Annali 7. Februar 2019 Autor Teilen 7. Februar 2019 vor 24 Minuten schrieb benno0815: Nur zur Info zum Scalibor: Aber ich meine jeder muss selbst wissen, mit welchem Mittel er am besten zurecht kommt Ja, ist wirklich ne Kopfsache bei mir. Ich hatte da jedesmal beim Streicheln gegrübelt. Link zu diesem Kommentar
NannyPlum 7. Februar 2019 Teilen 7. Februar 2019 @Annali Mir geht's da genau wie dir 1 Link zu diesem Kommentar
Gast 7. Februar 2019 Teilen 7. Februar 2019 Ich selbst habe mehr Probleme mit Bravecto und Co. weil ich nicht weiß, was sie mit dem Hundehirn machen ... Für mich ist Delthametrin noch das harmloseste dieser Mittel, aber wie gesagt, jeder muss das für sich entscheiden. Letztes Jahr brauchte ich nur im März und April etwas gegen Zecken, die nachfolgende Hitzewelle hat hier alle Zecken platt gemacht. Link zu diesem Kommentar
Beliebter Beitrag Annali 1. Juni 2019 Autor Beliebter Beitrag Teilen 1. Juni 2019 Von Eigenbrötlern, Außenseitern und sonstigen Sonderlingen... Ich wohne nun schon seit über 10 Jahren in dem beschaulichen kleinen Neubaugebiet in meinem beschaulichen kleinen Dörfchen und muss sagen, dass ich die ersten 10 Jahre locker unter dem Radar gelaufen bin. Ich bin nicht so der gesellige Typ. Genau genommen bin ich das Gegenteil davon. Ich bin gerne allein. Meine wenigen Freunde habe ich, weil sie es sind, die den Kontakt regelmäßig auffrischen. Zu den direkten Nachbarn habe ich ein lockeres aber freundschaftliches Verhältnis, dass zum gelegentlichen Schnack am Gartenzaun und wechselseitigem Briefkasten-Ausleeren bei Urlaubszeiten reicht, ein paar Anwohner aus unserer Straße würde ich wieder erkennen, wenn sie mir im Supermarkt über den Weg liefen - und das war‘s dann auch schon. Weil ich ein schlechtes Personen-Gedächtnis habe und mir Gesichter schwer merken kann, grüße ich jeden, der mir im Dorf begegnet gleichermaßen und bin darum als freundlicher und höflicher Eigenbrötler bekannt. Meine Vorstellung vom Leben mit Hund war ganz klar: gemütliches Stromern in Feld, Wald und Wiese, viel Natur, Gedanken baumeln lassen - allein sein! Hab ich schon erwähnt, dass ich gerne mal allein bin? Und so zog am 16. Juni 2017 im zarten Alter von 2 Jahren und 8 Tagen der kleine Rabauke bei uns ein - mein charakterliches Pendant! Linnie hasst Trubel und Menschenmassen - ganz wie ihr Frauchen. Sie begegnet Artgenossen mit höflichem Desinteresse - ganz wie ihr Frauchen. Sie ist gerne in der Natur unterwegs - ganz wie ihr Frauchen. Sie ist nicht sehr rede- (bzw. bell-)freudig - ganz wie ihr Frauchen. Und nach einer ausgiebigen Runde in der einsamen Natur chillt sie gerne auf der Couch - ganz wie ihr Frauchen. Es passte perfekt - was konnte da schon schiefgehen? Nun als erstes stellte ich fest, dass es verdammt viele Hunde in unserem Dorf gibt. In unserem Baugebiet leben viele junge Familien - mit ihren Familienhunden. Allein in unserer Straße sind es locker 9 Hunde (bei 13 Häusern). Und so lernte ich sie alle kennen, all die Labbies und Goldies und Frenchies und Westies. Sie heißen Luna, Mira, Mila, Bella und Ella, Kalle, Timmy und Sammy und sie haben alle eins gemeinsam: Sie sind gesellig! Nicht nur die Hunde - auch ihre Menschen! Plötzlich eröffnete sich uns eine ganz neue Welt - ein Ausweg aus dem ewigen Dasein als Außenseiter! Aus dem unverbindlichen Gruß im Vorbeigehen wurde „Hallo, ich bin Carola und das hier ist unsere Bella - und wer ist denn die Süße? Willst du auch in Richtung Wald? Dann können wir ja gemeinsam gehen!“ und aus einem freundlichen Zuwinken wurde „Gib mir doch mal deine Handynummer, dann nehme ich dich in unsere WhatsApp-Gruppe auf!“. Keine Ahnung wie es passiert konnte, aber plötzlich waren wir ein Teil der morgendlichen Frauen-Runde mit Latte Macchiato im Coffee-to-Go-Becher und fröhlichem morgendlichen Geplauder über die Klassenlehrer der lieben kleinen und den neuesten Thermomix-Rezepten. Mein Mann hatte es deutlich besser getroffen - er konnte sich abends den Männern anschließen, die traditionell die letzte Gassirunde übernehmen mit Bierflasche und fröhlichem abendlichen Geplauder über die anstehenden Fußballspiele. Es stellte sich schnell heraus, dass Linnie und ich nicht hinein passten. Bestimmt hatten sie alle die besten Absichten - aber wir haben einfach alles falsch gemacht. Dass ich als Kinderlose keinen einzigen Grundschullehrer kannte - Schwamm drüber. Aber ich hab auch keinen Thermomix! Überhaupt koche ich noch nichtmal täglich. Und meine Kosmetik-Erfahrungen beschränken sich auf ein längst verstaubtes Pudertöpfchen, das mir meine Cousine und Trauzeugin anlässlich meiner Hochzeit in die Hand drückte, damit für die offiziellen Fotos mein Gesicht nicht so glänzt. Wir hatten einfach keine gemeinsamen Gesprächsthemen. Und Linnie? Der ging es auch nicht besser. Da war sie umgeben von all den fröhlichen Hunden, die für ihr Leben gern mit Artgenossen spielen und toben und bereit waren sie in ihrem Kreis aufzunehmen. Aber der kleine Rabauke wusste weder das übermütige Gruppenraufen zu schätzen noch das ausgiebige morgendliche Kopfablecken durch Labbie Mila und durchlief im Rekordtempo die Stufen in hündischer Kommunikation, die ich kurz vor blutiger Eskalation mit einem entschuldigendem „Mein Hund steht nicht so auf Gesellschaft“ beendete und Verständnislosigkeit erntete „War die überhaupt mal in der Welpenschule? Die ist doch gar nicht sozialisiert!“. Machen wir uns nix vor: Was ein wunderbarer Neubeginn hätte werden können, war von Vornherein zum Scheitern verurteilt. Während ich mich also in den folgenden Tagen bei den Frauen mit Zitaten aus den Simpsons, meiner Vorfreude auf die anstehende Football-Saison und Witzchen, dass man in den Kaffee-Becher doch prima einen Gin-Tonic füllen könnte, blamierte, nahm Linnie die Sache in die Hand - Pardon in die Pfote, besann sich auf ihre Hütehund-Qualitäten und begann mich unauffällig von den anderen wegzutreiben und uns - ja, nennen wir es ruhig beim Namen - abzusondern! Das Blatt begann sich für uns wieder zu wenden. Es wurde merklich ruhiger in der WhatsApp-Gruppe und die Bekanntgaben der Gassi-Routen und -Zeiten blieben aus. Kam es dennoch zu einem zufälligen Treffen, dann verstummten plötzlich die Gespräche, betretenes Schweigen machte sich breit, unterbrochen von einem „Oh, hallo - wir haben uns hier gerade auch zufällig getroffen. Wolltest du da lang, tja schade - wir wollten gerade in die andere Richtung. Wir sehen uns...“. Die Labbies kamen nicht mehr angerannt um Linnie ihre Morgen-Gesichtswäsche zu verpassen, sondern wurden beim ersten Sichtkontakt angeleint „Wir trainieren gerade, Kontakt wäre jetzt nicht so gut...“, was ich mit einem fröhlichen „Mensch, Schade! Gerade heute morgen hat Linnie noch gesagt, dass sie Bock auf Schlägerei hat“ quittierte. Nach knapp zwei Monaten waren wir wieder bei dem Stand angekommen, den ich mir zuvor über knapp 10 Jahre erarbeitet hatte: Beim unverbindlichen Gruß im Vorbeigehen und freundlichen Zuwinken. Seither genießen wir unser Außenseiter-Dasein und einsame und entspannte Runden in der Natur! Ein paar Hundehalter haben dennoch ein Herz für Sonderlinge bewiesen, zum Beispiel Border Collie Timmys Frauchen, die immer ein Leckerlie für Linnie in der Tasche hat. Und wenn wir Beagle Murphy und sein Frauchen treffen, dann gehen wir sogar gelegentlich ein paar Meter zusammen (bis der kleine Rabauke genug hat und einen U-Turn einleitet). Manchmal nehmen mein Mann und ich auf unserer abendlichen Runde ein Bierchen mit (manche Ideen sind so gut, dass man sie ruhig kopieren kann) und wenn wir dann auf die Herrchen-Truppe treffen, dann plaudern wir auch mal ein bisschen über Fußball. Seit kurzem gibt es übrigens einen neuen Hund im Dorf - ein Galgo, unheimlich hübsches Tier! Die Menschen dazu kannte ich bisher überhaupt nicht, die sind eher eigenbrötlerisch, grüßen höchstens mal. Bei der ersten Begegnung haben wir sie wohl ein bisschen verschreckt. Linnie wollte den Galgo begrüßen, aber er hat sie nicht mal eines Blickes gewürdigt und ich habe es mit meinem überschwänglichen „Ooooooh, ein Galgo!“ wohl auch etwas übertrieben (ich konnte nicht anders, es ist der erste Galgo in unserem Ort, ich kenne die Windigen sonst nur aus dem Forum und freue mich immer ganz arg, wenn ich einen in echt sehe). Fast hätte die beiden eingeladen zu unserer abendlichen Bierchen-Runde. Der entsetzte Blick von Hund und Herrchen ließ mich dann aber rechtzeitig innehalten - wie sollte ich den beiden nur klarmachen, dass ich nicht so eine bin? Hinterherrufen „Ich habe gar keine Gassi-WhatsApp-Gruppe“ erschien auch irgendwie falsch... Na ja, über die Wochen haben wir das wieder hingebogen und wenn wir uns heute begegnen, dann nicken wir uns in stiller Übereinkunft zu und gehen dann weiter unserer Wege - eben Sonderlinge unter sich! Steht nicht so auf Social Walks: 7 13 6 Link zu diesem Kommentar
sampower 1. Juni 2019 Teilen 1. Juni 2019 Echt gut erzählt, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann. Gehöre eher zu der Gruppe "Quatscht gerne mit anderen und ist viel zu gesellig. Gern auch mit Bierchen beim spazieren gehen". Aber gut dass du den passenden Hund gefunden hast. So kannst du ohne schlechtes Gewissen von den alltäglichen Hundekontakten absehen. 2 Link zu diesem Kommentar
Lique 1. Juni 2019 Teilen 1. Juni 2019 Herrlich, das könnten wir sein. Ich hab mein Abwehrarsenal jetzt ja noch mit "ach sorry ne, der spricht kein Wort deutsch" aufgefrischt. 3 Link zu diesem Kommentar
Annali 1. Juni 2019 Autor Teilen 1. Juni 2019 vor 22 Minuten schrieb sampower: Echt gut erzählt, auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann. Gehöre eher zu der Gruppe "Quatscht gerne mit anderen und ist viel zu gesellig. Gern auch mit Bierchen beim spazieren gehen". Aber gut dass du den passenden Hund gefunden hast. So kannst du ohne schlechtes Gewissen von den alltäglichen Hundekontakten absehen. Gegen Bierchen beim spazieren gehen habe ich absolut nix einzuwenden - manchmal mixe ich mir abends auch nen Gin Tonic in meinem Thermobecher 2 1 Link zu diesem Kommentar
Nasefux 1. Juni 2019 Teilen 1. Juni 2019 @Annali Der Text ist klasse.......ich las durchgehend nickend, weil es 1:1 zu mir und Momo passt Du bist mir sehr sympathisch 3 Link zu diesem Kommentar
Shary 2. Juni 2019 Teilen 2. Juni 2019 @Annali Ich bin da ganz bei dir! Merkwürdiger Eigenbrödler ist quasi mein zweiter Vorname und wenn jemand wirklich in so gar keine Gruppe passt, dann bin ich das wohl. Zum Glück habe ich aber auch die passenden Hunde. 1 Link zu diesem Kommentar
Annali 8. Juni 2019 Autor Teilen 8. Juni 2019 Happy Birthday to you Happy Birthday to you Happy Birthday, kleiner Rabauke Happy Birthday toooo yooouuuuu „Nun hör auf hier rumzuträllern und lös lieber dieses blöde Warte-Kommando auf!“ “Na endlich“ “Kommt da wer?“ “Schnell verputzen...“ Torte war gut! Schon 4 Jahre ist meine Süße alt 4 6 Link zu diesem Kommentar
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