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Junghund dreht über - wer kennt dieses Verhalten und hat wie reagiert?


Bable

Empfohlene Beiträge

@Fricco

 

Diese Fixierung auf Kommandos  (" er kann sitz und Platz und hopps ganz toll, aber Rückruf versteht er nicht!") führt in meinem Empfinden manchmal dazu, dass die Gewichtung in der Erziehung verloren geht. Der Hund kann dann vielleicht zwar ganz toll sitz oder Platz, aber er kann nicht zur Ruhe kommen.  Typische Aussagen sind dann "er lernt so gerne, aber er hat viel zu viel Energie!". 

Es gibt dann Leute, die mit ihrem 5 Monate altem Mali zum mantrailing gehen ( kein Witz, die kenne ich persönlich) weil sie ja Auslastung braucht und sitz/Platz/usw schon kann. 

 

Im schlimmsten Fall werden dann die Symptome des nicht zur Ruhe kommens mit den Kommandos bekämpft, und man hat dann einen Hund, der super angespannt im Platz liegt und darauf hofft, dass gleich noch irgendein Kommando kommt. 

 

Natürlich gibt es dann auch im anderen Extrem, der Junghundhalter der völlig gestresst ist, weil alle anderen junghunde sitz und Platz und hopps machen und seiner nun nicht, und dabei ist er doch schon fast 8 Monate alt....

Ich finds super auch schon einem jungen Hund Tricks bei zu bringen. In Maßen. Mir persönlich ist es deutlich wichtiger, dass er lernt mit seiner Umwelt in all ihren Facetten und sich selbst um zu gehen. 

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Bable

Ich verstehe immer noch nicht, warum davon ausgegangen wird, dass ich ständig Kommandos trainiere?! Und noch dazu im Drill? Und wieso soll ich etwas machen, was das Verhalten verschlimmert hat statt das zu tun, was es reduziert hat? Ständig Ruhe halten, hieß es in meiner ersten Hundeschule auch, bloß nicht überfordern, der arme Hund. Das Ergebnis unter anderem davon habe ich nun auszubaden. Ich bin nicht beratungsresistent aber ich wiederhole nicht, was schon schief ging. Wer sagt außerdem, dass mein Hund ständig Sitz und Platz machen muss? Nur weil ich schrieb, dass er es gut kann? Zum Thema Beschäftigung hatte ich übrigens noch etwas geschrieben. Ideen/Antworten zu meiner ursprünglichen Frage wären übrigens auch mal schön statt über Auslastung zu diskutieren und noch dazu meine gemachten Erfahrungen und Beobachtungen dabei auszublenden, weil es sonst nicht ins Schema passt. Was ist denn wenn es tatsächlich keine zu hohe Auslastung ist? Darüber hat hier leider bisher kaum einer gesprochen. 

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Wenn es keine überforderung ist, ist es vielleicht einfach eine Junghund Spinnerei. Meine hatte Phasen wo sie nachts Angst hatte, Phasen wo sie probiert hat Spaziergänge zu erzwingen, Phasen wo sie gerne auf Möbel geklettert ist... 

 

Meine ist auch ein multimix mit viel Hütehund und hat in diesem Alter definitiv viel Hilfe dabei gebraucht, zur Ruhe zu kommen. 

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Naschkatze

Kurz und knapp - mein Hund als sie zu mir kam:

 

Zu dem Zeitpunkt irgendwas zwischen 9 und 12 Monate alt.

 

Bekam ähnlich viel Programm. Nach meiner Interpretation zeigte sie mir deutlich, dass sie das Programm braucht.

Hibbelte nach kurzer Zeit extrem rum, kam nicht zur Ruhe, forderte massiv Bespaßung ein, draußen fast nur auf den Hinterbeinen unterwegs, musste an jedem hochspringen.

Ganz klare Überforderung, also Programm runtergefahren.

Es wurd schlimmer. Richtig schlimm an Tag 3 - gefühlt viermal schlimmer als vorher.

Also zurück zu normalem Programm und siehe da - es wird besser! Ja also von 400% hibbel auf 100% runter. Das fühlte sich logischerweise erstmal sehr viel besser an. War es aber nicht.

Ein paar Gespräche geführt und das ganze nochmal gestartet.

Eine Woche konsequent durchgezogen, auch wenn es schlimmer wurde und ich ab Tag 5 wirklich am Ende war mit den Nerven. Nach (ich glaube) 8 Tagen dann die erste Besserung.

 

Bis heute habe ich das Programm nicht wieder vollends hochgefahren, im Grunde mache ich gar nichts mit dem Hund draußen, außer "Rückruf". Um den kommt man halt nicht drumrum, wenn der Hund frei laufen soll. Ansonsten entscheidet sie was sie bzw wir machen. Ich hab immer ein Spielzeug dabei (Ball oder Zergel) für den "Notfall" aber nutze es selten.

Ruhe ist der Schlüssel.

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Meine Hunde können das ja auch, aber wichtiger als dieser Kram sind sicher andere Dinge für den Hund.

 

Mehr wollte ich nicht sagen :)

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Hoellenhunde

@Bable

Du probierst es ja nicht mal. Es ist einfach häufig und typisch so. Es geht darum, dass viele Hunde richtiges Ruhen erst lernen müssen. 

 

Warum fragst du, wenn dir die Antworten nicht gefallen?

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Hoellenhunde
vor 38 Minuten schrieb Bable:

 

Ich verstehe immer noch nicht, warum davon ausgegangen wird, dass ich ständig Kommandos trainiere?! Und noch dazu im Drill? Und wieso soll ich etwas machen, was das Verhalten verschlimmert hat statt das zu tun, was es reduziert hat?

 

 

1. Hat dir keiner Drill unterstellt.

2. Gerade fühlt es sich so an, als würde man dir deine Kommandos entreißen wollen, aber Entspannung durch Gehorsam ist ein zweischneidiges Schwert.

2. Ich kann dir von den Schlittenhunden sagen: ja, es wurde durch noch mehr Auslastung zunächst auch besser. Besser wurde aber nicht: Ruhe lernen, das konnten sie dann noch schlechter. Die Ausbrüche kamen doppelt und dreifach zurück. 

4. Hat niemand gesagt, dass du das ersatzlos streichen sollst, sondern durch andere Beschäftigung ersetzen, nämlich durch olfaktorische Stimulanz, die sehr viel müder macht, aber ohne Hochdrehen im Hundehirn. Und freie Bewegung ohne Bedingungen, weil das ein natürliches Bedürfnis ist.

Nochmal: Stadthunde müssen eh schon viele Reize ertragen.

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gebemeinensenfdazu
vor einer Stunde schrieb Bable:

Ich verstehe immer noch nicht, warum davon ausgegangen wird, dass ich ständig Kommandos trainiere?! Und noch dazu im Drill? Und wieso soll ich etwas machen, was das Verhalten verschlimmert hat statt das zu tun, was es reduziert hat? Ständig Ruhe halten, hieß es in meiner ersten Hundeschule auch, bloß nicht überfordern, der arme Hund.

Ich habe dir hier gar nicht grundsätzlich widersprochen.

Ich bin in dem Alter auch 3-4h am Tag mit dem Hund unterwegs gewesen- allerdings die meiste Zeit im Freilauf. Leinenführigkeit habe ich viel später angefangen zu trainieren.

Trainiert haben wir max. 5-10 Minuten am Stück, in dem Alter eher 5 min und das vielleicht 1-2 mal am Tag. Bei "3h Beschäftigung" hört sich das an, als ob der Hund 3h lang Beschäftigung von dir erwartet.

Und genau das ist der Haken, nicht daß du 3h mit dem Hund herausgehst (wenn das damit gemeint war, ist das etwas Anderes und dann kämen viele Leute hier von der Erklärung "Überforderung" schnell herunter.)

 

 

Ich bin auch gegen dieses pauschale Reduzieren. Es kommt sehr auf den Hund an. Mein Hund ist auch aktiv, neugierig, wißbegierig, rauft gerne, spielt aber auch andere Spiele gerne mit Artgenossen und noch lieber welche mit uns - Reduktion wäre bei uns verkehrt gewesen (schon wegen der Umweltsozialisation ,Wach- und Schutzmotivierte Hude müssen viel lernen)

Bei einem stabilen neugierigen Hund muß man nicht unnötig lange Einsperren, da führt das eher zu Resignation als zu Entspannung.

 

Was man aber muß: Trennen. Ganz klar zwischen Beschäftigt Werden und Nicht Bechäftigtwerden. Diese dauernde Erwartungshaltung führt eben zur Angespanntheit und die kann sich wild entladen.

 

Mein Hund entspannt auch nicht unbedingt zuhause, der entspannt unterwegs beim Schnüffeln, in selbstbestimmten Tempo Laufen, mal mit Artgenossen Spielen usw. Er entspannt auch beim Spielen mit mir, nur muß ich da auch irgendwann einen Punkt finden, wo er aus der erwartungshaltung herauskommt.

Also auch hier klar erkennbar mit "Schluss" Training und Spiel einstellen.

Ganz wichtig sind ihr Zerrspiele und auch das körperbetonte Spiel mit geeigneten Kumpels- nur durch Kontakt mit anderen Hunden und Beisshemmung lernen als Welpen (mit Spielzeug als Ersatz zum in Körperteile Beissen) hat sie gelernt zu dosieren bzw. was "vorsichtig" bedeutet.

Mit diesem Spiel läßt sie sich außerdem super motivieren -bei Bedarf kann man damit auch gegenkonditionieren.

 

Es wäre sicher geeignet , den Rückruf angemessen zu belohnen;), das nutze ich auch, allerdings funktionierte der immer schon ziemlich gut.

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Hoellenhunde
vor 1 Stunde schrieb gebemeinensenfdazu:

Bei einem stabilen neugierigen Hund muß man nicht unnötig lange Einsperren, da führt das eher zu Resignation als zu Entspannung.

 

Das ist mit Reduktion gar nicht gemeint. Es werden die Sachen reduziert, die unnötig aufpeitschen und mit anderer, sinnvollerer Beschäftigung ersetzt. Das kann auch ein gemeinsames Kuscheln sein, wenns passt. Wie du schon sagst, es ist die Erwarttngshaktung gemeint. EinHund soll sich auch mal mit sich beschäftigen dürfen ohne Animateur.

 

Beschäftigung =/= Bewegung

 

Erzwungenes Einsperren führt unter Garantie nicht zur Entspannung.

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Zurimor

@Bable Ist nicht bös gemeint, aber du solltest es auch nicht völlig ausblenden, daß mehrere Leute Überforderung vermuten, weil du anderer Meinung bist. 

Es wurd ja geäußert, daß das Einfordern von Beschäftigung ein Indiz für Überforderung/nicht entspannen können sei. Keine Ahnung, ob das nun stimmt, hab mich damit nicht wirklich beschäftigt, hatte mit meinem Hund bisher anscheinend meistens das passende Maß, mein Hund verschläft aber auch den Tag zuhaus, raus geht es morgens und abends. ;)

@Naschkatze hat ja auch anhand eigener Erfahrung begründet, warum Programm runterfahren nicht falsch sein muß, weil sich das "Problem" erstmal verschlimmert. Also, ich würd das durchaus auf dem Schirm haben, daß es an zu viel liegen könnte und das nicht völlig von der Hand weisen und wahrscheinlich nochmal über einen längeren Zeitraum das Programm runterfahren. Hier ist zuhause übrigens auch Ruhe angesagt, gespielt wird kaum.

 

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