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Hunde, die einen alleine im Wald stehen lassen


Gast

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vor 1 Minute schrieb Juline:

Oder lernt, dass es Vorteile hat, in deiner Nähe zu sein?

 

Hunde binden sich gerne. Meinst du nur durch Bestechung? :) 

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vor 2 Minuten schrieb Juline:

Ich sehe diesen Drang zu Distanz bei Hunden (vorausgesetzt, sie sind schon länger bei diesem Menschen), denen es eher Nachteile bringt, wenn sie in der unmittelbaren Nähe bleiben. Werden dauernd gerufen, kommandiert, gegängelt. Machen in der Nähe des Menschen keine angenehmen Erfahrungen durch ihn. Keine Kekse, kein liebes Wort, keine Sicherheit, kein nettes Spielchen.

Ich sehe das anders....Hunde binden sich sogar an die größten Arschlöcher und unsensibelsten Halter. Die verzeihen Einiges und hängen trotzdem noch an ihrem Bindungspartner. 

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Achso, dass ich der Bindung auch eine Gewichtung gebe im Gegensatz zu Benno0815, heißt nicht, dass ich Rasse und Persönlichkeit leugne. Alles spielt zusammen, aber Bindung ist eben auch von Bedeutung. :)  Sonst würde sich ein Hund bei jeder willkürlichen Person gleich verhalten, das ist nicht so. 

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vor 13 Stunden schrieb kareki:

Bringt das was? Ich meine, kann der Hund da seine "Missetat" einsieht...?

 

Jein: Ich hatte hier mal zwei Wildsichtungen hintereinander. Bei der ersten Wildsichtung ließ mich Minos stehen, worauf ich ihm dann deutlich meine Meinung gesagt habe, als er wieder kam und er dann im Abstand zu mir und Fly hinter uns her lief. Bei der zweiten Sichtung ein paar Minuten später, reagierte er gar nicht mehr auf das Reh, welches unmittelbar vor uns über den Weg hoppelte..

Sicherlich war er aber auch von meinem Anschiss beeindruckt und davon, dass Fly und ich einfach gingen.

 

Ich schrieb im ersten Beitrag, ich hätte ihn 2, 3 Mal ausgeschlossen, dann nicht mehr. Der Punkt war, es war nicht nachhaltig bei Minos und es passte auch nicht zu uns. Also ich bin schon der Meinung, dass meine Hunde wissen dürfen, wenn ich sauer bin, aber dann muss es auch wieder gut sein. Bei diesem Rudelausschluss ist es das aber nicht, weil man den Hund dann ja auch noch ins Abseits bringt. Das war nicht mein/unser Weg.

 

Wir haben dann andere Dinge gemacht, um den Jagdtrieb in den Griff zu bekommen, Unterordnung geübt und über Zeigen und benennen. Das hat uns mM nach letztendlich zum Ziel gebracht, Minos Jagdtrieb in den Griff zu kriegen und auch die Tatsache einzusehen, dass an manchen Tagen, wenn viel Wildaufkommen ist und Minos Erregungspegel kontinuierlich hoch ist, dann doch mal die Leine dran zu machen. 

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Ich nehm jetzt mal eine Beitrag aus dem anderen Thread hier rein, weil ich finde, das passt jetzt besser zu diesem Thema

 

 

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vor 10 Stunden schrieb benno0815:

@Lujana:
Das Entfernen eines Hundes vom Menschen hat meiner Ansicht und Erfahrung nach absolut nichts mit Bindung zu tun.
Ein Hund kann die allergrößte Bindung und ein Höchstmaß an Vertrauen in seinen Menschen haben und dennoch die Biege machen, bzw. sich extrem weit entfernen. ;)

 

Das hängt einzig und allein mit den rassetypischen Eigenschaften, Charakter/ Persönlichkeit und damit einhergehender Eigenständigkeit zusammen.
Selbstbewusste, sichere, eigenständige Hunde (und dann vielleicht noch mit Jagdtrieb ausgestattet) finden es völlig normal, sich von ihrem Menschen zu entfernen und ihren Interessen nachzugehen, der Mensch kommt ihnen dabei gar nicht in den Sinn.

Dennoch haben auch diese Hunde eine starke und innige Bindung zu ihren Menschen.
 

Ich halte das für eines der größten (vielleicht auch sprachlichen?) Missverständnisse und vielen Hunden (und Menschen) wird damit großes Unrecht getan, indem man ihnen unterstellt sie hätten keine, oder eine mangelnde Bindung.

Der Grund, warum sie sich entfernen ist ein anderer und ein gutes Training ist angesagt :)

 

Estray hat für mich schon geantwortet und das präzisiert, dass ich das so nicht behauptet habe und Bindung in einem anderen Zusammenhang ins Spiel brachte - danke Estray.
Jedoch möchte ich, genau wie sie, dieses "einzig und allein" von dir nicht ganz so stehen lassen. Ich zitiere mich der Einfachheit halber mal schnell selbst von SEite 2 dieses Threads:
 

Wenn ich ein Kind betreue, das grundsätzlich nicht gross darauf achtet, wo ich bin, frag ich mich halt, ob es das vielleicht einfach sozusagen als Selbstschutzverhalten gelernt hat. Wenn ein BAby z.B. oft schreiend alleingelassen wurde, kann es mit der Zeit lernen, dass es eh allein klarkommen muss. Es entwickelt eine viel zu grosse Selbständigkeit oder gar ein ALpha-Verhalten, welches ein seinem Alter völlig unverhältnismässiges Allein-Sein-Können beinhaltet. Das Schwierige daran ist, dass ein Kind so kaum entspannt ist, weil diese Selbständigeit nicht freiwillig gewachsen ist, sondern ein Schutzmechanismus ist. Ein Kind wäre nicht von sich aus so. WEnn ich einem solchen Kind mit einer "Schrecksekunde" begegne, bestätige ich es nur in seinem Selbständigkeits-Verhalten. Das verhärtet das höchstens.
Ich könnte mir vorstellen, dass mancher Hund, der eine schwierige Vergangenheit hat, ganz ähnlich tickt.
Beim Kind müsste ich dann diese Selbständigkeit sozusagen überflüssig machen. Ihm besonders viel Schutz, Liebe und Zuverlässigkeit schenken. Es von seinem Schutzmechanismus wegholen, indem ich nichts als nur die BIndung stärke. Dieser Ansatz dürfte beim einen oder anderen Hund ebenfalls funktionieren... vor allem bei schwieriger oder umbekannter Vorgeschichte oder viel Besitzerwechsel.

 

Das ist dann auch der GEdanke, der mir bei Amidalas Hund kommt, vor allem weil da viel Besitzerwechsel bekannt ist. DAs heisst nicht, dass es so sein MUSS, aber daran denken könnte man. Das wäre einfach eine Möglichkeit, warum ein Hund sich nicht um seinen Menschen schert, und ich bin sicher, dass das nicht allzu häufig der Fall ist und das mit dem Jagdtrieb und er Rasse weiiiit häufiger vorkommt. Nur gehts hier ja ums Sammeln verschiedener Möglichkeiten und Gründe und den Umgang damit.

 

Und dann möchte ich das mit der Bindung noch präzisieren:

1. Bindung baut man nicht in der Situation im Wald. Zumindest nicht primär. Sondern im ganzen Zusammenleben, alles Kraulen, Spielen, Füttern, Umsorgen, sich als Stetig und Zuverlässig erweisen - das ist die Basis einer guten Bindung. 

2. Es gibt bei der Qualität der Bindung zwei Faktoren: Die REIFE der Bindung und die SICHERHEIT oder Qualität der Bindung.
Die Reife ist u.a. Altersabhängig. Ein WElpe möchte seinen Menschen sehen, sonst fühlt er sich verunsichert. Mit der Zeit reichts ihm, ihn zu hören und mit der Zeit dann weiss der Hund, dass Mensch noch da ist auch wenn man mal um die Ecke biegt. Das hat mit Alter und VErständnis zu tun.
Die Sicherheit, Qualität, hängt von den ERfahrungen eines Hundes mit seinen Menschen ab. Hat er viel Zuverlässigkeit erlebt und Vertrauen gefasst, wird er mit der Zeit eine sichere Bindung entwickeln. Hat er das nicht, wird die Bindung unsicher, unstabil, aber wie sich das auswirkt, wenn diese nicht sicher ist, kann nochmals variieren!

3. eine sichere Bindung bewirkt oft nicht, dass der Hund immer bei einem bleibt! Nein, es kann (KANN, MUSS aber nicht!!!) durchaus ein Zeichen von guter Bindung sein, dass der Hund sich ganz sorglos weit ins Waldgebiet hineinwagt im instinktiven Wissen, dass der Mensch schon verfügbar bleibt. Dasselbe beim Kind... die sichere und reife Bindung erst ermöglicht es ihm, später auch mal zur Schule zu gehen und zu wissen, dass Mama da sein wird wenn es heimkommt und dass sie es sogar liebt, während es nicht bei ihr ist... das ist reife Bindung. 
Ein unsicher gebundenes Kind kann sich oft überhaupt nicht ins Spiel vertiefen, weil es ständig damit beschäftigt ist, zu erleben, dass Mama nicht weggeht und ihm auch emotional zugewandt bleibt... da ist es dann zu wenig entspannt um die Welt zu entdecken. DA ist das immer bei Mama bleiben ein Zeichen von unreifer oder unsicherer Bindung... und nciht von Guter Bindung!

 

so, hier habe ich ganz munter einfach mal vom Kind auf den Hund geschlossen, weil ich annehme, dass die Prinzipien der Bindung sich überall in etwa ähnlich verhalten. Und da lass ich mich auch gern korrigieren, denn ich kenne die Bindung beim Menschen in erster Linie. Und Bindung ist voll mein Thema, ich habe das Online-Seminar von Gordon Neufeld absolviert und auch selbst ein Buch über BAbys und die Entwicklung ihrer Bindung geschrieben. ABer das Thema ist so gross und tiefgründig, dass es sich nicht in ein- zwei Posts fassen lässt ;-)
 

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Danke Lujana, dass Du das Thema Bindung hier einbringst. 

Inzwischen wird ja auch beim Hund bezüglich Bindung geforscht und man fand da schon deutliche Parallelen zum Menschen.

Ich finde, gerade bei Hunden aus zweiter oder mehreren Händen oder aus ungewisser Herkunft, sollte man den Aspekt, welcher Bindungstyp der Hund sein könnte, nicht ausser Acht lassen, wenn man ihn zur Aufmerksamkeit bringen will.

 

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Zitat

Ich habe gar nicht gelesen, dass Lujana den Punkt Bindung so verwendet hat? Sie bezog sich doch darauf, dass man durch freiwilliges oder unfreiwilliges Verschwinden seinen Hund / sein Kind nicht nachhaltig verstört, wenn die Bindung stabil ist. So habe ich es zumindest verstanden.

 

aber genau so habe ich das auch aufgefasst und habe es angeblich falsch verstanden.

 

Denn das würde eben diesen "Freifahrtsschein" ausstellen, meiner Neinung nach.

 

Ich glaube nämlich nicht, dass man den Hund/das Kind damit nicht nachhaltig stören kann - die Bindung, egal wie "stabil", kann das doch nicht mit Sicherheit verhindern?

 

Edit

Und zum Wald stehen lassen, es wurde ja schon gemutmaßt/erraten: Ja, Umwelterkundung kann ein Bibdungsanzeiger sein. Und dann gibt's ja auch noch Hunde, die wurden darauf selektiert sich vom Herrn zu lösen und selbstständig zu agieren.

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Weil man ein fieses Arschloch ist und das Gegenüber immer so weit triezt, wie man kann? B) 

Ich fahr nen Volvo, eines der sichersten Autos der Welt, aber trotzdem fahre ich es nicht gegen die Wand um das auszutesten.

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