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HTS und andere Formen, dem Hund gegenüberzutreten


Lily de Lil

Empfohlene Beiträge

Mich interessiert, wie Ihr vorgeht, an was Ihr Euch ausrichtet ("Schule", "Lehre", Philosophie), wie Eure Bedürfnisse und Erfahrungen so sind mit den einzelnen "Lehrmeinungen"........

 

Ich bin unglaublich froh, dass es vor 40 Jahren kaum Hundeschulen gab und der ganze Kram an mir vorbeigezogen ist.

So habe ich gelernt, mich ganz auf meine Hunde einzulassen und intuitiv zu handeln.

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Ja, kann ich auch zustimmen. Ich bin zwar mit Hunden großgeworden, aber als ich Mowgli bekam, war dann doch alles anders, weil er ein ungewöhnlich starker, durchstzungsfähiger Charakter war.

An ihm haben sich damals inseiner Sturm und Drang Zeit sechs Hundetrainer die Zähne ausgebissen.

Leider habe ich damals auf den ganzen Rudelführerschwachsinn gehört, das tut mir im Nachhinein leid. Mit der Zeit sind der Mowgli und ich immer sanfter und feinfühliger geworden im gegenseitigen Umgang, und die letzten Jahre war die Kommunikation telepathisch, auch wenn´s niemand glaubt.

Durch ihn bin ich dann zu den Positiv Verstärkern gekommen, die in der Philosophie zwar toll sind, aber in der Praxis auch nicht immer das Gelbe vom Ei.

Jetzt mit Leon lerne ich auch immer wieder dazu, weiss aber, dass wir das zu zweit locker gebacken kriegen.

Da gibts keine Philosophie mehr, nur noch zusammenleben, sich kennenlernen. Aber ich muss sagen, mit der Positiven Verstärkung erreicht man eigentlich so viel mehr als mit der Rangehensweise, immer führen zu müssen. Klar, Grenzen sind auch wichtig, Fehler machen ist erlaubt, auf beiden Seiten.

Aber nix mehr auf Deibel komm raus.

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Ich würde es nicht als "Formen " bezeichnen. Sondern als verschiedene Sichtweisen.

Ein und derselbe Hund können aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet werden.

HTS hat mir, aber vor allem meiner sehr unsicheren Hündin geholfen aus einer "fast rein auf positiver Konditionierung basierten Miteinander" zu einer wirklichen Beziehung zu finden. Für mich die wirklichen Bedürfnisse meiner Hündin kennenzulernen und zu leben.

Heute, ein 3/4 Jahr später läuft meine Hündin meist ohne Leine, auch in belebten Parks. Menschen, Fahrräder, Jogger, passieren wir ohne Kommando. Dabei läuft sie nur noch in hundebegnungen "bei Fuß". Menschen laufen inzwischen dann auch zwischen uns, halt so wie es passt....

Zu uns gekommen ist Emma vor 15 Monaten und musste die ersten Wochen größtenteils in der hundebox verbringen wenn meine Kinder oder Mann anwesend waren, sie hat nach allen geschnappt , also ist auch z.b. aus der Küche gerast 10 m weiter um dann nach meinem Mann zu schnappen. Draußen komplett überfordert mit der Welt, sie wollte immer flüchten und konnte ihre Umwelt gar nicht wahrnehmen.

Ich persönlich habe das Glück, das ich Straßenhunde in ihrem miteinander beobachten kann. Im letzten Jahr Pflegehunde Zuhause hatte und wöchentlich viele, viele Hunde im Tierheim neu kennenlernen darf. Das sind natürlich alles Erfahrungen für die glaub ich grad meine Hündin sehr dankbar ist.

Für mich meine Emma wäre es schwer wenn ich immer authentisch wäre :-). Ich bin impulsiv, meist furchtbar laut (vor allem mein lachen kann man immer überall hören, gerne nervös und rastlos) zum Glück haben mich schon meine Kinder gelehrt das RUHE das wichtigste ist. Und auch bei Hunden kann ich dem nur zustimmen.

Die "Form" oder die "Methode" gibt es meiner Meinung nach nicht. Es gibt immer viele Puzzelteilchen die zusammengefügt dann ein Gesamtes ergeben.

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Estray

Ich habe jetzt einiges (noch lange nicht genug) gelesen, gehört, gefragt, mir sagen lassen - und bin dabei auf HTS gestossen.

HTS wiederum hat mir die Idee gegeben, dass es diverse Formen gibt, dem Hund gegenüber und mit ihm in Interaktion zu treten.

so nach und nach bildet sich bei mir heraus, glaube ich, was mir entsprechen könnte.

 

Mich interessiert, wie Ihr vorgeht, an was Ihr Euch ausrichtet ("Schule", "Lehre", Philosophie), wie Eure Bedürfnisse und Erfahrungen so sind mit den einzelnen "Lehrmeinungen"........

 

Ich habe jetzt nicht alles gelesen und deshalb schreib ich nur, was mir bei deinem 1.Beitrag in den Kopf kommt.

 

Du bist Hundeneuling, sie ist dein erster Hund, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Mach nicht den Fehler und verzettel dich mit irgendwelchen Lehren und Konzepten, die sich irgendeine Hundeschule ausgedacht hat und verkauft. 

 

Mach dich erstmal mit der Basis vertraut, eigne dir Wissen an über Lernverhalten und Lerngesetze, verstehe, wie ein Hund die Welt wahrnimmt. 

Beobachte gut und mach dir ihre Auslösereize bewusst, worüber regt sie sich auf, was fühlt sie in solchen Situationen und dann beeinflusse ihre Gefühle mit dem Wissen der Lerngesetze. 

 

Ein sehr gutes Hundebuch ist dieses: 

http://www.amazon.de/Hundeverstand-John-Bradshaw/dp/3942335808

 

Es gibt keine Lehre vor, sondern verhilft zu einem tieferen Verständnis von Hunden.

Technik ist erstmal zweitrangig.

 

Zu HTS kann ich nur sagen: meine Art mit Hunden umzugehen wäre das nicht. 

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So, hab mal ein bisschen über HTS gelesen, kapier aber immer noch nicht so ganz, wo jetzt der Unterschied zu den anderen Angeboten liegt. Der Hund wird körpersprachlich gearbeitet.

Wie denn?

Kann jemand mal genau seine Erfahrungen mit HTS berichten?

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Schau dir doch mal den Thread an, den KleinEmma gepostet hat.

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Wie man dem Hund gegenübertritt, hängt ganz stark mit der eigenen Einstellung dem Hund gegenüber zusammen.

Manche selbstgebastelten Hundephilosophien, die mit fundierter Wissenschaft nicht viel am Hut haben,wie HTS, setzen beispielsweise die Prioritäten bezüglich der Sichtweise auf den Hund ganz anders, als es weitere Hundeleute tun.

HTS  behauptet, Zitat: "Werden die Regeln des Führenden akzeptiert, so antwortet auch dieser mit Akzeptanz, Nähe und Zuneigung.

Menschen hingegen halten sich nicht an dieses natürliche Vorgehen, sie begegnen dem Hund zunächst mit Akzeptanz, Nähe und Zuneigung und wollen dann erst Grenzen aufzeigen und erwarten Respekt vom Hund.
Dies ist die Ursache von Ungehorsam, Fehlverhalten, Ängsten und Aggressionen."

 

Heute weiß man jedoch, dass sowohl Genetik, als auch Umwelteinflüsse das Verhalten beeinflussen und dass Lernen nur bestmöglich in einem Rahmen stattfinden kann, indem sich das Individuum wohl, sicher und geborgen fühlt.

Hat man nun Ungehorsam, Fehlverhalten, Ängste oder Aggressionen im Hund, möchte man ihn dazu bringen, all diese Probleme nicht mehr zu zeigen.

Aber was geht im Hund vor, der dieses (für den Menschen) "problematische Verhalten" zeigt?

Er zeigt dieses Verhalten, WEIL er sich nicht wohl fühlt.

Dann kommt der Mensch aus verschiedenen Philosophien an und fordert erstmal Respekt, dass der Hund Grenzen einhält und "pariert" und DANN gibts Nähe, Zuwendung usw., quasi als Belohnung dafür, dass der Hund nicht mehr zeigt, wie er sich fühlt.

Hallo?

 

Der Hund soll LERNEN sich anders zu verhalten. Und was braucht er, um zu lernen?

Ein ihm gegenüber positiv eingestelltes Umfeld, das seine Bedürfnisse wahrnimmt und erfüllt.

Dazu hat Linda Michales eine meiner Meinung nach passende Darstellung in Form einer "Bedürfnispyramide" gemacht.

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Und wovon hältst Du etwas? Mich interessiert das wirklich.......

Ich mache mal gar nicht bei der Diskussion mit, sondern gehe auf deine Frage ein.

"Lehrmeinungen":

Ich mag die Erkenntnisse von John Bradshaw sehr gerne:

http://www.easy-dogs.net/home/blog/literatur/gastautor/hundeverstand_von_john_bradshaw.html

in Zügen auch von Ian Dunbar oder Anders Hallgren.

"Philosophie":

Ich halte etwas von CumCane (nicht alles).

Weil CumCane offen kommunizieren, was sie machen. Dem Hund über Konditionierungsprozesse erwünschtes Verhalten beibringen (und neuro- wie verhaltenbiolgisch auf dem neusten Stand die Hintergründe fürs Verhalten erklären/berücksichtigen), statt wie HTS (als Gegenbeispiel) zu verschleiern, dass auch sie nur mit Konditionierung arbeiten (und sie mit verschwurbelten Erfindungen das Verhalten des Hundes erklären, teilweise mit längst überholten, altbackenen Thesen).

Soziales Lernen findet bei einer Beziehung zwischen Lebewesen immer statt, egal welche Methode man wählt.

Selbst bei einer Methode, die den Aggressor anonymisiert wird hinterher mit sozialen Komponenten gearbeitet und darüber konditioniert.

Beispiel: Hund wird mit Sprühhalsband anyonym gestraft fürs Weglaufen, ändert sein Verhalten, kommt zum Hundebesitzer und fühlt sich dort sicher, sodass er künftig eher in der Nähe seines Menschen bleibt.

Die Trainingsmittel, die ich nutze, sind zum Großteil CumCane-"Werkzeuge", wie "Zeigen & Benennen" oder der "konditionierte Geschirrgriff" oder die "konditionierte Entspannung".

Allerdings clickere ich auch mit eigenem Verstand und ganz oft nutze ich mein Markersignal nicht.

Aber an sich bin ich von Markertraining (auch abseits von CumCane) als ganzheitliches Konzept durchaus überzeugt - und hab dennoch oder sogar deshalb eine sehr tiefe, liebevolle und unmechanische Beziehung zu meinen Hunden.

Ich gehe sogar soweit, dass so ein bisschen "theoretisches" Grundgerüst gar nicht schadet, statt für sich selbst laienhaft herumzudoktern. Klappt sicherlich bei vielen Hund/Halter-Teams, aber spätestens wenn man mit seinem Latein am Ende ist, ist eine Horizonterweiterung nötig (ich möchte sie auch vorher schon, nie wieder möchteich hilflos dastehen!). Deshalb guck ich mir auch "neue" Trainingsohilosphien gerne an und erweitere ggf. mein Reportoire.

Deshalb bilde ich mich laufend weiter. Sowohl theoretisch wie auch praktisch in verschiedenen Disziplinen.

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