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Gewaltfreie Erziehung und ihre Grenzen?


gast

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Bärenkind
Es wird immer mal eine Situation geben und kommen die man nicht zu100 % kontrollieren kann.

Ja. Der Klassiker, an dem fast jeder scheitert, zwei oder noch mehr Hunde stürmen auf einen zu und "attackieren" eine Person mit einem Hund. Leider passiert das hier öfter, habe es erst dieser Tage wieder von einer Kundin gehört. Da ist man irgendwie machtlos...

LG Anja

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Bärenkind

@ Stürmchen-Tina: So wie Du es beschreibst, gebe ich Dir vollkommen Recht.

ABER:

Warum ich so massiv werde bei jeglicher Ablehnung von "mal etwas deutlicher werden", was für mich NICHTS mit sinnlosem Draufhauen zu tun hat, liegt einfach in der Tatsache, dass wir hier in Cuxhaven eine "Hundepsychologin" haben, die unbedarfte Hundehalter dermaßen verdummt mit ihrem hirnlosen Leckerliegeschmeiße, dass ich regelmäßig die verkorksten Beziehungen wieder gerade bügeln darf und dabei reichlich Energie aufwenden muss.

Man könnte ja sagen, toll, eine sichere Einnahmequelle. Nur geht es mir nicht darum, sondern a) um das arme Tier, das Wochen und Monate durch das totale Fehlen von Grenzen total überfordert wird und B) weil mein Berufsstand durch solche Nieten immer mehr an Ruf einbüßt.

Und deshalb werde ich in jedem Beitrag, wo hier jemand behauptet, man könne rein über Futter und positive Verstärkung jeden Hund durch jede Lebenssituation führen, laut brüllen und sagen, NEIN, das kann man nicht.

LG Anja

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Enjoy

Oh Anja, ich verstehe das so gut. Auch bei uns im Ort ist eine Hundetrainerin, die nur so um sich wirft, mit hochquitschenden Tönen, und Rucksäcken voller Leckerlis.

Sie wird von vielen umjubelt, und schaut man sich die Hunde dann an, vergeht zumindest mir, ganz schnell das Lachen!

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mialour

Warum ich so massiv werde bei jeglicher Ablehnung von "mal etwas deutlicher werden", was für mich NICHTS mit sinnlosem Draufhauen zu tun hat

Ich glaube da liegt der Kommunikationshase begraben.

Gerade virtuell über ein Forum kann man einfach oftmals nicht genau deutlich machen, wie man was genau meint und dann meint eine Maßregelung/eine Korrektur/"mal etwas deutlicher werden" bei jedem etwas anderes und das Ganze wird schwammig.

Für den einen ist ein deutliches "Hey" und ein Stupser in die Flanke die rohe Gewalt und bei einem anderen reicht die Dachlatte nicht aus.

Und da birgt sich für mich eine Menge "Gefahrenpotential" wenn es um Ratschläge bzgl. des Respekts oder Korrekturen geht, vor allem dann, wenn die Menschen nicht mal wissen wieso und das Gesamtbild nicht begreifen.

Die HH, die momentan mit Leckerlie Symptombekämpfung betreiben, die würden das mit einer Korrektur ganz genauso machen und das sollte doch nicht Sinn der Sache sein.

Ich für mich persönlich habe ganz einfach festgestellt, wieviel Arbeit es bedeutet an sich und seiner Haltung/Körpersprache zu arbeiten, sodass man eigentlich kaum etwas richtig "empfehlen" kann.

Wenn wir der Einfachheit halber mal die Ampel zur Veranschaulichung nehmen, dann ist 'grün' bei mir schlicht das leichte und für meinen menschlichen Mitgassigänger kaum wahrnehmbare Verlagern des Oberkörpers Richtung Hund.

Das ist eine Einschränkung, denn es bedeutet situativ "Achtung/bzw.lass das"- ich könnte es alternativ auch verbalisieren aber das hätte sicher nicht dieselbe Wirkung (aus Gründen der Emotionalität, des Nachdrucks usw.usf.).

Ebenso eine 'gewaltfreie' Erziehung und mir tausendmal lieber als z.B. ein Hund, der sich 120 Mal am Tag aufregt oder stranguliert.

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Bärenkind

Diesen Beitrag kann ich voll mit unterschreiben.

Dennoch müssen wir doch in der Lage sein, in einem Forum auch über das mögliche Spektrum der Korrekturen zu reden, DASS es sie gibt, DASS man sie individuell abstimmen muss, DASS man nicht nur durch eine Korrektur am Symptom eine rosarote Traumbeziehung bekommt etc.

Mein Problem ist seit Jahren, dass ich meine Arbeit im Grunde gar nicht hier beschreiben kann, immer nur irgendwie andeuten. Auch sträubt sich was in mir, Filme zu machen, die verdeutlichen, was ich meine und wie ich das arbeite. Da bekomme ich Bauchweh.

Erst diese Woche hatte ich Besuch von einer lieben Forums-Userin, die nach nur wenigen kleinen Körperkorrekturen, bei denen sie noch weit von ihrem Hund weg war, ein sehr hohes Maß an Respekt erlangte, was das Zerren an der Leine betraf. Dennoch habe ich mehr mit ihr "geschimpft", wenn sie das Loben vergessen hatte, als wenn sie nicht klar genug korrigiert hatte ;) .

Sie liest schon lange meine Beiträge, hätte es aber nie alleine umsetzen können. Und selbst nach 1,5 Stunden Training war sie noch "Körpersprache Teil 1", obwohl sie sehr talentiert ist.

Je mehr man sich aber bewusst wird und auch selbst schaut, wo könnten meine Fehler sein, an welchen Stellen im Alltag verhält sich mein Hund respektlos, wenn einen mal ein Trainer darauf hin gewiesen hat, desto eher kann man auch die Ursachen für unerwünschtes Verhalten Stück für Stück abbauen.

Nach 1,5 Stunden Arbeit und noch mal 1,5 Stunden Gespräch habe ich nach weiteren Stunden schon eine PN bekommen, in der stand, wie viele Kleinigkeiten ihnen im Alltag nun aufgefallen waren, in denen der Hund seine Respektlosigkeit ausdrückt. Hey, besser gehts doch nicht, als wenn man es SELBST merkt, oder?

Und die Userin kommt von einer etwas weiter entfernten, sehr bekannten Hundeschule mit einem großen Namen, dort wird nur geclickert und positiv verstärkt...

LG Anja

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mialour

Dennoch müssen wir doch in der Lage sein, in einem Forum auch über das mögliche Spektrum der Korrekturen zu reden, DASS es sie gibt, DASS man sie individuell abstimmen muss, DASS man nicht nur durch eine Korrektur am Symptom eine rosarote Traumbeziehung bekommt etc.

Das sehe ich auch so und verschweigen sollte man sie nicht, das wäre genauso pädagogisch unbrauchbar. Dennoch ist der Weg zur Erkenntnis oftmals sehr lang und auch unbequem. Man muss sich selbst reflektieren und im Zuge dessen feststellen, welche Defizite man aufweist.

Und hey, wer gesteht sich gern ein, dass ihm kein Respekt entgegengebracht wird und er nicht richtig führen kann? Also ist es doch einfacher, wenn man nach anderen (Blitz)Methoden sucht und man wird ja auch recht schnell fündig.

Eine bequemere Art der Erziehung und ein bisschen füttert man sich selbst, denn Rückschritte gibt es nicht ganz so viele, wenn man Würste stopft (wie soll der Hund auch bellen mit einer Handvoll Wurscht im Maul).

Viele User hier suchen Rat wegen eines bestimmten Verhaltens und wollen Antworten auf ihre Frage, wie man das denn abstellen kann. Ähnlich wie in einem Autoforum.. irgendwie verliert der manchmal Öl, was kann ich tun.

Und dann kommen auch Antworten aber oftmals nicht die, die der User hören will.

Er liest heraus, dass er irgendwie anscheinend fast alles falsch gemacht hat, der Hund respektlos ist und er zudem eine nicht ganz so tolle Bindung hat.

Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten.

Der User hält das für Quatsch und macht weiter wie bisher. Oder

Der User hakt nach und will genauer Wissen, mit welcher Methode er denn Respekt erlangen kann und dann wird es kritisch. Denn auch wenn es dem Hund bestenfalls nicht schadet und der HH noch soviel Verstand besitzt, die Dachlatte Zuhause zu lassen, wird es zu 98% nichts bringen. Und dann kommt wieder der Frust und alles geht von vorne los.

Und genau darum kann man eigentlich selten wirkliche Tipps geben oder gar "Anleitungen".

Man kann Fragen stellen und schauen, ob derjenige vllt. selbst dahinter kommt oder man kann von eigenen Erfahrungen (im Kontext) berichten, damit sich der Fragende bestenfalls etwas herausziehen kann.

Aber dennoch bleibt immer die Gefahr, dass etwas falsch interpretiert oder nur zu Teilen herausgezogen und dann halbherzig umgesetzt wird.

Da halte ich es wie bei Menschen mit anderen Problemen: Sie müssen von selbst kommen.

Und ein Forum reicht dafür nicht aus, es ist schlichtweg zu einfach sich Rat zu holen und es kann einen ja doch keiner 'kontrollieren' und über die Schulter schauen.

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Liebe Foris,

das Schlimmste was ich meiner Gina angetan hatte, waren die 10 Einzel-Trainingsstunden bei einem ... mit allem was es gibt an professioneller Ausbildung ... Diensthundetrainer der Polizei usw.)

:wall: ...nur weil ich dachte Agility könnte ihr Spaß machen und dafür ist eben der Standart-Grundgehorsam notwendig .... sie kann bei Fuß gehen ... platz und sitz konnte sie auch zuvor ... die krasse Methode aber zeigte mir das Gina Nerven hat ... sie hat gezittert :wall:

normal bei Terriern ... nee ...das beruhte auf einer Übung an der Gina am Boden verankert war und "Platz" machen sollte ... beim 1. Mal blieb sie nur knapp 9 Minuten liegen und es kam "Platz" und ein Ruck ...an der im Boden liegenden Leine die an einem Haken verankert war ... ich habe das 1. Mal meinen Hundi zittern sehen. Klar, gerne bin ich ein Weichei ... aber wir haben den Schei.. durchgestanden und die Trends im Hundesport können uns mal.

Nee, wir haben ein problemloses Teamleben und nur weil es jetzt gerade in Trend liegt ... Hundeschulen können uns mal :klatsch:

wir haben lieber Spaß zusammen, grüßele Nana

Ps. morgen ist Badetag .... super Wettervorraussagen =)

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Enjoy

Mialour, toll beschrieben.

Auch mir geht es so, das mein "grün" ein scharfer Blick in Richtung Hund ist....aber ich musste mich "kennen lernen" und neu definieren, herum experimentieren, und sehen, was wie bei Zoe ankommt. Ich wußte zu Anfang, dass ich in vielen Situationen mein Grün sparen kann, heute reicht grün zu 90 %.

Aber, wie ICH dahin gekommen bin, hat nichts mit den Wegen anderer zu tun.

Wie oft lese ich hier, "warum macht mein Hund dies und das".... es geht den Usern darum die Ultimative Sofort Lösung für dieses eine Problem zu bekommen. Die meisten haben nicht vor, sich selbst zu reflektieren, und sich neu zu definieren. Denn sie glauben nicht daran, dass das etwas mit dem Verhalten des Hundes zu tun haben könnte.

Man schreibt ihnen, dass das eigentliche Problem woanders liegt... doch das wollen sie nicht hören, klingt viel komplizierter als das "weg clickern" mit Würstchen.... denn dann müsste ICH mich ändern. Will ich das, oder will einfach nur dass der Hund sich ändert? Die meisten wollen letzteres, und verkennen die Tatsache, dass Hund sich nicht ändern wird, wenn Herrchen bleibt wie bisher! Die Probleme verschieben oder verlagern sich, und bald liest man einen neuen Thread mit dem Inhalt "also unser altes Problem haben wir im Griff, aber jetzt macht Hund dies und das". Und auch da kommt oft der User immer noch nicht auf die Idee, dass es nur ein neues Symptom für die selbe Ursache ist.....

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Bärenkind

Nana, sei mir nicht böse, aber wenn ich bei sowas nicht merke, dass es der letzte Schwachsinn ist, dann muss man solche Erfahrungen offenbar einfach machen. Warum auch immer.

Hilfreich finde ich das Beispiel im Moment nicht, denn genau darum geht es ja, dass nicht einfach sinnlos Gewalt angewendet wird, und schon gar nicht in der AUSBILDUNG. Es geht hier ja eigentlich um ALLTAGSPROBLEME.

Ich habe bisher mit meinem Hund am meisten gelernt, wenn es MIR richtig doll weh getan hat. Und zwar dann, wenn mir ein anderer Trainer oder Mensch sagte, was ich für eine Scheiße mache. Und ja, ich fand es immer unglaublich unpassend, unverschämt, taktlos und impertinent, was da behauptet wurde. Leider musste ich immer nach kurzer oder auch mal längerer Zeit eingestehen, dass der- oder diejenige Recht hatte... plöht, gell?

Vermutlich wäre ich selbst einer meiner "schlimmsten" Kunden ;) .

LG Anja

LG Anja

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Und deshalb werde ich in jedem Beitrag, wo hier jemand behauptet, man könne rein über Futter und positive Verstärkung jeden Hund durch jede Lebenssituation führen, laut brüllen und sagen, NEIN, das kann man nicht.

LG Anja
http://www.polar-chat.de/topic.php?id=70397&goto=1492442

Danke. Diese Leckerli Erziehung sollte verboten werden. Solch eine Erziehung bringt keinen Hundehalter auch nur einen Schritt weiter im Verständnis zur Gattung Hund.

Positive Hundeerziehung bedeutet, kein bisschen mehr vom Hund verlangen, als er wirklich in der Lage ist von sich aus zu geben. Und die Bindungsfähigkeit, die ich in der Lage bin dem Hund zu geben, ist das Leckerli für den Hund. Der Hund braucht dazu überhaupt nichts lernen, der Mensch muss lernen und begreifen, was er da für ein tolles Wesen neben sich hat. Der Hund trägt alles in sich, ich als Mensch muss mich auf ihn einstellen, damit er mir gibt was für unser Zusammenleben notwendig ist.

Dass es auch mal zu Missverständnissen kommen kann - ist doch normal. Aber bevor ich den Hund noch mehr verwirre, weil wir beide uns gerade anscheinend nicht verstehen, zeige ich doch besser mal kurz und bündig was ich eigentlich meinte.

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