Tierheime in Geldnot!?!

[Gast]

Da hast du leider recht ,ich kenn aber leider auch das andere Extrem Hunde werden via TS zu absolut Überforderten Leuten gegeben .

Schwierig halt .

[segugiospinone]

Nun, ein echtes Problem ist doch auch die Abgabe Praxis ... 95% der Hundehalter, die ich kenne, bekämen in einem deutschen Tierheim keinen Hund. Ich habe richtig viele Bekannte die dort abgelehnt wurden (gerade vor kurzem eine Freundin, die einen Hund für die Eltern suchte. Die waren zu alt. Rentner mit Haus und Garten, lebenslang Hunde gehabt. Sie war bereit, zu unterschreiben, dass sie den Hund nehmen wird, falls den Eltern was passiert - trotzdem abgelehnt. Es wurde dann ein Hund aus einem Wurf in der Nachbarschaft, also eigentlich genau das, was keiner will.)

 

Allein dem Deutschen Tierschutzbund e. V. gehören mehr als 500 Tierheime in Deutschland an. Insgesamt gibt es also sicher noch viel mehr. Wenn mir also da jemand erzählt, er hat im Tierheim keinen Hund bekommen, dann kann sein Interesse an einem Tierheimhund nicht wirklich groß gewesen sein. Denn auch seriöse Züchter sind oftmals weiter entfernt und haben außerdem nicht zwingend sofort den passenden Hund. Da muss man eben ggf. etwas weiter fahren oder etwas länger warten. Aber nicht jeder will das. Leider.

Auch ich wurde vor Jahren abgelehnt, weil ich in einem 50 km entfernten Tierheim einen Hund wollte und das Tierheim die Nachkontrolle "so weit entfernt" nicht gewährleisten konnte. Ich hätte also genau in das Raster derer gepasst, die sich einen Welpen vom Nachbar-Vermehrer holen. Hab ich das? Nein. Ich habe eben in einem anderen Tierheim geguckt. Und ich bin da sicher keine Ausnahme.

[asti]

Jedes Tierheim setzt seine Maßstäbe anders an. Und manche, meiner Meinung nach, deutlich zu hoch. Leider lassen sich davon viele Menschen abschrecken und gehen nicht ins nächste Tierheim, sondern schimpfen auf alle Tierheime.

[Pflegefelle]

Einen Hund finden und einen Hund dann auch bekommen sind zweierlei Paar Schuhe.

Ich finde diese Aussage ganz schön vermessen:

Allein dem Deutschen Tierschutzbund e. V. gehören mehr als 500 Tierheime in Deutschland an. Insgesamt gibt es also sicher noch viel mehr. Wenn mir also da jemand erzählt, er hat im Tierheim keinen Hund bekommen, dann kann sein Interesse an einem Tierheimhund nicht wirklich groß gewesen sein. Denn auch seriöse Züchter sind oftmals weiter entfernt und haben außerdem nicht zwingend sofort den passenden Hund. Da muss man eben ggf. etwas weiter fahren oder etwas länger warten. Aber nicht jeder will das. Leider.

 

Ich füge hier mal meine Tierheim-Odyssee vom letzten Jahr bei der Suche nach einem Seniorhund ein:

 

Wenn ein alter Hund seine letzte Reise antritt und einen zweiten alten Hund zurück lässt, der nicht allein zurecht kommt, muss man handeln.

Okay, kontaktiert habe ich Orgas/TH nur für Oldies die mehrere Jahre da saßen und mindestens zweistellig waren, also *2003 und früher.

Bei manchen kam ich kaum zu Wort, andere beschieden schon am Telefon "in den Ort vermitteln wir nicht" - vielen Dank für die Pauschalverurteilung!

Dann habe ich folgende Bewerbung abgeschickt:
 

Zitat:

Bewerbung für "xyz" - nur für einen Senior!

Gesucht wird:

• Rüde
• Katzen verträglich/sollte sie mindestens ignorieren, muss sie nicht mögen, obwohl Maleika sehr aufdringlich ist
• Hündinnen verträglich
• mindestens 10 Jahre, lieber 12
• mindestens 55 cm, gerne auch größer
• kein Kläffer (also anschlagen darf er schon, aber kein Dauergebell)
• möglichst Kein Futter-/Ressourcen-Verteidiger (hier liegt immer viel Hunde-Spielzeug herum)
• kein oder nur wenig Jagdtrieb
• darf auch schwarz sein
• SoKa geht leider nicht, da ich keinen entsprechenden Zaun ziehen darf
• muss in erster Linie mit Veny auskommen (ich bin nur Personal)

Geboten wird:

• nette Ersthündin (Malinette, *2003/Angsthund)
• Einzelperson
• allein sein selten nur mal für 1 - 3, evtl. 4 Stunden (Einkauf, Arzt, ähnliches, ansonsten Home-Office)
• ebenerdige Wohnung mit Terrasse
• Ortsrandlage
• Spaziergänge maximal 100 m durch Bebauung, dann offenes Feld in alle 4 Himmelsrichtungen
• Garfield als Hauskontrolleurin und heimliche Herrscherin (Maleika die Katze)
• 2 x täglich Futter, getreidefrei, natürlich immer mit Topic
• reichlich gut gepolsterte Liegeplätze in Wohn-/Schlafzimmer und auf der Terrasse, Couch darf auch benutzt werden
• mindestens 3 Spaziergänge täglich, nicht unter 30 Minuten und einer davon 1 - 1,5 Stunden
• Tierarzt im Nachbardorf, ca. 2,5 km durchs Feld (schöner Spaziergang)

Jetzt noch der Haken:
Veny fährt kein Auto, bzw. hat dann Würfelhusten/hechelt stark, ist unruhig und betritt keine fremden Wohnungen/Häuser. Das bereitet ihr unheimlichen Stress, so dass Kennenlernen der Hunde nur hier bei uns stattfinden kann.
Eine VK müsste ja sowieso durchgeführt werden und wenn man das evtl. mit einem Hundeausflug verbinden könnte, würde ich die Fahrkosten übernehmen.

Einzig positiv:
Alle haben geantwortet und auch innerhalb 48 Stunden.

Auszüge aus Antworten:
Sie müssen mit ihrem Hund bei uns vorbei kommen - öhm ja, wozu schreibe ich eine Bewerbung mit Einzelheiten?

Nein, sie können den Hund auch nicht für einen Ausflug abholen (Fahrdienst und Kennenlernen in Eigenregie vorgeschlagen).

Nein, wir machen keine Vorkontrolle. Sie machen Bilder von Ihrer Wohnung und dem Garten und kommen dann mit ihrem Hund bei mir vorbei. (Das war die Krönung überhaupt)

Der xyz passt nicht, aber wir hätten da abc, der ist 7 Jahre. (Ich möchte aber zweistellig, weil ich eine Seniorin zu Hause habe). Ach, der ist ja groß, dann ist er auch schon Senior

Nur zur Erinnerung, es ging immer um Seniorhunde, teilweise auch krank und alle saßen und sitzen über Jahre im Tierheim/auf PS wie auch immer.
Ich hatte aufgrund der Beschreibungen schon eine Vorauswahl getroffen, also Katzenjäger, Kläffer (Aufpasser), Futterneider ... alles schon vorher aussortiert, logisch das die nicht infrage gekommen wären.

Ach ja, auch Entfernungen über 100 km habe ich aussortiert, weil weder Vermittler, noch alter Hund, noch evtl. Gassigeher eine weite Kennenlern-Anreise mit ungewissem Ausgang auf sich nehmen sollten.

Wenn ich nicht unbedingt einen Senior hätte haben wollen, wäre Tierschutzhund - so Leid es mir tut - erledigt.
Da müssen sich die seriösen Vermittler, die wirklich vermitteln wollen, bei den anderen bedanken.

Mich ärgert nur der oft zu hörende Vorwurf "unsere Tierheime sind voll, wieso nimmst du keinen Hund von hier, sondern aus dem Ausland".
Weil man hier oft (nicht immer und überall) behandelt wird wie ein lästiger Störenfried und ein Mensch zweiter Klasse.
Bei mir war es so, dass ich in irgendeine Schublade gesteckt wurde (Oh Gott, die will was von der Norm abweichendes und sich nicht unserem Diktat beugen) und abgehakt, dabei hat man mich noch nicht mal gesehen und teilweise gerade 3 Wörter am Telefon gewechselt.

 

Bis auf einen Kandidaten sitzen alle angefragten Hunde IMMER NOCH in den verschiedenen Tierheimen und einer ist inzwischen dort verstorben.

[Gast]

Wobei wer im TH keinen Hund bekommt - sind ja oft Auslandshunde- der ist genau diesen Spirenzchen ausgesetzt .

[gast]

Die Hundesteuer sehe ich nicht ganz so kritisch. Vielleicht weil sie auch mit zwei Hunden in Berlin zwar ordentlich ist, aber doch noch ein gutes Stück günstiger als die GEZ.

Außerdem sehe ich schon, dass die Straßen gereinigt werden und es werden uns zum Teil wirklich schöne Hundeauslaufgebiete zur Verfügung gestellt. Diese und auch die Reinigung werden zwar nicht direkt durch meine Hundesteuer finanziert (vor allem weil ich Häufchen und runtergefallenes im Mülleimer entsorge), aber es wird gemacht. Und das wird irgendwie irgendwo finanziert.

Ich bekomme am Ende was raus, daher ist es für mich ok vorher was rein zu stecken.

Nö,ist sachlich einfach nicht richtig!

Für die Reinigung von Strassen und Gehwegen werden eigene Abgaben von Hauseigentümern und Anliegern erhoben, bzw. diesen die Reinigung auferlegt!

 

Die kommunalen Reinigungs-, Und Abfallgesellschaften erhalten von dem Geld nichts. Die Hundesteuer wird zum Ausgleich vieler Etare genutzt, ein Beispiel ist Kunst und Kultur, welches immer defizitär "arbeitet"!

 

Aber auch für Stadtentwicklungsprojekte, wenn man beispielsweise gerne vermeindliche Investoren in die Stadt locken möchte, und diesem ausserordentliche "Standortvorteile" einräumen möchte, und diesem dann auch mit der Abgabenlast entgegen kommen muss!

Wie gesagt die Hundessteuer wird manigfaltig und völlig entkoppelt verwendet.

 

Aber um mal beim Sektor Kunst und Kultur zu bleiben, warum ist das wichtiger als ein funktionsfähiges Tierheim?

Immerhin sprechen wir dabei über unsere Sozialpartner, die es unglücklich getroffen hat, die nicht das Glück hatten, bei Sorge tragenden Menschen bleiben zu können.

 

Was die restliche Diskussion betrifft, ja auch ich habe schon sehr merkwürdige Erfahrungen mit Tierheimmitarbeitern und Leitungen gehabt, wo ich mich fragte ob man da nicht an der Vorgabe, die Tiere wieder zu vermitteln, vorbeiarbeitet.

doch niemals würde ich sagen damit sind die Tierheime ihre Existenzberechtigung los, und selber schuld an ihrer Misere.

 

Ein weiterer Aspekt dürfte auch sein, das sich die Sponsorenwelt verändert hat, während es "früher" viele Lokalgrößen gab die Lokalpatriotsch agierten, ist die Gebermentalität nun von der Enkel-, und Managergeneration eher in eine Nehmermentalität gewandelt worden, die soziale Verantwortung hat nicht mehr den gleichen Stellenwert inne.

 

Für mich bleibts aber alles in allem dabei, der Erhalt der Tierheime, ist eine Gesellschaftliche Aufgabe, genauso wie der Erhalt von Opern-, Theatern, Philamonien und Museen, sollte das viele Geld der Hundesteuer dafür nicht ausreichen dann müssen eben auch andere mit herangezogen werden!

 

Man darf aber sicherlich auch mal darüber sprechen ob wirklich jede Gemeinde ein eigenes Tierheim braucht, oder ob die Verantwortung für ein größeres Tierheim auf mehrere Gemeindeschultern verteilt werden kann! Resourcenbündelung halt!

[Piflo]

Deswegen ist es eine Steuer. Steuern sind nicht zweckgebunden.

Das kannst du gerne sehen wie du magst. Ich finde es ok. Das ist mein Recht. Ich habe Verwandtschaft in der hiesigen reinigungsgesellschaft, nicht alles wird auch die Einnahnen der Hauseigentümer usw gedeckt, bei weitem nicht.

Hunde verursachen nun mal Kosten. Es mag ganz sicher Gemeinden geben wo man das nicht erkennt. Hier sehe ich das schon (noch, wer weiß was kommt).

[Gast]

Der Frage schließ ich mich an:

 

@KäptnKörk: Wie ist denn deine Meinung dazu? Ich finde es unschön, dass du uns was "zum Fraß" vorwirfst und dann selbst überhaupt nichts dazu schreibst.

[McChappi]

Sry aber ich klapper nicht 500 Tierheime ab. Man hat auch irgendwann kein Bock mehr wenn man immer wieder dumm und persönlich angemacht wird.

Mal davon ab das auch erstmal ein Hund passen muss.

In unserem TH hier vor ort gabs damals genau 2 die überhaupt in Frage gekommen wären.

Wenn bei mir noch mal ein Hund einzieht in Zukunft dann werden Tino und chows in not und auch das TH Giesen auf meiner Liste stehen. Die 3 in meiner nähe leider nicht mehr.

Aber wenn mein nächster aus Spanien oder vom Mond kommt das ist das so und dafür werde ich mich auch nicht mehr rechtfertigen

Solange man sich Hunde nach belieben beim Züchter "bestellen" kann lass ich mir da nicht mehr ans Bein pinkeln.

[gast]

Sehr gute Einstellung. Ich glaub, es gibt mehr Gründe sich für irgendwas zu rechtfertigen als für einen Hund aus einem Tierheim oder aus dem seriösen Auslandstierschutz. Die Gießener, TiNo, Brunopet und einige andere sind ok.

 

so weit

Maico