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Hunde, wollt ihr ewig leben?


gast

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Es ist halt ein schweres Thema.

Weil man halt (und da geb ich dir Recht Skita) dann in der konkreten Situation derart emotional ist, dass an vlt den Kopf mal vergisst (was ja auch per se nicht schlecht sein muss!).

Hoffnung. Ja. Setter, wenn bei deiner Freundin alles gut gegangen wäre, hätte man gesagt: "zum Glück wurde gekämpft. Hat sich gelohnt, auch wenn der Weg dahin hart war". Aber mit diesem traurigen Ausgang verändert sich eben die Sicht auf die Dinge - aber das weiß man ja vorher nicht.

Ich hab aus aktuellem Anlass intensiver mit meinem Mann über sowas geredet, weil eine Bekannte von uns nach einem rupturierten Hirnaneurysma im Koma lag. Nach 6 Wochen wachte sie auf, versteht so einigermaßen was los ist um sie rum, halbseitig gelämht, kein Sprachvermögen mehr --> lebenslanger Pflegefall, aber (so sagt ihr Mann, verständlicher Weise) "zum Glück am Leben!".

Ich habe meinem Mann gesagt, er darf sowas bei mir nicht zulassen. Auch wenn die Hoffnung da ist, man wache auf udn erhole sich wieder. Das Risiko ist MIR einfach zu hoch, dass es nicht klappt.

Und manchmal ist Hoffnung das Schlimmste, was es gibt. Dann, wenn die Hoffnung nur noch schmerzt, weil es ein ewiger Blick in eine mögliche Zukunft bleibt, während die Gegenwart unerträglich weh tut.

Aber *schluck*, entschuldigt... ich drifte ab.

Es geht um Hunde.

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  • gast

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Als der Unfall damals bei Indja passiert ist, war eigentlich auch überall die Meinung: lass es sein, das wird doch nichts... (das Becken war in ca. 25 - 30 Teile zersprungen)

Ich habe es trotzdem versucht und nach 3 Monaten hatte ich meinen fröhlichen, aufgeweckten Hund wieder.

Als der Entschluß näher rückte, das gelähmte linke Hinterbein zu amputieren, kamen wieder viele Stimmen auf: Der armen Hund, soll der verkrüppelt durch´s Leben? Damit kommt sie nicht klar, zu groß zu schwer....

Die Alternative wäre Einschläfern gewesen (da sie angefangen hatte, das taube Bein anzufressen) Aber das hätte ich dann gemacht, wenn sie wirklich nicht damit klar gekommen wäre!

Wobei mir, in Anlehnung an den "Vermenschlichungs-Thread" einfällt: auch hier wird oft vermenschlicht: Ein blinder Hund: Furchtbar!; ein 3 beiniger Hund: Der Arme!!!; ein gehörloser Hund: Nein wie schrecklich!!!

Aber Hunde erleben das gar nicht so wie Menschen! Sie sind mit so etwas nicht behindert. Weil sie einfach weiterleben!

Die Grenze? Ja wo ist sie? Das muß jeder für sich selber ausmachen und ich wünsche JEDEM eine gute Freundin/ einen guten Freund, der einem die Augenöffnet, wenn man selber die Realitäten nicht sehen will/ kann!

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Mäusebier

Das einzig und allein zählende Argument ist für mich immer die Antwort auf die Frage "Hat der Hund noch Lebenswillen?"

So lange diese Frage mit "ja" beantworten kann, gehe ich jeden benötigten Weg mit dem Hund. Das inkludiert Schmerzmittel, Therapien und auch ggf. Prothesen.

Sobald die Antwort "nein" lautet, bin ich dazu bereit, den Hund gehen zu lassen. Meist ist das eben auch bereits der Punkt, an dem das Tier anfängt das Fressen zu verweigern etc.

Und auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt beschimpft werde oder ähnliches:

Das heißt für mich nicht zwangsweise, dass in den Hund an diesem Punkt einschläfern lasse. Dies wird oft als "wahre Tierliebe" empfunden, in vielen Fällen ist es aber purer Egoismus, weil man selbst nicht damit klarkommt, das Tier langsam gehen zu sehen und den Tod einfach nur ein paar Stunden vorverlegt. Es gibt definitiv Fälle, in denen dieser Schritt angebracht ist, versteht mich nicht falsch, aber manchmal werde ich richtig sauer wegen dieser Einschläferungs-Wut. Bei den Tieren spielen wir Gott, aber bei Menschen wird jeder erdenkliche Lebenserhaltungsschritt gemacht, obwohl der Mensch artikuliert, dass er nicht mehr leben möchte wegen einer tödlichen Erkrankung (ich meine nicht den Fall einer psychischen Erkrankung mit suizidalen Tendenzen).

Zum Schluss noch: Ich verurteile trotzdem niemanden, der seinen Hund aus gutem Gewissen heraus einschläfern lässt, aber es ist für mich nicht zwangsweise der einzige Weg, ein Tier gehen zu lassen und möchte für diese Einstellung nicht als "Tierquäler" verurteilt werden.

(so, flame on, please)

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Mir fällt grad auf, dass das schon anfängt wenn man an die Welpenaufzucht denkt.

Manche Züchter sagen, man solle der Natur freien lauf lassen. Wenn die Mama einen Welpen verstößt, wird er nicht mit durchgefüttert, weil es seinen Grund hat.

Andere füttern dann zu und so überlebt der Wurm.

Ich kann beide Seiten (aus meiner rational, entfernten Sicht) verstehen!

Wie ich es selber machen würde? Keine Ahnung....

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piper1981
Originalbeitrag

In fast allen Punkten sehe ich das wie du, einzig zu den "Rolli-Hunden" habe ich eine vollkommen konträre Meinung.

Schließe mich da auch an , da ich selbst inkomplett querschnittsgelähmt bin , würde ich bei Rolli Hunden allerdings abwägen , wie schlimm es ist.

Braucht der Hund den Rollstuhl altersbedingt weil er nicht mehr so schnell mitlaufen kann , oder vll dreibeinig ist , zuhause aber entscheiden kann wie viel er ohne das Teil läuft, würde ich das durchaus in Betracht ziehen.

Einen Hund der nervenbedingt zB durch eine irreparable Rückenmarksverletzung , nicht mehr in der Lage ist die Hinter/Beine zu bewegen , sein Geschäft selbst zu verrichten und man nicht genau abwägen kann, was für Schmerzen er hat , würde ich definitiv einschläfern lassen .

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mal ne kurze Geschichte:

Unser Hund, der im Feb. verstorben ist, hatte vor 1,5 Jahren einen Pyothorax.

In der Klinik wurde uns folgendes gesagt: Überlebenschance 20% . Kosten seeeehr hoch, 10-14 Tage Klinikaufenthalt, wo durch Drainagen auf jeder Seite der Brust tägl. mehrmals mit Antibiotika gespült wurde..... Es war gräßlich, und wir hatten uns immer vorgenommen, nie einen Hund leiden zu lassen.

Aber in dem Moment haben wir uns auch an den Strohhalm geklammert. Er war 14 Tage in der Klinik, wir haben 3-4 mal tägl. angerufen, und uns immer iweder gefragt, ob wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Was ist, wenn die ganze Behandlung nicht klappt, und er hat 14 Tage umsonst gelitten, nur um dann eingeschläfert zu werden ?

ABER: er hat's geschafft. War der Liebling der Ärzte und Pfleger, war nie in einem Kennel eingesperrt sondern mit am Empfang , und ist zur Nachuntersuchung in die Klinik gerannt und war nicht mehr zu halten und durfte überall dort rumrennen und jeden begrüßen.

WIR haben in der Zeit gelitten, der Hund aber nicht. Es ging ihm dort gut, er hat sich gut erholt und durfte noch 1,5 Jahre bei uns bleiben.

Es ist heute genau 6 Monate her, seit er gestorben ist, und ich vermisse ihn wie am ersten Tag.

Was ich sagen will ist, dass man ja immer versucht, das Richtige für den Hund zu tun, aber halt doch sich an jede kleine Hoffnung klammert. Manchmal geht's gut, manchmal eben auch nicht. Und dann macht man sich Vorwürfe. Aber man hat trotzdem versucht, dass Richtige zu tun

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Wenn eine Hundemutter einen Welpen verstößt, dann in der Regel, weil er durch Mangelversorgung / Krankheit / Geburtsfehler.... eine Untertemperatur bekommt. Ab einer bestimmten Temperatur geben de Hündinnin einen Welpen auf (nehmen ihn aber sofort wieder an, wenn er wieder "ins Leben zurückkehrt" durch menschliche Intervention) Das hat nichts mit "Wissen um die Schwäche eines Welpen" zu tun, das ist einfach der Arterhaltungstrieb: solange die Temperatur noch im gewissen Rahmen ist, kann der Welpe seinen Wärmehaushalt noch regulieren. Er wird umsorgt und geleckt und gepflegt von der Hündin. Geht die Temperatur runter, ist das Überleben zu unwahrscheinlich, deswegen gibt die Hündin ihn auf, um sich um die anderen kräftigeren zu kümmern. Völlig unabhängig von der Ursache. (das ganze "weiß" die Hündin nicht, das sind arterhaltende Reflexe)

Hat z.B. ein Welpe über Nacht irgendwo eingeklemmt gelegen und konnte nicht trinken, gibt die Mutter ihn auf. Wird er gepäppelt und der Stoffwechsel wieder aktiver, nimmt sie ihn wieder an.

Deswegen macht es auf jeden Fall Sinn, (in meinen Augen!) um JEDEN Welpen zu kämpfen! Nicht alle überleben, das ist dann so, aber aus manchem totgesagten "Nöker" wurde ein gesunder kräftiger Hund!

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Yatzy, ich sehe das genau so wie du es in deinem Eingangspost beschrieben hast.

Ich kann das aber auch nur für meinen jetztigen Hund so sehen. Ein Rolli, käme mir bei Spike niemals in Frage.

Für uns ist klar, wenn Spike einen Rückfall bekommen sollte und er auch durch Medis nicht mehr alleine laufen können würde, das würden wir ihn gehen lassen.

Das wäre für ihn und auch für uns kein Leben mehr.

Man sollte wirklich auch immer seine eigenen Grenzen nicht aus den Augen verlieren.

Mein Tierarzt meinte einmal zu mir: Wenn ihr nicht mehr könnt, dann setzte ich ein Ende.

Ein kaputter HH nutzt keinem kranken Hund etwas.

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Mein Tierarzt meinte einmal zu mir: Wenn ihr nicht mehr könnt, dann setzte ich ein Ende.

Ein kaputter HH nutzt keinem kranken Hund etwas.

Finde ich ganz wichtig!

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