Zum Inhalt springen
Registrieren

Gewalt


Hansini

Empfohlene Beiträge

Das Knochen-Knurr Beispiel ist doch ein Fall von Resourcen-Verteidigung, den man sicherlich nicht mit Gewalt angehen wird und sicherlich auch nicht mit dem angesprochenen "Gutschi-Gutschi".

Hier hat doch der Hundehalter einiges an Fehlern gemacht, die es nun gilt auszubügeln, aber auch nur dann möglich, wenn der HH das einsieht und sich entsprechende Hilfe holt.

Wenn ein Hund stark erregt ist und so seine resourcen bewacht/verteigt, ist er nicht frei im Kopf um zu lernen und entsprechende gewünschte Verknüpfungen zu bilden.

Hier muss man also das Erregungsniveu senken.

Dies können wir einerseits über ein Entspannungstraining und/oder andererseits auch über Gegenkonditionierung und Desensibilisierung erreichen.

Hat man dann eine entsprechende Vertrauensbasis aufgebaut, kann man mit dem Hund über die Gegenkonditionierung alternative Verhaltensweisen aufbauen.

Zur Desensibilisierung ist zu sagen, dass hier der Reiz, der diese hohe Erregung auslöst langsam erhöht wird und wir gewährleisten, dass der Hund in dieser Zeit keine unangenehmen Erlebnisse hat, möglichst sogar angenehme. Das heißt, wir möchten über das Schritt-für-Schritt Training erreichen, dass zukünftig bei diesem Reiz das Erregungsniveu erst gar nicht so hoch steigt.

Ist der Hund über die oben beschriebenen Massnahmen nun etwas weniger erregt, können wir also über die operante Konditionierung wieder mit dem Hund arbeiten und alternative Verhaltensweisen oder aber auch Bestrafungen können mit der Situation verknüpft werden.

Hier wird dann das Verhalten des Hundes mit der entsprechenden Konsequenz belegt, ein gewünschtes positiv und ein unerwünschtes negativ.

Man sollte alle Verhaltensweisen immer wieder üben, die Konflikte-entschärfend wirken. Wendet der Hund ein solches Verhalten an, sollte er lernen, dass es auch entsprechend wirkt. Das kann sowohl Menschen als auch Hunde betreffen.

Besonders herorheben kann man die Annähreung/Begrüßung/Begegnung mit anderen Hunden. Zum Üben sollte man sich dann allerdings einen sehr souveränen Hund als Übungspartner suchen, damit unangebrachtes Verhalten nicht direkt eskaltiert.

Konflikte werden von ganz vielen Faktoren beeinflußt.

- Die Persönlichkeit des Hundes

-Genetische veranlagung

-Erfahrungen

-Das Verhalten des anderen Hundes

- Futterverteidigendes Verhalten ist oft abhängig vom Wert der Ressource.

- Das Umfeld

Eine gute Beisshemmung ermöglicht ein bestehendes Risiko für uns besser einzuschätzen. Das Training wird somit planbarer und wir haben einen größeren Spielraum.

Zeigt der Hund eine ausgedehnte Erregungsphase ist es auch hier wesentlich einfacher mit dem Hund zu arbeiten, da wir nicht mit einem plötzlichen Kippen der Erregung in Angriff rechnen müssen. Ein Hund mit kurzer Erregungsphase ist wesentlich schlechter zu trainieren..

Unser Training wird umso schwieriger, je länger das unerwünschte Verhalten bereits besteht. Es ist also wichtig, bereits erste Verhaltens-Ansätze ernst zu nehmen, um an dem resourcenverteidigendem Verhalten keine Chance über den Lerneffekt zu geben.

Das mal so in Kurzform zum Thema Resourcenverteidigen....

Link zu diesem Kommentar
  • Antworten 559
  • Erstellt
  • Letzte Antwort

Top-Benutzer in diesem Thema

  • gast

    153

  • Hansini

    96

  • hansgeorg

    57

  • Wuff

    29

Top-Benutzer in diesem Thema

Veröffentlichte Bilder

Bärenkind

Ja Linda. Ich habe das schon verstanden. Diejenigen, die ich kenne, tauschen dann mit etwas anderem, oder meiden die Situation, bzw. trainieren sie mit etwas weniger "wichtigem", nachdem sie einmal die Erfahrung gemacht haben.

LG Anja

Link zu diesem Kommentar

Danke Anja! :kuss::winken:

Ich habe einen Hund, bei dem es nur mit positiver Verstärkung funktioniert und ich möchte unterstreichen: damit funktioniert bei ihm sogar sehr viel, zwar nicht lockeres-Leine-Laufen, wie ich zugeben muss (dazu hat er wohl auch zu wenig Leinen-Praxis als notorischer FKK-Hund) sondern Dinge, von denen so gut wie jeder jagdliche Ausbildner behauptet, dass das auf keinen Fall ohne Starkzwang geht (gemeint sind die Dinge mit der Ferneinwirkung).

Doch, das geht - aber ich gebe zu, dass das ein sehr hoher Trainingsaufwand war, sehr viel Konsequenz - der Vorwurf, den man diesfalls als Positivbestärker dem Gewaltanwender macht ist der, dass man mit dem Starkzwang, der ja nun mal immer eine ziemlich massive Gewaltanwendung ist, das Prozedere einfach stark abkürzt. Im Klartext: der Gewaltanwender scheut die Mühen des konsequenten, intensiven Trainings, noch brutaler gesagt:

Wer Gewalt anwendet ist nur zu faul zum Üben.

So, das ist jetzt pure Provokation; ist Absicht - :D damit mal ein bißchen Dampf von der armen Hansini abgezogen wird. :D (Die ich übrigens nicht aus anderen Foren kenne, soweit ich weiß)

Wenn man allerdings kein Trainer oder Vielhundehalter ist und sich nicht an Dutzenden Hunden verschiedenster Rassen versucht hat, ist es wahrscheinlich besser, sich da trotzdem nicht allzuweit rauszulehnen. Ich GLAUBE nur, dass es mit entsprechendem Trainingsaufwand bei der Mehrheit der Hunde ebensogut funktioniert, selbst versucht habe ich es nur bei einem einzigen ernsthaft schwierigen Exemplar und da klappte das nicht so schlecht, allerdings war da schon eine leichte Korrektur meiner Vorgehensweise nötig, GANZ so wie geschmiert wie beim Mr.T. ging's da nicht. Aber mehr als meinen Körper vorschieben/Zwishcenschieben und Leineneinsatz, wo bei Tiny eine Handgeste gereicht hätte, war auch nicht nötig. Nichts also, was ich als Gewalt bezeichnen würde.

Weil sich - ich glaube Chubais - gewundert hat von wegen Gewalt beim Menschen ja und beim Hund nein:

Beim Menschen habe ich einfach ein ungleich breiteres Spektrum an Kommunikation zur Verfügung. Meine Tochter hat als Kind schon mal einen Klaps auf den Hintern eingefangen, was sich klarerweise nicht gehört und natürlich Ausdruck meiner Hilflosigkeit in einer Situation war. Allerdings sind Kinder in der Lage, ungleich einschneidender zu provozieren als Hunde das jemals könnten und vor allen Dingen habe ich bei einem Kind, wenn sich die Situation entspannt hat, die sprachlichen Mittel, zu erklären bzwüberhaupt zu klären, was da eigentlich los war, warum eine Situation eskaliert ist, warum ich dennoch und trotzdem eine vertrauenswürdige Person bin. Oder warum mich eine Situation so gestresst hat, dass ich spontan keine andere Lösung fand als den Klaps.

Bei einem Hund geht das alles nun mal nicht, bei einem Hund steht die Gefahr im Raum, dass er seinen Menschen nach unbegreiflicher Gewaltanwendung als furchterregendes Monster sieht, das ab und zu mal ausrastet und dann um sich schlägt. Einer, dem man nicht so ganz trauen kann. Und MIR wäre allein das Gefühl, dass mein Hund sich so fühlen könnte, schrecklich. Immerhin muss er ja sein ganzes Leben in meiner Obhut verbringen, und wenn das die Obhut von jemand ist, vor dem man immer in einer Ecke seiner Seele Furcht hat, muss das ein ziemlich beschissenes Leben sien. Und ich möchte, dass mein Hund ein gutes Leben bei mir haben kann. Und, dass, wenn er schon alle möglichen Ängste hat, nicht ICH Auslöser dieser Ängste bin. Ich will doch eher der Ruhepol sein, bei dem er sich entspannen kann. :winken:

Link zu diesem Kommentar
Im Klartext: der Gewaltanwender scheut die Mühen des konsequenten, intensiven Trainings, noch brutaler gesagt:

Wer Gewalt anwendet ist nur zu faul zum Üben.

So, das ist jetzt pure Provokation; ist Absicht - damit mal ein bißchen Dampf von der armen Hansini abgezogen wird. (Die ich übrigens nicht aus anderen Foren kenne, soweit ich weiß)

Wenn man allerdings kein Trainer oder Vielhundehalter ist und sich nicht an Dutzenden Hunden verschiedenster Rassen versucht hat, ist es wahrscheinlich besser, sich da trotzdem nicht allzuweit rauszulehnen. Ich GLAUBE nur, dass es mit entsprechendem Trainingsaufwand bei der Mehrheit der Hunde ebensogut funktioniert, selbst versucht habe ich es nur bei einem einzigen ernsthaft schwierigen Exemplar und da klappte das nicht so schlecht, allerdings war da schon eine leichte Korrektur meiner Vorgehensweise nötig, GANZ so wie geschmiert wie beim Mr.T. ging's da nicht. Aber mehr als meinen Körper vorschieben/Zwishcenschieben und Leineneinsatz, wo bei Tiny eine Handgeste gereicht hätte, war auch nicht nötig. Nichts also, was ich als Gewalt bezeichnen würde.

Das Problem ist ja schon von vorneherein die Defintion von Gewalt. Wende ich Gewalt gegenüber meinen Hunden an? Ein "Extremweichgespülter Hundehalter" würde das vehement bejahen. Ein Hardliner würde sich darüber kaputtlachen. Wo der einzelne Hundler letztlich anzusiedeln ist, wer will das beurteilen, denn dazu gehört auch eine kritische Selbsteinschätzung, so daß ich glaube selbst der Hundler selbst ist sich nicht immer im Klaren darüber. Das könnte letztlich nur der Hund beantworten. Und wer sich wieviel Mühe gibt oder geben sollte oder geben kann etc, das hängt von sovielen Faktoren ab, alleine darüber könnten wir seitenweise Abhandlungen schreiben.

Ich bin völlig mit Dir einer Meinung, das man sehr viel über pos. Bestärkung erreicht, aber ich bin aus eigener Erfahrung bei meinem Rudel auch zu der festen Überzeugung gelangt, das damit nicht immer alles geht. Aber es ist zugegebenermaßen ein schmaler Grad, ich habe bei mir phasenweise bemerkt, das zuviel Druck nichts bringt, aber entscheidend ist, das man sich und die Hunde im Blick hat und nicht sklavisch einen bestimmten Weg verfolgt, sondern in der Lage ist auf jeden Hund und in jeder Situation individuell zu reagieren. Es liegt in der Natur des Menschen, dass das nicht immer gelingen kann, zumindest bei mir ist das so.

Link zu diesem Kommentar

@All

und hallo Anja,

damit keine Missverständnisse aufkommen, das Fettgedruckte stammt von mir, ich habe es nur der Einfachheithalber in Anjas Text geschrieben.

Hab mich bisher raus gehalten und werde sicher keine neuen Fragen aufwerfen, möchte mich aber um ein Wenig mehr Positions übergreifende Toleranz bemühen.

Ich kenne sowohl Hundehalter als auch Hundetrainer, die Heidis Meinung vertreten. Ich finde es schade, dass Heidi hier so alleine steht, dass ihr kaum jemand den Rücken stärkt und sagt "jawoll, ich mache das auch so".

Wenn Heidi, mal die Fragen beantwortet hätte, könnte man ja auch deutlich Stellung beziehen und möglicherweise sogar in ihre Richtung.

Es muss ja gar nicht verkehrt sein was sie sagt, nur sie hat ja leider bis Dato noch nicht so viel gesagt.

Trotzdem, stehe ich auf ihrer Seite, schon aus Prinzip, denn nur weil sie eine andere Meinung hat, darf das niemals zur Flucht führen.

Aus meiner Sicht liegt das daran, dass sich der Polar Chat in der Hundehalterstrutkur irgendwo in der linken Mitte zwischen "reiner positiver Bestärkungs-Erziehung" und "Starkzwang/Gewalt" befindet. Die meisten reinen Positivverstärker sind in den letzten Jahren in andere Foren abgewandert, wo man sich insgesamt mehr "unter sich" fühlt. Genauso wie es eben für die Starkzwang-Anwender Foren gibt, wo sich über Gewaltanwendung offen ausgetacht wird.

Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen, weil ich nichts mit der "linken Mitte" anfangen kann, aber lies doch mal was ich auf Seite 4 über Ober und Untergrenzen geschrieben habe, vielleicht kann man sich ja darauf einigen.

Wie du weisst, habe ich ja selbst, in meiner Hilflosigkeit, zu einem Starkzwangmittel gegriffen und es bitter bereut. GsD bin ich ja lernfähig und auch gewillt umzudenken, aber ob es immer ganz ohne stärkeres Einwirken geht........., Gewalt ist mir da auch ein viel zu starkes Wort.

Aus meiner Sicht und Erfahrung gibt es sehr wohl Hunde (und auch Hundehalter), die rein über positive Bestärkung zu arbeiten sind, die schon ein scharfer Blick aus der Bahn wirft und zu massivem Meideverhalten führt.

Es gibt aber eben auch genügend Hunde, die etwas anders gestrickt sind, die REIN über positive Verstärkung nicht führbar werden. Die Arbeit mit diesen Hunden bedeutet für mich aber keinesfalls, dass Gewalt angewendet werden muss. Meist reicht KLARHEIT und bei mir bis dato IMMER ein Einwirken OHNE Schmerzen für den Hund.

Hier sind wir uns völlig einig.

Mir würde es hier sehr gut gefallen, wenn

a) die Diskussion etwas sachlicher würde

B) man sich etwas mehr bemühen würde, andere Wege zu akzeptieren

c) keine Andeutungen gemacht werden, sonder klare Aussagen getroffen werden

d) Heidi nicht auch in Foren getrieben wird, wo sie zu 100% anerkannt wird, sondern auch hier Anerkennungt mit ihrem Weg zu erlangen ist

Ich möchte noch hinzufügen, das ich es als schon fast grausam empfinde, wie jetzt auch noch die letzten Seiten auf ihr rumgehackt und nachgetreten wird und ich bin ganz sicher kein Sensibelchen.

Siehe hierzu auch mein Posting auf Seite 13.

Ich persönlich bin nicht der Typ für eine reine positive Bestärkungs-Erzierhung und ich habe auch nicht den passenden Hund dafür. Dennoch ziehe ich den Hut vor allen, die sich darum bemühen, ihren Hund so zu erziehen und respektiere die Ergebnisse, so lange sie ehrlich sind.

Und genau das ist doch die Frage. Jeder definiert Gewalt und Zwang für sich. Man behauptet, man würde nur mit positiver Bestärkung arbeiten, für einen Anderen übt man aber schon Gewalt aus.

Alles nur eine Frage der Definition.

Toleranz ist oft leider eine Einbahnstraße.

Toleranz muss aber auch möglich gemacht werden, leider hat Heidi einiges dazu beigetragen, dass bei einigen, mit einer niedrigen Toleranzschwelle, die Pferdchen etwas durchgegangen sind.

Manchmal wird eben auch etwas schärfer diskutiert, das muss man dann eben auch aushalten. Hier sind aber und das ist nur meine unmassgebliche Meinung, ein paar Schwellen überschritten worden.

LG Anja

Link zu diesem Kommentar

Hi,

so jetzt muss ich auch mal was dazu sagen, hab mir jetzt lange genug einen Kopp darum gemacht was Gewalt für mich a) generell und B) in der Hundeerziehung ist.

Und mal wieder - trotz Studium der Sozialpädagogik - muss ich ehrlicher Weise sagen, dass ich keine klare Definition von Gewalt für mich hinbekomme. Klar ist für mich, dass kein Mensch generell und in jeder Situation gewaltfrei handelt. Ich bekomme jedes Mal das große Kotzen (sorry für den Ausdruck), wenn das jemand behauptet. Jeder Mensch hat irgendwann eine Hemmschwelle, in der er Gewalt anwenden würde oder es sogar tut. Sei es um das eigene Leben oder das Leben des Kindes/des Mannes/ der Schwester/ des Hundes zu schützen. Es gibt für mich kein völlig gewaltfreies Leben, in dem Moment wo ich schreie übe ich Gewalt aus. In dem Moment, wo ich mich wehre, übe ich Gewalt aus. In dem Moment wo ich eine Spinne oder eine Maus töte (und sei es durch eine Mausefalle) übe ich Gewalt aus. Es ist jedes Mal ein Eingreifen in das Leben eines/etwas Anderen, was den Anderen einschränkt. Strafrechtlich gesehen ist Körperverletzung jede Tat, die einem anderen alleine schon Unwohlsein verursacht. Mir sind die Leute lieber, die von vornherein wissen wo ihre Hemmschwelle liegt und daran arbeiten, sie - wenn nötig - zu verschieben, als die Leute, die von sich behaupten, sie sind völlig gewaltfrei.

Nun mal zum eigentlichen Thema Gewalt in der Hundeerziehung:

Es gibt sicherlich Situation, in denen ich für Außenstehende Gewalt auf meinen Hund ausübe. Beispiel ist, wenn ich am Halsband zerre. Ja das passiert und ich stehe dazu. Oder wenn ich meinen Hund anschreie. Aber das sind Situationen, wo mir die Erfahrung mit Sammy gezeigt hat, dass das für ihn in diesen Situationen das adäquate Mittel ist. Er hat mir gezeigt, dass er auf die anderen Mittel nicht reagiert. Bei meiner ersten Hündin brauchte ich andere Erziehungsmittel, die hat auch nur auf leichte Signale reagiert. Aber Sammy braucht von Zeit zu Zeit eine strenge und harte Hand (nein hart meint hier nicht die Prügelstrafe oder Stachel oder oder oder) sondern hart bedeutet hier: eine ganz klare Ansage und direkt die Stufe rot, sprich einen Rempler (weil er mich vorher angerempelt hat) oder einen Zug am Halsband (weil er mir fast die Schulter ausgerenkt hat). Aber auf der anderen Seite hat Sammy dann auch Momente, wo die ganz leisen Töne reichen, in denen ich ausschließlich über Augenkontakt und Körperkontakt wie streicheln und über die Stimme arbeiten kann. In den Situationen ist es dann wichtig, dass viel mit ihm gekuschelt wird. Und wenn ich das dann weglassen würde, wäre es im Prinzip auch schon Gewalt. Und bevor jetzt jemand aufschreit, ich kuschel auch mit Sammy wenn er die harte Hand braucht, aber nicht so ausgeprägt, weil er es dann nicht möchte.

Aber mal ehrlich, wenn Gewalt = Schmerzen zufügen ist, dann ist jede Behandlung von Verletzungen, das Auftragen von Wundsalben Gewalt. Dann übe ich gezielt Gewalt aus. Oder wenn ich ihn - gegen seinen Willen - vom Tierarzt behandeln lasse, ist doch auch Gewalt. Wir wollen uns mal nix schön reden, Gewalt übt jeder in irgendwelcher Form auf seinen Hund aus, wenn ich es mal ganz pingelig sehen möchte.

Was bei mir definitiv ein No-Go ist: Stachelhalsbänder, Stromhalsbänder, Vernachlässigung, keine stattfindendes Rudelleben (weil der Zwingerhund nur und ohne Menschenbindung im Zwingerlebt - wohl bemerkt OHNE Kontakt zu Menschen) und wo sich bei mir auch die Zehennägel hoch rollen ist das Bürsten gegen den Strich. Also Sachen wo von vornherein klar ist, da werden bewußt Schmerzen eingesetzt, um schnellstmöglich ein Ziel zu erreichen. Oder Dinge, die es dem HH ermöglichen sich einen Vorteil zu verschaffen (denke jetzt an die Reizzwecke im Agi) und die es dafür in Kauf nehmen, dem Hund bewußt Schmerzen zuzufügen. Gewalt ist für mich auch, wenn ein Hund nur als Statussymbol gehalten wird.

lg Tanja

Link zu diesem Kommentar
Bärenkind

Schließe mich Tanja an.

Die Grenzen für Gewalt, die Empfindung von Gewalt, sind fließend.

Gewalt ist es auch, wenn in jedem zweiten Posting steht, dass Heidi nun doch mal gefälligst ausm Knick kommen soll, um die Fragen zu beantworten...

LG Anja

Link zu diesem Kommentar

Naja, wenn man versucht, wissenschaftlich zu definieren und ins Mikroskopische zu gehen, sieht man manchmal auch den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. :D

Natürlich ist für jeden Menschen der Punkt, wo Gewalt anfängt, ein bißchen mehr oben oder mehr unten auf einer Skala, aber doch innerhalb eines gewissen Feldes. Nicht umsonst ist das Wort "gewaltig" durchaus verständlich und nicht definitionserheischend in unserem Sprachgebruach verankert.

Wenn man von einer "gewaltigen Menschenmenge", einem "gewaltigen Bergmassiv" oder einem "gewaltigen Sturm" spricht, kann sich jeder rein intuitiv vorstellen, dass es sich weder um einen Hügel im bayerischen Alpenvorland noch um einen Trupp Fußballfans noch um einen bissl stärker pfeifenden Wind handelt sondern um wirklich veritable und markante Angelegenheiten. Und doch könnte man nicht sagen: ab 15.000 Personen ist eine Menschenmenge "gewaltig" oder ab 4000 m ist ein Berg "gewaltig" - schon weil's Hochplateaus gibt, wo ein 4000-m-Berg im 35oo-m-Umland wie ein Hügel aussieht. Tatsache ist: wenn man vor etwas "gewaltigem" steht, erfasst man, dass es gewaltig ist, und die meisten Individuen erfassen es wohl gleich oder ähnlich. Gewaltig ist das, was einigermaßen weit über das Gewohnte, Übliche, Alltägliche hinausgeht.

Tritt man mit dem Fuß auf einen Hund, dass er einen Bogen fliegt, werden das wohl 999 von 1000 als Gewalt auffassen - bis auf den einen, der Fußtritte zu verteilen pflegt, dass dem Hund die Rippen brechen. Der hat wohl für sich andere Normen, aber da steht die ganze Person außer der Norm.

Schubse ich einen Hund mit meinem Körper leicht beiseite, könnte man das per definitionem bereits als gewalttätig einstufen, de facto wird aber nicht mal ein hypersensibler Wattebauschwerfer von einem Gewaltakt sprechen.

Rufe ich einem Hund in einer Notsituation ein schrilles HIER oder SITZ oder was immer zu, wird wohl kein Mitmensch das als Gewalt empfinden, brülle ich wie eine Irre herum ohne ersichtlichen Grund und das so, dass der Hund von dem Geschrei nachgerade niedergeblasen zu werden scheint, so wirkt das auf 999 von 1000 Menschen höchst aggressiv und wie das Werk eines gewalttätigen Menschen.

Also ich meine: Definitionen sind an sich immer was Feines, aber manchmal zerreden sie mehr als sie klären und ich glaube, das könnte beim Definitionsversuch von Gewalt beim Hund der Fall sein.

Ich zB wende bei meinem Hund wohl auch eine Form von Gewalt an, wenn ich zB ein tolles Hintergrundmotiv entdecke und ihn unbedingt als Vordergund im Bild haben will. Dazu muss er mitunter dort sitzen oder was immer, obwohl er grade keine Lust dazu hat oder - etwa auf Schnee, wenn ihm schon kalt ist - dort nicht sitzen will etc. Er kann sich nicht mal damit trösten, dass ihm ja mit dem Foto vielleicht ein prächtiges Denkmal gesetzt wird. Als Gewaltanwender sehe ich mich trotzdem nicht - auch wenn er da manchmal die Löffel hängen lässt (und damit das Foto unbrauchbar macht :motz: ) ;):winken:

Link zu diesem Kommentar
hansgeorg

Hallo Stefanie & Hansini

@Stefanie

Wenn das Umdrehen gemeint ist' dann ist das für mich Gewalt, zumal vollkommen veraltet und überholt.

Und genau das meinte ich mit "heikles Thema" :)

Ist doch klar, dass hier nicht alle 7000 Nutzer dieselbe Erziehungsmethode haben - aber der Begriff "Gewalt" ist schon sehr gewichtig. Bin mir nicht sicher, ob das hier das richtige Thema ist um sich gegenseitig zu verurteilen.

LG

Stefanie

Schnauzen stupsen wird in der Verhaltensbiologie beim (Wolf) Hund als aktive Unterwerfung bezeichnet.

Die "erzwungene Unterwerfung" durch einen dominaten oder subdominanten Hund auch die durch den Menschen (?) ist das was ihr meint.

LG Hans Georg

Der Mensch hat das Sozialverhalten von Hunden tief greifend verändert (D. U. Feddersen - Petersen).

Link zu diesem Kommentar
hansgeorg

Hallo yasee,

Sorry du kannst Rottweiler nicht mit Bulli vergleichen die sehen daß ganz anders...

Klar. Sind ganz besonders "harte" Hunde nicht war? Sehe ich anders.

Das ist das typische unreflektierte nach geplappere von vielen die diese Hunde halten.

Logisch sind es „harte Hunde“ dafür wurden sie gezüchtet, aber sie empfinden genauso Schmerzen wie jeder andere Hund, nur sie zeigen es nicht so schnell oder selten, das ist der wesentliche Unterschied.

Wenn du es nicht schaffst die Aufmerksamkeit in bestimmten Situationen zu bekommen, dann musst du noch viel über Hundeerziehung lernen. Darüber solltest du mal nachdenken.

LG Hans Georg

Der Mensch hat das Sozialverhalten von Hunden tief greifend verändert (D. U. Feddersen - Petersen).

Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...