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Der sanfte Führer


gast

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Dieser Begriff beschreibt eine - bei Pferden von Mark Rashid beobachtete - Führungspersönlichkeit, der sich andere Pferde freiwillig anschließen.

 

Seitdem bin ich fasziniert von einerseits der Geduld und Hartnäckigkeit, mit der Ziele auch über Umwege erreicht werden können, als auch andererseits von dem Gedanken, ein Sich-Führen-Lassen auf freiwilliger Basis bewirken zu können.

 

Genauso gehe ich mit den Hunden um. Ich bin überwiegend sehr sanft im Umgang mit meinen Hunden (auch Pflegehunden), achte und respektiere sie und lasse ihnen größtmögliche Freiheit. Ich habe nicht den Anspruch, die Hunde hinzubiegen.

 

Die Hunde schließen sich mir freiwillig an und gehen schon in wenigen Stunden eine enge Bindung mit mir ein.

Ich leine Pflegehunde oft schon nach Stunden oder 1 bis 2 Tagen ab, weil sie mir folgen und gehorchen.

 

Wann immer ich das hier im Forum rüberbringe, werde ich angegriffen und für leichtsinnig und fahrlässig gehalten.

Darum schreibe ich darüber nur sehr selten.

 

Towanda hat geschrieben:
Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichlichkeit haben die Hunde nach dieser kurzen Zeit noch keine Bindung zu dir. Vielmehr erscheint mir wahrscheinlich, dass sie sich aus Unsicherheit in der neuen Situation an Dir orientieren. Dass Du das als Bindung interpretierst spricht aus meiner Sicht Bände.

 

 

http://www.polar-chat.de/hunde/topic/101586-2-jahre-alter-hund-keine-erziehung/page-2

 

Meine Antwort:

Man kann natürlich Monate und Jahre in die Erziehung eines Hundes stecken.

Aber es geht auch einfacher. Entscheidet der Hund sich, eine Bindung zu einem Menschen einzugehen, dann folgt und gehorcht er freiwillig.

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KleinEmma, das ist für mich ein typischer Kopfhund (HTS spricht von grünen Hunden die es nicht nötig haben, ständig die rote Karte zu ziehen, was nicht heißt, dass sie nicht doch gelegentlich gezogen wird im Einzelfall) und meiner Meinung nach ist das eben eine angeborene Grundausstattung solcher Führungshunde, die zwar durch Erfahurng noch verfeinert werden kann, aber sich schon sehr früh erkennen lässt, selbst als Welpen zeigen sich solche Hunde schon anders, "erhaben" mit einer besonderen Ausstrahlung. Natürlich kann es auch sein, dass das Talent nicht zum Tragne kommen kann aufgrund von ungünstigen Umweltbedingungen, aber grad bei Straßenhunden,wo sich der Mensch nicht einmischt, sind die Bedingungen günstig.  Das ist die Minderzahl in einem Wurf, und oft nicht in jedem Wurf vorhanden. Und sowas kann eben nicht jeder Hund lernen, das ist ein Talent. Es gibt die, die Führen und die die sich anschließen. Und das Prinzip des Abfragens und der Freigabe kommt in deinem Beispiel auch sehr gut raus. d.h. es wird nur gejagt, wenn er das entscheidet und die anderen fragen vorher ab, wie er entscheidet und da gibt es auch keine Diskussionen. Und Mopeds etc. sind für solche Hunde eben entweder unerwünschte Eindringlinge, die sich zu schnell in ihrem Revier bewegen und deshalb vertrieben werden. Ein Führhund wird bei einem Hund der "neu" ins Revier kommt immer als erstes klar stellen, dass er Tempo und Richtung bestimmt, das macht er meistens sehr subtil nur durch Blicke oder eben still stehen bleiben und Präsenz zeigen, reicht bei allen Hunden, die geführt werden wollen, völlig aus. Gibt aber auch Hunde, die selber nicht geführt werden wollen, und da kann es dann auch körperlicher werden. Normal gehen sich solche Hunde aber aus dem Weg, wenn sie Raum dazu haben, d.h. ihr eigenes Revier. Drum sind Kopfhunde auch die, die als erstes das Rudel verlassen (Bloch).

 

Und an solchen Hunden versuche ich mich zu orientieren, wenn ich meine Hunde führe, auch wenn mir das nie so gut gelingen wird, wie das so ein Hund kann.

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KleinEmma

Ja, interessant, Chibambola. Negro kam ja auch nach Caspar in diese "Familie" (Herrchen, 1 alte Hündin und Caspar). Caspar ist ungefähr 2 1/2 Jahre alt und auch er orientiert sich an Negro.

 

Ich würde zu gerne wissen, was da zwischen Emma und Negro abläuft, seit Neustem. Bei ihr macht er auch nichts, also nichts, was ich als Mensch sehen könnte. Aber ich beobachte mal weiter. 

 

Beute frisst Negro übrigens selten alleine. Auch wenn Aas rumliegt (z.B. tote Schafe am Stall), frisst er gemeinsam mit anderen Hunden, schleppt auch manchmal Teile davon in "seinen" Garten und frisst mit Caspar zusammen.

 

Schon interessant, Hunde zu beobachten, auch wenn man nicht alles versteht.

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hansgeorg

Hey

Einen umstrittenen Begriff, den der Dominanz zu umschiffen, obwohl es nichts Anderes ist, kurz und knapp, Dominanz (Dominanzbeziehungen).

„Überraschenderweise entsteht also Dominanz durch das Verhalten des untergeordneten Tieres! („Von der Seele des Hundes“, Aldington, 1986).“

Nun also, dass natürlichste auf dieser Welt, Dominanz?!

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KleinEmma

Hey

Einen umstrittenen Begriff, den der Dominanz zu umschiffen, obwohl es nichts Anderes ist, kurz und knapp, Dominanz (Dominanzbeziehungen).

„Überraschenderweise entsteht also Dominanz durch das Verhalten des untergeordneten Tieres! („Von der Seele des Hundes“, Aldington, 1986).“

Nun also, dass natürlichste auf dieser Welt, Dominanz?!

 

 

Vielleicht sanfte Dominanz :D ...keine Lust auf weitere Wortdefinition

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Genauso gehe ich mit den Hunden um. Ich bin überwiegend sehr sanft im Umgang mit meinen Hunden (auch Pflegehunden), achte und respektiere sie und lasse ihnen größtmögliche Freiheit. Ich habe nicht den Anspruch, die Hunde hinzubiegen.

 

Die Hunde schließen sich mir freiwillig an und gehen schon in wenigen Stunden eine enge Bindung mit mir ein.

Ich leine Pflegehunde oft schon nach Stunden oder 1 bis 2 Tagen ab, weil sie mir folgen und gehorchen.

 

Wann immer ich das hier im Forum rüberbringe, werde ich angegriffen und für leichtsinnig und fahrlässig gehalten.

Darum schreibe ich darüber nur sehr selten.

 

 

http://www.polar-chat.de/hunde/topic/101586-2-jahre-alter-hund-keine-erziehung/page-2

 

Meine Antwort:

Man kann natürlich Monate und Jahre in die Erziehung eines Hundes stecken.

Aber es geht auch einfacher. Entscheidet der Hund sich, eine Bindung zu einem Menschen einzugehen, dann folgt und gehorcht er freiwillig.

 

 

Bubuka, die Hunde orientieren sich mit am Verhalten der anderen Hunde, die sehen sofort, dass die anderen Hunde sich auf dich verlsasen und du diejenige bist, an denen iscd ihe anderen Hunde orientieren, deshalb schließen sich neue Hunde auch sofort dir an., zumal jeder Neuzugang ausgesprochen darauf angewiesen ist, sich zu orientieren. Das ist bei meinen Pflegehunden auch nie anders gewesen. Mit Pflegehunden hatte ich nie irgendwelche Probleme, kommt ja noch dazu, dass die dich eben nicht so gut kennen und deshalb deine Schwächen auch nicht, somit also auch immer erstmal kleine Brötchen backen. Ist bei Kindern auch nicht anders, wenn die zu Besuch sind.

 

Meine Hunde werden auch überwiegend liebevoll geführt, auch wenn mir immer was anderes unterstellt wird. Das liegt daran,d ass ich das, was ich für selbstverständlich halte, nicht ständig betone, aber darauf hinweise,was meiner Meinung nach oft zu kurz kommt und zu Problemen bei bestimmten Konstellationen führt, wie z.B. Rudelhaltung. Siehe Rudelführung-Thread, den ich gestern eingestellt habe. Wenn man keinerlei Probleme mit seinen Hunden hat, kann man freilich auf jegliche Grenzsetzungen verzichten. Dann hat man evtl.genau das, was dieser Nero von Kleinemma hat, angeborene Ausstrahlung, klares Konzept von dem was man will und was man nicht will und kann das eben durch einen Blick/Präsenz schon rüberbringen. Wir werden meistens so erzogen, dass wir angepasst und harmoniesüchtig werden und unser Authentisch sein verlieren, nicht mehr wie Kinder klar sind, sondern uns hinter Höflichkeiten verstecken etc. und damit Klarheit verlieren, spielt noch viel mehr hinein, wir verstricken uns in Gedanken, hängen der Vergangenheit hinterher, zeigen Emotionen nicht immer authentisch, auch nicht die positiven, verstecken uns hinter Masken, all das im Alltag, nicht nugre genüber den Hunden, sondern grade auch im Umgang mit der Umwelt, verwirrt unsere Hunde, sie sehen Widersprüche und da fällt es ihnen schwer, uns anzuerkennen. Lässt man die Maske fallen, steht zu sich und seinen Gefühlen, lässt Klarheit im Kopf zu, lässt die Vergangenheit los, schwindet nicht in die Zukunft, sondern ist Achtsam im Moment bei sich und beim Hund, löst sich vieles von selbst auf, was vorher ein Problem war, nicht nur mit Hunden, auch im Leben mit anderen. Damit will ich nihtc sage,n dass man rücksichtslos und egoistisch sein soll! Sondern, dass man sich wahrnehmen soll,nichts unterdrücken soll, weil es sowieso irgendwann seine Bahn brechen wird, und zwar immer dann, wenn man es gar nicht gebrauchen kann, auch in Form von Krankheiten, Depressionen etc. und auch in Form von Spiegelung im Hund im Verhalten und im Gesundheitlichen.

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Die neuen Hunde orientieren sich auch an mir, wenn ich alleine mit ihnen gehe.

Ich lasse neue Hunde nicht sofort mit meinen eigenen Hunden zusammen.

Das Folgen hält auch über Jahre an, selbst, wenn sie in eine neue Familie vermittelt sind.

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Bubuka, ich kenne so viele Leute, die ihre Hunde nur liebevoll behandeln, und trotzdem nichts auf die Reihe bekommen. Es ist nicht nicht nur das, was die Hunde brauchen! Du hast eben was in deiner Ausstrahlung, dass diese natürliche Souveränität vermittelt, ohne dass dir das wahrscheinlich bewusst ist, super. Hat eben nicht jeder, bei anderen muss man das eben erst rauskitzeln, was durch Erziehung verschüttet wurde. Abgesehen davon, dass es manche Menschen gibt, die einfach nicht mit jedem Hund klar kommen werden, weil sie einfach nicht zueinander passen. Ein führungsschwacher Mensch mit einem führungsstarken Hund wie z.B. Nero, wird problematisch, vor allem in unseren Breiten, da hilft dann die ganze Liebe nichts. 

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@Chibambola

Mit Hunden sanft umgehen und ihnen größtmögliche Freiheit lassen ist nicht gleichbedeutend damit, dass die Hunde machen, was sie wollen.

Sie müssen schon mit meinem Alltag und meinen eigenen Hunden kompatibel sein. Aber der Rahmen ist sehr groß gesteckt.

Ich glaube einfach, dass der Denkansatz den Unterschied macht. Ich sehe keine "Baustellen" an einem Hund, die ich weghaben will.

 

Ich bringe nur meine eigenen Grenzen rüber. Ich vermittle dem Hund nicht, dass sein Verhalten falsch ist, sondern dass es bei mir nicht geht.

Vielleicht erinnerst Du Dich noch an den Thread: Der verwandelte Hund, beim Hundesitter ganz anders.....

 

http://www.polar-chat.de/hunde/topic/97060-der-verwandelte-hund-beim-sitter-ganz-anders-als-daheim/

 

Zusammengefasst: Die Hündin hat beim Hundesitter keines der Probleme, die sie mit ihrem Frauchen hat.

 

Der Hundesitter ist einfach immer ruhig und gelassen. Er erzieht die Hunde nicht, sondern zeigt ihnen, was er möchte.

Er macht sich keine Gedanken darüber, wie er die Hündin an die anderen Hunde gewöhnt oder wie er ihr zeigt, dass sie seine Katze nicht jagen darf.

Er erwartet einfach, dass sie sich bei ihm in seinen Alltag einfügt. Und das funktioniert.

 

Er übt nicht den Rückruf, sondern hat die Hündin beim 2. mal einfach abgeleint.

 

Mal zwei Beispiele, wie er mit Problemen umgeht:
 

Bsp.: Chrystal bedient sich am Katzenfutter: Er geht hin, hebt die Chrystal am Geschirr vom Napf weg, stellt sie neben sich ab und nimmt ihr den Napf weg. Ohne reden, ohne "hey!", "lass das!", nicht aggressiv, nur hingehen, Chrystal wegheben, Napf wegnehmen.

Bsp.: Chrystal zickt seine Hündin an, weil die mir zu nahe kam: Ein Schritt zwischen die Hunde, Rücken zur Chrystal, schaut kurz, ob seine Hündin in Ordnung ist - Situation aufgelöst. Weggegangen.

 

 

Viele glauben ja nicht, dass die innere Einstellung soviel bewirken kann. Aber der Unterschied ist riesig.

 

Ich übe nicht den Rückruf, das Alleinebleiben, ich gewöhne neue Hunde nicht an meine Katzen.

Ich leine die Hunde ab, ich gehe weg, wenn es nötig ist und ich erwarte, dass meine Katzen in Ruhe gelassen werden.

Dafür zeige ich dem Hund einmal die Katzen.

 

Ich gebe jedem Hund das Gefühl, dass er genau richtig ist, wie er ist. Er muss sich nur in mein Leben einfügen.

Ich vertraue dem Hund, dass er sich einfügen will.

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@KleinEmma: Danke für die detaillierte Richtigstellung. 

Das hört sich dann ja tatsächlich mehr nach so einer Art "sanftem" Führer an, wie Marcolino das eingangs beschrieb, bzw. Mark Rashid im Bezug auf Pferde.

Persönlichkeiten, die - wenn sie in ihren Anlagen nicht durch die Umwelt zu sehr "beschädigt" werden, ganz souverän und sozial kompetent durchs Leben schreiten und denen man sich gerne anschließt.

Sanfte Führung und auch liebevoller Umgang schließen nicht aus, situativ Grenzen zu setzen, bzw. Entscheidungen durchzusetzen, die man für wichtig hält.

So eine Persönlichkeit setzt sich nicht mit immer wiederkehrenden Machtdemonstrationen durch, sondern mittels selbstbewusstem, zielgerichtetem Verhalten.

Daran sollten sich die ganzen menschlichen Rudelführergedönsler ein Beispiel nehmen.

Was wir aber im Umgang mit den Hunden nicht vergessen sollten: Hunde nehmen einander und auch uns derart fein wahr, dass wir uns bemühen können, wie wir wollen: 

Alles, was wir meinen an "hündischer Kommunikation" anzuwenden, ist lediglich der grobomtorische Versuch, eine artfremde Sprache zu sprechen und ich kenne mehr Hunde, die dadurch verwirrt werden, als dass sie dadurch lernen würden, sich tatsächlich, aus eigenen Stücken, am Menschen zu orientieren, weil der Mensch "glaubhaft hündisch souverän" rüberkäme.

Hunde sind gute Beobachter und lesen jede Nuance einer Veränderung des Körpers, Gesichts usw. und deuten das auf ihre hündische Art und Weise. Sie haben sogar im Laufe der Domestikation erlernt, Zeigegesten richtig zu deuten, ebenso der Blickrichtung des Menschen Bedeutung zuzumessen.

Und wir?

Versuchen sie nachzuahmen, anstatt dass wir sie ebenso fein zu lesen und zu beantworten versuchen, wie sie es mit uns und untereinander machen. Wir interpretieren in das, was wir im Groben wahrnehmen Dinge hinein, die dem Hund meistens einfach nicht gerecht werden.

Und dann packen wir Ampeln aus - Alphamanieren - Würgehalsbänder - Bedrängen und Blockieren sie, um ihre "Anerkennung" zu erlangen, ihren Respekt und reden uns das schön, indem wir meinen, die wollen geführt werden.

Ja, sie wollen sich einem Individuum anschließen und ihm folgen - aus freien Stücken, weil sich dieses Individuum für ihr Empfinden bewährt hat.

Aber bevor wir anfangen zu führen und einen Führungsanspruch durchzusetzen (was ein souveränes Tier nicht nötig hat, weil es sich situativ durchsetzen KANN und die richtigen Entscheidungen trifft), sollten wir zuallererst wahrnehmen lernen. 

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