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Will to please - was ist das eigentlich


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vor 1 Stunde schrieb 2010:

Was jetzt meine weitergehende Frage oder Mutmassung ist: Kooperationsmotivation trifft es von allen deutschen Begriffen am besten. Oder?

Wie hat man denn wtp denn früher beim DSH genannt?

Oder beim Deutsch Kurzhaar?

Was sind denn die deutschen Begriffe dazu?

 

Führigkeit, Lernwille, Arbeitswille, Leichtführigkeit?

 

Beim Jagdhund Appell?

Wobei Appell eher Grundgehorsam bedeutet und wohl nichts darüber aussagt, wie "willig" der Hund ist.

 

 

 

 

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Vorweg, bitte nicht auf die Unordnung achten, das ist nur das Hundebett und dient manchmal als Ablage für Schlafklamotten... 

 

Wollte ein Video machen, wo man sehr schön sieht, dass Akuma das nur fürs Leckerli macht, aber Lust hatte er keine. Akuma trickst normalerweise viel lieber als Yoma.

 

Der "Anti-WTP"!

 

Es ist fast schon ein Glücksfall für die Demonstration, dass er sich da so verweigert, weil ihm das zu blöd ist. Er wollte zwar das Leckerli, aber sich nicht dafür anstrengen; und als ich ihn genervt hab, hat er sogar die zaghafte Kooperation komplett eingestellt:

 

 

 

 

Etwas Pause dazwischen und es lief wieder besser:

 

 

 

 

 

 

 

Was ich noch sagen wollte - zu den Hunden, die "in eine laufende Kettensäge" springen würden: Es war und ist für den Gebrauch dieser Hunde unablässlich, dass sie nicht stets hinterfragen. Es muss verlässlich ausgeführt werden...

 

Der Fehler wäre das als Dummheit abzutun. Es ist eine hohe "arbeitende Intelligenz".

 

Wir hatten das ja letztens, nur andersherum. Arbeitende Intelligenz ist eben _eine_ Form der Intelligenz, die, die am besten messbar/vergleichbar ist.

 

Meine Shibas sind in dieser Kategorie wohl so gut wie jedem Schäferhund, Golden und Labrador Retriever oder gar einem Border Collie hoffnungslos unterlegen. 

 

Das Missgeschick, das wir gerne begehen, und das tun wir alle:

Wir vergleichen und bewerten. 

Wenn ich sage, meine Hunde sind extrem eigenständig und dann Einwände von Hundehaltern kommen, deren Hunde genetisch verankert gar nicht von Natur aus so eigenständig sind, bin ich geneigt, dagegen zu argumentieren bis der andere sich angegriffen fühlt.

Dabei messen wir das eben anhand unserer Hunde.

 

Umgekehrt wird an der mangelnden Kooperation und dem Gehorsam meiner Hunde kritisiert, ohne zu bedenken, dass meine Hunde dies unmöglich leisten können (zumal ich gerne Videos einstelle, wo es nicht klappt! Auf YouTube gibt es genug Shiba-Videos, auf denen gelungene Aktionen zu sehen sind und das erweckt den Eindruck, als sei ich besonders unfähig. Ich weiß aber, wieviele Takes es erfordert, bis das Video toll ist und will bewusst Dinge zeigen, die jedem Shibahalter fast täglich passieren!)

 

Was ich sagen will... ich halte WTP nicht für negativ oder solche Hunde für dumm. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen, vielleicht sogar eine Voraussetzung für hohe arbeitende Intelligenz (und der Grund, warum die Japaner schnell auf westliche Jagdhunde umgestiegen sind!).

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vor 5 Stunden schrieb gebemeinensenfdazu:

Es wird auf Kommando erstmal mehr oder weniger selbstbelohnend kooperiert, d.h. eine Belohnung muß nicht unmittelbar in Aussicht stehen, damit Gehorsam geleistet wird und die Handlung wird erstmal nicht hinterfragt.

Das finde ich das schlimme daran. Auch das was du schreibst @Nebelfrei

 

vor 1 Stunde schrieb Nebelfrei:

Klar, ich könnte sie, ohne körperliche Gewalt, zwingen in den Fluss zu springen. Sie würde es machen, zweifellos, weil sie überzeugt ist, dass ich ihr nichts Böses will.

Wie oft hab ich schon Leute gesehen die ihren Hund immer und immer wieder in den Rhein schicken (Stöckchen/Ball holen) gegen die Strömung zurück, bis zur absoluten Erschöpfung

und sich dann wundern wenn Hundi fast absäuft. Vorher erkennen sie das wohl nicht.

 

Deshalb ist das hier:

vor 2 Stunden schrieb Nebelfrei:

Ein Hund mit viel wtp, muss eben auch die passenden Halter haben.

 Enorm wichtig.

 

Und für manche Hunde würde ich mir deshalb weniger WTP wünschen.

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Wie oben gesagt - für den Gebrauch der Hunde war und ist es eben wichtig, dass der Hund nicht hinterfragt. 

 

Ich würde mein Leben nicht in die Pfoten meiner Hunde geben wollen. 

(Freilich erkennen auch sie Gefahren und würden mir vielleicht auch helfen, aber ausbilden und dann verlässlich arbeiten...?) 

 

Ich finde das Nicht-Hinterfragen für mich als Mensch, der Hunde zum Vergnügen hält, auch nicht "schön", aber ich erkenne es voll an und finde es faszinierend.Und werde wütend, wenn Menschen das ausnutzen. 

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Zu dem non will to please hätte ich dieses Video von Fly, sogar mit Kompromissbereitschaft.  

Und Fly kann ein Platz.  Aber selbst als ich sie mit der Namenswiederholung einzu"lullen" versuche, sagt sie, ne Frauchen, geht nicht oder will ich nicht, weil evtl der Untergrund am Bauch kratzt, oder oder oder.  

 

 

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vor 2 Stunden schrieb Nebelfrei:

 

Ich finde das eben eine etwas krasse Aussage. Wie wenn Hunde mit viel WTP nicht selber denken und entscheiden könnten.

 

Beispiel Wega: Sie liebt Wasser über alles, schwimmen in Flüssen etc ist das grösste. Bevor sie jedoch in einen unbekannten Fluss springt, kontrolliert sie, ob es einen für sie sicheren Ausstieg gibt. Über zu hohe Felsen, Mauern würde sie nicht reinspringen. Ob der Ausstieg für sie sicher ist, kann nur sie entscheiden, nicht ich. Das gleiche gilt für Steilhänge, Felsen.

Klar, ich könnte sie, ohne körperliche Gewalt, zwingen in den Fluss zu springen. Sie würde es machen, zweifellos, weil sie überzeugt ist, dass ich ihr nichts Böses will. Aber warum sollte ich das tun?

 

Ein Hund mit viel wtp, muss eben auch die passenden Halter haben.

Und ? Er (oder Sie weiß ich gerade gar nicht, ) hat halt nichts hinterfragt. 

 

Wenn herrschen (oder irgendwer) sagt "mach das" machte er das. Ist doch nicht schlimm. Mein Hund würde auch erstmal prüfen ( Wasser/ andere möglicherweise gefährlich werdende sachen) und das ist so ziemlich genauso wenig schlimm, wie wenn er einfach mein Kommando ausführt ohne es zu hinterfragen. 

 

Der Hund von dem Mann aus meiner Aussage ist zwar nur ein Haustier, aber er wäre wahrscheinlich ein Traum von Hund für eine Tätigkeit bei der es um gutes hören und ausführen geht. Mein eigener Hund wäre für sowas wohl ein Albtraum. 

 

Aber na und ? Man lässt seinen Hund ja nicht ins offene Messer rennen nur weil er das ausführen würde. Und ja sicher kann man sowas auch ausnutzen und dem Tier Schaden,  aber darum geht es hier doch nicht und das von mir erwähnte Herr - Hund Gespann war und ist auch nicht so drauf 

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb Juline:
  vor 2 Stunden schrieb 2010:

Was jetzt meine weitergehende Frage oder Mutmassung ist: Kooperationsmotivation trifft es von allen deutschen Begriffen am besten. Oder?

Wie hat man denn wtp denn früher beim DSH genannt?

Oder beim Deutsch Kurzhaar?

Was sind denn die deutschen Begriffe dazu?

Mit wto wäre wohl "will to obey" gemeint.

Gehorsam und Unterordnungsbereitschaft hat man das wohl genannt, bzw. nennt man noch so auf den Schäferhundplätzen.

 

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Nebelfrei
vor 18 Minuten schrieb Mrs.Midnight:

Aber na und ? Man lässt seinen Hund ja nicht ins offene Messer rennen nur weil er das ausführen würde. Und ja sicher kann man sowas auch ausnutzen und dem Tier Schaden,  aber darum geht es hier doch nicht und das von mir erwähnte Herr - Hund Gespann war und ist auch nicht so drauf 

 

Eben, es ist das Problem des Halters, nicht des WTP-Hundes. Denn auch Hunde ohne WTP werden von gewissen Haltern gezwungen, Dingen zu tun, die sie eigentlich nicht wollen.

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vor 2 Stunden schrieb 2010:

Sehr interessant, was du zusammengetragen hast. Anhand diesem, verstehe ich es jetzt. Was ich nur noch dazu sagen muss, zu deinm Fussgeh Beispiel.

Nein, kein Hund läuft Sport Fuss, weil er WTP hat automatisch. Aber ein Hund mit WTP lässt sich trainieren und das zielmlich einfach.

 

 

 

Ich habe wtp beim Border kennengelernt, ohne die Bedeutung vorher gross zu kennen. Deine Definition ist genau das, was die Briten meinen wenn sie "willing to please" beim BC meinen, nämlich eine hohe Kooperativität und Trainierbarkeit.

 

Was jetzt meine weitergehende Frage oder Mutmassung ist: Kooperationsmotivation trifft es von allen deutschen Begriffen am besten. Oder?

Wie hat man denn wtp denn früher beim DSH genannt?

Oder beim Deutsch Kurzhaar?

Was sind denn die deutschen Begriffe dazu?

Oder ist der Begriff wto ein Anglizismus?

 

 

 

 

 

 

 

Treue :)

 

Die Treue des DSH war sprichwörtlich.

 

Will-to-please heißt ja übersetzt "Der Wille zu gefallen". 

Erstmalig aufgetaucht ist er wohl in Großbritannien, um Hunde zu beschreiben, die sich durch eine hohe Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen auszeichnen.

 

Eine genaue Definition zu diesem Begriff gibt es aber nicht, anscheinend war er zunächst für bestimmte Arbeitshunde (Jagdhunde?) gedacht und wurde später übernommen, um bestimmte erwünschte Eigenschaften dem Menschen gegenüber unter Berücksichtigung von rassespezifischen Eigenschaften (Einsatzbereiche) zu beschreiben.

 

Mir gefällt bisher diese Beschreibung des Begriffes "will to please" am Besten:

 

"Wenn der Will to Please bei einem Hund ausgeprägt ist, bedeutet dies, dass er von sich aus bemüht ist, herauszufinden, was sein Mensch von ihm will. Zudem versucht er, dies so gut wie möglich umzusetzen. Anerkennung und Lob spornen Hunde mit dieser Eigenschaft besonders an." (aus: diesem Artikel )

 

Das beschreibt eine eigene, innere (intrinsische) Motivation, die im Bereich der sozialen Fähigkeiten angesiedelt ist. 

 

Meiner Meinung nach lässt sie sich besser beschreiben im Vergleich zum Einzelgänger, der möglichst unabhängig von seinem Umfeld leben möchte und dem geselligen Typ, der eher darauf ausgerichtet ist, sich den Regeln der Gesellschaft in der er lebt anzupassen.

 

Diese Fähigkeit, "von sich aus herauszufinden, was der Mensch von ihm will" ist ein Bedürfnis (Anspruch) des Menschen an den Hund, ursprünglich spezifisch auf dessen Einsatzbereich (Arbeitsbereich) zugeschnitten. Kooperationsbereitschaft wird in diesem Zusammenhang erwähnt.

 

Eine genauere Definition für den "will to please" gibt es aber nicht. Weil dieser Begriff eher auf die Ansprüche/Vorstellungen des Menschen zugeschnitten sind, tut sich hier ein Interpretationsspielraum auf, der eher den individuellen Sichtweisen des Menschen angepasst sind, als dass sie eine genauere Eingrenzung dieses Begriffes erlauben.

 

So haben manche Menschen die Vorliebe für Unterwürfigkeit eines Hundes und sehen sie als Merkmal für "will to please"; Andere haben eher eine Vorliebe für die Orientierung des Hundes am Menschen und bezeichnen diese als "will to please". Wieder Andere legen Wert auf "Gehorsam" und sehen das als Kennzeichen für "will to please".

 

Interessant sind in diesem Zusammenhang sicher die Hinweise auf die unterschiedlichen Domestikationsstufen, die die Unterschiede bei Hunderassen in der Fähigkeit, den Menschen "lesen zu können" aufgreifen. 

 

 

 

 

 

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vor 26 Minuten schrieb Nebelfrei:

 

Eben, es ist das Problem des Halters, nicht des WTP-Hundes. Denn auch Hunde ohne WTP werden von gewissen Haltern gezwungen, Dingen zu tun, die sie eigentlich nicht wollen.

Ja aber welches Problem meinst du ? Die zwei haben keines 

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