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Gruppenstunde vs. Einzeltraining


Moonchild77

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Moonchild77

Hallo Foris,

ich habe wieder mal das leidige Problem "Hundeschule".

Aus dem Welpenspielgruppenalter sind wir ja nun schon eine Weile raus. Jetzt gehts ran an die Buletten in Sachen Gehorsam und UO. AKtuell möchte ich viel an der Problematik "Alles andere ist viel interessanter als Frauli" arbeiten. Sam reagiert wechselhaft. Mal ignoriert er mich total, sogar das Wienerl, mal ist er sofort bei mir. Entgegenkommende Hunde werden mal angepöbelt, mal ignoriert, mal bellt er aus Unsicherheit. Er möchte halt hin, spielen und toben. Aber solange er so an der Leine hampelt, gibts gornix :)

Das das mit guter Erziehung, Konsequenz und dem Älter werden wieder in den Griff zu bekommen ist, ist mir klar... die Frage ist nur: WIE erziehen?? Wo ansetzen? Hund packen?? Oder daran arbeiten, mich sooo interessant zu machen, dass er garnicht anders kann, als alles andere links liegen zu lassen??? Geht so was überhaupt??

Nun haben wir am Wochenende eine Hundeschule mit gutem Ruf besucht. Ich wurde zur gemischten Spielstunde eingeladen, wir waren zu 3. und die Hunde waren zwischen 6 Monten und 1 Jahr. Ein weiterer Goldie und eine Rießenschnauzer-Hündin waren mit von der Partie. Alles lief sehr gut. Danach wurde ich eingeladen, bei der Junghundegruppe dabei zu sein. Da waren es dann 8 Hunde, vom Sheltie bis zum Schäferhund und auch einige Mischlinge war alles dabei :) Geübt wurde das Platz, Bleib und Heranrufen, während Hundi also zielstrebig auf Frauli zurennen sollte und alle anderen Hunde im Platz bleiben sollten. Der Ablauf, die Erklärungen, der Humor beim Umgang mit Hund und Halter der Trainerin haben einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht.

Doch ich wäre ja nicht Jacqueline, wenn ich nicht wieder was zu meckern hätte :D

Mir fehlt halt da auch wieder die Flexibilität der Erziehungsmethoden. Da wird für jeden Hund Schema F hergenommen, egal ob nun Sensibelchen oder Macho.

Als Beispiel:

Sam ist fleißig dabei, die Rießenschnauzerhündin zu besteigen. Die Trainerin sagt, ich solle mit ihm das Abrufen auch in dieser Situation üben. Ich also Pfiff und Sam reagiert nicht, war ja nicht anders zu erwarten. Dann zeigte mir die Trainerin, wie man in solchen Situationen reagieren soll. Sie geht schnurstracks auf Sam zu, packt ihm am Hüftfell, zerrt ihn an selbem zu sich und fordert seine Aufmerksamkeit spielerisch, sobald sie diese hat, läuft sich motivierend rückwärts, Sam folgt freudig.

Tja, dann war ich an der Reihe und habe kläglich versagt. Alles war deutlich interessanter als ICH :wall: Und ich denke, einfach aus dem Grund, weil ich nicht der Typ bin, der sich körperlich beim Hund durchsetzen will und diese Durchsetzungen dann dementsprechend wenig beeindruckend ablaufen.... Plan B gabs da nun aber nicht. Ich muss lernen, zuzupacken. Fertig!

Was ist nun also besser/wichtiger:

Einzeltraining, um Methoden und Mittel und Wege zu erarbeiten, individuell auf Hund und Halter zugeschnitten, wie man sich interessant und zur absoluten Queen macht??? Denn wenn man das erreicht hat, braucht es doch irgendwelche Zerrereien am Hund garnicht???

Oder lebe ich da in einer Traumwelt und es ist absolut unmöglich, sich für einen pupertierenden Flegel soooo interessant zu machen, dass er jeglichen Jagdtrieb, Rammeltrieb oder diverse Kontaktaufnahmen zu Artgenossen vergisst??????

Mir ist klar, dass es wichtig und sinnvoll ist, in Gruppenstunden zu gehen. Vor allem wenn sie so locker und witzig gestaltet sind, wie die vergangene. Und wenn dann auch so strukturiert gearbeitet wird, dass kein Chaos und keine Unruhe entsteht, die sich überträgt. Toll war auch, dass 3 "fertige" Hunde dabei sind, die alles schon super beherrschen und man kann sich an Hund und Halter orientieren.

Im Einzeltraining fehlt das natürlich völligst und leider haben wir hier nicht sooooo häufig Hundebegegnungen, es sei denn, wir verabreden uns, klappt aber auch nur 1x pro Woche. Und ist ja dann immer der gleiche Hund :Oo

Also was meint ihr. Sollte ich mich auf einwas konzentrieren oder wäre "nur" Hundeschule ausreichend?

Die Option, nämlich eine Mischung aus beiden wäre natürlich auch möglich. Doof ist da halt nur, dass man dann mit zwei Philosophien arbeiten müsste... :Oo

Bin gespannt auf Eure Meinungen

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Ganz ehrlich gesagt. Ich würde, sofern es mit deinem Hund möglich ist und so wie du es schilderst ist es das, die Gruppe wählen. Mit meiner Hündin kann ich nur einzelunterricht gehen und fange langsam an, mich mit genug Abstand an eine Gruppe zu wagen.

Was das einschreiten des Trainers angeht, ich finde es in Ordnung. Dominanz verhalten kann man nur mit stärkerem Dominanzverhalten unterbinden, dass der Trainer dann so interessant war, dass er ihm nachlief, hat wahrscheinlich einen anderen Grund. Entweder hat er etwas mit der Stimme gemacht oder mit der Körpersprache....das war nicht weil er es war.

Mein Mädel ist sofort bei mir wenn ich entweder ganz tief nur "Hey" schreie (Strafe) oder ich quietsche "Hey, Puppi" (freude).........

Sicher denken sich die Leute dass man einen an der Waffel hat, wenn man herumquietscht, aber so funktionierts.

Um sie auf dich aufmerksam zu machen, würde ich versuchen ihr lieblinsspielzeug so interessant zu machen, dass sie nie weiß wann du es hervorholst.....also unter den arm klemmen und so richtig heiß drauf machen "aufpassen, gleich kommts" und mal nach 2 Schritten mal nach 18 Schritten hervorholen......die Möglichkeit die sich auch noch bietet wäre der Magnetball, ich habe meinem am linken Kragen hängen......wenn mein Mädel was richtig macht darf sie ihn sich nehmen mit dem Kommando "Nimms". Gestern erst lernten wir damit in gut 5 Minuten mit dem Kommando "verkehrt", rückwärts Fuß zu laufen.....

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Ich fände die Gruppenstunde auch für dich passender. Dieses Körperlichwerden ist nicht jedermanns Sache, aber manchmal ist das die passende "Antwort" auf ein bestimmtes Verhalten. Es wird ja nicht geprügelt oder sowas.

Ich persönlich habe da keinerlei Problem mit, einem Hund mal beherzt wohin zu fassen. Allerdings bin ich auch "pferdegeschädigt" - da kommt man mit Wattebällchen auch nicht immer weit.

Du fühlst dich ja auch sonst wohl in der Gruppe, von daher denke ich, daß du dort für euch den größten Nutzen ziehen wirst.

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Joss the Dog

Hey Jacqueline :)

Also, das, was Du schilderst, klingt echt toll für mich, also schilderst aus der Hundeschule :)

Und solange Du Dich wohlfühlst, finde ich: mach es weiter :) Du hast nun das erste Mal in der Fortgeschrittenengruppe hinter Dich gebracht und bist ja eigentlich begeistert :) So, wie es sich anhört :)

Und eigentlich schreibst Du es ja auch schon: DU hast versagt ( ist wirklich absolut nicht böse gemeint :) ), denn bei der Trainerin hat es ja geklappt :)

Ich hatte übrigens das Glück, dass meine Junghundetrainerin aus der Hundeschule auch meine Einzeltrainerin war.

Frag sie doch einfach mal, ob es die Möglichkeit gibt, dann hast Du nicht - wie Du so schön ausgedrückt hast - 2 verschiedene Philosophien :)

Für mich war der Mix aus Einzeltraining und Hundeschule, ersteres 2 mal wöchentlich, letzteres 1 mal wöchentlich, der ideale Fall zur Joss - Erziehung!

Nach und nach - allein schon aus Zeitgründen - hat sich das Einzeltraining dann auf einmal in der Woche reduziert, zur Zeit - auch hier wieder aus Zeitgründen - findet gar kein Einzeltraining mehr statt, aber da meine Trainerin ja auch meine Freundin ist, kann ich ihr jederzeit texten oder sie anrufen, falls was sein sollte ( was bisher GsD nicht war ^^ ).

Dieser Hüftgriff wurde uns auf dem Hundeplatz übrigens fast ganz am Anfang gezeigt, denn dieser wird auch praktiziert - laut meienr Hundeschule - ,sollten sich 2 Hunde eine Keilerei hingeben.

Viele denken ja, Beine wegziehen soll helfen, aber unsere Trainerin warnte uns massivst vor möglichen Verletzungen - eigenen, wie auch beim Hund.

Eigene deshalb, weil man sich recht weit runterbeugen muss, um an die Beine zu kommen und so sein Gesicht in die Beißnähe der Hunde bringt - die, wenn sie gerade im "Kampf sind, gar nicht merken oftmals, wo und wen sie beißen / beschädigen - außerdem die Verletzungsgefahr beim Hund: Beine wegziehen nach hinten - Hüfte, Sehnen, Muskeln stehen in einer solchen Situation wie der ganze Hund eigentlich unter Strom und der Hund ist völligst angespannt, niemand will dann ein gebrochene Hüfte oder eine gerissene Sehne.

Deshalb eben dieser Hüftgriff, von oben in die Hüfte gepackt, man bückt sich nicht so weit ( gut, es kommt auf die Größe der Hunde an :D:D , aber Du mit Deinem Goldie musst ja auch nicht bis zum Boden ;) ) und bis der Hund sich gedreht hat im Affekt zur Hüfte, ist die Chance groß, dass er merkt, Du bist es und keine Gefahr ;)

Mach doch einfach noch ein paar Mal mehr mit, auch die Häufigkeits machts aus, zumindest bei Joss war es so und ich hoffe, bei Deinem Sam wirds auch so sein :) Und frage, ob die Trainerin auch bereit ist, die anfänglich gegen Entgelt natürlich auch Einzelstunden auf Deinen Gassiwegen zuhause zu geben, wär ja echt ein Idealfall :)

Ich drück Dir die Daumen! :)

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Moonchild77

Danke für Dein Posting :winken:

Klar, sie hat Sam mit einem Wienerl dann abgelenkt und sich gefreut wie irre, dass er ihr nachgetappst ist.

Als ich ihn aus einer Situation rausholen wollte, juckte ihn nicht mal das Wienerl :(

Die Trainerin hat mir auch erklärt, dass ich mich so oft wie möglich zum Affen machen soll, bei jeder kleinsten Gelegenheit. Es soll mir egal sein, was andere von mir denken könnten usw. (was es mir ja auch ist). Doch soweit muss ich ja erstmal kommen... solange der Hund nicht zu mir schaut, brauch ich nicht ausflippen :Oo

Womöglich war bei Sam auch der Überraschungseffekt da. "Huch, wer hat denn da an mir gezerrt????"

Ich tu mir damit halt echt schwer. Aber wie Du schon erwähnt hast, man muss immer eine Nummer größer eingreifen, damit man etwas erreicht und vermutlich wird nach 2-3x das Zerren nicht mehr nötig sein :???

Wenn sich Hunde untereinander maßregeln, geht´s auch ans Fell. Da käme keiner auf die Idee, eine Klapperdose oder ähnliches zu werfen. Aber Hunde clickern sich auch nicht gegenseitig. Verstehst Du, was ich meine?

Bei dem einen Hund reicht ein Zupacken, der andere Hund reagiert womöglich viel besser auf die Klapperdose! Und für Deinen Hund ist das Größte sein Spieli, wieder ein anderer Hund wartet voller Vorfreude auf´Click und meinen Hund interessiert eher Nasenarbeit. Ball nachlaufen und her bringen macht er zwar auch, aber nach dem 5. Mal denkt er sich: spiel dein primitives Spiel mal ohne mich weiter :Oo (vermutlich habe ich keinen apportierfreudigen Golden Retriever, sondern eher einen gemütlichen Bernhardiner :D ) Selbst wenn ich die Quietschsau einpacke, die, die er nur im Schrank liegen sieht und die ich dann immer mal in die Hand nehme, hochwerfe, auffange und so tue, als hätte ich ne Menge Spaß :Oo , also selbst die Sau interessiert ihn nicht mehr, sobald wir zur Haustür draußen sind :wall:

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OldHemp2
Originalbeitrag

Die Trainerin hat mir auch erklärt, dass ich mich so oft wie möglich zum Affen machen soll, bei jeder kleinsten Gelegenheit.

Was soll das bringen? Hat die Trainerin das erklärt?

Meiner Meinung nach musst du dich nicht zum Affen machen, sondern ein Vorbild für deinen Hund werden. Das geht nicht von heute auf morgen (ich spreche da aus eigener Erfahrung :D ) und er soll lernen, dass es spannend ist bei dir zu sein, indem ihr zusammen etwas unternehmt.

Schließlich soll er dich als verlässlichen Partner kennen lernen und nicht als Äffchen...Unsere Hunde durchschauen dieses Theater sowieso...

Ich denke, dass eine Hundeschule meist eher kontraproduktiv ist, weil dort oft seltsame (oder auch falsche) Dinge gelehrt werden und es leider wenig gute Hundeschules gibt und die meisten arbeiten leider nach Pauschalisierungen...

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Moonchild77

@ OldHemp2:

Sam ist z.B. mal auf mich zugelaufen, Blickkontakt usw. Ich stand da und hab halt nur gesagt ja: Ja, so bist mein braver Bub!

Da erklärte mir die Trainerin, ich soll da ruhig bissi Party machen, jede noch so kleine Gelegenheit nutzen, in der Sam trotz Ablenkung von außen, also hier z.B. durch die anderen Hunde, Menschen, neues Umfeld, seine Aufmerksamkeit auf mich legt, ihm zu zeigen, wie toll das ist und das es sich für ihn immer lohnt....

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OldHemp2

Dass man den Rückruf zelebriert, kann ich gut verstehen.

Aber ich würde mich nicht bei jeder Gelegenheit zum Affen machen. Dein Hund soll dich doch als verlässlichen Partner/Vorbild erleben. Er wird das Theater sowieso durchschauen und ich weiß nicht, ob uns ein Hund dann wirklich ernst nimmt.

Ich mache mich lieber spannend, indem ich meinem Hund etwas beibringe, indem wir zusammen etwas unternehmen, zusammen über Baumstämme balancieren, springen, Nahrung suchen (Dummy), Dinge verliere, die er suchen muss etc..

Und vor allem muss man sich m.M. nach erst ein Vertrauen erarbeiten, das erreiche ich nicht über Affentheater, sondern über Verlässlichkeit, Humor, Spaß, Grenzen, Liebe, Ausgeglichenheit etc...

Denn auf Vertrauen basiert meist alles andere...

LG

Steffi

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Das finde ich auch gut so. Wir mussten Jacki dann immer beherzt durchknuffeln oder sowas... Im Laufe der Zeit braucht man das dann auch nicht mehr. Wobei ich Jacki immer noch lobe wenn sie zurückkommt oder sonstwas brav ausführt.

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