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Versteckspiele - Pro und Contra


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Empfohlene Beiträge

Also ich würde niemals einfach so eine Unaufmerksamkeit meines Hundes ausnutzen und mich dann verstecken, macht mein Hund ja schließlich auch nicht. Der kommt immer erstmal zu mir und teilt mir mit, dass er jetzt vor hat mal für einige Sekunden aus meinen Blickfeld zu verschwinden. Und wenn er dann verschwunden ist, kommt immer wieder mal ein "Wuff" damit ich weiß dass er noch irgendwo ist und ich ihn finden kann. Weil mein Hund nämlich genau weiß dass ich fürchterliche Angst bekomme und es der Bindung schadet wenn ich auf einmal merke dass ich ganz alleine in der Botanik stehe. ;)

 

 

 

 

 

 

 

Wenn jemand mit seinem Hund "verstecken" spielt, dann gehe ich davon aus dass er seinen Hund kennt und sich sicher ist, dass der Hund von diesem Spiel keinen Schaden davon trägt. Und wenn hier der Rat gegeben wurde, "einfach mal verstecken" dann gehe ich davon aus dass derjenige dem der Rat gegeben wurde für sich und seinen Hund überlegt ob so etwas in Ordnung ist oder nicht. 

 

Mein Hund liebt dieses Spiel und ja er kennt es von Anfang an. Wir sind immer zu zweit mit Hund unterwegs gewesen und einer hat sich jeweils versteckt. Wenn es dem Hund nicht sofort selbst aufgefallen ist, dann hat der beim Hund verbliebene entsprechende Frage gestellt...."wo ist denn.....geblieben?". Startschuss für den Hund zu suchen. Mein Hund forciert dieses Spiel, denn wenn mein Hund nicht in meinem Blickfeld ist und ich ihn rufe und er kommt dann nicht.....dann hat er sich versteckt. Gerne hinter irgend einem dicken Baum. Da liegt sie dann hinter und wartet ohne einen Mucks bis ich sie da gefunden habe. Gerade diese Lust an diesem Spiel war der Auslöser zum Mantrailing. 

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vor 6 Stunden schrieb Arachne:

Mein Hund liebt dieses Spiel und ja er kennt es von Anfang an. Wir sind immer zu zweit mit Hund unterwegs gewesen und einer hat sich jeweils versteckt. Wenn es dem Hund nicht sofort selbst aufgefallen ist, dann hat der beim Hund verbliebene entsprechende Frage gestellt...."wo ist denn.....geblieben?". Startschuss für den Hund zu suchen.

Das ist für den Hund etwas ganz anderes, als plötzlich unberechenbar ohne Mensch in der Botanik zu stehen. 

Das haben wir von klein auf zB mit dem Schäfer-Hovimix und den Kids gemacht.

Er lernte so, sie namentlich zu suchen und finden, auch Snoopy hat diese Aufgabe , seine Menschen zu finden, mit Leidenschaft erfüllt. Der hat später danach zuhause Gegenstände auf Namensnennung zum jeweiligen Mensch auf die anderen Etagen oder in den Garten gebracht, je nachdem, wo der Mensch gerade war. Menschensuche mit Apportieren.

 

Irgendjemand erwähnte im Thread erlernte Hilflosigkeit.

Erlernte Hiflosigkeit entsteht aus dem Gefühl des Kontrollverlustes heraus. Und genau dieses Gefühl (des Kontrollverlustes)  KANN beim Hund entstehen, wenn er zu häufig für ihn unberechenbaren Situation ausgesetzt wird, wie zB. plötzlich ohne Mensch alleine dazustehen.

 

Das gezielte Lehren, seine Sinne einzusetzen, um jemanden zu finden, ist eine tolle Sache. Wenn er das über eine begreifbare Aufgabenstellung beigebracht bekommt, wird er das später auch als solche begreifen und ausführen.

Da stimmt dann einfach die Basis, auch im "Notfall", wenn der Mensch plötzlich aus dem Blickfeld verschwunden wäre, weil der Hund gelernt hat, was zu tun ist.

Er hat dabei beim Lernen immer wieder die Erfahrung gemacht, dass er sein Ziel erreichen wird und die Basis, auf der aufgebaut wird, ist absolut keine unkontrollierbare Ausgangslage für den Hund.

Sollte so eine Situation dann doch mal eintreten, ist so ein Hund tatsächlich viel besser drauf vorbereitet, als ein Hund, der "Versteckspiel"auf der Gefühlsgrundlage  Verunsicherung kennengelernt hat.

 

Ist eigentlich wie Schwimmen lernen.

Da geht man ja auch nicht her und schmeißt sein Nichtschwimmerkind einfach ins Wasser, damits schwimmen lernt, mit dem Gedanken, "wird schon nicht absaufen, zur Not hol ich  es rechtzeitig raus" (wobei das früher tatsächlich oft so praktiziert wurde...), sondern lässt es den notwendigen Bewegugsablauf erlernen und festigen, bevor es alleine schwimmen gehen darf. Und einmal gelernt, kanns sogar ein spaßiger Kick sein, wenn einen irgendein Jüngling im Freibad dann mal ins Wasser wirft:wub:

Wird man aber weniger spaßig empfinden, wenn man schwimmen im Überlebensmodus gelernt hat.

 

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vor 4 Minuten schrieb Duoungleich:

Das ist für den Hund etwas ganz anderes, als plötzlich unberechenbar ohne Mensch in der Botanik zu stehen. 

 

 

Oder für den Menschen, plötzlich ohne Hund in der Botanik zu stehen. ;)

 

 

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Gerade eben schrieb Estray:

 

Oder für den Menschen, plötzlich ohne Hund in der Botanik zu stehen. ;)

 

 

Tatsächlich?

Jeder Mensch mit einigermassen gesundem Hundeverstand, weiß, dass er damit rechnen muss, dass ein Hund ohne notwendige Grunderziehung, sich auch mal ohne Mensch zB zum Jagen davonmachen kann. Unberechenbar finde ich das Hundeverhalten nicht.

Wir können doch einschätzen, mit welchem Hundeverhalten wir zu rechnen haben.

Selbst wenn mir mal ein Hund abgedüst ist, war das für mich nie wirklich eine Überraschung, sondern lediglich eine Situation, in der ich mich ans Hirn klatschen musste, weil ich wichtige Dinge verpasst habe. Der Hund verlässt den Menchen nicht, um ihn zu verunsichern, sondern weil er schlicht und einfach Hundeverhalten auslebt - Und über das, was normales Hundeverhalten ist, sollte man doch informiert sein, wenn man einen Hund hält?

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Mir geht das etwas zu weit hier....Menschen dürfen auch mal Menschenverhalten ausleben und auch ein Hund muss nicht 100% in der Wohlfühlglocke leben, das ist unnatürlich. 

 

 

 

 

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Gerade eben schrieb Estray:

Mir geht das etwas zu weit hier....Menschen dürfen auch mal Menschenverhalten ausleben und auch ein Hund muss nicht 100% in der Wohlfühlglocke leben, das ist unnatürlich. 

 

 

 

 

Dagegen sagt doch niemand was.

Es wurde oft genug geschrieben, dass ein Hund wohl keinen Schaden davon nimmt, ab und zu mal alleine stehen gelassen zu werden und suchen zu müssen. Klar darf ein Mensch Menschenverhalten ausleben.

Sollte man den Hunden aber auch zugestehen und es als das sehen was es ist: Hundeverhalten -und dem dann nicht menschliche Interpretationen überstülpen wollen, um Dinge schönzureden.

 

Und von 100% Wohlfühlglocke sind wir doch wohl weit entfernt. :rolleyes:

Hat auch nichts damit zu tun, dass viele Dinge erklärbar sind. Man muss sich mit Erklärungen ja nicht befassen, aber man kann.

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Und ich finde es schon krass, wenn hier (obwohl wirklich niemand hier schrieb, dass er das häufig macht oder so lange laufen lässt, dass der Hund Panik schiebt oder überhaupt auch nur im Ansatz bei Hunden anwenden würden, die das nicht vertragen können), populistische Schlagworte wie "Erpressung", "Asozial", "Panik", "Verlassensangst" und "erlernte Hilflosigkeit" genutzt werden, um ein Bild zu zeichnen, dass das Gegenüber als Tierquäler dastehen lässt und keinerlei Abstufungen zulässt. "Postfaktisch" wird mein neues Lieblingswort. 

 

 

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Diese Schlagworte hast Du aber nun ganz schön aus den jeweiligen Zusammenhängen herausgerissen.

Die wurden nämlich durchaus in differenzierter Weise anhand von reallen  Beispielen benutzt und nicht inflationär eingesetzt.

 

 

Aufschlussreich zum Thema Verstecken mit und ohne Ankündigung, finde ich dieses Video.

Und da es immer wieder Hundeneulinge gibt, für die Hundeverhalten auf Grund mangelnder Erfahrung und mangelndem Wissen noch unberechenbar ist und die zB. mit "Hund kann nicht alleine bleiben" zu kämpfen haben - geichzeitig aber oft auch mit "mein Hund achtet draußen nicht auf mich, was kann ich tun?", finde ich es wichtig auf m ö g l i c h e  Zusammenhänge hinzuweisen.

 

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