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Hunde sind auch eifersüchtig


gast

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Die eifersüchtigen Hunde, die ich bisher kennengelernt habe, waren eher die, die sehr viel Aufmerksamkeit bekommen haben und wo man dann von den Besitzern hört:

Ein Zweithund geht nicht....

Ich kann keinen anderen Hund streicheln....,

er/sie ist so schrecklich eifersüchtig!

und wo man durchaus das Gefühl haben konnte, sie finden diese Eifersucht des Hundes schmeichelhaft.

Wenn man Eifersucht als Angst vor Verlust des Sozialpartners betrachtet, setzt das voraus, dass ein Hund der ungemütlich wird, wenn sein Mensch sich einem anderen Hund zuwendet, sich Gedanken darum macht, dass es nicht bei diesem Streicheln bleibt.....!

Und das glaube ich persönlich nicht.

Ich selber hatte noch keinen eifersüchtigen Hund, wenn ich mal die nicht einbeziehe, die anmarschiert kommen, um sich auch einen Teil der Streicheleinheiten abzuholen, aber da habe ich eher das Gefühl, meine Schmuserei mit einem der anderen, weckt auch ihre Lust zum Kuscheln.

Wenn ich mich draussen mit einem anderen Hund beschäftige, hat dass noch nie einen meiner Hunde interessiert!

 

Ich denke eher, dass es an der Qualität der Aufmerksamkeit liegt und an der falschen Aufmerksamkeit.

Leute, die sich durch die Eifersucht geschmeichelt fühlen, nehmen ihre Hunde in vielen Situationen gar nicht richtig wahr und interpretieren viele Verhaltensweisen meist sehr vermenschlicht und Ich-bezogen, anstatt zu verstehen, was macht der Hund gerade aus hündischer Sicht.

 

@Eva:

Das kommt ganz drauf an: Wenns grad passt, wird gemeinsam beschäftigt, wenns grad nicht passt, kriegt der Mitmischwollende eine andere Aufgabe - und das kann halt dann sein, auf seinem "Bettchen"...lach....zu liegen - und dann gibts Rollentausch, wenn nötig: Dann darf der andere abliegen (oder einen Kausnack vertilgen oder was weiß ich - was er gerne mag) und der Mitmischer kommt dran, wenns ihm wichtig ist.

 

menno - zu spät gelesen: Es geht um Zuwendung.

Ey, die hab ich ohne Limit zur Verfügung und hab auch schon gelernt, mit einer Hand äußerts befriedigend gleichzeitig zwei Hunde zu kraulen - macht insgesamt gleichzeitig 4 Hunde - und bei zB. 7 Hunden (als wir öfters bei 5 Afghanen und Mixen mitgelebt haben) ging das phne Zwistigkeiten in für die hunde passendem Rhythmus im Wechsel. ..lach...

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Ninchen0_15

Hier ist es aber so, dass es auch genug Momente gibt, wo jeder Hund mal einzeln beschmust werden kann, weil er eben gerade bei einem der Menschen liegt, die anderen was Wichtigeres zu tun oder eben im Augenblick auch einfach keine Lust auf Schmusen haben.

Oh je, jetzt fällt mir echt auf, dass z.B. Sophie jemand ist, der ihre Ressourcen seeeehr wichtig sind, aber ich gehöre da wohl tatsächlich nicht zu, die würde sich wirklich eher um einen ollen Kauknochen kloppen als um mich!

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Fusselnase

Wenn man Eifersucht als Angst vor Verlust des Sozialpartners betrachtet, setzt das voraus, dass ein Hund der ungemütlich wird, wenn sein Mensch sich einem anderen Hund zuwendet, sich Gedanken darum macht, dass es nicht bei diesem Streicheln bleibt.....!

 

 

So weit würde ich auch nicht gehen. Hm, vielleicht ist es so, dass genau das die Eifersucht ausmacht und dass man den Begriff deshalb nicht auf Tiere übertragen kann. Aber irgendein Gefühl ist da doch, so ein "Hey, ich bin auch noch da!". Aber irgendwie fordernder als wenn der Hund einfach nur auch schmusen möchte.

Ist schwer zu beschreiben (für mich ist das auch neu, denn mit Resa und Ylvi habe ich auch das erste Mal schmusige Hunde, von Alma vielleicht abgesehen).

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Ninchen0_15

Ich denke eher, dass es an der Qualität der Aufmerksamkeit liegt und an der falschen Aufmerksamkeit.

Leute, die sich durch die Eifersucht geschmeichelt fühlen, nehmen ihre Hunde in vielen Situationen gar nicht richtig wahr und interpretieren viele Verhaltensweisen meist sehr vermenschlicht und Ich-bezogen, anstatt zu verstehen, was macht der Hund gerade aus hündischer Sicht.

 

Ja, das meinte ich natürlich, das sehe ich genauso!

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Fusselnase

Oh, ich hoffe, ihr werft mich mit denen nicht in einen Topf!

 

 

(Wenn Ylvi eifersüchtig ist, bin ich entzückt und streichle sie und sage: Ja, du bist die Allerwichtigste. :D )

 

Mir ist bewusst, dass das mit mir als menschlichem Individuum gar nix zu tun hat. Sie ist eben so süß, da kann ich gar nicht anders. Aber ich weiß schon, dass sie (nur) ein Hund ist.

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Ninchen0_15

Ach, Quatsch, damit sind bestimmt nicht Menschen wie du mit so entzückenden Ylvis gemeint!

Die Qualität der Zuwendung ist natürlich auch nicht immer der Grund, ich denke, es gibt auch viele Hunde, die einfach in ihrem Leben nie ausreichend Aufmerksamkeit bekommen haben und diese jetzt "eifersüchtig" einfordern, so wie zB. Sophie auch erst mühsam lernen musste, dass es hier genug zu fressen für alle gibt.

Ich für meinen Teil glaube bei hündischer Eifersucht (und menschlicher) tatsächlich eher an eine Art der Angst vor Ressourcenverlust, aber auch das ist natürlich ein Gefühl, ein durchaus unangenehmes und ernstzunehmendes, mit dem man Hunde nicht alleine lassen sollte.

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Umso selbstbewusster und unanbhängiger der Hund ist, so meine Erfahrung, umso weniger oft neigt er zur Eifersucht. Ich habe zwei Gegensätze hier sitzen. Dr eine ist überhaupt nicht eifersüchtig/ressourcenverteidigend (beschützt aber durchaus) - der andere schon. Zeit & Geduld, Belohnungen und Verständnis führen zu weniger Eifersucht. Ging es zuerst gar nicht, dass der ERSThund gestreichelt wurde, ist das heute kein Problem mehr (ich habe immer zuerst den Zweithund gestreichelt beim nach Hause kommen, denn ich belohne den mit der geringeren Frustrationstoleranz zuerst!) - auch die Reihenfolge ist nicht wichtig, doch belohne ich den Zweithund noch immer fürs Aushalten (mit Zuwendung, denn die will er ja). Bei Fremdhunden ist das eine andere Sache, das muss er für jeden Hund neu lernen, das ist der Deprivat in ihm, der noch schlechter generalisiert als ein "normaler Hund".

Eifersucht ist ein schreckliches Gefühl und man kannn viel gegensteuern, wenn man den Hund nicht klein hält und sein Selbstbewusstsein stärkt. Dazu gebe ich dem Bedürfnis auhc zunächst nach und arbeite kleinschrittig an der Frustrationstoleranz.

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Kennt jemand das Buch "Der Junge , der wie ein Hund gehalten wurde"?

 

Das ist ein Buch, das zwar über Menschen geschrieben wurde, jedoch sind darin grundlegende Dinge zu Hirnfunktionen dargestellt, die so ähnlich auch bei Hunden beobachtbar sind, hinsichtlich massiver Zuwendungsdefiziten, Traumata usw. und deren Folgen und den Möglichkeiten, diese individuell, peu a`peu aufzufüllen, auszugleichen usw.

 

Gerade "Eifersucht" ist da sehr relevant.

 

http://www.amazon.de/Junge-Hund-gehalten-wurde-Kinderpsychiaters/dp/3466307686

 

Kann ich wärmstens empfehlen.

 

Auch was Deprivationen betrifft.

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Finde das sollten wir schon mal näher beleuchten und nicht einfach Ressourcenverteidigung (ich=Kauknochen) und Eifersucht (ich=wichtiger Bindungspartner) gleichsetzen.

Ich würde das mit der Ressource nicht so negativ sehen. Der Hund verteidigt dich als Ressource, weil du ihm wichtig bist -genauso wie ihm der olle Knochen, sein Haus sein Boot sein Auto etc. wichtig sind.

Ressourcen sind ja "Dinge" im weitesten Sinne (können also auch Menschen sein), die er für sein Leben /für ein komfortables Leben braucht. Das zu verteidigen gegen Konkurrenten sehe ich als stinknormales Hundeverhalten an.

Ich fühle mich durch diesen Gedanken ("er verteidigt mich als Ressource") nicht beleidigt oder zum *Eigentum* à la oller Knochen degradiert, im Gegenteil, er zeigt damit, dass er meinen Wert für ihn erkannt hat ;)

Ganz früher hab ich das übrigens auch so gesehen: ich gehöre mir (und nicht meinem Hund) und darf streicheln wen ich will. Aber man lernt ja dazu :)

 

@Duoungleich

das Buch klingt schrecklich

hast du es ganz gelesen?

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@Juline:

Ja - ist eines meiner Lieblingsbücher und liegt bei uns in der Arbeit in der Bibliothek aus. Wird uns sehr stark emp(be)fohlen, es zu lesen, von unserem Heimpsychologen.

Es ist schrecklich - interessant und auch Mut machend!

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