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Fragen meiner Zehnjährigen an euch :)


lacrima

Empfohlene Beiträge

Weil da oben die Zahl 20.000€ gefallen ist: zu meiner aktiven Zeit hätte keiner der Züchter einen Hund für (damals) 40.000 Mark verkauft. Die hätten denjenigen, der das geboten hätte, ausgelacht :so

Ich kannte einen Hund, der für eine halbe Million DM nach Argentinien gegangen ist.

Ja, bei den Schäfern ist viel Luft nach oben, was den Preis betrifft. Ich wollte damit aber nicht sagen, dass jeder Schäferhund für einen fünf- bis sechsstelligen Betrag über den Tisch geht. Ich kenne mich mit den üblichen Preisen da nicht aus, aber ich nehme an, dass die sich normalerweise auch im unteren vierstelligen Bereich bewegen? Aber es kommt dort wohl öfter vor als bei anderen Rassen. Wenn man also mit Hundezucht wirklich Geld verdienen möchte - hypothetisch - kann man sich das Leben leicht machen, indem man eine Rasse wählt, die eben entsprechende Einnahmen bringt. Bei den Sibsen hab ich noch keinen gesehen, der mehr als 5.000 kosten sollte, und das sind dann auch schon die absoluten Ausnahmen. Man kriegt schon gut gezogene für um die 800€ (aber auch welche mit eher nicht so prallem Stammbaum.. da muss man sich echt reinlesen), mit denen wird man eher nicht reich. Zumal die Wurfstärke bei denen auch in der Regel nicht so hoch ist, wie bei vielen anderen Rassen. Ein 8er-Wurf ist da schon eine große Sensation, man rechnet meist eher so mit 4-6. Wenn man entsprechende Massen produziert, kann man sich auch mit solchen Rassen eine goldene Nase verdienen, wie ein Beispiel aus Österreich ja letztes Jahr zeigte. Das sollte aber auch in einer kommerziellen Hundezucht nicht das oberste Ziel sein.

In Amerika reguliert sich der Markt - ganz ohne VDH-ähnliche Gebilde, denn der AKC ist ganz anders strukturiert - weitgehend selbst. Bei Züchtern, die keine guten Sibse züchten, kauft keiner. So einfach ist das.

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Für mich kommt kein Züchterhund (mehr) in Frage. Ich bin quasi auf SV Plätzen und deren Schauen aufgewachsen, hatte selber zwei Schäferhunde, die auch einfach toll waren :wub: Aber gerade bei den Schäfis steht so unglaublich viel Leid dahinter, sowas mag ich nicht unterstützen...

 

Vollkommen verständlich. Man muss jedoch auch schauen, wofür man einen Hund hat.

Als Familienmitglied würde ich mich im Tierschutz umschauen.

Zur Jagd, da kommt für mich nur ein Hund vom Züchter in Frage, zB. über den JGHV. Hier werden Welpen meist sogar nur in Jägerhände abgegeben. Anhand der Elterntiere kann man schon relativ gut die Anlage der Welpen ableiten. Nicht zu 100% , das ist logisch.

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Nyima123

Wenn du (und Geisi) wüsstet, wieviel mehr das Wort "Gutmenschen" über euch aussagt als über die Leute, die ihr so betitelt....  :so

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Ich schaffe irgendwie den geistigen Schritt nicht, wieso Tierliebe und Geldverdienen sich unbedingt ausschließen soll.

Himmel, ich kenne einen DSH Züchter, der mit seinem super erfolgreichen Hochzuchtrüden reichlich Geld durch's Decken und eigene Nachzucht eingenommen hat (also weiß nicht mehr, wie viele Deckakte damals zugelassen waren, so 40 im Jahr? 40 x 1.500, nahezu null Aufwand (nachdem die Erfolge erzielt waren), dazu Welpenverkäufe, Zuchtbeteiligungen und was weiß ich alles. Er hat 800.000 (ich weiß nimmer, ob es DM oder Euro waren) für den Hund geboten bekommen und ... abgelehnt. Was ich genau weiß, weil ich dabei war. Natürlich konnte der Hund in seinem Leben noch ordentlich Geld, aber bei weitem keine 800.000 mehr "erwirtschaften" ... der Besitzer sagte, er sei so glücklich, dass ihm nach vielen Jahren der Zucht ein solcher Hund gelungen sei und er habe so viel Freude mit ihm, der sei nicht zu verkaufen.

Auf seinem Hof lebte auch ein uralter Rüde, der nicht mehr aufstehen konnte, aber sonst sehr wach und interssiert wirkte, der wurde immer schön umgebettet, sauber gemacht, an kühle oder warme Plätze gebracht etc.

Es gab dort viele Hunde und die "Zwinger" waren bei weitem luxuriöser, als das Haus, in welchem ich damals lebte. Die Hunde wurden top versorgt, liebevoll und einfach gut.

Ich mochte den Mann als Menschen überhaupt nicht, aber zu seinem Umgang mit den Hunden war nichts zu sagen und mal ehrlich ... so viel Geld für einen Hund abzulehnen (mit dem Geld könnte man unter anderem ja einem Haufen anderer Hunde helfen, wenn man es denn nicht für sich haben will), das ist dann auch nicht SOOOO einfach.

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Nebelfrei

Es tönt einfach etwas seltsam, dass sich hier die meisten Züchter (oder 'Vertreter' davon) unentwegt betonen, dass alles nur uneigennützig unter Entbehrungen gemacht wird, und dass die Züchter erst ein Riesenvermögen haben müssen, im sich eine Zucht leusten zu können. Glaub ich nicht.

Aber mich stört es auch keineswegs, dass sie dran verdienen.

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Naja, doch. Geld muss man schon in die Hand nehmen, wenn man mit der Zucht überhaupt erstmal anfangen will. Geeignetes Grundstück kostet, Ausstattung des Grundstücks kostet, Zuchthunde kosten (meistens einiges mehr als die Tiere, die der 08/15-Hundehalter kauft), Untersuchungen und ggf. der leidige Ausstellungszirkus kosten, wenn's dann mal soweit ist, kostet auch der Deckakt... Das ist alles gar nicht soooo wenig. Nimmt die Hündin dann gar nicht auf, war das alles erstmal für die Katz. Also so einfach ist es dann doch nicht mit dem Geldverdienen.

Soll nicht heißen, dass keiner dran verdient, aber bis es mal soweit ist, muss man als verantwortungsvoller Züchter schon einige Taler in die Hand nehmen.

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Genauso ist es.

Erstmal investiert man (wie übrigens in jede andere geschäftliche Aktivität auch).

Dann wird man vielleicht sehr erfolgreich und verdient sich dumm und dusselig (das sind die absoluten Ausnahmen, dazu gehört unter anderem auch ein ausgeprägter Geschäftssinn)

Oder man wird leidlich erfolgreich, man hat den Bogen irgendwann raus und erwirtschaftet einen gemäßigten Gewinn.

Oder es läuft schlecht (durch Pech oder Unvermögen, wobei Tiere nunmal schwerer berechenbar sind als andere Ware, von daher ist das Risiko, Pech zu haben, vielleicht auch ein wenig höher), man zahlt drauf.

Oder man hat gar nicht die Zielstellung, daran zu verdienen, macht gelegentlich mal einen Wurf und freut sich dran, ebenso wie am ganzen Drumherum, was einem halt Spaß macht (Ausstellungen und Co sind ja nun nicht für jeden eine Qual ...).

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Fusselnase

Ich glaube, ein zum Teil rührt die Ablehung daher, dass 1. alles, bei dem Geld zu verdienen ist, zwangsläufig eher entartet als wenn es nur aus Liebhaberei geschieht und 2. es unseriös wirkt, wenn ein Züchter nicht zugibt, dass er Geld damit verdient, es aber offensichtlich ist.

 

Der zweite Punkt ist jetzt nicht meine Ansicht, aber der Stein des Anstoßes, glaube ich.

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Wir können ja mal kalkulieren. Grundstück und Ausstattung lassen wir erstmal außen vor, das kann je nach Lage des Grundstücks und der selbst investierten Zeit zum Ausbau sehr variieren. Also nur auf die Zuchttiere berechnet.

Nehmen wir mal an, ein befreundeter Züchter gibt einem eine Hündin, die sich für die Zucht eignet für 2.500 Euro. (Es geht ganz sicher auch viel teurer!) Pro Jahr kostet mich so eine Hündin dann ca. 200€ an Unterhalt. Extra-Tierarzt-Kosten noch nicht eingerechnet, nur so der Grundbedarf an Futter, Impfung, Steuern.. Als Züchter kann man gute Deals bei den Futter-Großhändlern machen, oft gibt es Rabatt beim Tierarzt und je nach Kommune kann man auch über Steuerermäßigung verhandeln, wenn es sich um eine Gewerbsmäßige Zucht handelt. Deshalb setze ich die Kosten jetzt mal etwas niedriger als bei meinen eigenen Damen an.

Ich gehe jetzt mal wieder von den Spitzohren aus und nehme eine durchschnittliche Wurfgröße von fünf Welpen an. Für andere Rassen muss man die Werte austauschen. Die Welpen verkaufe ich für, sagen wir mal, relativ großzügige 1000€.

Sibse sind ziemliche Spätentwickler, ich würde keine Hündin unter drei Jahren decken lassen. Ein Wurf alle zwei Jahre fände ich der Hündin gegenüber fair. Das heißt, dass man pro Hündin eigentlich nur drei Würfe im Alter von drei, fünf und sieben Jahren kalkulieren kann. Danach wär mir das Risiko für die Hündin zu groß. Die Spitzohren sind, wie schon gesagt, im besten Fall sehr langlebig. Hunde, die 15 Jahre und älter werden sind keine Seltenheit. Nehmen wir aber mal einen Schnitt von 13 Jahren an, die so eine Hündin bei mir als Züchter verbringt.

Der Gewinn pro Hündin in ganz groben Zügen also:
3 x 5 Welpen = 15 Welpen

15 x 1000 = 15.000 Euro

Die Ausgaben pro Hündin:
2.500 Euro Anschaffung
13 x 200 Euro (Jahresunterhalt): 2.600 Euro
Gesamtausgaben also: 5.100 Euro

Es bleiben pro Hündin also 9.900 Euro Gewinn.
Verteilt auf 13 Jahre macht ungefähr 760 Euro Gewinn pro Jahr.

Ich bräuchte also einen Bestand von 20 Hündinnen, um im Jahr 15.200 Euro Brutto-Gewinn zu machen. Davon kann man leben, aber nicht gut.

Natürlich kann man sich für seine Zucht auch noch einen Deckrüden kaufen. Mit dem erzielt man ggf. auch noch Einnahmen, aber wenn es nicht gerade ein Super-Schäferhund ist, hält sich das auch in Grenzen. Zumindest, wenn man verantwortungsvoll ist und nicht 200 Hündinnen von ihm decken lässt. Auch beim besten Rüden leidet unter derartigem Einsatz die genetische Vielfalt.

Nehmen wir mal an, der Rüde darf in seinem Leben 20 Hündinnen decken (jaha, das ist bei den Sibsen schon recht viel - zumindest in den Züchterkreisen, die ich so kenne). Die Decktaxe beträgt, meist so ungefähr den Preis eines Welpen, also wieder 1000 Euro. Dann bringt mir ein Rüde 20.000 Euro verteilt wieder auf 13 Jahre ein. Die Grundkosten sind die gleichen, wie bei der Hündin.

Hier also wieder:
Gewinn pro Rüde:

20.000 Euro

Ausgaben:
Anschaffungspreis (mit viel Glück) 2.500 Euro
Unterhalt 2.600 Euro

Es bleiben: 14.900 Euro

Macht pro Jahr: ca. 1146 Euro

Halte ich mir also einen gemischten Bestand aus z.B. 12 Hündinnen und drei Rüden macht das bummelig 12.500 Brutto-Gewinn pro Jahr. Ich vermute, das zählt noch als Kleingewerbe und man muss dafür keine Umsatzsteuer zahlen. Das müsste man aber beim zuständigen Finanzamt erfragen.

Also ihr seht, so lukrativ ist die Züchterei mit "normalteuren" Hunden nicht. Auch wenn es jetzt wirklich nur sehr dilettantisch kalkuliert ist und diverse Kosten wie Ausstellung, Untersuchungen, TA-Kosten für die Welpen etc. noch gar nicht eingerechnet sind.

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Nebelfrei

Naja, ob die Rechnung stimmt?

hmm, hätte mir andere Hobbies zulegrn sollen, mein koste nur und bringen null und nichts ein. blöd.

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