Zum Inhalt springen
Registrieren

Schutzhundausbildung als Sport - Kritik (auch von Udo Gansloßer)


Dota

Empfohlene Beiträge

Originalbeitrag

Mir geht`s eben gerade um die Ortsvereine in Kleinkleckersdorf, die ihre Hunde so "erziehen" wie es vor 25 Jahren üblich war.

LG Birgit

Ich möchte dich jetzt wirklich nicht angreifen, aber wieviele Vereine hast du wirklich von "innen" gesehen? Du verallgemeinerst mir da ein wenig zu sehr.

Es gibt überall solche und solche Ausbilder... wenn man mit einem Ortsverein schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann man das (denke ich) nun nicht auf alle Ortsvereine übertragen. :)

Link zu diesem Kommentar
  • Antworten 138
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • Flohsack

    22

  • hansgeorg

    18

  • gast

    17

  • Gamenes

    10

Top-Benutzer in diesem Thema

snoopy1997

Ich selber betreibe (leider) keinen Schutzhundesport, ganz einfach weil mein Hund darauf keine Lust hat und ich es nicht einsehe ihn zu etwas zu zwingen was nicht sein muss.

Durch Vpg hat man, wenn der Hund richtig aufgebaut wurde (also über Beute) seinen Hund meiner Meinung nach in einem hohen Erregungslevel besser unter Kontrolle, als manchen untrainierten Hund.

Es ist ja nicht so, dass Hunde einfach auf den Platz gelassen werden und sich den nächst Besten Schutzdienst Arm suchen und reinbeißen. Die Hunde müssen am Versteck zuerst verbellen, sie müssen den Figuranten zum Richter begleiten und dabei nicht in den Arm beißen, sie müssen um überhaupt Prüfungen laufen zu dürfen die Begleithundeprüfung haben.

Außerdem handelt es sich bei Hunden um Raubtiere, diese sind eben immer mit Vorsicht zu genießen und trotzdem würden nicht verrückt gemachte Tiere niemals grundlos beißen! Das hat jedoch nichts mit dieser Sportart zu tun, wenn sie richtig aufgebaut wurde. Der Hund im Film hat wahrscheinlich einfach schlechte Erfahrungen gemacht. Das mit einer Sportart zu "erklären" finde ich naiv.

lg

Link zu diesem Kommentar

@ Silvia :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Sie brauchen aber nun einmal eine Begründung, weshalb der Hund so zugebissen hat. Ein Fehlverhalten der Tierpflegerin kommt natürlich nicht in Betracht, sie hat ja nur die Tür geöffnet und wurde sofort angefallen. Leider kann der Hund nicht reden, denn so kennen wir nur die Sicht der Pflegerin, nicht die des Hundes.

Link zu diesem Kommentar

Ich habe mir das filmchen eben auch angeschaut und was mir da als erstes auffällt ist, dass sportliche Ausbildung mit der Diensthundausbildung in einen Topf geschmissen wird. Die Beiden Ausbildungen sind jedoch in einem grundsätzlichen Punkt total verschieden. Der Sporthund wird auf den Hetzarm= Beute gearbeitet, der Diensthund wird auf Mann abgerichtet.

Ich kann bei unseren Sporthunden mit den Armen wedeln und hüpfen und rennen soviel ich will habe ich keine Beute bei mir hopsen die mir, wie jeder andere Hund auch, nur lustig neben her. Vielleicht fordern sie mich bellend dazu auf eine Beute hervor zu zaubern aber mehr nicht. Vor einem Diensthund würde ich derartiges Gebaren nicht unverletzt überstehen.

Macht ein Sporthund bei Einstellung der Beuteaktion (Helfer stellt sich ruhig und die Beute ist tot und unbeweglich) nicht auf Kommando aus und passiert das während einer Prüfung dann ist die Prüfung gelaufen weil der Hund disqualifiziert wird. Würde ein Diensthund bei Einstellung der Kampfhandlung seinen Biss lockern, wäre so mancher Straftäter sicher wieder weg. Die müssen festhalten bis ihr Hundeführer sie aushebelt.

Klar gibt es noch immer genügend schwarze Schafe in der Sporthundausbildung aber die gibt es auch in den Bereichen AGI, Obi und THS.

Ich selbst betreibe Obedience und IPO und was mir immer wieder auf Obi-Prüfungen auffällt ist das sehr korrekte Arbeiten und die hohe Frustrationstoleranz der gleichzeitig im IPO geführten Hunde. Das ist ein ganz anderes Bild- Spannung und unbedingte Leistungsbereitschaft sind für mich persönlich dort oftmals sichtbarer als bei rein Obi-geführten Hunden und das obwohl die Ausbildungsmethoden doch identisch sind.

Für mich ist IPO mit Andiamo einfach Spaß. Er ist die süßeste Lusche aller Zeiten, aber er hat Spaß dran und ihn zu sehen wie er stolz wie Pudel nur sein kein den Ärmel vom Platz trägt und den dann jedem einzelnen Zuschauer zeigt und gelobt werden will, was für ein toller Kerl er doch ist, ist einfach schön. er wird sicher nie eine Prüfung laufen.

Bei Farinelli ist das was anderes, sein Spaßlevel ist unermesslich hoch, für ihn wird es irgendwann wichtig werden auch unter diesem Eregungslevel Gehorsam zeigen zu können. Er ist rieblich eh ganz anders als Andiamo, er ist ebenfalls jagdlich orientiert und auch hier benötige ich Gehorsam unter sehr hoher Erregung. Farinelli sehe ich schon irgendwann, wenn er alt genug ist auf der ein oder anderen IPO-Prüfung (natürlich pudeltypisch aufgebrezelt) aber auch er wird Obedience gehen und dort sicher durch seinen Eifer in der Zusammenarbeit auffallen.

Jeder Sport ist nur so gut, wie der, der ihn betreibt. Man kann Hunde wirklich zu gefährlichen Hunden ausbilden aber mit einer überlegten und verantwortungsvollen Sportausbildung schafft das keiner.

Link zu diesem Kommentar
snoopy1997

Ich finde es schade, dass immer auf dieser einen Sportart herum gehackt wird. Ist es denn ok dass beim Agility viele Hunde verrückt gemacht werden, weil sie keine Ruhe lernen? Darüber wird nicht viel gesprochen.

Um beim Thema zu bleiben, da müsste man wissen ob der Hund neu war oder schon länger im Zwinger saß. Und ob über seine Vorgeschichte etwas bekannt ist. Gerade eine Tierpflegerin hätte wissen müssen wie man sich dem Hund gegenüber verhalten sollte, finde ich.

Link zu diesem Kommentar

Danke, Lockenwolf!

Ich weiß noch, wie ich mit meinem ersten Hund von IPO zu KNPV gewechselt bin. Prüfungsreife war nicht mehr zu erreichen, weil der Hund halt brav, wie er es gelernt hatte, sofort ablies. Davor war es schon schwer genug, ihm "zu erklären", dass es jetzt um einen Vollschutz geht und der Platz und alles andere ganz anders aussieht.

Und beim ersten reinen KNPV-Hund war dann das "AUS" immer noch ein echtes Problem für mich. Wie bekomme ich den Hund ohne massive Einwirkung dazu, auf Kommando einzustellen, wenn er jetzt immer weiter halten muss, auch wenn der Helfer einstellt?

Sport und Dienst sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ein Sporthund braucht einen typischen Hundeplatz mit einem typischen Helfer mit Ärmel, sonst funktioniert er nicht. Das sieht man immer schön auf den großen Prüfungen: Wer nicht in Stadien mit Zeltverstecken trainieren konnte, kommt kaum durch, weil Hund nicht weiß, was er tun soll.

Beißen im Zwinger hat nichts mit irgendeiner normalen Hundeausbildung zu tun. Und wenn ein Depp auf dem Hinterhof Mist macht oder der Hund einfach nur territorial ist und die Pflegerin sich ungeschickt angestellt hat, dann kann da kein Sport der Welt etwas zu. Und, so leid es mir für die Dame tut und so verständlich ihr Verhalten war, als sie gebissen wurde, hat sie sich ja nun auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert.

Link zu diesem Kommentar
Bärenkind

Es ist schwierig, hierzu etwas zu schreiben, da ich inzwischen der festen Überzeugung bin, dass dieses Thema so stark polarisiert, dass man mit sachlichen Argumenten nicht gehört wird. Mir geht es nicht darum, irgendjemanden zum Schutzhundesportfan zu bekehren. Wer dieses Thema nicht mag, der muss es nicht mögen. Ich mag auch nicht alle Hundebeschäftigungsarten.

Der Fernsehbeitrag gefällt mir nicht. Und ich finde ihn nicht sachlich. Nur weil ein großer Name zitiert wird, wird er nicht objektiver.

Was mich stört, ist der Umstand, dass eine sogenannte zivile Ausbildung für Diensthunde mit der sportlichen Arbeit gleichgesetzt wird und als "Scharfmachen" bezeichnet wird.

Kritikpunkte sehe ich jedoch am klassichen Vereinsschutzdienst mindestens genauso viele, wie Ihr bzw. der Bericht sie zeigt. Das liegt aber nicht an der Schutzdienstarbeit schlechthin, sondern an denen, die mit falschen Motivationen in diese Arbeit gehen.

Viele Jahre Beobachtung und Studium der Szene, viele Gespräche mit vielen verschiedenen Schutzdienstmenschen brachten mich zu folgendem Ergebnis:

Ja, es gibt ihn, den "guten Schutzdienst", der aber von den eingefleischten Betreibern des Sportes als Witz abgetan wird. Dabei wird der Hund ausschließlich auf den Jute-Ärmel konditioniert, und wenn dieser fehlt, wird auch nicht gebissen. Der Aufbau erfolgt langsam und spielerisch. Dieser Schutzdienst wird von Menschen betrieben, die für ihre Hunde auch noch andere Beschäftigungsmöglichkeiten sehen, die nicht zwingend auf eine IPO hin arbeiten, und die nicht an großen Pokalen interessiert sind.

Und dann gibt es all jene, für die Hundesport und Auslastung ausschließlich Unterordnung, Schutzdienst und Fährte bedeutet. Hunde, die völlig anders gehalten werden, Hunde, die von klein auf wenig bis gar keine Sozialkontakte haben, Hunde, die nur ihre Zwingeranlage und den Hundeplatz kennen. Und das sind sehr oft eben Hunde, die vor allem auch zur Zucht verwendet werden sollen.

Hunde aus so genannter Leistungszucht verkaufen sich besser. Im Gebrauchshundebereich bedeutet das in der Regel, dass die Elterntiere eines Wurfes beide die IPO1 haben müssen, also die erste Schutzdienstprüfung. Und hier setzt dann das Problem an. In vielen Gebrauchshundekreisen wird auf Erziehung keinen Wert gelegt, die Hunde sollen Prüfungstauglich werden. So wachsen sie oft bis zu einem Jahr einfach heran, und dann wird innerhalb von wenigen Monaten das in sie herein geprügelt, was sie in einer Prüfung in Perfektion zu zeigen haben. "Trieb", Drill, Unterordnung.

Viele dieser Hunde haben nur diese Schutzdienstwelt. Sie kennen keine Wälder, kein Familienleben, keine Schmuseeinheiten, kein soziales Miteinander. Sie sollen Pokale bringen und vor allem eins: Geld.

Würde man mit diesen Hunden von klein auf sinnig arbeiten, würde man sie so aufbauen, dass sie zwar ihre "Arbeit" machen, aber immer ansprechbar bleiben, würde man relativ lange brauchen, um ans Ziel zu kommen, und man hätte nicht unbedingt das Bild, was die Richter sehen wollen. Einen "triebigen" Hund.

Um "oben" mitzulaufen braucht es diesen Trieb, es braucht die Schmerzreize, um den Hund noch zu erreichen, und bei vielen Hunden braucht es leider auch die Schmerzreize, um sie überhaupt zum Beißen zu bringen. Da schafft sich ein Mensch einen vielversprechenden Welpen an, will mit dem züchten, und dann merkt er mit der Zeit, dass der gar keinen Bock auf Schutzdienst hat. Tja, dann wird er eben zu seinem "Glück" gezwungen, irgendwann beißt vermutlich fast jeder Hund, wenn man ihm lange genug zusetzt.

Nur zwischen den verschiedenen Herangehensweisen, die ich hier nun beschrieben habe, liegen Welten. Und diese Welten wurden seitens des TV-Beitrages noch nicht mal im Ansatz heraus gearbeitet. Hier hat jemand noch nicht mal 3% recherchiert, aber mal einen bekannten Namen als Gegendarstellung und Pseudofaktenschaffer aufgeführt. Das ist für mich wie die norddeutsche Unsitte, nach einer eigenen Aussage noch "isso" hinter den Satz zu hängen, als würde es dadurch wahrer.

Mich würde interessieren, wie viel Prozent in Deutschland auf den Gebrauchshundeplätzen "guter" Schutzdienst gemacht wird, und wieviel tier- und menschenschutzrelevant ist. Es pauschal zu verbieten wird nichts bringen. Es muss Aufklärung her, die Generationen müssen wechseln, neue, gut ausgebildete Trainer und Helfer müssen nachrücken.

Dieser Prozess hat in den Gebrauchshundevereinen schon begonnen, wird aber genauso lange brauchen, wie alles, was eine lange Tradition hat.

Ich frage mich auch, wie viele Hunde prozentual Menschen verletzen, weil sie schlicht nicht erzogen sind, aber noch nie im Schutzdienst geführt wurden, und wie viele "ausgebildete" Schutzhunde es wirklich sind, die wie im Film beschrieben zupacken.

Leider fragen viele, die diesen "Sport" machen wollen, nicht danach, ob ihr Hund sich dazu eignet. Sie hinterfragen nicht die Methoden, sie machen einfach, was ein sogenannter Ausbilder ihnen sagt.

LG Anja

Link zu diesem Kommentar

Entschuldige Bärenkind, aber auch du wirfst hier viel durcheinander.

Wie ein Hund gehalten wird, hat nichts mit dem Sport zu tun, der ausgeübt wird. Die Haltung hat aber einen riesigen Einfluss auf das Verhalten. Nur werden diese Leute auch ohne IPO die Haltung nicht überdenken.

Und Schmerzen in der Ausbildung sind sicherlich nicht mehr zeitgemäß, aber auch die machen keinen Hund per se gefährlich.

Nach deinen Ausführungen müssten hier in den Niederlanden Tausende hoch gefährlicher Hunde herumlaufen. Denn hier wird weder modern noch auf Beute ausgerichtet ausgebildet. Auch der Platz und ein für den Hund erkennbarer Ärmel fehlen. Trotzdem funktioniert es.

Und gerade um im IPO-Sport "oben" mitzulaufen braucht man einen sehr gut ausgebildeten Hund, der ganz klare Bilder kennt und sehr deutliche Wechsel der verschiedenen Arbeitsbereiche zeigt. Sonst fehlen nämlich die entscheidenden 1 oder 2 Punkte, realistisch sind es eher mehr Punkte.

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...