Freilauf ohne "Straßentraining"?

[Fiona01]

Sehe ich genauso wie Helena, da haben die anderen Hundehalter nen Knoten im Gehirn.

[piper1981]

Das gehört sich doch wohl so. So viel Sorgfaltspflicht sollte ich meinem Hund gegenüber doch besitzen. Viel Hunde sterben weil der Hundebesitzer zu sorglos ist.

Offensichtlich ja nicht, sonst bräuchte Silkie ja keinen thread zu dieser Frage eröffnen

[NeinAusPfui]

Ich bin der Meinung, dass an einer Straße ein Hund immer angeleint sein sollte auch mit Straßentraining. Denn auch perfekt erzogner Hund kann mal ausbrechen aus seinen üblichen Verhalten. Ich könnte in beiden Fällen auch nur begrenzt mitleid zeigen, wenn er dann doch überfahren würde. Und das Mitleid gilt dann dem armen Tier.

Freilauf birgt immer Risiken aber an einer Straße ist das Risiko einfach zu hoch ! Ich würde es mir nicht verzeihen so ein Familienmitglied zu verlieren. Für solche Spatziergänge gibt´s bei mir die Flexi   7 Meter reichen zum Pipigang

[gast]

Ich muss jetzt mal eine Frage loswerden, einfach damit ich nicht an der Hundehalterwelt verzweifle... Wie seht ihr das denn: Kann man einen Hund in einem Wohngebiet frei laufen lassen, wenn er nicht zuverlässig den Bordstein als Grenze kennt?

 

 

 

Also ich würde das nicht am Bordstein festmachen, der Hund muss hören und nicht auswendig lernen  . 

 

 

Zum Thema Bordstein: Ob Hunde die vielen verschiedenen Arten von Bordsteinen als solche erkennen und als Grenzen generalisieren? Ich zweifle daran. 

 

Andererseits: Hier ist kürzlich eine Hündin die erst seit 1 Woche in Deutschland war im Park angegriffen worden, hat sich losgerissen und ist Richtung nach Hause gerannt. Und die hat tatsächlich am Bordstein erst "Sitz" gemacht, bevor sie weiter gerannt ist. Die Besitzerin hatte das an genau dieser Stelle immer geübt (1 Woche) und ich bin schon sehr baff, dass die Maus sich das merken konnte obwohl sie wirklich gestresst wegrannte und sehr kopflos wirkte. 

Ging zum Glück gut aus die Geschichte.

[gast]

Ich treffe hier auch fast täglich HH, die ihre Hunde an Straßen nicht anleinen.

Es handelt sich sehr oft um Border.

Ich habe ja selbst einen Border-Mix und festgestellt, dass jedes Argument an den Leuten vorbei rauscht.

In den meißten Fällen bekomme ich dann noch gesagt, dass ich meinen Hund nicht gut erzogen habe, denn ein Border klebt immer und überall an der Hosennaht!

Ich glaube, es ist sinnlos überzeugen zu wollen und man kann sich und seinen Hund vor solchen HH nur schützen.

Ansonsten kann ich mich nur der Meinung von Riko anschließen.

[Mixery]

Ich würde mal bei den Vorschriften deiner Stadt nachsehen, hier ist in sämtlichen Wohngebieten Leinenzwang. Vielleicht hilft es schon darauf hinzuweisen? Und nein du bist nicht komisch in deinen Ansichten. Ich würde meinen Hund niemals in einem Wohngebiet, geschweige an einer Straße ableinen, oder gar neben der Straße an der Flexi 7 m vor mir laufen lassen.

[gast]

Ich würde mal bei den Vorschriften deiner Stadt nachsehen, hier ist in sämtlichen Wohngebieten Leinenzwang. Vielleicht hilft es schon darauf hinzuweisen? Und nein du bist nicht komisch in deinen Ansichten. Ich würde meinen Hund niemals in einem Wohngebiet, geschweige an einer Straße ableinen, oder gar neben der Straße an der Flexi 7 m vor mir laufen lassen.

 

Leider wird dieses Argument in vielen Städten wenig ziehen, da es laut Eingangsbeitrag ein kleiner Mischling war.

 

Beispiel Hundeverordnung der Stadt Herne:

 

Große Hunde

Große Hunde die ausgewachsen eine Widerristhöhe von mindestens 40 cm oder ein Gewicht von mindestens 20 kg erreichen, sind außerhalb eines befriedeten Besitztums innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen angeleint zu führen.

 

Kleine Hunde

Alle Hunde sind zur Vermeidung von Gefahren an einer geeigneten Leine zu führen

1. in Fußgängerzonen, Haupteinkaufsbereichen und anderen innerörtlichen Bereichen, Straßen und Plätzen mit vergleichbarem Publikumsverkehr

2. in einer allgemein zugänglichen, umfriedeten Park-, Garten- und Grünanlagen

einschließlich Kinderspielplätzen

3. bei öffentlichen Versammlungen, Aufzügen, Volksfesten und sonstigen Veranstaltungen mit Menschenansammlungen

4. in öffentlichen Gebäuden, Schulen und Kindergärten.

 

 

Im Umkehrschluß heißt dies ganz klar, das Hunde, die nicht unter die 40/20 Regelung fallen, auf Nebenstrassen oder Strassen mit wenig Spaziergängern ohne Leine geführt werden dürfen.

 

 

Es ist trotzdem ein Unding, das ich einen Hund auf gut Glück laufen lasse. Der sicher ausgeführte Rückruf ist die Grundvoraussetzung für den Freilauf eines Hundes. Oft es es Gedankenlosigkeit mit einer Portion Selbstüberschätzung des Hundes und vor allem seiner eigenen Fähigkeiten !

100% sicheren Rückruf aus jeder Situation ist schwer. Übung und der Blick für das Verhalten des Hundes bevor er "los schießt" bringt einen aber verdammt nah an dieses Ziel heran.

Klappt der Rückruf nicht , bleibt der Hund angeleint !

[Gast]

Ein Hund der nicht hört gehört an die Leine, ohne Diskussion. Im Interesse der eigenen Sicherheit und natürlich aus Rücksicht und Höflichkeit anderen gegenüber. Ich kann es auch nicht verstehen, wie man mit der Einstellung "Alles eitel Sonnenschein, es passiert schon nichts" durch die Gegend laufen kann. Und an einer Straße, wo man nicht nur mit der eigenen, sondern auch der Dummheit anderer rechnen muss, leine ich auch einen gut hörenden Hund an. Wie oft kommt ein Auto schneller aus einer Seitenstraße geschossen, als man kucken kann. Auch wenn offiziell Tempo 30 ist. 

[gast]

Das hat mit Denken zu tun. Und viele Menschen haben genau DA ihre Probleme mit.....

[gast]

Ich bin so froh zu lesen, dass ihr mein Weltbild wieder ein wenig gerade rückt. Nach dem x-ten solchen Vorfall kommt man sonst schon ins Grübeln, ob man irgendwas verpasst hat!

 

Laut rechtlicher Regelung dürfen Hunde, die nicht als gefährlich eingestuft sind, hier frei laufen, außer in Fußgängerzonen etc. - und, nicht lachen, in den städtischen Grünanlagen mit Ausnahme des Stadtwaldes. Sprich, ich darf meinen Hund auf der Straße laufen lassen, im Park muss ich ihn dann anleinen. Auch nicht schlecht, oder?

 

Generell hab ich ja kein Problem damit, wenn jemand seinen Hund hier laufen lässt. Nur unter Kontrolle sollte er halt sein! So laufen hier beispielsweise eine Frau mit Doggenrüde oder ein Paar mit Labbidame rum, meist ohne Leine. Stört mich nicht, die Hunde hören gut und die Leute rufen sie ran, wenn jemand kommt. Alles gut! Entsprechend reagiert auch Sandor, er guckt zwar etwas skeptisch, aber ich kann auch bei den Leuten stehen bleiben, quatschen, die Hunde knuddeln, kein Problem. Wenn das so läuft ist es mir völlig egal, ob die Hunde angeleint sind oder frei. Glenny und Kaya hatte ich hier auch immer frei laufen, wieso auch nicht? Sie sind keinem auf die Pelle gerückt, kamen auf Ruf sofort zurück bzw. ließen sich an ihrem jeweiligen Fleck direkt parken. Die Sache mit dem Bordstein hatten sie von klein auf drin, ich hab mal gesehen wie Kaya mitten in der Verfolgung eines Eichhörnchens am Bordstein mit qualmenden Pfoten gebremst hat. (Wir hatten da aber auch niemals ein Sitz o.ä. geübt, sondern von klein auf schlicht die Regel, Bordsteine darf man nur mit Erlaubnis überschreiten.) Zusätzlich zu diesem Paket kannten sie auch ein fast schon reflexmäßiges Stoppkommando (Abrufen mit Stopp im Obedience war Kayas regelmäßige 10-Punkte-Übung), da war ich mir schon sehr sicher, dass ein Freilauf unbedenklich ist.

 

Wenn ich aber überlege, wie viele Hunde mir nun schon über die Straße nachkamen, kann ich das einfach nicht kapieren. Dass mal ein Halter ohne jedes Gefahrenbewusstsein unterwegs ist mag ja normal sein; aber in dieser Menge?? Wohne ich vielleicht in der Hauptstadt der Hirnlosen?? Oder ist es denen egal, wenn ihr Hund überfahren wird?