Freilauf ohne "Straßentraining"?

[Fusselnase]

Ich finde Hunde sollten an der Straße immer angeleint werden. Hier in der Gegend laufen sehr viele Hunde immer frei, und ich hab so gut wie jeden schon mal einfach alleine die Straße überqueren sehn, oder die Hunde bleiben auf der einen Seite schnuppern und die Halter sind schon längst rübergelaufen.

Ich bin da ziemlich ängstlich.

Einmal ist einer einfach rübergelaufen weil er meinen Hund gesehen hat, während sich das Frauchen unterhalten hat.

 

Das würde beides bei mir nicht z. B. vorkommen. Die Konzentration muss schon da sein, wenn sie das nicht ist, kommen beide Hunde in der Stadt an die Leine. Deshalb laufe ich mit anderen lieber im Wald, damit man auch mal quatschen kann und nicht permanent auf die Hunde achten muss.

[MaramitJule]

Jule wird ihr Leben lang an der Straße angeleint bleiben. Weil sie einfach sehr schnell abdreht und hier überall Katzen, Kaninchen und Marder sind.

In der Feldmark darf sie rennen. Da fahren keine Autos. Und so wie die hier fahren, bin ich oft froh, selber heil rüber zu kommen.

Nachts ist dagegen kein Auto unterwegs. Seit hier alles neu gebaut wird, ist am Tag die Hölle los. Seit 6 Monaten knallt es ständig.

[LuBi]

Obwohl meiner gelernt hat, am Bordstein stehen zu bleiben, nicht zu anderen Hunden läuft und keine

Tiere (zb Katze/Vögel/Kaninchen) verfolgt, ist er an der Straße angeleint.

Ist mir einfach zu riskant. Ist und bleibt ein Tier, mit schnellen Reaktionen, Trieb und nem eigenen Kopf.

Ich wäre am Boden zerstört, würde ihm etwas passieren weil ich zu sehr vertraut hab..

[Lemmy]

Kommt auf die Straße an, und auf den Hund.

Unser erster Hund konnte im Großstadttrubel 100% sicher ohne Leine laufen - der wäre nie ohne Erlaubnis über die Straße gegangen. Hat er als Welpe einmal gemacht, da gabs dann von mir ordentliches Durchschütteln (damals war das noch das A und O der Hundererziehung, und hey - es hat immerhin prompte Wirkung gezeigt ) und danach war er straßensicher.
Auch als Welpe!

 

Klar, heute würde ich das nicht mehr machen - ich glaube so blauäugig wie damals bin ich dann doch nicht mehr.

Butch war auch nie so sicher wie Marlowe, aber doch schon ziemlich gut. Mit den beiden konnte ich Radfahren, ohne dass der Hund angeleint war - ich auf der Straße, Hunde auf dem Gehweg. Problemlos.

 

Lemmy... naja. JETZT, mit 13 Jahren, ist er soweit dass ich ihn auch fast überall laufen lassen kann, tue es aber nicht. An ruhigen Straßen durchaus, und ja, auch wenn wir eine der Hauptknotenpunkte über die Ampel überqueren (drei Ampeln,  teilweise zweispurige Straßen) - seit einer Weile achtet Lemmy so dermaßen auf mich, dass er da sehr sehr sicher ist.

Ich leine aber dennoch meistens an, man weiß ja nie. Und in fremder Umgebung gleich doppelt. Anders als im Wald - DA zB ist bei mir Leinenpflicht für den Hund Das Jagschwein ist sonst weg...

 

"Straßentraining" hatte ich zu beginn unseres Zusammenlebens mit Lemmy ausprobiert - und bin kläglich gescheitert Dann hab ich es gelassen und einfach immer angeleint, und wie gesagt - jetzt gehts wie automatisch.

Sehr angenehm

 

Aber wenn man sich nicht sicher ist, ist ne Leine immer noch das Beste. Hier laufen viele Hunde frei, aber fast alle von denen sind auch sicher im Straßenverkehr. Wenn's denn geht, ist das wirklich sehr angenehm

[Piflo]

Das muss eindeutig an der Stadt liegen. Ich Handhabe es genauso wie Fuselnase.

Hier in meinen Kleinstrassen dürfen sie ohne Leine laufen. Aber sie müssen lernen am Bordstein anzuhalten ohne Wenn und Aber. Da werde ich auch fies wenn das nicht beachtet wird.

Das zusammen mit Rückruf sind Bedingung für den Freilauf an den Strassen.

Und letztlich ist in Berlin das Gesetz wie bei Silkies. Auf der Strasse keine Leinenpflicht, im Park schon.

[Andrea und ER]

Besonders tragisch finde ich, dass es immer dieselben Leute sind, die ihre Hunde überall unangeleint laufen lassen, denen in der Vergangenheit schon Hunde überfahren wurden. Da fehlt mir jedes Verständnis.

Meine bleiben an der Straße angeleint. Wozu gibt es Auslaufgebiete.

 

Als ich ein kleines hundeverrücktes Mädchen war, freute ich mich immer, wenn wir unseren "Dorfpolizisten" mit seinem Schäferhund trafen, ein ungemein freundlicher und gehorsamer Hund in bereits gesetzterem Alter. Eines Tages erfuhren wir, dass der Hund beim Überqueren einer Straße eine Handbewegung seines Hundeführers (er hat eine Wespe abgewehrt) missdeutet hatte: der Hund lief los und ist überfahren worden. Seither weiß ich, dass auch der zuverlässigste Hund einen Fehler machen kann. Von Menschen ganz zu schweigen.

[Piflo]

Naja, nicht jeder hat ein Auslaufgebiet vor der Tür. In Berlin gibt es zwar welche und auch sehr schöne, aber die sind nicht besonders gut verteilt.

Es ist hier absolut üblich Hunde offline zu führen und ganz ehrlich. Je mehr ich an den Rand der Stadt gezogen bin, desto weniger saß der Bordstein als Begrenzung.

In meiner alten Heimat, mitten im Kiez, kam es so gut wie nie vor, dass ein Hund auf die Strasse lief. Die waren unerzogen, Kläffer oder Pöbler, aber an der Strasse war Schluss.

Hier am Stadtrand mit Dorfähnlichem Charakter sieht es schon wieder anders aus. Aber vor allem die Hunde die in Häusern wohnen (also nicht in den Mietwohnungen). Da wird Tür und Tor offen gelassen und irgendwo streunt der Hund rum.

Aber was ich wirklich nicht verstehe ist aus Sicherheitsaspekten Freilauf zu verurteilen aber ne lang Flexi als sichere Alternative benutzen.

Unfälle mit Hund an der Flexi gibt es genug, vor allem im Ausfahrmodus.

Sicher an der Strasse wäre da nur eine kurze Leine.

[Andrea und ER]

Ja, so sehe ich das auch.

Und ich rede nur von mir, wenn ich sage, meine bleiben in der Stadt an der Leine, weil ich ihnen täglich Freilauf im Grunewald biete.

 

Aber auch in anderen Gegenden suche ich zuerst nach sicheren Auslaufmöglichkeiten, weil ich nicht gezwungen sein möchte, meine Hunde entweder nur angeleint zu führen oder Risiken beim Freilauf einzugehen.

[Fusselnase]

Naja, nicht jeder hat ein Auslaufgebiet vor der Tür. In Berlin gibt es zwar welche und auch sehr schöne, aber die sind nicht besonders gut verteilt.

Es ist hier absolut üblich Hunde offline zu führen und ganz ehrlich. Je mehr ich an den Rand der Stadt gezogen bin, desto weniger saß der Bordstein als Begrenzung.

In meiner alten Heimat, mitten im Kiez, kam es so gut wie nie vor, dass ein Hund auf die Strasse lief. Die waren unerzogen, Kläffer oder Pöbler, aber an der Strasse war Schluss.

 

Das ist wirklich so, und ich habe den Eindruck, dass es in Berlin (vielleicht wie in andere Großstädten?) tatsächlich besser läuft als anderswo. Ich habe den Vergleich ja andauernd, da wir am Wochenende und im Sommer viel im Dorf sind. Dort gibt es in unserem Gebiet teilweise keine Bürgersteige, und es wird mehr gerast. Vielleicht weil es leerer ist? Ich muss sagen, dass ich die Hunde dort eher anleine als hier.

Gut, wir gehen unsere Morgenrunde um den See, der am Ende der Straße liegt. Da lasse ich sie auch ohne Leine laufen, auch wenn ich immer etwas Angst habe, die Hovawarthündin zu treffen, die sich mal beißenderweise auf Berta und Alma gestürzt hat (da waren alle an der Leine, nebenbei bemerkt).

Würde ich dort immer wohnen, käme ich wohl nie auf die Idee, einen Hund mitten in Berlin abzuleinen.

 

Aber wir leben hier. Wir suchen uns die ruhigsten Straßen zum Laufen, die Bürgersteige sind klar begrenzt, ob auch noch durch parkende Autos. Die Konzentration muss trotzdem immer bei den Hunden sein. Man muss vorausschauend laufen. Das ist mit Ylvi in der Stadt übrigens entspannter als im Wald - da zieht sie große Kreise, in der Stadt latscht sie eher im Schneckentempo herum und ich muss sie manches Mal antreiben.

 

Allerdings sind hier natürlich auch so einige Hunde permanent angeleint, wie Resa ja auch. Aber bei denen, die frei laufen, klappt das sehr gut, finde ich.

[Zabaione]

Ein Hund der nicht zuverlässig gehorcht gehört überhaupt nicht abgeleint. Egal wo. Ein Hund muss sich den Freilauf verdienen. Soviel Zeit sollte man doch in die Erziehung eines Hundes investieren.

*Seufz*.

Ja, sehe ich genau so.

Aber bin damit in dieser Gegend (auch Berlin) scheinbar allein auf weiter Flur.