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Wird durch Führung auch die Bindung intensiver?


wildwolf

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Bärenkind

Eine Frage dazu. Soweit ich mich erinnern kann, hast Du geschrieben, den Ball oder das Sielzeug verwaltest Du und gespielt wird nur, wenn Du es willst, es geht also von Dir aus, ist das richtig?

Sherlock hatte immer schon seine Spielzeuge und ich eben "meine". Also er Dinge zur freien Verfügung, wenn er mit denen abends antaperte, dann wurde meist noch verstecken damit gespielt. Da hab ich mich auffordern lassen.

Draußen und auf dem Platz hatte ich immer nur "meine" Spielzeuge mit, die Bällchen, die heilig waren und nur von mir verwaltet wurden. Richtig. In der Handhabung mit diesen Bällen habe ich ganz viel verkehrt gemacht, was zu Krampf führte. Dieses strenge Verwalten sicher auch.

Seit ich alles, nicht nur diese Spielregeln, viel lockerer sehe, einfach ne Menge an der Arbeit mit dem Hund an sich verstanden habe, handhabe ich auch das Spielen nach dem Motto, heute ja, morgen vielleicht nein. Wie es eben gerade passt.

Ein Aus-Problem haben wir seither nicht mehr, überhaupt hat sich ganz ganz viel getan.

Ich für meinen Teil sehe trotzdem einen sehr engen Zusammenhang zwischen Bindung und Führung und vergleiche das immer gerne mit den Zügeln beim Pferd. Wenn man einseitig "zieht", dann gibt es Druck auf den Hals und alles wird schräg und einseitig. Bei meinem Hovawart ist es ein feines Spiel mit diesen beiden Zügeln, um Harmonie zu haben. Ich denke aber immer weniger drüber nach, ich genieße es sehr :) .

LG Anja

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Huhu!

Man sollte sich mal überlegen, wann man warum, wie führt.

Egal was man tut, wenn man es tut, weil es einem einer gesagt hat, weil es in einem Buch steht, oder weil man sich was auch immer davon verhofft... man wird scheitern.

Nur wenn man etwas tut, weil man es tun will, oder um den Hund zu schützen, oder damit es ihm besser geht, dann wird man Erfolg haben.

Warum? Wenn wir unseren instinktiven, natürlichen Bedürfnissen im Geben und im Nehmen folgen, dann können wir dem Hund an dem Punkt begegnen, der für ihn am schnellsten begreifbar ist.

Wenn Regeln dazu dienen den Hund zu beherrschen, zu unterdrücken und klein zu halten... wenn wir Chef sein wollen um jeden Preis... wird das maximale Ergebnis ein Hund sein, der "verautomatisiert" reagiert. "Sprechen" tut er ganz sicher nicht mit uns, von Vertrauen ganz zu schweigen.

Wenn ich etwas mehr Zeit habe, dann schreibe ich was zum Thema Bindung & Führung.

@HG: Ich kenne sehr viele Menschen, die über Jahre hinweg Hunde hatten, niemals Schwierigkeiten und daraus den Schluss zogen, alles richtig zu machen. Dann aber stand der Hund vor ihnen, der tatsächlich ohne klare Führung nicht leben konnte und da begriffen sie: Es war nicht Wissen was ich hatte, es war Glück.

@Anja: Was Du früher mit Deinem Hund gemacht hast, was nicht Führung, sondern der Versuch zu beherrschen. Deshalb hing Sherlocks Kopf so resigniert nach unten...

Führung ist nicht schlechtes, nichts beschränkendes. Führung zu übernehmen bedeutet Verantwortung zu tragen, Schutz zu geben und der Antwort des Hundes zuzuhören.

Bei einem Welpen ein Kinderspiel. Bei einem 4-jährigen Rüden eine Herausforderung, die sicher nicht über Wurst-Spucken zu erreichen ist.

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hansgeorg

Hallo Karl,

Huhu!

@HG: Ich kenne sehr viele Menschen, die über Jahre hinweg Hunde hatten, niemals Schwierigkeiten und daraus den Schluss zogen, alles richtig zu machen. Dann aber stand der Hund vor ihnen, der tatsächlich ohne klare Führung nicht leben konnte und da begriffen sie: Es war nicht Wissen was ich hatte, es war Glück.

Ich habe es vielleicht noch nie deutlich gesagt, deshalb ist es mir ein Bedürfnis es jetzt zu tun. Da ich als biologisches Wesen, natürlich auch so denke, bin ich damit vertraut, dass Perfektion ein Ideal ist, dem kein Lebewesen gerecht werden kann, das spiegelt sich entsprechend in der Hundeerziehung wider.

Gerne wären wir wahrscheinlich alle perfekt, bisher ist mir so ein Mensch noch nicht begegnet, noch nicht einmal beim täglichen Blick in den Spiegel, dazu bin ich auch zu sehr Rationalist und Realist.

Sicherlich gehört eine Portion Glück dazu, egal was immer man tut, aber man kann auch dem Glück, zumindest das eine oder andere Mal auf die Sprünge helfen, in dem man sich keine unnötigen Probleme schafft, oder versucht sie erst gar nicht aufkommen zu lassen. Das ist was ich versuche, mal gelingt es und mal nicht, so ist das Leben.

Von dem bisher von mir Geschriebenen abzuleiten, dass ich keine Probleme hätte oder je gehabt hätte, liegt vielleicht daran, dass es menschlich ist, eine Sache so zu verstehen, wie man sie verstehen will und nicht so, wie sie gedacht war.

LG von einem Hans im Glück ;):)

Verstehen stellt besondere Anforderungen, Missverstehen nicht (G. Roth).

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Huhu Anita,

wäre super, wenn du dazu noch etwas mehr schreiben könntest. Ich lese immer deine Beiträgt und denke mir: "Mensch, klingt doch alles ganz einfach" und doch fällt es mir schwer zu "verstehen", was du genau damit meinst...

Sicher möchte jeder einen Hund, der ihm vertraut und gerne mit seinem Menschen zusammen arbeitet, aber der Weg dorthin ???

Wann ist denn dein Buch fertig ;)

Liebe Grüsse

Jessy

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Huhu!

Also gut... habe ca. 1 Stunde Zeit...

Bindung & Führung voneinander zu trennen oder punktgenau zu definieren ist unmöglich. Beides überschneidet sich sehr häufig und nur die Balance führt zu harmonischem Miteinander.

Wichtig ist: Habe ich keine Schwierigkeiten mit meinem Hund, und hat er keine mit mir (;-), dann scheine ich diese Balance hinbekommen zu haben, also kein Grund etwas zu verändern oder zu sagen: DAS habe ich noch nie so gemacht, trotzdem ist unsere Beziehung ok.

Das, was ich nachfolgend aufführe sind nur Anhaltspunkte, hinter denen eine Einstellung steht, nämlich die: mein Hund soll mit mir ein ruhiges, zufriedenes Leben führen können.

Die Führung:

1. Führung über Ruhe

Eine einfache Sache ist, sich zwischen jeder Handlung 3 Sekunden Zeit zu lassen. Wir Menschen merken nicht, wie hektisch und unkontrolliert wir bereits beim Befestigen des Karabiners an der Leine auf den Hund wirken. Stell Dich vor Deinen Hund, warte 3 Sekunden, nimm Deine Leine zur Hand, warte 3 Sekunden. befestige die Leine, warte 3 Sekunden, verlasse das Haus, warte 3 Sekunden, schliesse die Tür ab, warte 3 Sekunden.... usw.. wenn Du jetzt noch während der 3 Sekunden ruhig ein und aus atmest, wirst Du etwas merken: Du musst nicht mehr so tun als wärst Du ruhig: Du bist es.

2. Führung über Bewegungseinschränkung

Wenn ich etwas bei führenden Hunden beobachtet habe und das immer und immer wieder in den verschiedensten Facetten, dann ist es ihr Recht die Bewegung des anderen einzuschränken. Mal um zu schützen, mal als Demonstration, und manchmal einfach nur weils Spass macht.

Lerne Deinem Hund eine sichere Ablage. Immer wenn Du grade nicht weiss, was Du tun sollst.. "Platz" und nimm Dir mehr als 3 Sekunden um drüber nachzudenken, was Du nun tun willst. Oder: Hund will selbstständig aus der Box, Kofferraum, Haustüre: Tür fliegt KOMMENTARLOS auf/zu,auf/zu, auf/zu, bis der Hund seine Öhrchen auf halb acht legt, drei Schritte rückwärtsgeht und wahrnimmt dass da jemand ist, der seinen Raum einfordert.

3. Führung über kosequente Inkonsequenz (Willkür)

Erlaube einem Hund alles was Du willst. Auf die Couch gehen, ins Bett kommen, am Tisch betteln, was auch immer. Wichtig ist der Moment, wenn Du es mal NICHT willst. Hier sei unmissverständlich und kompromisslos. HEUTE will ich die Couch für mich alleine. Was MORGEN ist, dass weiss ich noch nicht. Die "Erfindung" der Konsequenz in der Hundeerziehung war sehr unhündisch. Hunde (besonders die, die Rudel führen) sind nicht IMMER konsequent. Sie sind es INNERHALB EINER SITUATION, aber nicht, weil sie es in Büchern gelesen haben, sondern weil es darum geht innerhalb der Situation ihr Interesse durchzusetzen. Und diese Rechte hat nicht jeder. Heute ist der Knochen WICHTIG, nähere dich und ich mache Dich platt... morgen.. ach.. ich bin satt...nimm den blöden Knochen.. DAS machen Hunde, die führen. Die Schnösel verteitigen ihr Zeugs immer.. Willst Du für deinen Hund ein Schnösel sein?

4. Führung über die 3 Phasen der Korrektur

Wenn Du Dich dazu entschliesst ein Verhalten zu korriegieren, dann sei klar. Bitten und Betteln versteht Dein Hund nicht. Anschreien ebenso wenig. Die erste Phase der Korrektur ist die Ansprache. Wenn Du "Sitz" sagst, dann spreche es klar und deutlich aus! Achte auf Deinen Körper! Ich würde mich auch nicht setzen, wenn ein, wie ein Waschlappen aussehendes etwas mir "Setz Dich bitte.. oder auch nicht" ins Ohr flüstern würde... Die zweite Phase ist das, was passiert wenn meine klaren Anweisungen überhört werden.. hier kommt eine Parade von mittlerer Qualität. Am Beispiel Leinenführung: Leine schütteln, Leine wedeln... keine Reaktion? Dann kommt das, was bei Hunden auch passiert, wenn eine Warnung nicht verstanden wird: Der "Biss". Ich kann zwicken, patschen, Leine schleudern... was auch immer eine ausreichende Phase 3 ist. Wichtig: Manchen Hunde sind frecher als andere... nach 3 Sekunden fragen sie: Meinst Du das wirklich ernst? Ich antworte, wie es unter Hunden üblich ist: Phase 3! ja, ich meine es ernst!

5. Führung über Beharrlichkeit

Wer nicht damit klar kommt seinen Hund zum Korriegieren auch mal anzufassen, der kann die "Terrier-Variante" anwenden.. die lautet: ICH habe den längeren Atem! Beispiel "Platz": Ich sage "Platz", Hund sagt: Nö.. heut nicht.. kein Problem.. ich gehe eine Runde (wichtig!) an dieselbe Stelle und sage "Platz"! (Stimmlage wird kein bischen böse oder ungeduldig, nur ruhig und klar).."nö.. später".. kein Thema.. ich gehe eine Runde an dieselbe Stelle und sage "Platz".. "ach.. später.. ok.. sehr gerne.. ich gehe eine Runde an dieselbe Stelle und sage "Platz".. usw.. usw... wer sich scheut wie ein Hund zu korriegren, der sollte wenigestens wie ein Hund handeln.. und wie Euer Hund ist, und was er alles anstellt, wenn er etwas will... das wisst ihr.. handelt genauso!

Leute.. mir fallen die Finger ab vom tippen....

Es kommen noch zwei Punkte Führung.. dann hammers....im Groben

Zwei Sachen noch: Wer jetzt loszieht und Leinen schleudert oder seinen Hund zwickt, weil er nach der 621 Methode sucht seinen Hund zu erziehen: LASST ES!!! Kein Hund hat verdient, das an ihm rumprobiert wird. Wer darüber ernsthaft etwas wissen will, der möge sich melden, vorbei kommen oder sich mit denen austauschen die schon bei uns waren.

Und:

Wenn meine Finger nicht mehr Wund sind schreibe ich genauso ausfühlich etwas zu den 4 Qualitäten der Bindung... die haben den gleichen Wert wie die Führung!

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hi Anita,

dann kühle mal Deine wunden Finger schön, damit Du bald weiterschreiben kannst... :klatsch::klatsch:

(warst Du nicht schon dabei ein Buch zu schreiben... *Interesseanmelden*)

"1. Führung über Ruhe"

... o.k., ich glaube ich bin gerade bei 0,5 - 1 sec... :Oo:Oo

(werde üben...!!)

"2. Führung über Bewegungseinschränkung"

... diese Welt bin ich seit paar Monaten dabei mir zu erschließen,

Meggie reagiert sehr gut darauf (scheint eine verständlichere Sprache für Hunde zu sein als mein ewiges Gequassele... :klatsch: )

"3. Führung über kosequente Inkonsequenz (Willkür)"

... wiederstrebt mir etwas. Ist es für den Hund nicht verwirrend - heute so, und morgen anders...?

"4. Führung über die 3 Phasen der Korrektur"

... WOW! Man darf seinen Hund ruhig auch mal deutlicher ANFASSEN...? :o:o

Spass beiseite: Es entsteht hier schon manchmal der Eindruck nur clickern, streicheln und "Wurstspucken" sind hundegerecht...

(nicht falsch verstehen: ich strebe auch danach den Hund zum Gehorsam zu "locken"!!)

"5. Führung über Beharrlichkeit"

... habe keinen Terrier, und selten drei Stunden Zeit für ein "Platz"...

(nee, im Ernst das ist doch wohl selten alltags-tauglich oder...?)

LG

Rike mit Meggie.

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Hallo Rike,

zu Punkt 5) damit kommt man ganz schön weit. Ich habe das mal bei der Fährtenarbeit sehr konsequent umgesetzt.

Der Hund wollte nicht den Abgang nehmen, und ich habe die Übung wiederholt, bis er kapituliert hat. Alle anderen HF rauften sich schon die Haare, weil sie dieses ewige ruhige ansetzten nicht mehr ertragen konnten...

Irgendwann war der Punkt erreicht, an dem der Hund doch ging, und danach hatte ich keine Probleme mehr.

Ruhig, freundlich, bestimmt, und immer wieder, bis es klappt. War gut!

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Huhu Rike!

Zu 1.: na dann... mach aus den 1,5 Sekunden, 5 Sekunden...

Zu 2.: Handeln ist für Hunde immer verständlicher als reden.. ;-)

Zu 3.: Nö.. kein Stück verwirrend.. Konsequenz verwirrt sie... Beobachte mal Hunde.. im Rudel.. besonders die rudelhohen Hündinnen.. ihre Willkür machen einen grossen Teil des Respekts aus, der ihnen entgegen gebracht wird...

Zu 4.: Von mir wirst Du das sicher nicht gelesen haben. Ich habe ein Riesenthema mit technischen Hilfsmitteln jeglicher Art in der Hundeerziehung, aber meine Stimme, mein Körper und meine Hände, die benutze ich. Alles was ich je unter Hunden beobachtet habe, nehme ich mir raus mit meinen menschlichen Fähigkeiten auch machen zu dürfen. Und: Hunde werfen einander keine Wurststücke zu, um zu erziehen.. habe ich noch NIE gesehen... ;-)

Zu 5.: Na ja.. Beharrlichkeit sollte der Mensch schon verstehen und umsetzen können.. ohne das schafft er es nicht mal einen untermotivierten Hund zum Spielen zu bewegen... Beharrlichkeit braucht es.. nicht nur bei der Führung...

demnächst sicher mehr...

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Zu 3.: Nö.. kein Stück verwirrend.. Konsequenz verwirrt sie... Beobachte mal Hunde.. im Rudel.. besonders die rudelhohen Hündinnen.. ihre Willkür machen einen grossen Teil des Respekts aus, der ihnen entgegen gebracht wird...

oha,

das war mir neu!

kleine Anmerkung OT:

... schon wieder ein Unterschied zwischen Hunden und Kindern...

wenn ich als "rudelhohe Hündin" in meiner Familie Willkür walten lasse,

bringt mir das keinen großen Respekt ein...

:Oo:Oo

LG

Rike mit Meggie.

@ visitor: :klatsch::klatsch:

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