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Gewaltfreie Erziehung und ihre Grenzen?


gast

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Mir kommt es immer so vor, dass diejenigen, die mit Korrekturen arbeiten, hier allzugerne als tumbe Haudrauftypen abgestempelt werden, denen es herzlich egal ist, warum der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, und denen nur noch eine Gewaltlösung einfällt.

Davon mal ganz abgesehen, dass positive Strafe für mich nicht grundsätzlich Gewalt ist, finde ich es schade, dass man da so in eine Schwarz-Weiß-Denke zu verfallen scheint.
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=70397&goto=1489409

Ich glaube eher, dass dieser Eindruck entsteht, weil manche Postings falsch rüber kommen.

Allein der fett-gedruckte Satz von dir, könnte falsch aufgefasst werden, jedenfalls von mir :D

Ich ARBEITE nicht mit Korrekturen (das wäre für mich eine Methode), sondern ich bediene mich einer Korrektur, wenn ich es für nötig halte - so wenig wie möglich. Ich denke, dass oft viel zu viel korregiert und gemanagement wird und das meine ich nicht, weil ich ein "Wattebauschwerfer" bin, sondern, weil ich denke, dass es wenig bringt, wenn über Jahre versucht wird mit Rempeln, Einschränken und Kschen, den Hund zu erziehen.

Schwarz-Weiß-Denken führt immer zu einem Verlust von Erfahrungen!

Natürlich kann man Korrekturen, Leckerlies, Spielzeug o.ä. in der Erziehung nutzen, wieso nicht? Ein schwarz-weiß-Nutzen dieser Dinge wäre für mich, wenn man sich ausschließlich auf ein einziges Hilfsmittel konzentriert. Ich mische gerne Hilfsmittel oder benutze eben gar keins.

Man kann sich keinen Respekt erschaffen, man kann sich diesen nur verdienen.

Und bestimmt gehören zu diesem Prozess auch Korrekturen (und natürlich keine Gewalt), aber allein durch Korrekturen, wird der Hund wohl keinen Respekt haben. Dazu gehören so viele Dinge, wie zb. Verlässlichkeit, Sicherheit, kongruentes Verhalten, dass auch Menschen Regeln respektieren, dass man sich als HH wirklich auf das "Wesen Hund" einlässt etc pp...

Noch mal: Wechselseitiges Vertrauen muss für mich als erstes vorhanden sein, denn ansonsten kann man sein Gegenüber nicht respektieren (jedenfalls ich nicht).

Der Hund ist so vielschichtig und zu solchen Denkprozessen fähig, dass wir dabei oft vergessen, dass dieser mehr verdient hat, als ein paar Korrekturen, Leckerlie und Streicheleinheiten.

Wir vergessen oft das ureigene Wesen unserer Hunde, auf welches sehr individuell eingegangen werden sollte und dafür braucht es -meiner Ansicht nach- keinen Hundetrainer. (Damit meine ich jetzt NICHT, dass man niemals einen Hundetrainer braucht, bitte nicht falsch verstehen!)

EDIT: Vielleicht sollte man nicht mehr so viel versuchen "hündisch" zu "sprechen". Wir sind Menschen, und ich glaube, dass wir auch als Menschen gut mit dem Hund kommunizieren können...

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Wo und wann zeigt euch euer Hund, dass er Respekt hat?
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=70397&goto=1489442

Nicht nur der Hund sollte zeigen, dass er Respekt hat, auch der Mensch :D

Bei der Form der Begrüßung.

Unterwegs beim Spaziergang.

Beim Training.

Bei Korrekturen.

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ich schreib mal auf, was mir so durch den Kopf geht;

zu verschiedenen Punkten:

zum einen diese HTS-Sache.

Da hatte ich vor einiger Zeit in einem Thema dazu mal nachgefragt,

WARUM es denn eigentlich notwendig ist, daß man andauernd wieder und wieder

grün - gelb - rot in Bezug auf ein und diesselbe sache stezen muß.

ich hatte immer gedact, daß "rot" spätestens bedeutet, daß der Hund kapiert: das ist falsch.

und dann dieses Falsch unterlässt.

(nur grob beschrieben, ich weiß.)

Dem wurde zugestimmt, ja,

SO ist "rot2 eigentlich auch gemeint.

es wird nur eben nicht immer so gegeben, daß der und es auch so versteht.

aha. naja.

und das andere:

ich stoße jeden Tag aufs Neue an die Grenzen der gewaltfreien Erziehung.

nicht mit den Hunden.

Sondern mit meinem jungen 800kg-Pferd.

(nur ein kurzer Exkurs jetzt)

ich habe vor einiger Zeit begonnen, sie an den "Ernst" des Pferdelebens zu gewöhnen.

Es gibt Dinge, die macht sie toll,

z.B. ruhig stehen, rückwärts gehen etc.

Es gibt Dinge, die macht sie nicht. (noch nicht!),

z.B. mit mir allein weit weg von den anderen Pferden gehen.

(es gibt wie überall vercshiedene Typen Pferd; sie geht eben nicht gern weg von der Herde.)

Ich könnte jetzt versuchen, sie mit einer Gerte,

einem entsprechenden Zaum etc uzu ZWINGEN, mit mir mitzugehen.

(und würde somit Druck ausüben, eventuell sogar Schmerzen bereiten.

Oder die Stimme erheben und mich auf diese Weise UNGLAUBWÜRDIG für sie machen.)

es würde eventuell einen Mactkampf geben,

den würde ich - ohne alle diese Hilfsmittel niemals! - so vielleict gewinnen,

aber zurück bliebe dann ein Pfed,

daß beim nächsten Mal wieder nicht gehen will.

Was ist der Schlüssel?

ich muß mehr und mehr das Vetrauen meines Pferdes zu mir gewinnen.

und dann geht es, wie es ja jetzt schon sich bestätigt,

immer weiter.

und sie macht gern und freiwillig, was ich von ihr will.

So, was hat das jetzt mit Hunden zu tun?

ganz einfach:

die meisten Hunde können wir "mit uns zerren", "wegrempeln", "ins Sitz drücken",

"hochheben" "festhalten" und am wegrennen hindern etc.

alles Dinge, zu denen wir den Hund also zwingen. auch mit Hilfsmitteln.

im Vergleich zu meinem Pferd kommen mir meine Hunde immer so klein und weich und einfach vor.....

Man muß ihr Vertrauen bekommen,

dann bekommt man alles von ihnen!

Wenn ich berechenbar bin für meine Hunde, wenn ich immer gleich bin mit ihnen,

wenn ich nie meine Wut auf "XY" an ihnen auslasse,

wenn ich sie zuverlässig behandel,

wenn ich IMMER LESBAR und VERSTEHBAR bin für die Hunde -

dann werdn sie mir vertrauen.

vor diesem Hintergrund des absoluten Wissens,

daß ich ihnen nie etwas antue,

kann ich sie korrigieren.

wenn ich jetzt völlig unreflektiert und stupide, weil so steht es ja in der und der Methode!,

"anrempel" (als Synonym für alles andere Korrigieren auch),

werde ich zwangsläufig unglaubwürdig und weniger vertrauenswürdig für die Hunde sein.

Ich wirke dann unsicher und undeutlich, unsouverän und

WARUM sollen sie dann auf mich hören, bei mir bleiben etc.?

Und ich versuche,

den Hunden ein Umfeld zu schaffen, in dem sie die Möglichkeit aben,

immer alles gut zu machen,

wo sie sie selber sein können, ohne ständig etwas falsch zu machen.

Beispiel: ich schleife sie nicht auf einen Kinderspielplatz, denn da können sie noch so brav sein,

und irgendein Kind wird trotzdem plärren,

ich muß sie ermahnen,

udn alles wird nur schwierig sein für die Hunde.

gehen wir gemeinsam wandern, dan kann ich sie fortlaufend loben, wenn sie bei mir laufen,

wenn sie anderen Spziergängern Platz machenu.s.w.

das macht sie sicher udn ruig und selbstbewusst.

und ich bringe sie nicht in verunsichernde Situation (oder eben so wenig wie notwendig)

und habe Hunde, die ohne jegliche Gewalteinwirkung

auf mich hören und gern machen, was ich von ihenn will.

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Davon mal ganz abgesehen, dass positive Strafe für mich nicht grundsätzlich Gewalt ist, finde ich es schade, dass man da so in eine Schwarz-Weiß-Denke zu verfallen scheint. Für mich gibt es nie nur einen Weg des Lernens und Konditionierens, sondern es sollte möglich sein, dass man sich der gesamten Palette der Möglichkeiten bedient und auch durchaus mischt, um eine für den Hund optimale und klare Kommunikation zu finden.


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=70397&goto=1489409

Danke, Anja!

Sobald einige Reizwörter, wie z.B. Korrektur, Gewalt, Grenzen, Respekt, Futtermotivation... fallen, fahren bei vielen Phantasien und Filme ab.

Man kann den jeweiligen Poster fragen, in wieweit sich der eigene Film mit den Schilderungen deckt, oder man verfällt in sogleich in (Be- oder Ab-)Wertung.

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Ich denke, dass jeder für sich ganz unterschiedlich die Wörter "Gewalt", "Korrektur" etc interpretiert. Und dass es darum zu so unterschiedlichen Meinungen kommt.

Ich hoffe nicht, dass in dem Thread eine Be- oder sogar Abwertung stattfand!

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Korrekturen gehören für mich zur Kommunikation und zum Zusammenleben dazu, genau so wie Lob, Respekt, Anerkennung und auch mal Ignoranz, sowie eine Menge Dinge dazwischen. Ausschließlich mit dem einen oder nur mit dem anderen wird es immer einseitig sein.

Anja ich habe nicht geschrieben, das ich das eine oder andere ausschliesse. Allerdings lese aus aus den Beitraegen einiger, das sie wichtige Teil deiner Liste auslassen. Wenn ich lese wie und warum Menschen sich Respekt verschaffen wollen, dann lese ich daraus auch sehr deutlich das diese Menschen ueberhaupt nicht verstehen was Respekt eigentlich ist.

Mir geht es da wie Angelika oder wie Tinnu.

Wo und wann zeigt euch euer Hund, dass er Respekt hat?

Daher wuerde ich diese schoene Frage gerne noch einmal in den Raum stellen. Wie zeigen euch eure Hunde das sie Respekt vor euch haben?

Wie zeigt ihr euren Hunden das ihr Respekt vor ihnen habt?

Tinnu, Angelika und Steffi schoene Beitraege.

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piper1981

Ich finde diese Respekts Diskussion total interessant. Mir geht diese Respekt- und Führungsgequatsche nämlich eigl auch tierisch auf den Geist ;)

Hab mal gegoogelt da wird Respekt verschieden gehandelt.

Achtung vor der anderen Person oder Höflichkeit ihr gegenüber.

Ich behandle jeden Menschen mit Respekt.

Anerkennung der anderen Person gegenüber.

Diese Person war einmal gelähmt und läuft nun die 100 m in 12 Sekunden sie verdient Respekt.

Autorität der anderen Person.

Ich habe Respekt vor meinem Vorgesetzten.

Toleranz gegenüber der anderen Person.

Ich respektiere es, wenn jemand vor dem Priester nicht niederkniet.

Vorsicht bei Handlungen gegenüber Personen, die kränken oder Unfrieden stiften könnten.

Aus Respekt den Eltern gegenüber würde ich um des lieben Friedens willen ihr Kind nicht in deren Gegenwart zurecht weisen, wenn es dauernd dazwischen quengelt.

Bei einigen Dingen frag ich mich ob Hunde Respekt in der Form überhaupt empfinden(können). Niemand von uns ist ein Hund... Kann das Hundegehirn Achtung? Oder Anerkennung ? Toleranz ? Oder ist es doch eher Meideverhalten aufgrund von Korrekturen ?

Ausserdem : "Respekt impliziert nicht notwendigerweise Achtung, aber eine respektvolle Haltung schließt bedenkenloses egoistisches Verhalten aus"

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Wie zeigen euch eure Hunde das sie Respekt vor euch haben?

Wie zeigt ihr euren Hunden das ihr Respekt vor ihnen habt?


http://www.polar-chat.de/topic.php?id=70397&goto=1489680

Komisch, ich kann das nur mit Verneinungen beantworten. :??? So geht es zumindest einfacher.

Zu Ersterem:

- indem sie mich nicht umrennen oder unverschämt anspringen

- indem sie mir nicht mein Essen vom Couchtisch klauen (hypnotisieren ist erlaubt)

- indem sie immer mal auf meine Kommandos hören

Zum Zweiten:

- indem ich nicht an ihnen herumzerre

- indem ich sie nicht dauernd herumkommandiere

- indem ich nichts von ihnen verlange, was sie nicht zu tun imstande sind

- indem ich sie nicht anbrülle

Man könnte da bestimmt noch viel mehr auflisten.

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Wenn man das Wort "Respekt" durch "Führung" ersetzt, klingt es für mich stimmiger.

Ich glaube viele Hund/Halter-Beziehungen scheitern daran, das der Halter den Hund zu früh durch Situationen führen möchte, die für den Hund auf diese Weise unnatürlich sind.

Darunter leider die "Führung" (von mir aus auch Beziehung, Respekt etc).

Führung kann man sich nicht mit Futter erkaufen, aber ich kann mir gut vorstellen das man durch Futter (richtig eingesetzt!) Sympathien gewinnen kann.

(Futter hat für mich noch den zusätzlichen Vorteil, das kauen entspannend wirkt.)

Führung (Respekt) ist nichts das man sich in einer Trainerstunde erarbeitet. Ich glaube da liegt oft der Hund begraben.

Führung eignet man sich an, in dem man dem Hund immer wieder zeigt das man als Halter alles im Griff hat, jede Situation kontrollieren kann und sich wenn es nötig ist, auch durchsetzt.

Aber nicht durch grobe Emotionalität, sondern durch "kühle Klarheit" und Zuneigung wenn sie denn angebracht ist.

Auch mal zum Trost.

Bei einigen Dingen frag ich mich ob Hunde Respekt in der Form überhaupt empfinden(können). Niemand von uns ist ein Hund... Kann das Hundegehirn Achtung? Oder Anerkennung ? Toleranz ? Oder ist es doch eher Meideverhalten aufgrund von Korrekturen ?

Finde ich eine sehr spannende Frage.

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