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Müssen alle Straßenhunde gerettet werden? - Gerd Schuster unterwegs


KleinEmma

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KleinEmma

Ich hab nu mehrmals angesetzt zu schreiben, aber im Grunde ist hier alles gesagt. Wie ich schon weit vorne im Thread gesagt habe, glaube ich, dass manche Hunde besser nicht "gerettet" werden sollten. Aber, hier in Spanien sind es zum Großteil ausgesetzte Hunde, die auf der Straße landen. Und in Rumänien z.B. mag das Leben der Straßenhunde gut sein, solange man sie leben lässt. Man lässt sie aber nicht. Deshalb finde ich das Bild, das Schuster darstellt, schlichtweg falsch. Er blendet die andere Seite weitgehend aus.

 

Mich macht es zudem immer etwas wütend, wenn Menschen sagen, dass Hunde aus dem Ausland nicht mehr nach Deutschland gebracht werden sollten. Ich bin überzeugt, dass diese Menschen noch nie wirklich vor Ort waren und selbst erlebt haben, wenn halbverhungerte Hunde ankommen oder Hunde verzweifelt schreien, weil sie grade frisch ausgesetzt wurden. Ich könnte da schon viele Geschichten berichten und jedes Mal könnte ich heulen, wenn wieder so ein Hund bei uns ankommt. 

 

Was würden diese Menschen machen, wenn sie einen Karton mit Welpen im Müllcontainer finden? Wahrscheinlich zum nächsten Tierschutzverein rennen, wenn sie diesen Hunden helfen wollen. 

 

Und dann noch was zu den angeblichen Falschaussagen der Tierschützer: Der Spruch mit den Momentaufnahmen trifft genau den Punkt. Hocken die Hunde im Tierheim, kann keiner sagen, wie sie sich im Haushalt verhalten. Sind die Hunde bei Pflegefamilien, kann ebenso wenig gesagt werden, wie sich der Hund bei einer anderen Familie verhält. 

 

Es gibt sicherlich Orgas, die nicht gut arbeiten und jeden Hund als lieb und sozial betiteln. Ich bin aber überzeugt, das es Ausnahmen sind. 

 

Die meisten Tierschutzvereine sind über ehrenamtliche Hilfe dankbar. Wer sich mal ein Bild davon machen möchte, wie die Situation vor Ort, im jeweiligen Land ist, der kann ja mal ehrenamtlich helfen. Urlaub der etwas anderen Art sozusagen. Und danach möchte ich gerne die Meinungen hören.

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Fusselnase

Eben erhielt ich ein ganz aktuelles Video von dem österreichischen Verein "Mentor4Dogs", der in Ungarn tätig ist und von dem ich meine Feli habe. Ich möchte das gern mal einstellen, und zwar als Gegengewicht zu dem häufig gehörten Vorurteil, Auslandstierschutz sei vor allem ein "Herankarren von allen möglichen Hunden ohne Sinn und Verstand durch Tierschutztrudis".

 

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Danke KleinEmma!!!!

Wer glaubt denn im Ernst das alle Straßenhunde gerettet werden müssen?

Unsere Organisation hier in Rumänien/brasov betreibt sehr viel tierschutz vor Ort. Zusammenarbeit mit firmen/Fabriken die Hunde "beherbergen", aufklärungsprogramme in schulen und der Bevölkerung, kostenlose kastrationsprogramme, neben dem privaten Tierheim mit 600 Hunden auch die Zusammenarbeit mit dem Rathaus und Hilfe im öffentlichen Tierheim so das hier in der Stadt seit über 2 Jahren nicht mehr getötet wird.

Mich kotzt das an wenn irgendwer in Deutschland behauptet das alle Tiere nach Deutschland gekarrt werden, am besten noch auf der Straße aufgesammelt werden.....

Bei uns werden Kisten mit Welpen abgegeben, die kommen in der Regel aus einem privaten Haushalt und werden ausgesetzt. Bei der Gelegenheit wenn die Tiere von "irgendwem" bei uns abgegeben werden führt die Leiterin des Tierheimes ein langes aufklärungsgespräch über die Wichtigkeit von Kastrationen. Auch wenn die Leute alle behaupten, es seien ja nicht ihre Welpen (keine Ahnung wie oft das stimmt....)

Ca. 60% aller Hunde kommen so in unser Tierheim!!!!! Sprich keine verwilderten Tiere!!!!

Viele werden verletzt, angefahren, selten stark abgemagert gebracht. Manchmal auch Rassehunde oder Mischlinge die sehr orientierungslos umher irren. Offensichtlich das sie aus einem Haushalt stammen.

"Waldkinder" gibt es bei uns auch, seltener allerdings. Die scheuen Welpen brauchen in der Regel 2-3 Wochen und sie sind offen und freundlich zu uns Mitarbeiter weil sie auch mit ihren wenigen Wochen schnell gelernt haben das von uns keine Gefahr ausgeht, Futter kommt und gespielt wird auch.

Wirklich aggressive Hunde verlassen leider unser Tierheim nicht. Ich kenne von den 600 Hunden nur 2 die wirklich agressiv sind.....heißt nicht das noch mehr mit dabei sind.

Deprivierte, erwachsene sehr scheue, ängstliche Hunde verlassen manchmal unser Tierheim. Aber nur wenn vorher jemand von der englischen oder deutschen Orga (LoveUnderdogs und BMT) die Hunde kennengelernt haben und dann ist auch klar das diese Tiere erstmal innerhalb des englischen oder deutschen Tierheimes in Reha/Verhaltenstherapie geht. Die Engländer Haben dich etwas darauf spezialisiert, ebenso auf körperliche Behinderungen. Die Hunde verbringen oft noch 1-2 Jahre dort im Tierheim wo nach viel Arbeit erst eine Vermittlung stattfindet!

Mir ist schon klar das nicht alle Organisationen so verantwortungsvoll handeln, aber da ist ja letzten Endes auch der tiereigentümer für verantwortlich. Welcher Orga er vertraut.

Mein Respekt gilt aber auch den vielen Freiwilligen Helfen in den vielen Tötungssheltern hier in Rumänien!

Es müssen nicht alle Straßenhunde gerettet werden, aber gibt für unsere Orga gilt die Regel: der Hund, der nicht auf der Straße überlebensfähig ist (krank, zu jung, ohne elterntier) denen wird geholfen und ansonsten Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung.

Die Arbeit zahlt sich aus, nach gut 10 Jahren Arbeit liegt die Zahl der Straßenhunde bei ca. 500 in einer Stadt von 300 000 Einwohnern.

Wer möchte ist gerne eingeladen , wir können immer freiwillige Helfer gebrauchen :-). Und danach kann man sich ja eine Meinung bilden!

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Andrea und ER

Lorena, wenn alle Tötungslager so enden, dann kann man darüber diskutieren, wie mit Straßenhunden umzugehen sei;

http://www.db-tierhilfe.de/tierheime-losenetz.php

 

Leider entscheidet die Lokalpolitik über das Schicksal von Haustieren, denn genau das sind Hunde. Es gibt keine Unterart der Hundeartigen, die Straßenhund heißt. 

 

Mich ärgert es, wenn verharmlosend über die vermeintlich auf der Straße glücklicheren Hunde gesprochen wird, die freiwillig gar nicht mit Menschen zusammen leben wollen würden. Die sind doch nicht so vom Himmel gefallen. Sie sind das Ergebnis menschlicher Verantwortungslosigkeit und oft genug auch deren Grausamkeit. Kein Hund gehört auf die Straße!

 

Das Beispiel oben ist ein bulgarisches. Herr Schuster kennt das und er kennt den bulgarischen Tierschutz, besser als den rumänischen jedenfalls. Er weiß, dass in Bulgarien nach dem neuter & return- Prinzip (das auch nur eine Notlösung ist) gearbeitet wird, dass also längst nicht alle Straßenhunde, die von Tierschützern zwecks Kastration eingefangen oder übernommen werden, auch in die Vermittlung gehen. 

Er dürfte auch wissen, dass in Rumänien und auch der Türkei, dort, wo es möglich ist, so gearbeitet wird oder wurde. Es ist längst nicht (mehr) überall möglich. Dazu ist die Gewinnspanne für Hundefänger und viele andere Gewinnler an Straßenhunden zu groß. 

 

Aber da er das weiß, finde ich es doppelt ärgerlich, solche Zerrbilder von TierschützerInnen zu verbreiten und ich möchte gern wissen, warum er das tut. 

 

 

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Ninchen0_15

Na, weil es doch offensichtlich genug Menschen gibt, die auf diesen Zug aufspringen und Beifall klatschen, ist ja ziemlich "in" heutzutage.

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Schnee für Smilla

 

Deine Smilla kam doch zutraulich und freundlich als Junghund bei dir an? Die Probleme entwickelten sich doch erst mit der Zeit, sind somit sehr wahrscheinlich "hausgemacht". Vielleicht habt ihr diesen Hund falsch behandelt und somit die Weichen falsch gestellt. "Falsch" soll nicht abwertend klingen, ich meine "unpassend" für diesen Hundecharakter. 

Ich kenne auch Aussies und Hovawarte, die eben nich von Anfang an so erzogen wurden, wie es ihre Veranlagung gebraucht hätte. Sie werden z.B. nicht ausreichend an den Umgang mit Besuch gewöhnt, was bei so niedlichen Welpen auch nicht nötig erscheint und dann erntet man später, was man gesäht hat und der Hund hat mit spätestens 10 Monaten ein dickes Problem mit Besuchern.

Ob da gelogen wurde von Seiten der Vermittlerin, mag ich nicht beurteilen. Dazu müsste man beide Seiten hören. Irgendwelchen Züchtern macht man ja auch keinen Vorwurf, wenn der nicht jagende Elo später jagt wie bekloppt oder Labbi doch kein familientauglicher Anfängerhund ist. 

Ich mag den Satz vom Tierheim Gießen, der unter jeder Vermittlungsanzeige steht:

"Bemerkung:

Die Beschreibungen sind Momentaufnahmen des Tieres in unserem Tierheim.   Jedes  Tier kann sich im neuen Zuhause anders entwickeln."

 

Sie war in der ersten Woche freundlich, ja. Da die Probleme bereits zuvor bestanden, gehe ich nicht davon aus, dass sie hausgemacht sind, zumal ich sie erst mit 12 Monaten bekommen habe und sie die ersten 4 Monate nicht unter Menschen gelebt hat (was ich zum Zeitpunkt der Adoption nicht wusste).

Hat sie. Nicht wissentlich, weil ihr einiges verschwiegen wurde, aber zumindest die zweite Stelle, auf der sie war, hat wissentlich gelogen, um dem Hund bessere Chancen zu bieten.

 

Macht man nicht? Würde ich einen Hund kaufen, der mir als Familienhund ohne Jagdtrieb angepriesen wird und bei dem ich davon ausgehe, dass das zutrifft, es dann jedoch nicht wahrheitsgemäß war, wäre ich ziemlich sauer.

Genauso, wie ich ziemlich sauer bin, wenn ein Hund als freundlicher Hund mit will to please, der sich überall einfügt und sich allen Menschen gegenüber offen zeigt und ich dann einen Hund bekomme, der Fremde scheiße und Kommandos überflüssig findet.

So etwas zu schreiben ist einfach fahrlässig. Ich habe nichts dagegen, wenn man schreibt, der Hund würde sich freundlich zeigen, aber solche Informationen zu verschweigen.. nein.

Man kann auch nicht nach drei Tagen auf der PS feststellen, dass der Hund auf jeden Fall kinderfreundlich und familientauglich ist und garantiert leicht erziehbar - so was zeigt sich dort erst, wenn der Hund sich eingelebt hat.

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Sie war in der ersten Woche freundlich, ja.
 Und wie erklärst du dir das? 
Würde ich einen Hund kaufen, der mir als Familienhund ohne Jagdtrieb angepriesen wird und bei dem ich davon ausgehe, dass das zutrifft, es dann jedoch nicht wahrheitsgemäß war, wäre ich ziemlich sauer.
Das sind L E B E W E S E N und keine Maschinen! Es ist unfair solche Erwartungen an einen Hund oder einen Menschen zu stellen und dann wütend zu werden, wenn diese nicht erfüllt werden. Meinst du nicht, dass du und deine Art des Umgangs Smilla zu einem großen Teil beeinflusst? Ich bin mir sicher, meine Hunde wären bei anderen Besitzern anders als hier..bezweifelst du das?
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Meine Emma war in den ersten 24 Stunden sehr freundlich zu allem und jeden. Danach fingen unsere Probleme an....

Heute weiß ich das diese Probleme hausgemacht waren....leider hat Emma auch schon nach 24 Stunden in unserem Zuhause genötigt gefühlt die alleinige Verantwortung zu übernehmen.

Heute würde ich einiges anders machen....

Geht also auch noch schneller als eine Woche.....

Soviel dazu......

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Das sind L E B E W E S E N und keine Maschinen! Es ist unfair solche Erwartungen an einen Hund oder einen Menschen zu stellen und dann wütend zu werden, wenn diese nicht erfüllt werden. Meinst du nicht, dass du und deine Art des Umgangs Smilla zu einem großen Teil beeinflusst? Ich bin mir sicher, meine Hunde wären bei anderen Besitzern anders als hier..bezweifelst du das?

 

 

Das hat in dem Fall doch nichts mit dem Hund zu tun,....es sind Menschen die die Wahrheit verschweigen oder sogar Lügen erzählen.  

 

Das sind doch keine unfairen Erwartungen....wenn mir jemand erzählt dass der Hund z.B. überhaupt keine Probleme mit Katzen hat, er sich dann aber auf die nächstbeste Katze stürzt, und man im Nachhinein erfährt das dieser Jemand durchaus wusste dass der Hund mit Katzen nicht kann,....ist Verärgerung durchaus nachzuvollziehen. 

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