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Hunde, die einen alleine im Wald stehen lassen


Gast

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Das spielt doch keine Rolle, ich kann eine Bindung auch unabsichtlich nachhaltig schädigen. 

Momentan hat die Aussage den Beigeschmack von "Wenn die Beziehung Schaden genommen hat, dann war die Bindung nicht gut genug."

Das ist leider der Umkehrschluss. Und daran glaube ich nicht, obwohl es mich nicht einmal betrifft.

Außerdem will ich da Hunde mit kleinen Kindern nicht gleichsetzen, da auch Hunde, in kleinerem Rahmen, erwachsen werden und das ist auch gut so.

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Wenn ich aus Versehen gegen die Wald fahre, ist das klar was anderes. Absichtlich macht man jedenfalls sicher kein Auto und keine Bindung kaputt. Und man hat normal auch ein Gespür dafür, ob man übertreibt oder angemessen reagiert und kann sein Handeln danach richten.

 

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Kommt doch auf die Intensität und/oder Häufigkeit an, wie ein Individuum "verunsichert oder gar traumatisiert" wird.

Klar kann auch ein sicher gebundenes Kind/Hund nachhaltig geschädigt werden. Das bestreitet doch niemand.

Aber ein sicher gebundenes Individuum wird stabiler und resilienter gegenüber äußeren Einflüssen sein, als ein nicht sicher gebundenes Individuum, evtl. sogar zusätzlich mit ungünstigen Vorerfahrungen.

 

Dass das nun ein Freifahrtschein sein soll , sehe ich nicht.

Dass das jedoch missbraucht werden kann - das gibts sicherlich.

Allerdings denke ich, ein Mensch, der mit seinem Hund eine sichere Bindung aufgebaut hat, wird so empathisch sein, dass er gar nicht dazu neigt, emotionalen Missbrauch zu betreiben.

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vor 12 Stunden schrieb Lujana:

Ach... ich muss doch nochmals zurückkommen. Wir hatten nämlich heut abend genau die Situation, die ich meinte mit der kurzen Schrecksekunde, und zwar ganz unfreiwillig...

Ging so. Wir kamen vom Abendrundgang heim, es war dunkel, Ranjana trug ihre Leuchtweste im Falle eines verirrten Autofahrers in unser abgelegenes Gefilde...
Als wir auf unser Areal zurückkehrten, schlug ich den Weg in Richtung zu Hause ein und die Treppe hoch, und Ranjana wandte sich dem Parkplatz zu und verschwand hinter einem geparkten Auto. Ich blieb also oben an der Treppe stehen und wartete auf sie. In dem Moment löschte das Licht über mir, welches durch Bewegungsmelder ausgelöst wird und dann aber nur kurz brennt. ich sah Ranjana dank Mondnacht und Leuchtweste weiterhin, sie mich jedoch nicht mehr (was mir nicht bewusst war in dem Moment weil ich nicht weit weg stand). Ranjana war ziemlich lange hinter einem Auto, und kam dann nach vorn und blickte in meine Richtung. In dem Moment änderte sich die Art ihrer BEwegung, von schnüffelnd-trödelnd hin zu hektisch suchend. Mir war in dem Augenblick klar dass sie mich nicht mehr sah ohne Licht und ich rief nach ihr. Sie rannte sobald sie meinen Ruf hörte los, in meine Richtung, und ich bewegte mich um das Licht wieder auszulösen, damit sie mich auch sah.

Mir tat sie in dem Moment, als ich sah, dass sie sich erschreckt, gerade leid. Ich hätte diese Situation bei ihr, generell bei einem Welpen, nicht absichtlich herbeigeführt. So ists uns halt einfach passiert. 

 

Aber genau das meinte ich, auch wenn unsere Bindung sogar bestimmt noch etwas Wachstum verträgt, weil das Hundchen noch so jung ist: Das reicht nicht, um nachhaltig zu verunsichern. Das würde mich sonst echt wundern... naja beweisen kann ich es nicht, aber das müsste ja ein extremes Sensibelchen sein, damit diese Schrecksekunde ausreicht für eine Beunruhigung. Sowas passiert doch auch einfach so mal im Alltag. Und wie gesagt... als Alternative für das lange Verstecken wäre es für mich denkbar. Bei einem erwachsenen Hund, bei guter Bindung, und wenn einem Hund die Idee abhanden gekommen ist, dass er eben auch mal noch schauen könnte, wo sein Mensch bleibt. 

 

Allerdings beinhaltet es doch auch das Risiko, dass das Hundchen nur lernt, auch mal länger allein zu bleiben. Vielleicht sogar auch ohne schlechtes Nebengefühl sondern einfach weil so ein "Die ist ja eh immer in der Nähe, Erschrecken ist da also überflüssig..." entsteht... 

 

Und bei nem Jäger glaube ich nicht, dass sowas irgendetwas bringt. 

Kareki, diesen Text hatte ich gestern abend noch (unter anderen) für dich verfasst, um nochmals zu präzisieren, was meiner Meinung nach genau der Bindung kaum schaden kann. So läuft das für mich ab und keine Sekunde länger.. und in unserem Fall sogar noch absolut unfreiwillig und ungeplant, und auch gar nicht nötig, Hundekind ist noch zu unreif ind er Bindung um sowas überhaupt gewollt zu machen und zudem lässt sie mich auch nicht im Wald stehen. Wenn du diese Beschreibung des gestrigen Vorfalls bei mir durchliest - findest du dann echt immer noch, ich rede von einem Freifahrtschein und finde, die Bindung könne nicht leiden? Klar kann sie leiden - aber ich hoffe schwer, sie tut es nicht wegen dieser Schrecksekunde, sonst dürfte man ja kaum mehr leben, das passiert im Alltag doch versehentlich andauernd.

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Es ging mir um den Beigeschmack dieser Aussage. Ich finde die Formulierung einfach nicht passend, auch wenn man sie im Nachhinein relativiert. 

 

So wie es stand und dann auch noch von Estray verkürzt erklärt wurde, bekommt man das Gefühl, es sei "unkaputtbar".

Auch wenn du das nicht so gemeint hast.

 

Ich denke schon, dass die Beziehung kleine Risse mit jedem Fehler bekommt: Und ich mache dennoch Fehler und ja, ich habe meine Hunde auch schon angeschnauzt. Nur werde ich eben sicher nicht sagen: Können sie ab, sind sicher gebunden. (Nee, das hast du nicht gesagt, ich weiß!)... 

Aber leider ist der Beigeschmack in meinem Mund gewesen, als ich es wiederholt hier gelesen habe.

 

Ich will so gar nicht argumentieren, ich hoffe, die Hunde sind in sich gefestigte Persönlichkeiten, dass sie mir meine Unzulänglichkeiten verzeihen, wie ich ihre. 

Deshalb schiebe ich den Blick nicht auf unsere Bindung oder bewerte die Beziehunng anhand dieser (ja, das tust du so in diesem Maß auch nicht).

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Ach ja, der Freifahrtsschein... Genau Leute mit nicht sicher gebundenen Hunden neigen dazu, ihre Methoden damit zu veteidigen und meinen mit Bindung Gehorsam.

 

und nein, damit meine ich nicht dich!

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Danke Kareki, für diese Ausführungen. Und den Beigeschmack in deinem Mund kann ich nachvollziehen. 

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vor 3 Stunden schrieb Estray:

 

Kannst du den neuen Hund gleich freilaufen lassen oder braucht es dazu eine Beziehung / Bindung? Der Hund hat immer noch die gleiche Rasse und die gleiche Persönlichkeit, bezieht sich aber mit der Zeit immer mehr auf dich und bindet sich an dich. Beachtet dich mehr und sieht dich als seinen Fixpunkt. Habe ich zig mal erlebt. :) 

 

naja, so ganz 100% das eine oder das andere ist es auch nicht.

Wenn es jetzt um Freilauf geht, kann ich mehrere Hunde anbringen, die auch bei bekannten, aber nicht oft gesehenen Menschen komplett und problemlos einfach frei laufen gelassen werden können, wenn sie mal Hundesitter sind.

 

Da wäre zum einen der Boxer meiner Freundin, der wirklich super zuverlässig ist wenn ich mal sitte. Egal wo ich bin, Hund kann frei laufen denn er kommt wenn man ihn ruft. Jagen? Kein Problem, ist nicht von Interesse. Wenn man mich mit dem Hund sähe, würde man durchaus denken ich hätte ihn schon länger - auch im Haus.

Die anderen Beispiele waren unsere Hunde Marlowe und Butch. Beide hätte man ohne Probleme einfach jemandem in die Hand geben können, und derjenige hätte ide Leine abmachen können - und es wäre genauso ein Spaziergang geworden wie mit mir. Marlowe hab ich, wenn ich ihn mit zu Uni hatte, meiner Mitbewohnerin mitgegeben wenn ich lernen musste und sie einen langen Spaziergang machte. Null Probleme - der der die Leine trägt ist der mit dem er geht :)

Butch war auch so, wobei er etwas weniger sicher off-line lief, nicht ganz so bombenfest zuverlässig.

 

Lemmy... ich denke es würde nicht lange dauern, bis er sich auch mit fremden Leuten als zuverlässiger Freiläufer entpuppt. Vielleicht würden noch ein paar Macken wieder auftauchen, aber generell wäre das kein  großes Drama. Was ich mir aber vorstellen kann, dass er eben bei ihm nicht (oder nicht gut) bekannten Personen wieder anfangen würde, zu erteidigen. Oder auch mal nen Hund zu verdreschen, weil eben das was er von mir bekommt - Aufmerksamkeit auf seine Zeichen, Verständnis, Voraussicht und das gegenseitige Vertrauen in die Fähigkeiten des anderen, Situationen einzuschätzen - fehlt. Zumindest am Anfang, je länger man mit ihm unterwegs wäre desto sicherer würde es, vermute ich. (Sofern der Mensch was taugt :P )

 

 

Ich sag es oft, und bisher empfinde ich es auch noch als richtig: Bindung alleine ist nicht das, was einen Hund davon abhält zu verschwinden. Aber Bindung ist das, was den Hund am Ende wieder freiwillig zurück kommen lässt. (sofern natürlich niemand ihn eingesammelt hat oder ihm was passiert ist, logo)

 

Und natürlich binden sich Hunde auch an Arschlöcher. Machen Menschen ja auch! Braucht man nicht weit gucken, bis man die Leute finden die bei ihren schlagenden und/oder verbal misshandelnden Partnern bleiben, von Kindern mal ganz abgesehen. Eine Bindung ist nicht automatisch gleichbedeutend mit einer gesunden Beziehung. Auch eine Bindung aus Mangel an Optionen ist eine Bindung, kann sogar sehr fest sein. Auch so fest, dass man freiwillig zurück kommt - selbst wenn Strafe zu erwarten ist.

 

Das Entfernen vom Menschen per se heißt in meinen Augen nicht, dass die Bindung schlecht oder noch nciht ausgereift war. Wenn der Hund STÄNDIG und immer wieder alleine unterwegs ist... vielleicht. Aber womöglich ist dem Hund einfach nur langweilig bei seinem Menschen! Oder er hat eben starke Jagdambitionen oder ne Hündin ist läufig. Da wird dann eben mal ein anderer Zwang über den "Gruppenzusammenhalt" gestellt, aber am Ende des Tages wird der Hund nicht alleine im Wald verschwinden sondern schauen, dass er seinen Menschen wiederfindet. Ausnahmen sind natürlich Panik-Anfälle, bei denen dann alles ausgehebelt wurde - so zB bei den Hunden die extreme Knallangst haben. Auch da würde doch niemand von mangelnder Bindung reden, oder?

 

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Viele Hunde laufen sogar mit Fremden Leuten besser und angebundener, als bei vertrauten Personen. ;) Cliff zieht bei mir an der Leine, bei Mark nicht. Fluse würde bei Mark nicht abhauen, dazu ist sie gar nicht entspannt genug, bei mir schon. Auch das hat was mit Bindung zu tun. 

 

vor 7 Minuten schrieb Lemmy:

Das Entfernen vom Menschen per se heißt in meinen Augen nicht, dass die Bindung schlecht oder noch nciht ausgereift war. Wenn der Hund STÄNDIG und immer wieder alleine unterwegs ist... vielleicht.

Das hat auch niemand behauptet, es wurde behauptet, dass Bindung gar keine Rolle spielt und das sehe ich anders. :)

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Beim Hundesitter läufts oft besser, als bei den eigenen Besitzern ;). Bindung heißt nicht klammern, sondern auch, dass man Vertrauen hat und Sicherheit darin findet. So konntest du deine Hunde anderen Leuten anvertrauen, was nicht bedeutet, dass ein Hund mit jemandem mitgeht, der ihn einfach aus der Wohnung klaut oder vorm Supermarkt entwendet. 

 

Bindung ist ein wichtiger Aspekt und nicht der einzige. 

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