Mein bester Freund ist tot...

[Hucklejago]

Kerstin, ich glaube nicht, dass da irgendetwas zusammengefegt wird...dafür werden Menschen wie wir doch schon zu Ernst genommen. Vertrauen muss man natürlich trotzdem haben...

 

Dort in Hanstedt war es so, dass wir mit Jago noch in einem Aufbahrungsraum waren, auch solange wir wollten. Dann bot mir der Mitarbeiter sogar an, bis ganz zum Schluß...also die Tür zu öffnen,,,zur Verbrennung...das konnte ich nicht, stand nur davor und verabschiedete mich ein letztes Mal von Jago, so wie er körperlich war.

Dann warteten wir vorne in einer Sitzecke, bekamen Kaffee und Kekse

Und nach den 2 1/2 Stunden bekamen wir Jago's Asche dann im Kartönchen.

Da sind ringsum Bilder von ihm aufgeklebt, daneben steht eine Schachtel mit einigen seiner ausgekämmten Haare, die eigentlich die Vögel bekommen sollten...

Wenn ich alleweil dran schnuppere, kommt Lucky B. an mit langer Nase und will mitschnuppern, der Schluhmichel

 

Ich glaube, Kerstin, so viele Lebende, die etwas bitter nötig haben...alle kann man nicht erreichen...so oder so

Der Weg, den man geht, muss sich gut anfühlen, damit man gesund bleibt...und um die Erinnerung an ein Zusammenleben für sich selbst schön zu gestalten, dazu  gehört doch dieses Gefühl, jemand Wertvolles nicht einfach so verbuddelt zu haben. Eben, wie Du ja auch sagst

[Pepelotta]

Es war ja nicht nur mein Hund, sondern auch mein Gefährte und aus meiner Sicht hat der dann auch einen schönen Abgang verdient, eben so, wie er mir das wert war-meine Hunde haben mich so dermaßen viel Geld gekostet zu Lebzeiten: Verletzungen, OPs, Medikamente, gerade der letzte hier-was kümmern mich da 300 bis 400 Euro-ich vergleiche das auch nicht damit, ob ein Mensch das irgendwo dringender gebraucht hätte und will es auch nicht wissen, weil er war ein Teil meiner Familie und die ist mir näher als anderes....ich denke auch schon, dass so Institute sich das gar nicht leisten können, nicht sorgfältig zu arbeiten....

[Fusselnase]

Ich bin da wohl etwas pragmatischer gestrickt. Aber wie gesagt, Loch buddeln, Hund rein, Erde drauf - das kriege ich irgendwie nicht hin, also bleibt mir nichts anderes übrig, als sie einäschern zu lassen.

[Pepelotta]

Es ist auch so, dass ich immer sehr große Hunde hatte, also ab 30 kg - dieser hier hatte 45 kg-ich hätte es nicht hinbekommen in den ersten Tagen so ein Loch zu graben, wo er rein gepasst hätte und auch emotional nicht-ich fand es für mich selbst angenehmer, dass dieser Beerdigungsdienst den Hund abgeholt hat, dass auch sehr stilvoll in einem großen Körbchen mit roter weicher Decke ausgeschlagen-ich hab ihn nach noch mit meiner eigenen Kuscheldecke zugedeckt - es war einfach Trost, dass einem diese Sache abgenommen wurde...

[Hucklejago]

Vielleicht...hätte ich Jago auch so in ein (schönes) Grab geben mögen.

Aber ich/wir habe(n) hier in dem Dorf wohl noch nicht unseren Lebensmittelpunkt gefunden.

Es gibt ein Traumziel...doch das wird noch ein Weilchen dauern müssen. Und dann wären wir weggezogen...und Jago in fremder Erde...

Und nun - und sowieso - ist er bei einem Umzug dabei

[Pepelotta]

Das kann ich gut nachvollziehen-so auch meine Gedankengänge von in der Ems einstreuen-weil ich eben halt auch nicht bleiben will, er aber irgendwo hierhin gehört, aber eben vielleicht dann doch eher da, wo er so sehr gerne war...

[Hucklejago]

Da wird es so kommen, wie dein Pepe es am liebsten hätte...bin ich sicher

[gast]

Kerstin, ich glaube nicht, dass da irgendetwas zusammengefegt wird...dafür werden Menschen wie wir doch schon zu Ernst genommen. Vertrauen muss man natürlich trotzdem haben...

 

Dort in Hanstedt war es so, dass wir mit Jago noch in einem Aufbahrungsraum waren, auch solange wir wollten. Dann bot mir der Mitarbeiter sogar an, bis ganz zum Schluß...also die Tür zu öffnen,,,zur Verbrennung...das konnte ich nicht, stand nur davor und verabschiedete mich ein letztes Mal von Jago, so wie er körperlich war.

Dann warteten wir vorne in einer Sitzecke, bekamen Kaffee und Kekse

Und nach den 2 1/2 Stunden bekamen wir Jago's Asche dann im Kartönchen.....

Doch es wird gefegt, kann/ darf man sogar selbst tun.

Ich war mit Teddy beim gleichen Unternehmen, allerdings in Wesel, und bin mit ihm bis zum Ofen mitgegangen.

Leider hat es dann aber wohl ein Missverständnis gegeben, ich wollte mir die Option offenhalten ihn selbst wieder herauszunehmen. Der Mitarbeiter dort nannte mir eine Zeit wann die Entnahme stattfinden würde, und ich wollte dort nicht im Gebäude bleiben, und warten. All diese traurigen Leute die dort mit ihren toten Tieren hereinkamen, wollte auch nicht jedem meinen Schmerz zeigen.

 

So sind mein Freund und ich dort in der Umgebung spazieren gegangen, wir waren eine halbe Stunde vor der angegeben Zeit wieder vor Ort, und der Mitarbeiter deutete auf die von mir ausgesuchte Urne und meinte, es wäre alles fertig.

 

Ich musste da schon tief Luft holen um nicht zu explodieren, ich weiß nicht ob ich es geschafft hätte, das selbst auszufegen, aber ich wollte dabei sein, und das hat man mir leider genommen.

Ich glaube das war alles dem Zeitdruck geschuldet, das es dann so passiert ist, und möchte da auch nichts unterstellen, aber unterschwellig sind jetzt die Zweifel vorhanden, ist das in der Urne tatsächlich mein Teddy.

 

Zu dem Weg den Christine gewählt hat schweige ich hier, ich möchte ihre Trauer nicht stören, und werde das zu gegebener Zeit in einem anderen Thread beschreiben.

Der Moment in dem sie Pepe zurückerhält wird sowieso wieder ein schwerer Augenblick, und dafür wird sie wieder viel Kraft brauchen, aber es wird auch ein vorläufiger Abschluss für sie/Dich darstellen.

 

Vielleicht beginnt dann bei Dir auch die Phase des langsam zur Ruhe kommens.

[Hucklejago]

Ja, dass die Asche zusammengefegt wird, ist ja klar...

 

Dass es Jago's Asche ist, die ich dort erhalten habe, da bin ich mir auch sehr sicher.

Ich stand ja mit Jago und dem Mitarbeiter vor der Ofentür, hatte die Option, diese zu öffnen und Jago hinein zu schieben. Das war ein Schritt zu weit für mich.

 

Im Warteraum sitzend konnte man den Ofen in Betrieb gehen hören...und dann nach den 2 1/2 Stunden auch das Ausfegen, also hören, dass Asche vom Blech gefegt wurde.

Kurz danach kam der Mitarbeiter, übergab uns Jago's Asche in dem vorab von uns ausgesuchten Karton.

Es gab keinen Moment, in welchem ich daran zweifeln würde, dass es nicht Jago's Asche ist. Das scheint mir unlogisch, bei dieser Verfahrensweise.

 

Das war jetzt einfach und pragmatisch (schwer für mich)  dargestellt.

 

Ich glaube nicht, Stormsong, dass es andere Asche ist und nicht die von deinem Teddy, welche dir übergeben wurde.

Dass es zeitlich nicht funktioniert hat...mit dem selbst ausfegen oder auch nicht...da glaube ich nicht an einen bösen Willen des Personals. Aber ich kann dich nachvollzeihen. Du hattest deine Vorstellung des Abschieds von Teddy; und das ist nicht respektiert worden.

[Pepelotta]

Ehrlich gesagt, habe  ich mir noch nie Gedanken gemacht, ob dass auch mein Hund dann ist und ich will es auch einfach nicht...ist das nicht wie beim menschlichen Krematorium auch....und ich für mich persönlich möchte auch gar nicht drüber nachdenken oder zweifeln-der Tod als solches, sei es am geliebten Tier oder Menschen lässt einen-jedenfalls mich- sowie schon (ver-)zweifeln, dann muss ich mir doch diese Hoffnung, alles wenigstens am Ende einfach noch gut und schön eingerichtet zu haben, bewahren...