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Macht ihr mir bitte eine Kerze an...


kamiko

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kamiko

Bitte entschuldigt, wenn ich im Moment nicht so oft Rückmeldungen geben kann.

Ist nicht meine Art, ich bin nur einfach so müde und platt und mir fehlt es an Konzentration :wall:

Wegen der Vorsorge...

Ich kann wärmstens empfehlen, diese zu Zeiten zu regeln, in denen es noch möglich ist. Entweder, wenn man noch nicht krank ist oder zumindest dann, wenn noch alle geistigen Kräfte da sind.

Alter spielt da überhaupt keine Rolle :)

Mein Pops hat seine Dinge damals erledigt, als meine Lebensgefährte plötzlich verstorben ist.

Da hat er hautnah miterlebt, wieviel Verantwortung, Papierkram und Organisation auf mich zugekommen ist. Er wollte helfen, wo es ging, hatte aber oft die Möglichkeiten nicht, weil er einfach keine Rechte hatte.

Das hat ihn sehr gefuchst und deshalb hat er vieles schon geregelt, was mal eine Beerdigung angeht.

Andere Dinge wie Patientenverfügung, Vorsorgevollmachten u.Ä. haben wir direkt vor der ersten Biopsie gemacht, weil es Eingriffe waren, die viele Risiken hatten.

Mann, hab ich mir da den Mund fusselig geredet :motz: Aber ich hatte Glück, dass er einlenkte und die Ärzte uns dabei auch sehr geholfen haben.

Vollmachten für die Pflege und Bank hab ich ihm direkt vor der Chemo ans Herz gelegt,weil die Gefahr bestand, dadurch bettlägerig zu werden oder Infekte zu bekommen und mein Pops nicht mehr hätte aufstehen, geschweige denn zur Bank gehen können.

Und wie soll er ohne Geld auskommen...

Es war keine Zauberei, sondern hat furchtbar viel Kraft, Nerven und Geduld gekostet. Vor allem, weil ich von der Familie keine Unterstützung bekam und es alles als unwichtig abgetan wurde.

Ich hab ihn echt gepiesackt mit all diesen Dingen. Zu Hause oft geweint und geflucht, weil er nicht einlenken wollte. :kaffee:

Bin einfach nur am Ball geblieben. Ob er wollte oder nicht, aber ich wusste um die Risiken und hatte schon genug mit seiner Krankheit zu tun. Das hat ihm eingeleuchtet :)

Die Dinge wie Auto, Kleingarten, sein Boot haben wir immermal wieder im KH angesprochen. Jetzt in den letzten Tagen, als er auch noch sprechen konnte.

Das kam aber immerwieder von ihm :) Die Verkaufswerte, das Wann und Wie und wofür das Geld dann sein kann.

Ich hab einfach nur dagesessen. Nachgehakt bei Sachen, die ich nicht verstanden habe oder mir nicht ganz klar waren.

Und wie oft habe ich von ihm die Dankbarkeit gehört, dass er sich jetzt um nix mehr kümmern brauch als seine Genesung :)

Im Nachhinein hat ihn das alles sehr erleichtert :)

Deshalb meinte er auch zu mir, wenn alles vorbei wäre wären die anderen mal am Zug.... :kaffee: Ich solle mich dann ausruhen, ich hätte schon vorher genug getan und solle jetzt gucken, dass es mir gutgeht :)

Und dieses Geschenk ist wirklich wirklich kostbar und ich merke jetzt erst, wieviel Kraft und Organisation alles gekostet hat. :Oo

Und darf mich zurücklehnen, in Ruhe trauern und meine Zeit verbringen, wie ich möchte. :)

Anstatt von Termin zu Termin zu hetzen...

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Lucky2012

Es tut mir wirklich sehr leid!

Ich bewundere Dich für Deine Stärke. Nicht nur die eigenen Eltern, sondern auch den Partner viel zu früh zu verlieren, das ist wohl das Schlimmste was man sich vorstellen kann. Und trotz allem wirkst Du so gefestigt und optimistisch!

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Wahre Worte, Judith!

Das kann ich nur jedem auch raten!

Viel Kraft weiterhin!

Drückegrüße

Rosi

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Crispis

Ich seh diesen Thread erst jetzt. Mein aufrichtiges Beileid. Drücke dich ganz feste aus der Ferne und bewundere dich für deine Stärke!!!

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Hallo Judith,

wenn wir hier alle an dich schreiben, erwarten wir nicht, dass du immer gleich antwortest. Lass dir die Zeit, die du brauchst, das brauchst du jetzt.

Wir wollen dir moralischen Beistand leisten. Mehr können wir nicht tun. Es ist wenig genug.

Als meine Schwiegermutter starb, waren wir und auch die Ärzte sehr, sehr dankbar, dass sie uns eine Patientenverfügung gegeben hatte. So konnten wir in ihrem Sinne entscheiden, als sie es nicht mehr konnte. Was ihren Nachlass betraf, sah das ganz anders aus. Es gab sehr unschöne, heftige Auseinandersetzungen - obwohl "bei ihr nichts zu holen war". Das hat uns sehr belastet.

Das ist für uns Anlass, jetzt für uns alle Dinge jetzt zu klären und festzulegen, damit unseren Kindern so etwas erspart bleibt. Wir sind noch nicht fertig damit, aber wir sind dabei.

Deine Geschichte hat mich noch einmal "auf Trab" gebracht. Vor 2 Jahren wäre mein Mann fast über Nacht gestorben und konnte nur durch eine Not-OP gerettet werden. Das hat uns gezeigt, wie schnell alles zu Ende sein kann und dass wir nicht auf unser Alter warten sollten.

Danke für deine Denkanstöße.

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kamiko

Es ist so weit....

Die ganze Macht der Trauer und des Verlustes kommt bei mir durch.... :Oo

Morgen um 11Uhr ist die Trauerfeier mit anschliessender Einäscherung und ich weiss nicht, wie ich den Tag durchstehen soll :Oo

Das schlechte Verhältnis zu meiner Mutter und meinen Zwillingsgeschwistern hat sich in den letzten Tagen mehr als bestätigt.

Morgen werde ich sie zwangsläufig wiedersehen und ich weiss nicht, woher ich die Kraft nehmen soll, mich aufrecht zu halten.

Ich werde mit der Schwester meines Vaters dorthin gehen, mein Freund darf leider nicht anwesend sein :(

Könnt ihr mir bitte nochmal eine Portion Kraft und Zuversicht schicken... :kuss:

Mir fällt dieser Gang so schwer, nicht nur wegen meinem Popsi sondern auch wegen der Kälte, die mir entgegenschlagen wird :Oo

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Ninchen0_15

Es tut mir so leid, dass Dir zusätzlich zum Verlust Deines Vaters auch noch diese "ungute" Familiensituation das Herz schwer macht! :(

Ich werde morgen an Dich denken!

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kamiko

Danke....

Ja, die Situation ist und war nicht immer einfach.

Nur schmerzt es jetzt umso mehr :(

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Hallo Judith,

es ist die schwerste Zeit jetzt. Morgen die Trauerfeier und Einäscherung wird dir alles abverlangen.

Gut, dass deine Tante dich begleitet. Aber warum darf dein Freund nicht anwesend sein? Er ist doch dein Lebensgefährte.

Auf jeden Fall werde ich in Gedanken ganz feste neben dir sein. Eine Kerze soll dann auch hier brennen. Du schaffst das! Egal wie. Lass die Kälte draußen, konzentriere dich nur auf dich und deinen Popsi. Denk an all die schönen Dinge, die euch verbinden. Denk an die intensive Zeit, die ihr im Krankenhaus miteinander hattet. Versuche, die anderen auszublenden.

Ich kenne dieses Gefühl so gut. Auf der Beerdigung meiner Mutter, mit der ich vorher einige Jahre keinen Kontakt hatte, schlug mir von allen anderen Anwesenden genau so eine Kälte entgegen. Nur unsere Töchter, meine Schwester und deren Mann waren "auf meiner Seite". Die meiste Zeit habe ich es geschafft, mit meiner Mutter innerlich Zwiesprache zu halten. Da ging es so einigermaßen.

Für Morgen schicke ich dir viel Kraft und Wärme, dass du bei dir bleiben kannst und alles gut hinter dich bringen kannst.

Fühl dich lieb in den Arm genommen.

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