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"Protestpinkeln" - Begriffsdefinition


acerino

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vor 8 Stunden schrieb der_Karl:

Dem Bericht nach blieb dem Mann nichts Anderes übrig, als den Hund vor den Augen des Gespanns furchtbar zu vermöbeln. Die Hunde hätten den Musher sonst nicht mehr als Chef akzeptiert.

 

Natürlich wäre ihm etwas anderes übrig geblieben. Er hätte sich besser mal in sein stilles Kämmerlein gesetzt und scharf nachgedacht, was ER falsch gemacht hat, anstatt den Hund zu misshandeln.

 

Das sollte vielleicht auch jeder mal tun, dessen Hund unsauber geworden ist, anstatt Fehler und Schuld beim Tier zu suchen.

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vor 25 Minuten schrieb Juline:

 

Natürlich wäre ihm etwas anderes übrig geblieben. Er hätte sich besser mal in sein stilles Kämmerlein gesetzt und scharf nachgedacht, was ER falsch gemacht hat, anstatt den Hund zu misshandeln.

 

Das sollte vielleicht auch jeder mal tun, dessen Hund unsauber geworden ist, anstatt Fehler und Schuld beim Tier zu suchen.

Ich würdr gerne 10 mal gefällt mir drücken. 

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vor 8 Stunden schrieb der_Karl:

Ich hab irgendwo einen Bericht über Musher gelesen: da hat der Leithund des Gespanns dem Musher im Beisein der anderen Hunde ans Bein gepinkelt. Dem Bericht nach blieb dem Mann nichts Anderes übrig, als den Hund vor den Augen des Gespanns furchtbar zu vermöbeln. Die Hunde hätten den Musher sonst nicht mehr als Chef akzeptiert.

 

Ein landläufig häufig verbreiteter Irrtum ist der, das Musher mehr Ahnung von Hunden hätten als andere. Mit freundlichen Worten gesagt ist eher das Gegenteil der Fall. ;)

 

so weit

Maico

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vor 14 Stunden schrieb acerino:

 

Ich habe bei dem Begriff eher was anderes im Kopf, kann das aber noch nicht so durchdacht in Worte fassen.

Es gibt sehr viele Gründe, wieso ein Hund Urin ablässt. Klammert man das krankheits- und angstbedingte mal aus (u.a. weil das der Hund da nicht bewusst steuern kann), so ist es ja immer auch eine Form der Kommunikation bzw. Informationsvermittlung.

...

Und ein paar dieser Gründe könnte man vereinfacht unter "Protest" subsumieren im Sinne, ich bemühe mal Wikipedia: "Protest ist ein verbaler oder nonverbaler Ausdruck der Zurückweisung oder des Widerspruchs gegenüber bestimmten Geschehnissen, Situationen (...)"  Also auf Hunde umgemünzt rein sprachlich vlt einfach ein nonverbaler Ausdruck von Unzufriedenheit - deren Ursache ganz individuell ist.

 

 

Ein paar Beiträgen konnte man es schon direkt und indirekt entnehmen, aber für die Allgemeinheit nochmals explizit gefragt:

Zitat

 

Was genau habt ihr bei "Protestpinkeln" im Kopf und was stört euch (wenn es euch überhaupt stört) an dem Begriff?

Wieso ist es in euren Augen sinnvoll, es anders zu nennen?

 

 

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vor 13 Stunden schrieb black jack:

Es impliziert "böse"Absicht, deshalb finde ich es unangebracht.

Wieviele Hunde wurden wegen dieser Fehlinterpretation schon "eingenordet".

 

vor 13 Stunden schrieb acerino:

Wieso impliziert es "böse" Absicht?

 

 

Das würde mich noch interessieren.

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vor 2 Stunden schrieb acerino:

 

 

 

Das würde mich noch interessieren.

 Protestpinkeln würde für mich bedeuten, dass mein Hund versucht, mich mit aversiven Mitteln zu einem Verhalten zu bringen. Das lehne ich ab. :)

 

Spaß bei Seite, ich würde es überhaupt nicht schlimm finden, wenn Hunde aus Protest pinkeln würde. Ich mag es auch sehr wenn mein Hund auf ein bestimmtes Spielzeug besteht oder im Wald auf gar keinen Fall rechts abbiegen will. 

 

Ich glaube an kognitives Denken bei Hunden, aber eben nicht an Pinkeln aus Protest. 

 

 

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Hab mir einige Gedanken zu dem Thema und dem bereits Geschriebenen gemacht @acerino, die ich versuche begründet darzustellen (deswegen, das wird länger ...).

 

Generell, so als Agnostikerin, es gibt m.E. kaum etwas was es nicht gibt. Und solange man weder das Dafür, noch das Dagegen wirklich beweisen kann ... (und ich habe keinerlei wirklich valide Beweise finden können ... i.Ü. weder für das eine, noch für das andere ... also ausser Aussagen, dass bewiesen sei, es gäbe kein Protestpinkeln ... nur ... wer hat wann und wodurch bewiesen?)

 

Deswegen, die Frage ist in der Tat m.E. nur, wie man das, was einem als sog. Protest geboten bekommt, interpretiert. Darum:

vor 6 Stunden schrieb acerino:

"Protest ist ein verbaler oder nonverbaler Ausdruck der Zurückweisung oder des Widerspruchs gegenüber bestimmten Geschehnissen, Situationen (...)"

Das sehe ich wie Wiki (könnte man so formulieren).

 

Für mich ist der Begriff Protest nicht derart negativ konnotiert. Protest bedeutet für mich in erster Linie einfach nur die Mitteilung von "bin dagegen ..." oder "finde ich jetzt nicht so gut" vl. auch "finde ich völlig falsch" u.v.a.m. Protestieren, das tun wir vermutlich zig Mal am Tag (weiss der Geier wie oft hier im Forum), ohne, dass dies (zumindest zunächst aus der Sicht des Protestierenden) mit Kompetenzgerangel verbunden wird. Ob nun derjenige, gegen den sich der Protest gerichtet hat, mit Kompetenzgerangel/Rangfolge-/Alpha-/Führungs-/Mushergehabe interpretiert/antwortet/massregelt/abbügelt, steht auf einem anderen Blatt und dabei spielen vermutlich viele Faktoren wie Macht etc. mit hinein (Macht versucht oft mit Verunglimpfung und Macht Proteste im Keim zu ersticken ... nicht immer .. aber recht häufig).

 

Und wenn ich das hier so lese, meine ich ableiten zu können, dass doch bei sehr vielen Menschen Protest mit derselben Interpretation verknüpft wird, wie bei solchen Protestempfängern, die Protest als Anmassung, Rache, Strafe wider des Führungsrolleninhabers (also = Protest ist scheixxe) betrachten.

 

Und das sehe ich persönlich ganz anders, böse Absichten etc. verbinde ich nicht sofort mit dem Wort Protest.

 

Nun las ich hier auch, als absolutes, nicht anfechtbares Argument:

Hunde assozieren Ausscheidungen niemals mit etwas Ekligem, also sie fänden es immer toll.

 

Nun, das kann ich so auch nicht unterschreiben. Mindestens zwei Hunde in meiner HH-Zeit sahen/und einer sieht noch das ganz anders. Ausgerechnet der Hund, der dazu neigt hin und wieder Kot von anderen zu fressen, ist gleichzeitig in der Lage sich zu ekeln.

 

Wie soll ich das ausdrücken ... hhhmm ... formulieren wir so, er ist ein Gourmet. Längst nicht jeder Sch..haufen ist zum Verzehr geeignet, bei manchen möchte er nicht einmal schnuppern und ich empfinde seine Körpersprache als aussagekräftig genug. Stellen, die er als überfrequentiert (sowohl zuviel Urin und/oder zuviel Kot) empfindet, versucht er zu meiden.

Das sieht vll. aus, wenn wir auf einer Reise ihm leider keinen anderen Platz zum lösen bieten können. Er balanciert förmlich über den Boden, zieht die Beine wie ein Storch ... lösen ... nichts wie fort hier. Wälzen, in Hinterlassenschaften jeder Art, das käme ihm nicht in den Sinn. Tritt er aus Versehen mal in einen Nicht-Gourmet-Haufen, sieht er aus, als hätte sich die Pfote einer Katze in einer Pfütze verirrt.

Ähnlich, würde er sich auch nie auf eine bepinkelte Decke legen, sei es sein eigener Urin, sei es Urin von anderen (auch anderen Spezies) und er lässt ebenso keinerlei Zweifel daran, dass er nicht (kann aus Versehen mal passieren) von seinen Genossen bepinkelt werden möchte (wenn ich an alle meine Hunde denke ... Letzteres wollte keiner ... mögen sie im Welpenalter vll. mal anders gesehen haben ...).

Auf der anderen Seite hatte (und habe) ich auch Rüden, die fressen zwar keinen Kot, dafür wälzen sie sich gerne in Mädchen- oder z.B. Katzenpipi und sind eher an stark frequentierten Arealen besonders interessiert.

 

Das bedeutet für mich: "finden sie immer toll" ist für mich kein beständiges Argument gegen Protest-Pinkeln. Wird überhängig sicherlich so sein, doch ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Hunde (also die, die es nicht immer toll finden) in irgend einer Form die absoluten Ausnahmen auf diesem Planeten stellen würden. Nö, eher nicht. Jeder Mensch ist anders ... ein Sammelsorium aus Sein und Erfahrungen ... Hunde auch.

 

Weiterhin, die Wissenschaft/Forschung stagniert nicht. Es ist noch gar nicht solange her, da wurden Tiere fast schon mit programmierbaren Maschinen simpelster Art verglichen. Mittlerweile werden sie quasi immer verschiedener, intelligenter und nebenbei: sozial fähiger. Das lässt auf ein umfangreiches und variables Potential zur Kommunikation, auch artübergreifend, schliessen.

 

Persönlich kann ich als Beobachtung nichts relabiles beisteuern. Mein Göttergatte ist von einem meiner Rüden einmal angepinkelt worden (nur hören-sagen, war nicht dabei). Er musste selbst schnell die Keramikabteilung aufsuchen und kam nicht mehr runter vom Thron ... Hundchen konnte wohl auch nicht mehr halten und pinkelte quasi an gleicher Stelle ;). Das würde ich weniger mit Protestpinkeln verbinden. Vll. nur eine kleine (wenn überhaupt) mit hineinspielende Nuance des Protestes derart, dass er nicht gewillt war, länger zu warten. Warum ausgerechnet gegen die Beine, k/A.

 

Was ich schon eher mit Protest-Pinkeln verbinden würde, geschah auf dem (Jungspund-)Platz. Aufgabe war, sein unter einem Pylon verstecktes Spielzeug zu finden und dann den Pylon umzuwerfen, um es sich selbst zu holen. Der erste Teil gehört zu den Dingen, die ich persönlich übe. Der zweite Teil der Aufgabe betrachte ich als nicht alltagstauglich. D.h. ich übe das weder, noch möchte ich die Aufgabe vom Hund so gelöst sehen (das kann schwer nach hinten losgehen).

 

Nun, selbstverständlich hat er den richtigen Pylon gefunden und auch auf seine Art angezeigt. Normalerweise wäre ich jetzt hingegangen, hätte seinen Wurfball rausgeklaubt und ihm geworfen. Das passierte allerdings nicht, statt dessen wurde er weiter aufgefordert, irgend etwas zu tun.

Weiss der Geier was er sich "gedacht" haben mag, doch er war leicht irritiert (allerdings nicht verunsichert). So hob er nach einiger Zeit des vergeblichen Anzeigens sein Bein und pinkelte den Pylon an. Hoch erhobenen Hauptes machte er sich auf, den Platz zu verlassen, sich eine spannendere "Aufgabe" im freien Gelände zu suchen. Der allgemeine Tenor unter Gelächter: "Das hat ihn jetzt etwas abgelöscht".

 

Denke schon, dass man das man das mit dem Begriff Protest bezeichnen könnte und zwar irrelevant, ob er uns Humans jetzt als zu blöd erachtete, seine Fundmeldung zu verstehen, ob er selbst den für ihn unverständlichen (Umwerf-) Signalen entkommen, er gelangweilt war, sein Signal mit seinem Urin verstärken wollte oder ein bisschen von allem. Er pinkelte und für ihn war damit automatisch das Problem (im wahrsten Sinne des Wortes) gelöst.  Und während ich so darüber nachdenke ... glaube, mein Hund pinkelt schon mal häufiger, so als Abschluss für öde Situationen ... Trotzdem würde ich ihn lieber nicht provozieren wollen, um meine Argumentation zu untermauern. Auch der Schuss könnte nach hinten losgehen ;) und da ich selbst kein Hunde-Forscher bin, wäre das obendrein völlig für die Tonne.

 

Was Böses oder was Rachsüchtiges ... etc. pp. kann ich darin allerdings nicht erkennen und ich muss zugeben, ich wundere auch ein wenig über eine solche Sicht (die Verbreitung war mir vorher gar nicht so bewusst ...)

 

Vll. ist das Problem gar nicht der Begriff Protest-Pinkeln als solches, sondern tatsächlich eher die Verknüpfung mit Respektlosigkeit usw..  Denn so hätten wir das auf dem Platz auch sehen können ... hat nur keiner gemacht ...

 

Lange Rede, kurzer Sinn, mit einem anderen Verständnis bzw. mit dem Wiki-Verständnis zu Protest würde ich es als Kommunikationsmittel von Hunden nicht ausschliessen wollen. Sowohl artübergreifend als auch untereinander nicht. Wer weiss es schon wirklich. Vll. kann das Pinkeln auch untereinander (abseits vieler bereits genannter Gründe) ein "so-fertig-jetzt" bedeuten (wäre eine subtile Form des Protestes gegen einen Ist-Zustand). Alle haben es verstanden, keiner regt sich darüber auf, nur die Humans tun sich hin und wieder schwer damit.

 

Lieben Gruss

Rosi

 

 

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Sehr gut geschrieben Rosi!

So sehe ich das auch.

Ich sage zum gefühlten 100 x das Protest doch nicht so negativ behaftet sein muss.

Und KEINER weiss genau, was im Kopf eines Hundes vorgeht -

da kann man sovielen Links herumschmeissen, wie man will.

 

Und @BJ vll könntest du noch acerinos Frage beantworten.

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