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Mythos Dominanz- und Alpha-Theorie in Bezug auf Hundeerziehung


Betty2168

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@Juline: Interessant, im Obedience hab ich das noch gar nicht erlebt. Die meisten Leute dort waren eher absolute Konditionierungsfans und haben ihr Training so was von penibel geplant, dass selbst ich nur staunen konnte. In deiner Gruppenbenennung hast du aber glaub ich noch eine Gruppe vergessen: Die Autoritätsgläubigen. Wenn der Mann im Fernsehen das sagt, dann muss es stimmen. Wenn der Trainer oder Chef im Verein das sagt, dann kuscht man selbst brav und wendet das beim Hund an. Ob nun aus Überzeugung oder Autoritätsgläubigkeit, ich glaube sehr viele folgen da schlicht ohne großes Nachdenken.

 

@Gusar: Jep, dieses Futterwegnehmen ist eine der unsinnigsten Auswüchse dieser Richtung. Welcher denkende Mensch kommt denn auf die Idee, ein Hund würde sich seine Beute leichter wegnehmen lassen, wenn er ständig in Unsicherheit lebt, ob er sie behalten darf?

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Alwine

doch ich leider schon, auch bei Konditionierungsfreaks.

 

Es fängt ja mit "der ist frech // der verarscht dich" an. Es ist einfach die Denkweise, dass sich der Hund absichtlich böse /bösartig dem Mensch gegenüber verhält.

An Weltherrschaft glaubt da auch keiner, aber auf einer ...ich sag mal Alltags-Ebene, da werden dem Hund die Gemeinheiten, das Arbeiten GEGEN den Menschen, das Aufmüpfigsein, das Verarschen, das keinen-Bock-haben ohne weitere Überlegung einfach mal zugetraut.

 

Das kommt für mich auf`s gleiche raus, weil die "Gegenmaßnahmen" in ihrem Wesen die gleichen sind.

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Nebelfrei, die müssen es nicht Dominanz udn Alpha nennen. Es reicht mir schon, "Der hat keinen Respekt/ist frech/verarscht dich" und zwar bei Dingen, wo das überhaupt nicht der Fall sein kann...

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Nebelfrei

Naja, das seh ich nicht so, das es gleich ein Problem ist. Bzw dann bin ich auch so, Wega darf auch nicht alles, gewisse Sachen sind schlicht verboten, da bestimme einfach ich.

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Also ich habe, in verschiedenen Varianten, das "Dominanz-Alpha-Ding" sehr stark vermittelt bekommen. Das fängt damit an, dass "ein Hund zu gehorchen hat" als unhinterfragbare Tatsache. Ein bisschen freundlicher: Ein Hund, der keinen Führer hat, versucht die "Herrschaft" zu übernehmen, ist überfordert und daraus resultieren Probleme. u.s.w.

Meinem Charakter widerstrebt diese Art mit Lebewesen umzugehen einfach völlig, deswegen habe ich mich, manchmal mit schlechtem Gefühl, nicht daran gehalten! Als abschreckendes Beispiel wurden mir Frauen mit unerzogenen Minihunden vorgehalten und das ginge mit meinem Riesenhund ja wohl wirklich nicht.

Mir haben Hundeforen sehr geholfen, weil sie mich in meinem Weg bestärkt haben und ich jetzt weiß, dass es auch andere Sichtweisen gibt.

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Naja, das seh ich nicht so, das es gleich ein Problem ist. Bzw dann bin ich auch so, Wega darf auch nicht alles, gewisse Sachen sind schlicht verboten, da bestimme einfach ich.

Es kommt schon auf den Kontext an. :)

Wenn dann bei Akuma sofort kommt, der sei dominant, erkläre ich gar nicht mehr, verabschiede mich und gehe.

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Es fängt ja mit "der ist frech // der verarscht dich" an. Es ist einfach die Denkweise, dass sich der Hund absichtlich böse /bösartig dem Mensch gegenüber verhält.

An Weltherrschaft glaubt da auch keiner, aber auf einer ...ich sag mal Alltags-Ebene, da werden dem Hund die Gemeinheiten, das Arbeiten GEGEN den Menschen, das Aufmüpfigsein, das Verarschen, das keinen-Bock-haben ohne weitere Überlegung einfach mal zugetraut.

 

Als Zwischenfrage:

sprichst du Hunden das Aufmüpfigsein, das Verarschen, keinen Bock haben etc also generell ab?

 

Nicht das wir uns falsch verstehen: man muss schon genau hingucken, dass die Dinge, die ich vom Hund verlange auch verstanden und ausgeführt werden können (aus Hundesicht) und dass vieles was vermeindlich unter "der verarscht mich" läuft, vermutlich eher heißt "er versteht mich nicht".

ABER ich persönlich empfinde es tatsächlich ein wenig als "Abwertung" dem Hund gegenüber, wenn man ihm diese Emotionen bzw Handlunsgweisen generell abspricht (allgemein, ich weiß ja noch nicht, ob du das so siehst).

Das gehört für mich zu einem sozialen Lebewesen dazu, dass es auch mal Situationen ausnutzt, irgendwo keinen Bock drauf hat usw.

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sprichst du Hunden das Aufmüpfigsein, das Verarschen, keinen Bock haben etc also generell ab?

Da muss ich jetzt für jeden einzelnen Begriff antworten: Aufmüpfigsein traue ich ihnen zu, keinen Bock haben auch, Verarschen nein.

Aber in so gut wie keinem Fall in den Situationen, in denen es ihnen unterstellt wird, hier beim Beispiel Obedience bei Fehlern oder Motivationsmangel im Training! Hier ist es -füer Außenstehende meist gut sichtbar- fast immer suboptimales Training, zu viel, zu schnell, Hund zu jung etc.

Klar kann zB ein Junghund aufmüpfig sein, das gehört zu einer gesunden Junghundentwicklung wahrscheinlich sogar dazu. Ein Hund kann natürlich auch mal keine Lust haben, weil er müde ist, keinen Spaß an der geforderten Sache hat, lieber etwas anderes machen würde.

Aber Verarschen? Nein. Verarschen setzt eine böswillige Absicht voraus, und die habe ich in Hunden in 30 Jahren noch nicht gesehen. Was keine Abwertung darstellt, im Gegenteil :)

Du? Was traust du ihnen zu?

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Keinen Bock haben? Ich denke, das ist eine ganz normale Regung. Und für mich im Training ein Hinweis, dass ich da mit der Motivation offenbar was nicht ganz richtig gemacht habe - ein Thema übrigens, mit dem sich die Obediencesportler, mit denen ich zu tun hatte/habe, ebenfalls exzessiv beschäftigen. Verarschen dagegen? Das würde ja beinhalten, der tut etwas (nicht), um mich zu ärgern. Und über diese Brücke würde ich nicht gehen. Eigentlich immer steckt hinter einem so bezeichneten Verhalten etwas ganz anderes.

 

Ich möchte jetzt nicht OT werden, aber diese Beobachtungen aus dem Obediencebereich irritieren mich jetzt echt, weil eben so gar nicht deckungsgleich mit meinen Erfahrungen. Wobei ich zugeben muss, dass ich mich da die letzte Zeit etwas rausgezogen habe, vielleicht hat sich ja etwas verändert. Aber, und das glaube ich mehr: Hat es vielleicht damit zu tun, auf welcher "Ebene" die jeweiligen Leute arbeiten? Denn die Sportler, die ich dort kenne, laufen entweder ganz hochklassig (also mindestens DM-Niveau) oder sind reine Freizeit-Hobbysportler ohne Prüfungsambitionen. Beides zugegeben nicht der Nährboden für Auswüchse, wenn auch aus verschiedenen Gründen: Den einen ist es nicht wichtig genug, die anderen wissen dafür viel zu viel. Oder? *denk*

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velvetypoison

Es gibt merkwürdige Ansichten....

Wir haben einige Zeit durch eine Freundin eine getroffen, mit einem Husky.

Die empfand die, angebliche, Dominanz ihres Hundes super. Vor allem redete sie sich ein, der Hund sei dominant anderen gegenüber und jeder Hund den er treffen würde, müsste niederknien vor seinem neuen Chef. (wtf?!?)

Es ergab sich, dass mein Hund eigenständig einen Stock holte und den toll fand.

Und der Husky wollte den auch und als er ihn sich holen wollte, grummelte er den Husky an. Der ging dann einfach.

Die Frau erklärte mir darauf, der Caillou hätte sofort den Stock abzugeben und die Dominanz des Huskys anzuerkennen.

Er sei der Chef. Er sei grösser und stärker und überhaupt. So respektlos würde mein Hund als ewiger Kläffer enden, wie man Kleine so kennt.

Hab ich ignoriert.

2 Tage später traffen wir sie wieder.

Sie stand auf der Wiese und schrieb wohl ne SMS. Ich ging an ihr vorbei und sagte "Hi, N. das is jetzt meins" und nahm ihr Handy.

Völlig entgeisterter Blick.

Ich so "Ich bin 1. älter als Du. 2. 5 cm grösser. 3. schwerer. Chef bin ich. Somit kann ich haben was ich will. Und wage Dich zu knurren..."

Ich hab sie nicht mehr getroffen seit dem.

Ja, sie hat ihr Handy wieder *g*

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