, er flitzt auch auf "Nase" los.) Den Rest kann er ja eigentlich perfekt. Ein nicht funktionierender Rückruf beim Jagen ist wie gesagt den Funktionen solchen Verhaltens zuzuschreiben. Da würde ich zuerst mal nicht groß dran trainieren.

Kannst ja mal Deinen Trainer darauf ansprechen, ob er Reizangeltraining anbietet - natürlich nicht hinterherlaufen lassen- er soll ja Für solche Jagdlichen Reize mehr Frustrationstoleranz aufbauen...

Die Reaktion des Hundes auf den Reiz körperlich und akustisch abbrechen.

Ich würde zumindest während Du das aufbaust auch nichts mehr für den Hund werfen, sondern nur noch auslegen und Suchen / holen lassen.

Auch kannst Du gut Situationen auf freiem Feld nachstellen, dann weißt Du vorher schon, dass er reagieren könnte.

Von "Stafexerzieren" nach einer solchen Aktion halte ich nicht viel, würde mich neutral verhalten, anleinen und weitergehen.

In einer Situation, die Du beschrieben hast, in der er vor fremden Menschen rumrödelt, würde ich das natürlich abbrechen - aber dann auf das Auffordern bezogen.

Bis Du bei ihm bist, hat er alles Mögliche im Kopf, was er auf folgende Strafen bezieht, nur nicht mehr, wie er da hongekommen ist.

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  • gast

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Ich wuerde nie auf 100% Rueckruf setzen, sondern alternativ auf 100% "Platz".

Zum einen - wenn der Hund mal durchstartet und eine Strasse ueberquert, ist Rueckruf total daneben, weil er dann naemlich nochmal ueber die Strasse muss.

Zum anderen ist Platz ein Komando, das auch in vollem Lauf ausgeuebt werden kann, also wenn der Hund schon gestartet ist. Und wahlweise kann der Hund dabei das Objekt der Begierde im Auge behalten oder sich im Hinwerfen drehen und zu dir schauen, das macht es fuer den Hund einfacher.

Es ist eine gute Alternative, je nach Situation das bessere Kommando und meiner Erfahrung nach klappt das sehr viel schneller zu 100%.

Du kannst nach Situation entscheiden, ob eher Rueckruf oder Platz sinnvoll ist.

Aber dazu muss der Hund lernen, dass Platz ein ernstes Kommando ist welches immer, auf jedem Untergrund, aus voller Bewegung und sofort auszuueben ist.

Als Stopper finde ich es enorm wichtig.

Und es sorgt bei dir fuer zusätzliche Sicherheit.

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Moin ,

@ Berner Sammy :

Als du deine Kinder erzogen hast , wie lief den da der "Freilauf" ab ??

Gabs`da auch 10 Meter und es wurde am Rückruf gefeilt - oder "durften " die lieben

Kleinen zunächst in deiner Nähe bleiben, und nach und nach haben sie sich dein

Vertrauen dahingehend erworben , das du ihren Aktionsradius erweitern konntest ???

;)

LG Jörg

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Lennart, ich hatte auch das Gefühl, dass Sylke gar nicht damit gerechnet hat, dass ihr Sammy 2 menschen auf einer Parkbank soooo interessant finden würde...und deshalb die Signale nicht erkannt hat.

Hunde sind da immer für Überraschungen gut :Oo

die Frustrationstoleranz läßt sich ja auch sehr gut mit Dummytraining erhöhen - der Hund lernt, die jagdlichen Reflexe so weit einzudämmen, dass er das Dummy erst nach dem Kommando "erjagt".

Schmeißen und sofort rennen lassen (wie man das bei vielen Balljunkies sieht) ist absolut kontraproduktiv, weil es den Stresspegel des Jagdmodus ständig auf gleicher Höhe hält (weshalb solche Hunde auch Junkies sind - süchtig nach Balljagd).

Cartolina - bei uns ist es das "Sitz auf Distanz" - diese Unterbrechung VOR dem Umschalten ins "Losgepoltere" funzt wirklich super!

Aber IM RENNEN...hilft bei mir nur noch das Abbruchsignal - Thriller und ICH renne in die Gegenrichtung - dann bleiben meine Hunde im Galopp...hinter MIR her.

Ich könnte mir vorstellen, dass du dieses Platz als Abbruch konditioniert hast :think:

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Jep, Platz ist Abbruch ... Sitz geht da weniger, weil ein schon rennender Hund schlecht in's Sitz kann, fuer's Platz reicht Beine anziehen und er liegt (naja, vielleicht schlittert er noch ein Stückchen).

Mit dem jetzigen habe ich's noch nicht gemacht, der ist so toeffelig in seinen Bewegungen, aber mit den DSH und Malis habe ich ziemlich früh angefangen, Platz auf Distanz, in verschiedenen situationen, Richtungen etc. Ob mitten in der Pfuetze oder sonstwo.

Aber wo wir drueber reden ... ich fange langsam mal an mit dem Toeffel.

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Originalbeitrag

Ich rufe ihn ganz oft ab, einfach so......natürlich ohne ihn dann anzuleinen....... weil er das ja nicht falsch verknüfpen soll. Ich lobe ihn dann und schicke ihn mit einem Ok wieder los.....

Ich habe jetzt nur bis zu diesem Beitrag gelesen und "muss" dazu was schreiben. Es ist absolut kontroproduktiv den Hund weg zu "schicken". Es bedarf keiner Worte oder Gesten, damit der Hund weiß er ist "frei". Wegschicken ist das "Blödeste" was man machen kann. ;)

Wenn ich Nelly zu mir rufe, weil Menschen kommen, gebe ich sie nie "frei". Sie merkt sowieso wann der "Grund" sich erledigt hat ..... Doof schaut sie, wenn ich ohne Grund bei mir behalte. ;)

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luftkraft

Katja, im Grunde gebe ich Dir Recht.

Aber da kommt es auch wieder mal " drauf an ".

Wenn das Freigeben vom Hund als "geh los und beachte mich nicht mehr" aufgefasst wird, ist das natürlich doof. Wenn er auf das Freigeben hin immer wie doof losrennt, auch.

Weiß mein Hind aber, dass er in einem bestimmten Radius bleiben soll ( geberell), würde ich eine Freigabe nicht als kontraproduktiv ansehen.

Bei uns heißt " und ab" einfach nur, dass er nicht mehr neben/ hinter mir bleiben muss, sondern sich im gewohnten Radius aufhalten darf- wenn er will.

Also nicht generell kontraproduktiv, kann es aber durchaus sein.

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Originalbeitrag

Weiß mein Hind aber, dass er in einem bestimmten Radius bleiben soll ( geberell), würde ich eine Freigabe nicht als kontraproduktiv ansehen.

Wenn Du so weit bist, musst Du ihn aber auch nicht freigeben, dann weiß Dein Hund das von selbst. ;)

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Moin ,

@ Berner Sammy :

Als du deine Kinder erzogen hast , wie lief den da der "Freilauf" ab ??

Gabs`da auch 10 Meter und es wurde am Rückruf gefeilt - oder "durften " die lieben

Kleinen zunächst in deiner Nähe bleiben, und nach und nach haben sie sich dein

Vertrauen dahingehend erworben , das du ihren Aktionsradius erweitern konntest ???

LG Jörgzitieren

Die Kinder haben keine anderen Kinder gejagt, und auch nie gebellt ;) Haben nie andere Menschen fixiert und sind dann losgerannt... ;)

Lennart, ich hatte auch das Gefühl, dass Sylke gar nicht damit gerechnet hat, dass ihr Sammy 2 menschen auf einer Parkbank soooo interessant finden würde...und deshalb die Signale nicht erkannt hat.

Das Problem war, dass ich sein fixieren schon gesehen habe...und als ich noch am gucken war, ob die Beiden Leute vielleicht einen Hund dabei haben, den ich vielleicht übersehen habe, da war Sammy schon weg. Da hätte ich besser reagieren müssen !!

Der berühmte Satz, dass hat er ja noch nie gemacht....trifft da zu.

Menschen interessieren ihn "normal" gar nicht....ich war total perplex...

Jeder Jogger, Radfahrer, Walker...usw..... nie ein Problem. Sammy geht sogar auf die Seite... wenn es "eng" wird auf dem Weg, kann ich ihn jederzeit stopen und absitzen lassen. Dann wartet er bis die "durch" sind, und gut ist...

Ich habe jetzt nur bis zu diesem Beitrag gelesen und "muss" dazu was schreiben. Es ist absolut kontroproduktiv den Hund weg zu "schicken". Es bedarf keiner Worte oder Gesten, damit der Hund weiß er ist "frei". Wegschicken ist das "Blödeste" was man machen kann.

"Wegschicken" würde ich das jetzt nicht nennen. Das ok, ist mehr oder weniger nur eine "Freigabe" ..... wenn ich sein Futter zubereite und es auf seinen Platz stelle, geht er auch erst hin, wenn er sein ok bekommt.......

Aber wenn das "Draußen" eher schadet, kann ich das ja weg lassen

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