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Körpersprache - Block - Hemmung?


gast

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Na ja, das Ohr wird ja in dem Fall nicht mir zugewendet, sondern dem Außenreiz bzw. dem jeweiligen Interesse des Hundes der zum Ausrasten neigt. Würde es mir zugewendet,würde es freilich nicht korrigiert, und bei meiner Vorgehensweise geht es zunächst darum, den Fokus umzustellen. Es geht überhaupt nicht darum, dass der Hund nie wieder die Ohren nach vorne richten darf, oder sich nie wieder für Außenreize interessieren darf, es geht immer um den Augenblick. Es geht auch nicht darum, dass der Hund permanent den Fokus auf mich richtet, sondern soweit ansprechbar bleibt, dass er es mitbekommt, wenn ich mich an ihn wende und er dann auch gesprächsbereit und kooperativ ist.

 

 Aber wenn wir schon bei deinem Beispiel sind, bis jetzt kann ich mit dem bisherigen Unkraut sehr gut leben, ich seh es keineswegs als Unkraut, sondern als Symbiose. Anfangs haben mich Kritiken ja durchaus verunsichert, aber mittlerweile kann mich irgendwelches prophezeites Unkraut nicht mehr beunruhigen, die Pflanzen gedeihen ganz nach meinem Gusto. Wie in jedem Garten gibt es Pflanzen, die hervorragend gedeihen und welche, die man etwas mehr pflegen muss und behutsamer und geduldiger sein muss, aber das schmälert nicht die Freude an ihnen und zeigt mir, dass so verkehrt es nicht sein kann, wie teils behauptet wird, auch weil ich ja bei weitem nicht die Einzige bin, die dieselbe Ernte einfährt.

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z.B. das Dunja jetzt, statt wie früher komplett auszurasten  dezent ruhig knurrt mit erhobener Rute und freiwillig hinter oder neben mir bleibt und vorher auch oft den Blickkontakt zu mir sucht (oder sogar ganz ruhig und gelassen bleibt, wobei das keine Symbiose sondern Ernte wäre) seh ich als Symbiose an. Für andere, die einen normalen Hund haben, der auf einmal knurrt, ist das vielleicht eine Katastrophe, aber ich bin froh, dass sie das macht und deutlich zeigt, dass ihr da was nicht passt.

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Wenn meine Hunde das Ohr wegdrehen und ich würde das unfreundlich Blocken, würde das nicht dazu führen, dass sie es mir zudrehen und das nicht nur, weil sie Shibas sind...

Ich verstehe nicht, woher die wissen sollten bei nem Block, was sie eigentlich tun sollen...

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Öhm - Aversion basiert auf der Furchtschiene, in allen ihren feinsten Abstufungen.

 

Spielen ist Interaktion ohne Ernstbezug, also furchtfrei ... 

 

Wenn das also für dich kein Spiel ist - wieso lachst du dann, Silvi?

 

;)

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Ich kenne dieses konsequente Unterbinden  jeglichen Umweltinteresses, damit der Hund ausschließlich dem Menschen Aufmerksamkeit zeigt, noch aus meinen Schäferhundeplatzzeiten.

 

Auch dabei gehts ebenfalls um den Focus. Der Hund wird systematisch dazu manipuliert, den Menschen und nur den Menschen!, in seinen Focus zu stellen. Nur wenn das tief genug sitzt, also schon bei jeglichem Ansatz von schwächer werdender Aufmerksamkeit auf den Menschen, konsequent genug korrigiert wird, hat es das zur Folge, was damit erreicht werden will:

Den hörigen Hund - und nichts anderes ist es, wenn man mittels aversiven Korrekturen den Hund schon in den Feinheiten daran hindert, sich für die Umwelt zu interessieren.

Ob das nun mit  Leinenimpulsen (damals begleitend mit "Pfui)und auch damals schon mit "Weg abschneiden", oder wie heutzutage in Mode ist, nur mit körpersprachlichen Hemm-Mitteln (begleitend mit kscht und konditioniertem gelb-rot) gemacht wird, bleibt Jacke wie Hose.

Wobei der Leinenimpuls zumindest einen neutral - aversiven Reiz darstellt und körpersprachliches Hemmen eine ganz persönliche Sache zwischen Hund und Mensch ist, auf Beziehungsebene.

Umweltinteresse wird gehemmt , anstatt dass der Hund sich unbefangen der Umwelt zuwenden und dabei der Umwelt gegenüber Selbstregulation entwickeln könnte.

Die Regulierung von Impulsen, Interessen und wohin man sich wie zuwenden darf, ist auschliesslich dem Menschen überlassen.

Freiwillig findet da nichts statt, auch wenns freiwillig aussieht. Nur, weil keine weitere Einwirkung mehr nötig ist, heißt das nicht, dass ein bestimmtes Verhalten vom Hund aus freiem Willen heraus, angewendet wird. 

Freiwillig gezeigtes Verhalten muss nicht erst aversiv konditioniert werden, damits gezeigt wird.

 

Da wird kein Unkraut wachsen gelassen - sondern akribisch ausgezupft und nur das Wurzelwerk und unwissentlich gesääte Samen bleiben in der Erde.

 

Der Hund lernt dabei ganz konkret:

Achte NUR auf Deinen Menschen, sonst wirds unangenehm.

Klar dürfen die Hunde später dann wieder Freiheit geniessen - aber dieses nachhaltig eingeprägte, mentale Gefängnis, bleibt dauerhaft bestehen.

Dafür sorgt man , wenn man dahinter steht, indem man auch im Alltag sehr achtsam auf die Feinheiten unterbindend reagiert, seinen Willen demonstriert, indem man sofort korrigiert, wenn der Hund wieder eigenständig anfangen würde zu denken, ohne dass es explizit erlaubt ist. Situativ demonstriert man immer wieder, worauf der Hund seinen Focus legen muss:

Auf den Menschen.

Funktioniert tatsächlich und das auch wirklich nachhaltig und intensiv, innerhalb kurzer Zeit.

 

Ich kenne eine Menge Hundehalter, die damit ganz bequem und glücklich leben.

Die Hunde kann man nicht fragen - nur lesen.

 

Genauso funktionierte früher auch Menschenerziehung:

Keine Widerrede erlaubt. Mein Vater brauchte lediglich mit leicht geöffnetem Mund die Luft einziehen - für Aussenstehende mit null Signalwirkung - aber ich hab meinen Mund gehalten, egal, was mir auf der Seele brannte.

Das wurde schon im Ansatz unterbunden, indem von klein auf vermittelt wurde, dass nur Vaters/Mutters Wort Geltung hat und dies nicht hinterfragt werden darf.

Was sich hinter den Kulissen abspielte, bekam keiner mit. Aussenstehende haben mich als fröhliches, temperamentvolles, neugieriges Kind erlebt, das halt "gut erzogen" war und "wusste, wie es sich zu benehmen hatte". 

Wie ich mich dabei gefühlt habe, war unsichtbar.

 

Diese Authoritätshörigkeit hält oft ein Leben lang an, wenn sie "sauber und konsequent" konditioniert wurde.

Das tut es auch bei Hunden. Da reichen manchmal Tage oder eben paar Wochen aus und die Konditionierung sitzt tief - sehr tief - und hält lebenslang, wenn man nicht gegensteuert.  Das Prinzip ist und bleibt verinnerlicht.

 

Zum Katzenvideo:

Jo - die Katze hats drauf. Sowas funktioniert tatsächlich perfekt.

 

Ich bin aber ein erwachsener Mensch und kann mein reflektierendes Denken dafür verwenden, Verhaltensänderungen zu erreichen.

Ich nehm mir da nicht die Tiere zum Vorbild.

Hab mir auch in der Kindererziehung nicht die streitenden oder sich im Spiel austestenden Kinder oder meine Eltern zum Vorbild genommen, um sie aufs Leben vorzubereiten und Konfliktlösungen zu vermitteln, sondern Verstand und Herz eingesetzt. Da kam mir sicher auch meine Berufsausbildung zu Gute.

 

Konditionierung funktioniert aber nicht nur in die eine Richtung nachhaltig und tiefgreifend, sondern auch mit dem Zufügen von angenehmen Reizen, zur Verhaltensänderung oder Festigung.

Und das sogar, wenn mann ebenso akribisch auf Feinheiten achtet, wie man das bei hemmenden Methoden tut, ebenso schnell. Oft genügen einzelne Schlüsselerlebnisse, dass der Hund lernt: Ich habs gar nicht nötig, so auszurasten.

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gebemeinensenfdazu

 

Genauso funktionierte früher auch Menschenerziehung:

Keine Widerrede erlaubt.

Restriktive Erziehung mit aversiven Methoden gibt's leider immer noch.

Trotz emanzipatorischer Pädagogikströmungen (oder vielleicht gerade wegen, als Gegenströmung, oder als Ersatz für aversive Methoden) geht der Trend, finde ich zumindest, zu zunehmender Konditionierung u.a. auch durch "Förderung", die eben nicht vom Kind ausgeht, sondern vom Effizienz- und "Leistungs"gedanken angetrieben wird, nach einem bestimmten Schema.

Da wird mit Ganztagsschulprogramm, Nachmittagsvereinsprogramm usw. die Eigenkreativität doch sehr gehemmt. Es werden Aufgaben gestellt und die zu bearbeiten, darin liegt die Motivation, das kann zwar Spaß machen ist aber nicht zu vergleichen damit, sich selber Aufgaben zu stellen, für die man sich dann begeistern kann, selbst wenn die Aufgabenstellung hieße: Stelle dir selbst eine Aufgabe, für die du dich begeistern kannst...

Da fällt es auch schwerer, daran Kritik zu üben und sich davon zu emanzipieren.

Bei aversiven Methoden hat der Mensch noch manchmal die Möglichkeit, durch Wut, Kritik, Bildung, und feststellen, daß es auch anders geht, sich davon, wenn auch nicht unbeschädigt, zu emanzipieren, die intrinsische Motivation ist dann weniger gehemmt. Wobei der Hunde gerade diese Möglichkeit im aversiven Umfeld nicht hat, der kann nicht weg, nur begrenzt reflektieren und kriegt gerade bei Wut noch mehr ab.

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Oh ja - glücklich diejenigen, die noch frei im Gelände rumlaufen und in alltäglichen , kleinen Abenteuern, bei denen auch mal was schief ging, ihre eigenen Kompetenzen erleben und fördern konnten. Trifft sowohl auf Menschen, als auch Hunde zu.

 

Hab da letztens entdeckt, dass eine "bekannte Hundeschulbetreberin" auf Facebook immer auf der Morgenrunde Erklärvideos dreht.

Auf KEINEM der Videos sieht man den Hund umwelterkundend. Der läuft ununterbrochen neben oder hinter ihr, nie vor ihr. Gruselig, vor allem, weils ja ein Hund ist, der besipielhaft sein müsste, für die antrainierte "große Freiheit".

 

Wenn man da Geisi2s Videos von seinen Runden betrachtet - einfach nur schön!

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Der Hund im Video sieht meinen letzten beiden Dogsharing- Hündinnen sehr ähnlich. Die liebten Katzen. Hätten den Block als Aufforderung verstanden, sich auf das Kissen zu begeben("ok, mach ich,und jetzt komm und mach was mit mir,los, schmusen!"). Hunde und Katzen können sich, trotz Unterschieden in der Körpersprache, gut verständigen- finde ich spannend. Und interessant fand ich auch (leider kein Video!), einen Tierparkbesuch mit Lotta. Sie war ganz Wild auf die kleinen Kata-Affen. Wir waren da, um ' sitzen und schauen/Blickkontakt HuFü' zu trainieren, brauchen wir bei Katzenbegegnungen. Ein Affe hat sie dann provoziert, Männekes gemacht vor ihr, war deutlich zu sehen. Sie hat die Frechheit erkannt und empört gebellt. Also, körpersprachliche Verständigung geht auch uU auch gattungsübergreifend... :))

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